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Geschwindigkeitsbeschränkung
09.02.2015, 12:35
Beitrag: #1
Geschwindigkeitsbeschränkung
Auf dem diesjährigen Deutschen Verkehrsgerichtstag ist die Forderung erhoben worden, auf Landstraßen eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h einzuführen. Als Grund wird der schlechte Zustand der deutschen Landstraßen genannt.

Dies will ich mal zum Anlass nehmen, über die historischen Geschwindigkeitsbeschränkungen, ganz locker aus der Hand zu filosofieren.

Seit 1910 galt im Deutschen Reich innerorts eine Geschwindigkeitsbeschränkung con 15km/h die 1923 auf 30km/h erhöht wurde.
1934 hat der Vorgänger des Deutschen Verkehrsgerichtstags gleich á Bloc alle Geschwindigkeitsbeschränkungen aufheben lassen.
Die 1939, Kraftstoffsparen im Krieg wieder eingeführt wurden. Da aber ab September 39 der private Kfz-Verkehr kaum noch erlaubt war, spielte das zuerstmal keine rolle.

1953 dann, im freiheitlich demokratischen Rechtsstaat Bundesrepublik wurden wieder alle Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgehoben!

1957 wiederum wurde das noch heute innerorts gültige Tempolimit von 50km/h erlassen.
Und, liebe Leser und Mitstreiter, ich war damals 5 Jahr alt, aber im "Branchenhaushalt" wurde das natürlich äßerst kontrovers diskutiert, und ich kann mich deshalb noch recht gut dran erinnern.
(und an die immensen Knöllchen, die mein Vater in den nächsten Jahren einsammelte, da er es so gar nicht akzeptierte)
Aber genau genommen, geht die selbe Diskussion seit damals immer weiter, "Frei Fahrt für Freie Bürger" auch an der Argumentation pro und kontra hat sich wenig geändert. Neu ist nur das diesjährige Argument, des "schlechten Straßenzustandes"
Mal sehen was das noch für eine Diskussion gibt Devil

Das 1957er Limit hatte noch eine Besonderheit zu bieten. Innerorts durfte man nur noch 50km/h schnell fahren. Schön, aber wie überprüfen und durchsetzen. Nun, ein Weg findet sich ja immer. Man hatte ja die Polizeibeamten, die auf Grund ihrer Berufserfahrung die Geschwindgkeit zuverlässig schätzen konnten.
Was da los war, kann man sich vermutlich denken.

Am 1. Oktober 1972 schließlich wurde auf Lamdstraßen ein generelles Tempolimit von 100km/h eingeführt. Versuchsweise! aber egal, es blieb.
Auf Autobahnen sind bis dato alle Versuche gescheitert, die "Richtgeschwindigkeit 130km/h" war und blieb eine Schimäre. Heute wird man bei Tempo 150 laufend von irgendwelchen 2,5to Kastenwagen überholt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.02.2015, 13:22
Beitrag: #2
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Und ich dachte immer, die Tempolimits kamen mit der Ölkrise.

1972 fing es gerade erst an, dass die Masse der Autos überhaupt ein Limit brauchte. Wie schnell lief so ein Käfer, ein R4, ein Opel Kadett B? In der Mittelklasse waren ca. 150 km/h schon eine Ansage, nicht zuletzt wegen der nicht vorhandenen Aerodynamik. Und wirklich vollgasfest waren wohl auch nur die wenigsten Autos. Also war dauerhaft mehr als 130 km/h nur ein Thema bei wenigen Oberklassewagen und Sportautos wie Porsche oder BMW Coupés.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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09.02.2015, 14:14
Beitrag: #3
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
War damals aber auch bitter nötig, dass der Gesetzgeber handelte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod#Deutschland

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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09.02.2015, 15:52
Beitrag: #4
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
(09.02.2015 14:14)Arkona schrieb:  War damals aber auch bitter nötig, dass der Gesetzgeber handelte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod#Deutschland

