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Unternehmen Wüste Presseschau Regional
07.09.2012, 11:03
Beitrag: #1
Unternehmen Wüste Presseschau Regional
Auch die Lokalpresse verdient manchesmal Beachtung.

Eine hübsche junge Frau hat sich mit einem düsteren Kapitel beschäftigt.

[Bild: media.media.87f3fb7e-d141-4184-bd66-0761...lized.jpeg]



[/quote]"Die Aufarbeitung erfolgte hier erst später"
Zitat:
Schömberg-Schörzingen. Geschichte sei auch der "Boden, auf dem wir stehen", sagte der Theologe Heinz von Keler. Katja Sautter, Lehramtsreferendarin aus Schörzingen, hat sich in ihrer Arbeit fürs Staatsexamen den lokalen "Boden" angeschaut. Präziser: die Aufarbeitung des "Unternehmens Wüste" in der lokalen Presse.

"Das Unternehmen Wüste im Spiegel der lokalen Nachkriegspresse und didaktische Überlegungen zum Thema im Geschichtsunterricht der Realschule" – ein Bandwurm-Titel. Drei Monate lang beschäftigte sich die 24-Jährige mit rund 360 Zeitungsartikeln der lokalen Presse von 1945 bis 2010. Unter anderem konnte sie auch auf eine Sammlung von Zeitungsartikeln im Kreisarchiv Balingen zurückgreifen.[quote]

zum weiterlesen
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt...b0b1b.html

Das Unternehmen Wüste.
Wer sich interessiert, kann sich gerne an mich wenden.
Dem gezogenen Fazit der Frau Sautter kann ich mich allerdings nicht anschließen.

Das Unternehmen Wüste wurde im allerersten bundesdeutschen KZ-Prozess abgeurteilt, der allerdings wiederholt werden musste. Einer der Richter war Angesichts der Bösartigkeit der abzuurteilenden Verbrechen "nomgeschnappt" wie man auf schwäbisch sagt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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07.09.2012, 11:15
Beitrag: #2
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
Ich kann Katja Sautter nur bedingt zustimmen.

In Norddeutschland - meiner Heimat - wurde das Thema in der Schule gar nicht berührt. Der Geschichtsunterricht endete mit dem Ende des Ersten Weltkrieges...
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08.09.2012, 10:01
Beitrag: #3
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
Ihr Lieben,
was ist mit dem Begriff "Wüste" gemeint?Huh Dass wir über die Nazizeit in der Schule nichts gehört haben?Huh Das stimmt bei mir, ich hatte auch nur alte Nazis oder ehemalige Offiziere oder beides als Lehrer.Rolleyes
Bei unserem Sohn war das schon anders, die hatten die Nazizeit im Geschichtesunterricht und ich konnte unserem Sohn ein Heft von G-Geschichte darüber mitgeben.Wink

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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08.09.2012, 11:00
Beitrag: #4
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
(08.09.2012 10:01)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
was ist mit dem Begriff "Wüste" gemeint?Huh Dass wir über die Nazizeit in der Schule nichts gehört haben?Huh Das stimmt bei mir, ich hatte auch nur alte Nazis oder ehemalige Offiziere oder beides als Lehrer.Rolleyes
Bei unserem Sohn war das schon anders, die hatten die Nazizeit im Geschichtesunterricht und ich konnte unserem Sohn ein Heft von G-Geschichte darüber mitgeben.Wink

Grüß Gott lieber Dieter,

das Unternehmen Wüste war der Versuch aus dem am Rande der Schwäbischen Alb vorkommenden Poseidonien-Schiefer Treibstoff zu gewinnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_W%C3%BCste

neben den "üblichen" Ungeheuerlichkeiten die die KZs auszeichneten, gibt es hier den einzigen von einem alliierten Gericht wegen erwiesener Unschuld freigesprochenen KZ-Kommandanten. Kannst du im alten Forum nachlesen.

Das ist aber da nicht das Thema.
Frau Sautter zieht an Hand von Zeitungsarchiven als Fazit, dass die regionale Aufarbeitung später als anderswo erfolgte.
Was ich nicht für richtig halte.

Man kann Quer durch die Republik das "Fänomen" beobachten, dass die Auseinandersetzung mit Auschwitz, Treblinka, Buchenwald und Dachau durchaus geschieht.
Das Klein-KZ um die Ecke, das es eigentlich "überall" gab, wird dagegen am liebsten ignoriert.

Die "persönliche Familien-Widerstands-Legende" nach der "man" zumindest "nichts wusste" würde da doch sehr viele Löcher kriegen.
Zumindest meine Meinung.

Adje
der suebe

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.09.2012, 15:45
Beitrag: #5
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
(07.09.2012 11:15)hpd1311 schrieb:  Ich kann Katja Sautter nur bedingt zustimmen.

