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Karl May in seiner Zeit und heute
20.12.2018, 19:19
Beitrag: #61
RE: Karl May in seiner Zeit und heute
Als Freund der Abenteuer-Schriftsteller habe ich auch etliche Bände Gerstäcker im Bücherschrank stehen.
Und in einem bringt Gerstäcker Schriftverkehr zwischen Auswanderern in Amerika und der zu Hause gebliebenen Verwandschaft mit speziell Auswanderertipps.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.12.2018, 12:14
Beitrag: #62
RE: Karl May in seiner Zeit und heute
(20.12.2018 19:11)Suebe schrieb:  Winnetou der Apatschen-Häuptling.
Eines der unbegreiflichen bei Karl May ist übrigens, die Komantschen entsprachen mow dem Bild das er von den Apatschen malt, während die Apatschen dem der gemalten Komantschen entsprechen.
Wobei es anscheinend unbekannt ist, wie der May aus Radebeul bei Dresden darauf kam.
Einmal war Winnetou in Sachsen, Shatterhand besuchen, der gerade bei der Singstunde im Gesangverein war.... AngelBatCat
Die Sangesfreunde hätten sich sehr gefreut. DevilDevilDevilDevilDevilDevil

Naj, völlig ausgedacht hat sich May das sicherlich nicht- wahrscheinlich hat er mal einen Bericht über ein paar Indianerstämme in die Finger bekommen und entweder selbst etwas verwechselt oder etwas verwechseltes gelesen...

Aber Winnetou in einer Gesangststunde... das stelle ich mir gerade bildlich vor und ... lache mich schlapp

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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21.12.2018, 13:16
Beitrag: #63
RE: Karl May in seiner Zeit und heute
Vielleicht wollte sich Karl May hier bewusst von einem anderen Schriftsteller "abheben" - Gabriel Ferry. Immerhin hat er dessen Roman "Der Waldläufer" übersetzt beziehungsweise bearbeitet, und bei Ferry haben wir immerhin böse Apatschen und gute Komantschen.
-------

In Bezug auf die "Leichtgläubigkeit" von Karl Mays Zeitgenossen frage ich mich heute oft, ob die meisten Leserinnen und Leser im 21. Jahrhunderts nicht genauso gerne "leichtgläubig" sind, und das trotz oder vielleicht sogar wegen Internet und wesentlicher effektiverer Kontrollmöglichkeiten. Wenn ich mir den Rezensionen auf Amazon und in Buchforen ansehe, welche historische Romane dort als toll recherchiert von der Leserschaft belobt werden, wenn ich an die "historicus"-preisgekrönten historischen Unterhaltungsromane, wo ich diese Beurteilungen überprüft habe, denke und diese mit Blick auf ihre tatsächliche Annäherung an die historisch belegten Fakten, ihre Schreibqualität und ihre Umsetzung von Geschichtlichen messe …, wahrscheinlich waren die im 19. Jahrhundert sogar intelligenter. "Zwinkern"

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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21.12.2018, 15:07
Beitrag: #64
RE: Karl May in seiner Zeit und heute
(21.12.2018 12:14)Bunbury schrieb:  
(20.12.2018 19:11)Suebe schrieb:  Winnetou der Apatschen-Häuptling.
Eines der unbegreiflichen bei Karl May ist übrigens, die Komantschen entsprachen mow dem Bild das er von den Apatschen malt, während die Apatschen dem der gemalten Komantschen entsprechen.
Wobei es anscheinend unbekannt ist, wie der May aus Radebeul bei Dresden darauf kam.
Einmal war Winnetou in Sachsen, Shatterhand besuchen, der gerade bei der Singstunde im Gesangverein war.... AngelBatCat
Die Sangesfreunde hätten sich sehr gefreut. DevilDevilDevilDevilDevilDevil

Naj, völlig ausgedacht hat sich May das sicherlich nicht- wahrscheinlich hat er mal einen Bericht über ein paar Indianerstämme in die Finger bekommen und entweder selbst etwas verwechselt oder etwas verwechseltes gelesen...

Aber Winnetou in einer Gesangststunde... das stelle ich mir gerade bildlich vor und ... lache mich schlapp

Ich hatte mal irgendwo gelesen dass Cochise das Vorbild oder zum Mindesten die Inspiration von Mays Winnetou gewesen ist.

Im Übrigen: Mays Orientreise muss ein einschneidendes Erlebnis für ihn gewesen sein. Seine späten Bücher resp. diejenigen die nach seiner Reise erschienen sind sind jedenfalls ganz anders. In "Und Frieden auf Erden" beispielsweise sind die Chinesen keine bösartigen, grausamen Feiglinge mehr wie im "Methusalem" sondern Vertreter einer uralten Kultur mit ethisch-moralisch ässuersts anspruchsvollen Grundsätzen, wohingegen der englische Missionar etwas flach herauskommt. Und May berühmtes "Ich" fungiert dort mehr als Beobachter und ist weit entfernt vom deutsch-christlichen Übermenschen Old Shatterhand und Kara ben Nemsi. Und die Folgebände der Thematik "Ardschistan und Dschinistan" (in denen Halef wieder auftritt) scheinen mir eher tiefenpsycholgische Versuche zu sein als völkische Abenteuerromane. Jedenfalls ist Mays Stil ganz anders - eine Veränderung, die in den meisten Abhandlungen über ihn völlig ignoriert wird. Ohne Berücksichtigung seines Spätwerks wird man May aber nicht gerecht.
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21.12.2018, 16:41
Beitrag: #65
RE: Karl May in seiner Zeit und heute
Ich habe mal "Am Jenseits" gelesen ............ irgendein Höheres Wesen begegnet ihm in Arabiens Wüste....
gemischt aus Islam und Christentum.
Eine Wertung trau ich mir nicht zu.

Von seinen Frühwerken habe ich ca. 5 Bände "Deutsche Herzen, Deutsche Helden" nochmals ganz anders.
Die "Deutschen Helden" entstammen meist dem höheren Adel, Fürst Pückler-Muskau taucht auf usw usf
Ist zu lange her, dass ich eine Wertung abgeben könnte, jedenfalls keine Lust sie nochmals zu lesen.

Seine Shatterhand und Kara ben Nemsi Bände stechen doch durch ihre Friedfertigkeit hervor. Der zieht durch den ganzen Wilden Westen ohne einen Menschen umzubringen. Und auch die Wilden sind für ihn Menschen, was man zdZ an den Original-Schauplätzen noch ganz anders sah.
Insofern schon empfehlenswerte Literatur.

mM

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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