Ja,
1970 kamen fast 20.000 Menschen in der alten BRD im Straßenverkehr ums Leben.
Doppelt soviele wie im Polenfeldzug deutsche Soldaten gefallen sind.
sorry, aber mit solchen Vergleichszahlen wurde damals operiert.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.02.2015, 16:08
Beitrag: #5
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
(09.02.2015 14:14)Arkona schrieb:  War damals aber auch bitter nötig, dass der Gesetzgeber handelte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod#Deutschland

Interessante Tabelle. Erinnert mich im Moment an den französischen Film "Weekend", m.E. von Chabrol. Dort sah man an den Straßenrändern oder an Kreuzungen häufig die Hinterlassenschaften von Unfällen. Dachte damals, es wäre eine satirische Übertreibung, aber offensichtlich war es nicht so, sondern schon ein bestehendes Problem des Straßenverkehrs.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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09.02.2015, 16:50
Beitrag: #6
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Da hatte ich ein pikantes Erlebnis. Kurz bevor das erste Wochenendfahrverbot an einem Sa. Abend 1973 in Kraft trat, besuchte ich Freunde in Bochum. Ich fuhr rechtzeitig los, denn um 23.00 Uhr wollte ich daheim sein in Osnabrück. In der Nähe von Soest tat es vorne einen Riesenschlag, mein alter R4 hatte vorn rechts eine Antriebswelle verloren. Ich rief per Notrufsäule die Autobahnpolizei herbei. Da stand ich nun Mutterseelenallein auf der leeren Autobahn A 44. Man hätte dort Fußball spielen können. Die Polizei rief einen Abschleppdienst. Erst Mal musste ich 20 Pfennig für ein Ortsgespräch zahlen. Dann kam der Abschleppdienst, schleppte meinen Wagen ab und setzte mich an einem Motel in Soest ab. Dort feierten sie gerade Fasching, danach war mir nicht zumute. Am anderen Tag fuhr ich mit der Bahn zurück nach Osnabrück. Einen Tag später musste ich per Bahn zurück nach Soest fahren, den Schaden bezahlen und fuhr dann mit meinem reparierten Kfz zurück nach Osnabrück, wo ich damals wohnte und arbeitete. Von daher ist mir das erste Wochenend-Fahrverbot für immer im Gedächnis geblieben.
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09.02.2015, 17:04
Beitrag: #7
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
(09.02.2015 16:08)Sansavoir schrieb:  
(09.02.2015 14:14)Arkona schrieb:  War damals aber auch bitter nötig, dass der Gesetzgeber handelte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod#Deutschland

Interessante Tabelle. Erinnert mich im Moment an den französischen Film "Weekend", m.E. von Chabrol. Dort sah man an den Straßenrändern oder an Kreuzungen häufig die Hinterlassenschaften von Unfällen. Dachte damals, es wäre eine satirische Übertreibung, aber offensichtlich war es nicht so, sondern schon ein bestehendes Problem des Straßenverkehrs.


Den Film kenne ich nicht.
Aber so war es natürlich nicht. Man hatte ja schließlich Schaufel und Besen Big Grin

Sooo viel schneller als 100 sind die Autos, wie das Triton richtig bemerkt, zumindest als Dauergeschwindigkeit damals nicht gelaufen.
Es gab keine Sicherheitsgurte, keine Sicherheitslenksäulen, usw. usf. Feuer haben die Kisten leicht gefangen und und und
So sind relativ harmlose Unfälle oft tödlich ausgegangen. Fiala hat damals bei Mercedes die ersten Sicherheitskarosserien entwickelt.
(noch heute ist mir sein Bild präsent wie er damals im weißen Arbeitsmantel wie es sich für einen Ingenieur gehörte, um seine Versuchsanordnungen gestiefelt ist.

Auf seinen Dampfschlitten hat man so um 70 herum diverse Autositzgestelle montiert, die Fialaschen"Dummis" draufgesetzt, mit Sicherheitsgurten befestigt, und das ganze gegen die "Wand" sausen lassen, fast alle Sitzgestelle sind zusammengebrochen. Da wäre der Insasse trotz Gurt ein Fall für den Zinksarg geworden.

maW wenn man heute auch bei einem sehr schweren Unfall ziemlich sicher lebendig aus dem Auto kriecht, war es damals umgekehrt, man war ziemlich sicher tot.

