Warschauer Aufstand 1944 - liess Stalin die Polen verbluten?
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03.08.2014, 19:46
Beitrag: #7
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RE: Warschauer Aufstand 1944 - liess Stalin die Polen verbluten?
Natürlich war Grossbritannien nicht glücklich über die Politik der polnischen Exilregierung, nur wurde das ja dann unter Mikolajczik auch nicht anders. Ein Grund, Sikorski deshalb umzubringen, ist reichlich konstruiert. In Bezug auf Polen wurde noch lange gefordert, eine paritätische Regierung zwischen der Londoner Exilregierung und dem Lubliner Komittee herzustellen.
Auch die ČSR hatte man nicht einfach aufgegeben, allerdings hatte Beneš 1943 einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion abgeschlossen. Noch Anfang 1948 liess der amerikanische Botschafter in Prag nach Washington vermelden, dass die Kommunisten die Wahlen verlieren würden und damit wohl alles in Butter sei. Was im Februar 1948 folgte, war ein de facto Staatstreich, der mit Hitlers Machtergreifung viele Paralellen hat. In Jugoslawien schliesslich stellte sich Tito auf die Hinterbeine, ähnlich wie später Mao in China und noch später Ceausescu in Rumänien. Eine militärische Intervention kam aber in allen drei Ländern nicht in Frage, genauso wenig wie in Griechenland. Genau gleich aber auch die Westmächte in Polen, der Tschechoslowakei, oder Ungarn. Was hätten sie tun sollen? Einen Krieg riskieren? Sie offerierten den Marschallplan - den die Tschechoslowakei zuerst annahm, dann aber auf Druck Moskaus (noch mit einer halbwegs demokratischen Regierung) wiederrief was den berühmten Satz prägte, den der tschechoslowakische Aussenminister Masaryk sagte: Nach Moskau ging ich als freier Mann - als Stalins Lakai kam ich zurück. In Jalta wurden ja folgende Einflussprozente vereinbart: Rumänien: Russland 90 % – die anderen 10 % Griechenland: Großbritannien 90 % – Russland 10 % Jugoslawien: 50 % – 50 % Ungarn: 50 % – 50 % Bulgarien: Russland 75 % – die anderen 25 % In Realität entschieden immer nur die faktischen, sprich vor allem militärischen, Verhältnisse. Also vor allem dort, wo die Rote Armee hinkam. Dass der Westen insgeheim diese Einflusssphären schon während des Krieges akzeptiert hätte, halte ich für einen Mythos, den allerndings auch osteuropäische Historiker nach dem Motto "der Westen hat uns verraten" pflegen. Die Sicherheitspolitik in Europa solllte nach den Vorstellungen der Westmächte durch die UNO erfolgen - einer Vorstellung der Stalin nicht widersprach. In seinem Handeln aber führte er zum kalten Krieg aus. |
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