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Der Untergang von Sprachen
11.07.2016, 18:46
Beitrag: #146
RE: Der Untergang von Sprachen
(11.07.2016 16:13)Aguyar schrieb:  Ich bestreite aber dennoch, dass man eine Kultur an den Indoeuropäern festmachen kann - Metallverarbeitung konnten z.B. auch die Vorfahren der semitischen oder der Han-Völkern. Du gibst ja z.B. zu bedenken, dass die Latène-Kulutr nicht mit keltisch-sprachigen Völkern identisch sein muss (was ich tue), aber mit den viel älteren Indoeruopäern soll das hingegen gelingen ?

Ich glaube, hier haben wir uns komplett falsch verstanden. Mir ging es darum, dass wir nicht mit Sicherheit annehmen können, dass die Träger einer bestimmten Kultur eine bestimmte, einheitliche Sprache sprachen- und dass es die geburts bzz einzige Sprache war. Das glaube ich weder bei den Kelten noch bei den Indogermanen.
Bei beiden zeichnet sich aber im Hintergrund eine Grundidentität ab, die beide den Kelten wegen ihres früheren Alters natürlich deutlicher ist als bei den Indoeuropäern, die sehr nebelhaft bleibt. Dennoch lassen sich mit der verbreitung des südrussischen Steppengenoms gewisse Änderungen im Lebenswandel feststellen. Natürlich gab es auch metallverarbeitung anders wo, aber eben ... andere Techniken.

(11.07.2016 16:13)Aguyar schrieb:  
(11.07.2016 12:53)Bunbury schrieb:  Wie dem auch sei- vor 4000 wanderten Menschen nach Irland ein, die genetisch aus der südrussischen Steppe stammen und sie brachten die Technim der Metallverarbeitung mit.
Beides Dinge, die mit den Indoeuropäern in Verbindung gebracht werden.
Aber wenn dir die Bezeichnung "Indoeuropäer" nicht liegt, dann von mir aus metallverarbeitende Menschen aus der Südrussischen Steppe, deren Sprache unbekannt ist.

Das würde ich vorziehen. Wenn es sich bei den vor 4000 Jahren in Irland Einwandernden (vor allem auch Einwanderinnen) um Indoeuropäer handelte, dann wären diese kurz vor oder zum Mindesten gleichzeitig mit den "ersten Indogermanen in Europa" (Mykener, Hethiter) eingewandert. Das wäre zum Mindesten recht bemerkenswert.

Die untersuchte Frau ist älter und stammt nicht aus der südrussischen Steppe, sondern aus Anatolien. Aber abgesehen davon- So bemerkenswert ist es aber vielleicht auch nicht. ich weiß aus diversen schottischen Museen, dass die britischen Inseln im 3000 Jahrtausend vor Christus einen gewaltigen Aufschwung erlebten und sehr rasch besiedelt wurden, weil das Klima für ungefähr 1000 Jahre auf den britischen Inseln fast ideal war. Möglich, dass sich Menschen in Bewegung setzten, weil es anderswo eben nicht mehr so ideal war...
Ich will auch gar nicht behaupten, dass es wirklich das waren, was wir heute "Indoeuropäer" nennen. Allerdings halte ich es auch nicht für galubhaft, dass sich kurz hintereinander zwei völlig unterschiedliche Volksgruppen aus der gleichen Region in Bewegung gesetzt haben, die überhaupt nichts miteinander zu tun hatten. Selbst wenn die Iren nicht von den gleichen südrussischen Steppennomaden abstammten wie die Hetither, dürften sie zumindest "Cousins" gewesen sein...

(11.07.2016 16:13)Aguyar schrieb:  
(11.07.2016 12:53)Bunbury schrieb:  Eines ist damit aber auch noch nicht geklärt- warum sprachen die Iren dann ein ganz anderes keltisch als die Waliser?

Das verstehe ich nicht ganz. Es dürften dieselben Gründe sein, weshalb die Deutschen ein ganz anderes Germanisch sprechen als die Engländer oder als die Isländer. Und, so nehme ich an, dass auch Bretonisch wiederum ein ganz anderes Keltisch ist. Oder sehe ich das zu einfach ?

Das Bretonische und das Walisische sind miteinander verwandt, und man nimmt an, dass sich beide aus der keltischen Sprache entwickelt hat, die in Britannien zur Zeit der römischen Erobrung gesprochen wurde.
Das irische scheint eine ältere Form des keltischen zu sein.
Eine alte Theorie besagte, dass in einem ersten Schwung Kelten beide britischen Inseln besiedelten, und dass es eine zweite Besiedlungswelle gab, die nur noch das heutige Großbritannien erreichte. Einige Historiker glauben, dass die zweite Welle mit Caesars Eroberung von Gallien zusammenhing, dass also keltische Stämme außerhalb Galliens nach Britannien gelangten. ich selbst halte das für nicht so wahrscheinlich, dass dann in so kurzer Zeit die Altkeltische Sprache komplett verdrängt wurde. Dass die Schotten heute wieder eine Form des q-keltischen sprechen, ist nicht darauf zurückzuführen, dass die zweite Welle nicht bis Schottland kam, sondern dass zumindest der Westen von Schottland wieder von Irland aus erobert und regiert wurde...

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