Zumindest Vordergründig hat das sicherere Auto wesentlich mehr für die Verkehrssicherheit gebracht, wie die ganzen Tempolimits.
Nur, die Sensibilisierung für das Thema wäre halt nicht dagewesen.

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09.02.2015, 17:51
Beitrag: #8
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Das stimmt natürlich, dass ein Grund für den Rückgang der Verkehrstoten das sichere Auto ist. Über Tempolimit kann man streiten und auch über den Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger". Wer seine Fahrkünste, die Straßenverhältnisse und sein Auto richtig einschätzt und nicht überschätzt, ist sicher kein Risiko für sich und andere. Aber wer denkt schon daran, wenn die Straße breit genug, gerade und frei ist... schwupp ist man auf 140 und wünscht sich einige PS mehr. Der Wunsch bleibt unerfüllt und bald fährt man wieder brav 100 oder 120 km/h. Angel

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09.02.2015, 20:59
Beitrag: #9
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Zur Verkehrssicherheit beigetragen hat neben sichereren Autos und Tempolimits auch der berühmt-berüchtigte Schilderwald. Hab da mal einen "7.Sinn" gesehen: Eine Kreuzung auf freiem Feld, ohne Schilder. Offenbar ungestellt folgende Szene: Ein Opel und ein Käfer nähern sich der Kreuzung, der Opel witscht knapp vor dem Käfer über die Kreuzung.

Heute wären da mindestens vier Schilder, die die Vorfahrt regeln, wenn nicht ein Kreisel - wahrscheinlicher ist, es gäbe gar keine Kreuzung mehr. So werden nebenbei auch Arbeitsplätze geschaffen...

Das 50km/h-Limit war in den 50ern auch dringend nötig, schließlich gab es kaum Umgehungsstraßen. Der ganze Überlandverkehr ging also mitten durch die Ortschaften, den alten, oft mittelalterlichen Straßenverläufen folgend. Wenn die LKW´s mit 70km/h und die Autos mit 80-100km/h durch die geschlossene Ortschaft bretterten, hatten die Fußgänger und Radlfahrer wahrscheinlich kaum Chancen. so gesehen hat das 50km/h-Limit innerorts nicht nur so manches Leben gerettet, sondern auch die Ortschaften wieder ein bisschen den Bewohnern zurück gegeben...

VG
Christian
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09.02.2015, 23:48
Beitrag: #10
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Wegen mir kann gerne ein Tempolimit kommen, nicht weil es etwas bringen würde, sondern weil man sowieso nur selten schneller fahren kann und im Ausland die Autobahnen weniger hektisch sind.

Ich glaube, die ersten Gurte in PKWs führte damals Volvo ein. Es gab eigentlich immer wieder Ansätze zu sicheren Autos oder auch aktiver Sicherheit vor den ersten Sicherheitskarosserien der 70er-Jahre. Oder auch Crashtests, bei denen Autos einfach Abhänge heruntergestürzt wurden. Meistens einzelne Aspekte wie Sicherheitslenksäule, Zweikreisbremssystem, Verbundglasscheiben, richtig konsequent umgesetzt wurde das Thema nur von wenigen Herstellern.
Neben Mercedes-Benz fallen mir nur die Schweden ein. Oder natürlich Citroen DS, bei der der Motor im Unfall-Fall unter die Fahrgastzelle gleitet, Scheinwerfer in die Kurven leuchteten, Niveau- und Bremskraft beladungsabhängig reguliert wurden oder die auch mit nur 3 Rädern fährt.

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10.02.2015, 11:25
Beitrag: #11
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Das war 1957 aber noch weit vor den Leistungsexplosionen Wink
ein VW Bus T1 hat zwischen 25 und 30 PS gehabt mit zwischen 700 und 950 kg Nutzlast.
Der hatte innerorts nirgends soviel Anlauf, dass er über 50 km/h gehommen wäre.
Bei LKWs noch extremer 15 Tonnen Nutzlast bei vielleicht 60 PS, wenn sich da einer an einer Steigung verschaltet hat, ist er mit 7km/h hochgerattert. (sieben, nicht siebzig) an Steigungen haben sich 13-14jährige mit Fahrrädern postiert, haben die LKWs im Sprint eingeholt, und sich dann an der Pritsche festgehalten wurden sie kommod und bequem mit hochgeschleppt.

