Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen
07.11.2014, 15:47
Beitrag: #109
RE: Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen
(06.11.2014 23:05)Lützelsteiner schrieb:  
(06.11.2014 20:48)Suebe schrieb:  Warum nicht? Was ist falsch an dem Wiki-Text?

Da ich vier Sprachen beherrsche, lese ich die Wikipedia-Artikel in all diesen Sprachen und stelle fest, daß in jeder Sprache der jeweilige Schreiber die Sicht des Landes wiedergibt, in dem diese Sprache gesprochen wird. Meistens ist es auch sein Land. Die Wikipedia-Artikel sind also nicht unbedingt falsch, aber fast immer tendenziös. Daher sind sie als Anregung für eine Diskussion sehr interessant, als historische Belege und Nachweise oder gar als Beweise können sie allerdings niemals herhalten.

Genau das meine ich auch Lützelsteiner.
Anregung.
Und was hast Du dazu zu sagen?
Der Wikiartikel schreibt ja von erheblichen Schikanen die die Franzosen für die Elsässer ersonnen hatten.
Während Du schreibst
Zitat:Aber gerade hier spielte der Pragmatismus und die Menschlichkeit der Franzosen letztlich die entscheidende Rolle: Sie konnten im Gegensatz zu den Deutschen über ihren Schatten springen und den Elsässern das geben, was ihnen am wichtigsten war, nämlich ihre Sondergesetze auf religiösem und kulturellem Gebiet, die übrigens heute noch Gültigkeit haben (droit local en Alsace-Lorraine), um im Gegenzug das zu bekommen, was sie wollten, nämlich deren Loyalität zum französischen Vaterland.
So arg über ihren Schatten scheinen mir die Franzosen nun doch nicht gesprungen zu sein.

Übrigens, die Quellen die für den Wiki-Artikel genannt werden:
Zitat:Léon Strauss: ROOS Philippe-Charles, plus connu sous le nom de Karl ROOS. In: Agnès Acker (Hrsg.): Encyclopédie de l´Alsace, Ed. Publitotal, Strasbourg 1985, S. 6502
Karl Roos: Die Fremdwörter in den elsässischen Mundarten. Ein Beitrag zur elsässischen Dialektforschung. Heitz, Straßburg 1903
Diese Schulen sollten Bergmannskinder gezielt zu französischer Sprache und Kultur erziehen; s. Gerhild Krebs: Domanialschulen im Saargebiet (1920–1935) (PDF; 27 kB)
Léon Strauss: ROOS Philippe-Charles, plus connu sous le nom de Karl ROOS, S. 6502
Léon Strauss: ROOS Philippe-Charles, plus connu sous le nom de Karl ROOS, S. 6502; Ulrich Päßler: Das Elsaß in der Zwischenkriegszeit (1919-1940); S.153-166 in: Michael Erbe (Hrsg.): Das Elsass. Historische Landschaft im Wandel der Zeiten; Kohlhammer, Stuttgart 2002 ISBN 3-17-015771-X
Léon Strauss: ROOS Philippe-Charles, plus connu sous le nom de Karl ROOS, S. 6503
Rothenberger spricht von ca. 400 Mitgliedern in 4 Ortsgruppen; Rothenberger 1976, S. 200
Unser Elsässerditsch (Schriften des Elsässischen Volksbildungsvereins 1). Strassburg 1938; Unser Elsaß in Haushumor und Spruchweisheit. Hünenburg-Verlag, Neuweiler 1940
Léon Strauss: ROOS Philippe-Charles, plus connu sous le nom de Karl ROOS, S. 6504
Bundesarchiv, Bestand: Bild 240 - Nachlass Friedrich Wilhelm Ferdinand
P.C.Ettighofer: Eines Erschlagenen sieghafte Heimkehr. Karl Roos wieder in seinem Elsass, Strassburger Monatshefte Juli 1941, S.417-423; mit Photos der Zeremonie
« Das Grab von Roos wird zum Wallfahrtsort für alle deutschen und elsässischen Patrioten. Der Leichnam ist in einem Turm beigesetzt, der neben der Burg errichtet wurde und über dem Tag und Nacht die Fahne mit dem Hakenkreuz weht. » Strassburger Neueste Nachrichten, 22. Juni 1941.
Philip Charles Farwell Bankwitz: Alsatian autonomist leaders 1919—1947. The Regents Press of Kansas, Lawrence 1978, S. 50
Bernadette Schnitzler: Le chateau de Hunebourg et ses légendes. In: Groupe de Recherche sur le chateau de Hunebourg, 1987; Hunebourg. Un rocher chargé d`histoire du Moyen Age à l´époque contemporaine; Société Savante d´Alsace 1997 (Collection «Recherches et documents» tome 59), S. 263-266
Philip Charles Farwell Bankwitz: Alsatian autonomist leaders 1919—1947, S. 17-18
Kurt Hochstuhl: Zwischen Frieden und Krieg: Das Elsaß in den Jahren 1938–1940, S. 61-82 und S.308
Kettenacker a.a.O., S. 32 und S. 128-129; Hochstuhl a.a.O. S. 278 (Anm. 104)
Kurt Hochstuhl: Zwischen Frieden und Krieg: Das Elsaß in den Jahren 1938–1940, S.392
z.B. Karl Roos 7.9.1878 - 7.2.1940 in Memoriam oder Junges Elsaß Jeune Alsace (beide in französischer Sprache; zuletzt geprüft am 26. September 2009)

