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Der Untergang von Sprachen
08.07.2016, 15:59
Beitrag: #134
RE: Der Untergang von Sprachen
Eine alte, inzwischen aber zumindest stark in Zweifel gezogene Theorie besagte, dass die britischen Inseln zwei Wellen keltischer Einwanderer erlebte.
Diese These orientierte sich daran, dass die in Schottland und Irland gesprochenen keltischen Sprachen ältere Formen seien als die in Wales, Cornwall und der Betragne gesprochene Sprachen. Die irische und schottische Sprache sind das sogenannte "q-keltisch" und zeigt sich u.a. im typisch schottischen Namenszusatz "Mac", was "Sohn von" bedeutet. Im Walisischen, das dem p-keltischen zugesprochen wird, lautet der gleiche Namenszusatz "ap".
Früher hat man geglaubt, dass eine erste keltische Wanderungswelle mit q-keltischer Sprache um ca. 800 v. Chr. nach Großbritannien und Irland gelangt sei, und dass eine spätere Wanderugnswelle 400 Jahre später die restlichen q-keltischen Stämme nach Irland bagedrängt haben.
Durch das immer weitere Voranschreiten gentechnischer Analysen ist diese These so allerdings nicht mehr haltbar. Auch gilt die Einteilung in q-keltische und p-keltische Sprachen heute als überholt, weil sie lediglich aufgrund dieses Lautes Sprachen eng zu einander stellt, die sich in anderen Punkten aber stärker von einander unterscheiden als manche q-keltische von einer p-keltischen.

So, jetzt habe ich aber doch noch mal genauer nachgeforscht- und festgestellt, dass ich da zwei Artikel durcheinander geworfen habe.
Iren, Waliser und Basken sind enger miteinander verwandt als mit anderen europäishen Völkern, aber diese Verwandtschft läßt sich auf eine gemeinsame Herkunft vor 10.000 Jahren zurückführen, also nix mit Indogermanen.
DNA Iren, Waliser, Basken

Wikipedia hat aus meiner zweiten Quelle folgende Informationen übernommen:

Untersuchungen des Genoms eines Frauenskelets aus Ballynahatty bei Belfast, das auf 3343–3020 v.Chr. datiert wurde, zeigt, dass sie genetisch zu Menschen aus dem Nahen Osten gehört, obwohl sie auch andere Einflüsse zeigt. Drei Männerskelette von der Rathlin Island im County Antrim, die auf 2026–1534 v.Chr. datiert wurden, weisen hingegen eine genetische Verwandtschaft zu Steppenvölkern aus dem Süden Russlands auf. Die Funde stellen zwei Wellen von Einwanderern in Europa dar, die im Neolithikum zunächst die Landwirtschaft nach Europa brachten und dann in der Bronzezeit eine bessere Metalltechnik einführten. Damit verdrängten sie in vielen Teilen Europas eine bereits ansässige Jäger und Sammlerbevölkerung, doch in Irland trafen sie auf ein bis dahin von diesen unbesiedeltes Gebiet und aus den beiden Einwandererwellen bildeten sich die Iren. Eine sehr enge genetische Beziehung besteht zu den Schotten und den Walisern, die auf die Entstehung eine insularen keltischen Genoms um 4000 v. Chr. hindeuten[2][3] Es besteht weiterhin eine ethnische Verwandtschaft mit den Bewohnern Cornwalls, den Manx auf der Isle of Man, aber auch den Bretonen (Keltische Nationen).

In meiner zweiten Quelle wurde das Frauenskelett als "neolithisch" bezeichnet, die drei Mänenrskelette als indogermanisch. Der Wikipedia Text ist allerdings ungenau, weil das Wort "keltisch" hier nicht in dem Sinn gebraucht wird, den wir üblicherweise verwenden, sondern meint ganz offensichtlich die Abstammung der Einwohner der britischen Inseln nach Ende der größeren Einwanderungswelle. "Keltisch" bezieht sich dabei nicht auf damals, sondern auf das, was heute "keltisch" ist.

Untersuchung 4 Skelette

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Der Untergang von Sprachen - Dietrich - 18.11.2014, 19:35
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