Da gab es wirklich wenig Möglichkeit die 50 km/h zu überschreiten. Bei PKWs und damals insbesondere Motorräder war das anders.

Lange hielt sich auch die Mär, Taxis dürften innerorts 80 km/h schnell fahren. War aber lediglich ein nicht erfüllter Wunsch der Taxifahrer.

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10.02.2015, 12:55
Beitrag: #12
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Wenn von der Sicherheit der Autos die Rede ist, darf ein Name nicht vergessen werden.
Ralph Nader,
der mit seinem Buch "Unsafe at Any Speed" schon 1965 die Diskussion ins rollen brachte.
Zeitweilig hätte man ihm in Detroit vermutlich die Pest an den Hals gewünscht.
Bis er die Wolfsburger Krabbeltiere entdeckte. Bat
Dann hätte ihm vermutlich Nordhoff auch am liebsten einen Killer geschickt.

Der Spiegel im Jahr 1967
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407030.html
Ausriss:
Zitat:In der vorletzten Woche geriet nach den US-Automobilkonzernen erstmals ein überseeischer Produzent in Naders Schußfeld: VW. Der Volkswagen, mit dem einst John F. Kennedys Schwager Sargent Shriver sein Friedenskorps verglich ("Wir verbessern es ständig von innen her, aber außen bleibt es immer gleich"), hat laut Nader eine schlimme Straßenlage, eine tückische Hinterachse und gefährliche Türklinken. Nader: "Es gibt kaum ein gefährlicheres Automobil als den Volkswagen."

Er hatte im Detail absolut nicht Recht, und vieles was er schrieb war blanker Mist.
Aber den Finger hatte er in eine offene Wunde gelegt.

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10.02.2015, 16:02
Beitrag: #13
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Da habe ich gerade in dem Spiegel-Link gelesen

Zitat:Offenbar will das Käuferpublikum davon auch nicht allzuviel wissen. Von Naders Buch "Unsafe at Any Speed" waren Anfang März, drei Monate nach Erscheinen, erst 20 000 Exemplare verkauft.

Gelesen hat das Buch scheints keine Sau. eine deutsche Übersetzung gab es anscheinend auch nicht.
Der Nader war aber ständig im TV, auf allen Autoausstellungen hat er gefragt oder nicht Statements abgegeben.

Eine Wirkung hat der Nader entfacht.
In VW-Kreisen gilt er bis heute als Käfer-Mörder.

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10.02.2015, 17:15
Beitrag: #14
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Und in GM-Kreisen als Corvair-Killer - wobei der Corvair dank (anfänglicher) Pendelachse und starker Heckmotoren tatsächlich gefährlich war...als der Corvair sicherer gemacht worden war, war es schon zu spät: Naders Kampagne hatte ihn dazu verdammt, sich bei den Verkäufern die Reifen platt zu stehen. Auch hat Nader bewirkt, dass Cabrios einige Jahre praktisch nicht mehr gebaut wurden. Zu gefährlich. Der Golf hat dann seinen Henkel gekriegt, um ihn in den USA als Cabrio verkaufen zu können.

Eines muss man Nader aber zugute halten, ob er nun recht hatte oder nicht mit seinen Einzelanalysen: Er hat die Sicherheitsdiskussion zu einer öffentlichen gemacht. Zuvor hat das nur Insider interessiert...wobei Volvo und Mercedes die Sicherheit schon früh als Verkaufsargument nutzten (Volvo: 1950 erste Crashtests, 1959 wurden der "Buckel-Volvo" P444 und der Amazon als erste Großserien-PKW serienmäßig mit Gurten ausgerüstet; Mercedes: 1951 Einführung der Sicherheitszelle, danach ständige Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der passiven Sicherheit).

VG
Christian
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10.02.2015, 17:49
Beitrag: #15
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
(10.02.2015 17:15)913Chris schrieb:  ./.
. Auch hat Nader bewirkt, dass Cabrios einige Jahre praktisch nicht mehr gebaut wurden. Zu gefährlich. Der Golf hat dann seinen Henkel gekriegt, um ihn in den USA als Cabrio verkaufen zu können.