In überwiegend franz. sprachigem Gemeinden war übrigends der Schulunterricht auch in Zeiten des deutschen Kaiserreichs natürlich in französisch. Ab 1919 in Elsass und Lothringen keine Rede von deutschsprachigem Schulunterricht.
Ich sage nur Pragmatismus und Menschlichkeit.

Mit einem einfachen "Wiki-Verteufeln" und mit keinem Wort auf die Inhalte eingehen, ist es halt nicht getan.

Zitat Lützelsteiner:
Zitat:Nachweise ohne gleich mehr Worte geht leider nicht. Sceptical.
Ich wollte Dir mit dem Zitat entgegenkommen. Leider gehst Du auf Nachweise nicht ein, vielleicht weil Du den in Königsberg geborenen Historiker Heinrich August Winkler nicht kennst, oder wenn Du ihn kennst, Du ihn nicht magst, weil er im Historikerstreit gegen Ernst Nolte argumentiert hat. Sad Beide Deutsche sind im Ausland bzw. in Frankreich für ihre fundierten Kenntnisse und ihre wertvolle Forschungsarbeit über die europäische Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts bekannt und hoch angesehen.

Was schreibt Winkler und Nolte wo (Titel, Verlag. Textstelle) das Deine Versionen stützt?


Das sind die von Dir bisher gebrachten Nachweise:
Zitat:Meine Ausführungen entsprechen den Aussagen in persönlichen Gesprächen, Familienrunden, Schriften, Zeugnissen, Tagebüchern und Bekundungen ganzer Generationen von Elsässern und Lothringern, die in diesem Punkt, dem Zugehörigkeitsgefühl zur französischen Nation, auffallend einmütig sind, ganz gleich in welcher Epoche und unabhängig von politischen Regimes. Ich staune umgekehrt, daß es heute noch in Deutschland Menschen gibt, die an ein allgemeines politisches deutsches Gefühl der Elsässer oder Lothringer in den letzten zweihundert Jahren glauben können.

....Aussagen in persönlichen Gesprächen, Familienrunden..???????
Also Bitteschön, da hat Wiki nun doch ein paar Tonnen mehr Gewicht auf die Waage zu bringen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Akzeptanz der Staatszugehörigkeit im Elsass und in Lothringen - Suebe - 07.11.2014 15:47

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds