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vormittelalterliche Befestigungen in Europa
21.02.2015, 17:30
Beitrag: #5
RE: vormittelalterliche Befestigungen in Europa
(20.02.2015 16:27)913Chris schrieb:  Servus!
Hab da grad was gelesen.
Auf der Fränkischen Alb hat man eine mehrphasige Befestigungsanlage erforscht, die Ergebnisse sind nachzulesen in der "Schriftenreihe des Landkreises Roth", Heft 33/2014 (Link/Schußmann/Roth: "Du kommst hier nicht rein"! Neue Erkenntnisse zu den Befestigungsanlagen am Hinteren Berg bei Landersdorf.)

Man hat da Befestigungen aus ottonischer Zeit ausgegraben, aber auch - und hierin liegt der Grund, warum ich ins Unterforum Jungsteinzeit gegangen bin, für die Eisenzeit gibt´s ja kein eigenes Unterforum - bis zurück in die Urnenfelderzeit.
Das Interessante ist für mich, dass man da u.a. eine hallstattzeitliche 3m breite Grabenanlage mit dahinterlliegender Mauer (1,5m breit) plus dazwischenliegender Berme (4m breit) gefunden hat, vor der sternförmig, im Abstand von ca. 1m langovale (2,5-4,5m lange) Hindernisse angebracht waren.
Die Ausgräber sahen den einzigen Sinn dieser Anordnung darin, berittene Bogenkämpfer abzuwehren. Das heißt, dass hier mitten in Mittelfranken, im 9.Jh.v.Chr. Reiterkrieger abzuwehren waren!
Die Autoren nennen die Kimmerier als mögliche Angreifer, die treten aber m.W. erst ein paar Jahrhunderte später ins Licht der Geschichte, als sie - von den Skythen aus dem Schwarzmeerraum vertrieben - in Kleinasien einfielen.
Sind stattdessen Frühkelten bzw. Hallstattleute vorstellbar?

VG
Christian

Zitat:Überall in Süddeutschland wurden zu Beginn der Eisenzeit ja Höhenburgen angelegt, wobei Landersdorf eher eine Fliehburg gewesen sein dürfte. Der Theorie nach wurden damit vor allem "eigene" Leute abgewehrt, die sich durch den Eisenhandel zu Fürsten aufgeschwungen hatten und nun mit anderen Fürsten um Vorherrschaft usw. stritten.

Bei mir ums Eck, sorry woanders fehlen mir halt Detailkenntnisse, trägt eigentlich jeder Buckel irgendwelche Befestigungsspuren.
Man kriegt im Laufe der Zeit einen Blick dafür, was Natur ist und was Menschenwerk.
Meist wurde noch nie der Spaten von sachkundiger Hand angesetzt, man weiß also in aller Regel wenig über die Erbauer und die Erbauzeit.
aber auch bei gesichert hochmittelalterlicher Entstehung ist die Masse der Spuren auf Wall und Graben beschränkt. Soll heißen, auch 11.-12.-13. Jahrhundert wurde wenig gemauert, vielleicht noch der Bergfried, mehr aber nicht.
Noch in der frühen Neuzeit war ein gemauertes Haus so selten, dass es, "Steinhaus" zum oft bis heute benutzen Hausnamen reichte.
Ergo: Ich will meinen Hut auffressen, wenn die Kleten in nenneswertem Umfang gemauert haben.

so sah nach neuesten Erkenntnissen zB eine hochmittelalterliche Burg aus:
[Bild: 220px-Bachritterburg.jpg]

gemauert der Kachelofen, sonst nichts.

Gemauert wurde vor den Römern wenig bis nichts nördlich der Alpen, Ausnahmen wie die Heuneburg bestätigen lediglich die Regel.
Und auch die späten Römer sind wieder zum Holzbau übergegangen, was sie für die Wissenschaft schwer zu identifizieren macht.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: vormittelalterliche Befestigungen in Europa - Suebe - 21.02.2015 17:30

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