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Vertreibung in der Geschichte
18.03.2016, 19:44
Beitrag: #67
RE: Vertreibung in der Geschichte
(18.03.2016 12:09)Lucifer43 schrieb:  Werter User Chris, es ist schon ein himmelweiter Unterschied die Geschichte vom Hörensagen her zu "wissen", als selbst Betroffener zu sein.

Werter User Lucifer, und wenn die Quelle für das Hörensagen die Betroffenen selber sind? Bitte genauer lesen...Wink
Und, werter User Titus Feuerfuchs, wenn Stalin Flucht und Vertreibungen in einen Topf geworfen hat und ich aber sage, dass man scharf trennen muss zwischen Flucht und Vertreibung, sehe ich mich durchaus nicht in der propagandistischen Nachfolge Stalins..Wink

Wobei du tatsächlich durchaus recht hast damit, dass ich ähnlich wie Stalin vorgehe, aber ich sehe das genau anders herum wie Stalin: Wenn Menschen fliehen, weil sie vor Vertreibungen Angst haben, sehe ich tatsächlich einen inneren Zusammenhang, der die Grenze zwischen Flucht und Vertreibung verwischt, aber eben genau umgedreht wie Stalin das verkaufen wollte: Stalin behandelte alle Vertreibungen als Flucht, ich sage, die "Flucht" der Donauschwaben (zu denen gehörte auch meine wichtigste Gewährsfrau) war im Grunde doch eine Vertreibung. Der einzige Unterschied war, dass die, die die "Flucht" ergriffen, mehr mitnehmen konnten als die, die letztendlich mit Gewehr im Anschlag vertrieben wurden. Da musste dann nämlich unter Umständen innerhalb einer Viertelstunde das Haus verlassen sein.

Klar soweit?

So, und dann schau dir noch mal die Gründe an, die ich angeführt habe, warum die Deutschen im Balkanraum die Beine in die Hand genommen haben bzw. vertrieben wurden. Es war wohl tatsächlich überwiegend die Angst vor der Roten Armee, aber es war eben AUCH die Angst vor der Rache der Einheimischen, die unter den deutschstämmigen Nachbarn während der Besatzung durch die Deutschen zu leiden hatten. Auskunft einer zum Zeitpunkt ihrer Flucht 20-jährigen, die später in meine Nachbarschaft zog und die mir meine ganze Jugend hindurch als dann 60-, 70- und 80-jährige immer wieder bis ins kleinste Detail erzählt hat, wie ihre Familie in Jugoslawien ("Batschka") lebte, wie sie floh und warum sie floh.
Diese Infos wurden mir bestätigt durch die Lektüre von Büchern aus der Bibliothek der im Nachbarort gut organisierten und v.a. aus Pacs in Ungarn stammenden Donauschwaben (verzeih, wenn mir die diversen Titel jetzt nicht mehr einfallen, ich habe mir die Bücher vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten nacheinander ausgeliehen), die im Grunde meist aus Erinnerungen vertriebener Donauschwaben bestanden.
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Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 16.10.2012, 20:14
RE: Vertreibung in der Geschichte - 913Chris - 18.03.2016 19:44

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