In Norddeutschland - meiner Heimat - wurde das Thema in der Schule gar nicht berührt. Der Geschichtsunterricht endete mit dem Ende des Ersten Weltkrieges...

Bei meinem Großvater war das auch so.

Da waren die Kapitel der neueren Geschichte in den Schulbüchern zu sehr von nationalsozialistischer Propaganda gefärbt.

Die Schulen klebten einfach diese Seiten ab, und so ging es nicht weiter als 1871.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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09.09.2012, 10:11
Beitrag: #6
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
(08.09.2012 11:00)Suebe schrieb:  
(08.09.2012 10:01)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
was ist mit dem Begriff "Wüste" gemeint?Huh Dass wir über die Nazizeit in der Schule nichts gehört haben?Huh Das stimmt bei mir, ich hatte auch nur alte Nazis oder ehemalige Offiziere oder beides als Lehrer.Rolleyes
Bei unserem Sohn war das schon anders, die hatten die Nazizeit im Geschichtesunterricht und ich konnte unserem Sohn ein Heft von G-Geschichte darüber mitgeben.Wink
Grüß Gott lieber Dieter,
das Unternehmen Wüste war der Versuch aus dem am Rande der Schwäbischen Alb vorkommenden Poseidonien-Schiefer Treibstoff zu gewinnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_W%C3%BCste

neben den "üblichen" Ungeheuerlichkeiten die die KZs auszeichneten, gibt es hier den einzigen von einem alliierten Gericht wegen erwiesener Unschuld freigesprochenen KZ-Kommandanten. Kannst du im alten Forum nachlesen.

Das ist aber da nicht das Thema.
Frau Sautter zieht an Hand von Zeitungsarchiven als Fazit, dass die regionale Aufarbeitung später als anderswo erfolgte.
Was ich nicht für richtig halte.

Man kann Quer durch die Republik das "Fänomen" beobachten, dass die Auseinandersetzung mit Auschwitz, Treblinka, Buchenwald und Dachau durchaus geschieht.
Das Klein-KZ um die Ecke, das es eigentlich "überall" gab, wird dagegen am liebsten ignoriert.

Die "persönliche Familien-Widerstands-Legende" nach der "man" zumindest "nichts wusste" würde da doch sehr viele Löcher kriegen.
Zumindest meine Meinung.
Adje
der suebe
Lieber Schwabe,
ja durch Heldentum im Widerstand gegen die Nnazis haben die meisten Mmenschen sich nicht ausgezeichnet. Mein Großvater väterlicherseits, den ein Ami 1945 umgebracht hat, war nach dem er von einem Einsatz in Polen nach Kassel zurückkam, zur Kreisleitung der NSDAP gegangen und wollte seine Mitgliedschaft zurückgeben. Die ließen das aber nicht zu. Ziemlich naiv von ihm.Rolleyes Er sagte zu meiner Mutter, wenn wir diesen Krieg verlieren, dann Gnade uns Gott.Confused

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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27.09.2012, 12:17
Beitrag: #7
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
Weitgehend unbekannt geblieben ist bis heute das Massaker von Zloczow, das deutsche Truppen im Verein mit ukrainischen Nationalisten in der ersten Juliwoche 1941 dort anrichteten. Weil es im Rahmen des sog. "Oberländer Prozesses" vom obersten Gerichtshof der DDR abgeurteilt wurde, galt es in der Bundesrepublik als Propaganda. Theodor Obeländer, Minister unter Adenauer, war massiv involviert.
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31.05.2015, 21:54
Beitrag: #8
RE: Unternehmen Wüste Presseschau Regional
Zum Thema gibt es neues.
Schon lange gab es einzelne Hinweise, dass der Häftlingsabtransport per Eisenbahn Ende März Anfang April 1945 nicht der Kriegslage geschuldet war.

Dr, Adreas Zekorn, der Kreisarchivar, ist den Hinweisen nachgegangen, und hat erstaunliches zu Tage gefördert.
Die KZ-Häftlinge wurden auf Intervention der Betreibergesellschaft abgezogen, und durch Zivilarbeiter ersetzt. Als Gründe wurden Probleme mit dem Bewachungspersonal, der Unmöglichkeit rund um die Uhr zu arbeiten, der geringen Arbeitsleistung auf Grund des schlechten Gesundheitszustandes der Häftlinge usw.
Es gab auf unterer SS-Ebene kräftigen Widerstand, mit gefälschten Schreiben usw. usf.
Genemigt wurde der Häftlingsabtransport schließlich von Pohl (1951 in Landsberg hingerichtet)

Veröffentlicht in den Heimatkundlichen Blättern des Zollernalbkreises April/Mai 2015 Aufsatz von Dr. Andreas Zekorn.

Wer will kann per Mail oder Fax eine Kopie von mir kriegen, 8-Seiten

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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