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Umgang mit problematischer Kunst
14.09.2015, 20:05
Beitrag: #1
Umgang mit problematischer Kunst
Am Sonntag ist mir bei einer regionalen Kunstausstellung dieses Bild aufgefallen.

http://schoenering.at/data/pfarrzeitung/...2010-1.pdf


Formensprache war für mich klar. Der Titel des Bildes lautet in der Ausstellung: "Verspottung Jesu"
In der Pfarrzeitung ist von einem Selbstbildnis die Rede.
Was heißen würde, der Künstler, Albert Birkle, hat Jesu seine Gesichtszüge verliehen.
Das bild ist von 1929.

Was mich veranlasst hier dazu zu schreiben ist die Person in bildmitte. Unzweifelhaft der "hässliche Jude", der sich hämisch lächelnd die Hände reibt.
In der Beziehung gehe ich mit dem Pfarrblättchen nun überhaupt nicht einig.

Nun frage ich mich, was hat so ein Bild, unkommentiert, in einer heutigen Kunstausstellung zu suchen?

Oder spinne ich etwa?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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14.09.2015, 22:27
Beitrag: #2
RE: Umgang mit problematischer Kunst
(14.09.2015 20:05)Suebe schrieb:  Am Sonntag ist mir bei einer regionalen Kunstausstellung dieses Bild aufgefallen.

http://schoenering.at/data/pfarrzeitung/...2010-1.pdf


Formensprache war für mich klar. Der Titel des Bildes lautet in der Ausstellung: "Verspottung Jesu"
In der Pfarrzeitung ist von einem Selbstbildnis die Rede.
Was heißen würde, der Künstler, Albert Birkle, hat Jesu seine Gesichtszüge verliehen.
Das bild ist von 1929.

Was mich veranlasst hier dazu zu schreiben ist die Person in bildmitte. Unzweifelhaft der "hässliche Jude", der sich hämisch lächelnd die Hände reibt.
In der Beziehung gehe ich mit dem Pfarrblättchen nun überhaupt nicht einig.

Nun frage ich mich, was hat so ein Bild, unkommentiert, in einer heutigen Kunstausstellung zu suchen?

Oder spinne ich etwa?

Warum nicht? Es ist ein tolles, wenn auch provokantes Bild. Ich sehe es nicht so, dass der hämisch Lächelnde und Händereibende der hässliche Jude ist und stimme den Kommentar zu diesem Bild zu.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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14.09.2015, 22:45
Beitrag: #3
RE: Umgang mit problematischer Kunst
Wenn man Tante Wiki bemüht, dann war Albert Birkle bei den Nazis keineswegs wohlgelitten, seine Werke galten sogar als "entartet". Das Klischee vom dicken Kapitalisten, meist mit Zylinder oder Bowler, war schon früher in den Karikaturen der Kommunisten allgegenwärtig. Die Nazis übertrugen das einfach 1:1 auf den "Juden von der Börse".
1929 assoziierte man so ein Bild (noch) nicht antisemitisch.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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15.09.2015, 10:03
Beitrag: #4
RE: Umgang mit problematischer Kunst
(14.09.2015 22:45)Arkona schrieb:  Wenn man Tante Wiki bemüht, dann war Albert Birkle bei den Nazis keineswegs wohlgelitten, seine Werke galten sogar als "entartet". Das Klischee vom dicken Kapitalisten, meist mit Zylinder oder Bowler, war schon früher in den Karikaturen der Kommunisten allgegenwärtig. Die Nazis übertrugen das einfach 1:1 auf den "Juden von der Börse".
1929 assoziierte man so ein Bild (noch) nicht antisemitisch.


Der Birkle war kein Nazi. Weiß ich.
Er entstammt einer Oberschwäbischen Kirchenkünstler-Dynastie, Maler und Bildhauer. waren seine Vorfahren.
Ich bin nicht zufällig in die Ausstellung geraten, ich bin zufällig auf das Bild gestossen.

Was mir hier ganz arg gefehlt hat, war ein entsprechender Beitext zum bild.
Denn, der "feiste hämische Jude" könnte so im Stürmer abgebildet sein.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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