Das Ende der (Westfränkischen-)Karolinger
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19.04.2015, 14:12
Beitrag: #10
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RE: Das Ende der (Westfränkischen-)Karolinger
Die Geschichte vom Aufstieg der Robertiner ist nicht zu trennen von der Geschichte der Karolinger seit Ludwig dem Frommen: Ludwigs erste Ehefrau war Irmingard / Ermengard, und die war Robertinerin! Alle Nachkommen Ludwigs mit Ausnahme Karls des Kahlen waren somit halbe Robertiner.
Die enge Verwandtschaft der damaligen Robertiner und Karolinger zeigt sich auch darin, dass, als Bernhard von Italien unterworfen werden sollte, nicht nur Ermengards Söhne Ludwig ("der Deutsche"), Pippin (König von Aquitanien) und Lothar (der spätere Kaiser Lothar I.) in den Kampf zogen, sondern auch die Grafen Bedo und Adalhard von Paris - und das waren Robertiner. Adalhard von Paris gab Karl dem Kahlen seine Nichte Irmentrud zur Frau (schon der Name Irmentruds legt eine Verwandtschaft zu Irmengard, Frau Ludwigs des Frommen, nahe). Somit waren die Robertiner also auch mit den von Ludwig dem Frommen und der Welfin Judith abstammenden Karolingern verbunden. Dass Robert der Tapfere, der Ahnherr der "klassischen" Robertiner (also der späteren Kapetinger) einen so fulminanten Aufstieg hinlegen konnte, dass zwei seiner Söhne, nämlich Odo und Robert (I.) Könige des westfränkischen Reichs werden konnten, hängt unmittelbar mit der Verschwägerung der Robertiner mit den Karolingern eine bzw. zwei Generationen vorher zusammen. Begonnen hat die Verschwägerung von Robertinern und Karolingern aber wohl schon unter Karl Martell: Dessen Frau Rotrud war über ihre Mutter, die den Widonen Liutwin (den Heiligen) heiratete, eine halbe Robertinerin, Chrodegang von Metz war der Bruder dieser Rotrud und Neffe Roberts I., dem Ururgroßvater von Robert dem Tapferen. |
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