./
Christian

Noch als kleiner typisch Bundesdeutscher Jux-Nachklapp.
In den 90ern ist plötzlich die Verordnung zur Helmpflicht bei Motorrädern, es war nicht Explizit darin von Zweirädern die Rede, von manchen Entscheidungsträgern bei Polente und Überwachungsorganisationen, so interpretiert worden,dass auch Fahrer und Beifahrer von Cabrios ohne Bügel unter die Helmpflicht fallen.
War tatsächlich ein paar Monate Streitobjekt.
Typisch "Römisches Recht" jeder weiß, dass es so nicht gemeint ist, aber man kann es so verstehen...............

Geblieben ist davon die Helmpflicht bei Quads, wo sie auch ihre Berechtigung hat.

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10.02.2015, 20:08
Beitrag: #16
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
Ich kann mich auch grad noch so dran erinnern, dass eine der großen Neuerungen, die mit unserem ersten Jahreswagen gekommen sind, die Gurte waren. Der Audi hatte sie, der DKW Junior nicht. Ich war ganz scharf drauf, den Gurt anzulegen... Smile

Bloß konnte ich beim Audi nicht mehr zwischen den Vordersitzen stehen und nach vorn schauen. Mit dem Effekt, dass ich das schöne neue Auto erst mal ein paar Mal vollge...spuckt hab. Und Papa war doch so stolz auf sein neues Auto!!

VG
Christian
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11.02.2015, 10:49
Beitrag: #17
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
(10.02.2015 17:15)913Chris schrieb:  wobei Volvo und Mercedes die Sicherheit schon früh als Verkaufsargument nutzten (Volvo: 1950 erste Crashtests, 1959 wurden der "Buckel-Volvo" P444 und der Amazon als erste Großserien-PKW serienmäßig mit Gurten ausgerüstet; Mercedes: 1951 Einführung der Sicherheitszelle, danach ständige Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der passiven Sicherheit).
Saab muss man noch nennen. Die Autos hatten übertrieben dimensionierte Stoßfänger und einen Überrollschutz, der auch wirklich funktionierte.

Nader hatte es wohl generell auf Heckmotorfahrzeuge abgesehen. Seine Kampagne trieb in den 70ern und 80ern merkwürdige Blüten, so dass sich einige europäische Hersteller gerne vom eigentlich lukrativen Markt zurückzogen. Ironischerweise haben amerikanische Autos überhaupt kein Sicherheits-Image bei uns, eher im Gegenteil.

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11.02.2015, 11:25
Beitrag: #18
RE: Geschwindigkeitsbeschränkung
(10.02.2015 20:08)913Chris schrieb:  Ich kann mich auch grad noch so dran erinnern, dass eine der großen Neuerungen, die mit unserem ersten Jahreswagen gekommen sind, die Gurte waren. Der Audi hatte sie, der DKW Junior nicht. Ich war ganz scharf drauf, den Gurt anzulegen... Smile

Bloß konnte ich beim Audi nicht mehr zwischen den Vordersitzen stehen und nach vorn schauen. Mit dem Effekt, dass ich das schöne neue Auto erst mal ein paar Mal vollge...spuckt hab. Und Papa war doch so stolz auf sein neues Auto!!

VG
Christian


Mein Platz in Papas Isabella war auf dem Kardantunnel stehend, eine Hand auf der Fahrersitzlehne, eine auf der Beifahrerlehne.
Bis Papa irgendwann mal schärfer bremste, und ich zwischen den Sitzen lag, ....
dann wurde untersagt!

Einmal hat man in Neckarsulm einen Satz "Prinzen" geholt, aus Kostengründen auf der Achse, hatte Papa alle Brüder und Söhne mit Führerschein aktiviert.
Unterwegs hat einer auch "Bröckele gelacht"
Wo der zuvor sass, musste ich mich dann hinsetzen, die Herren haben alle verkündet, dass sie sich da nicht hinsetzen könnten, derweil sie ihre "Sonntagshose" an hätten......

Ab da hat man die Spedition was verdienen lassen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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