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Antisemitismus, Islamfeindlichkeit
01.07.2014, 10:30
Beitrag: #19
RE: Antisemitismus, Islamfeindlichkeit
(30.06.2014 23:09)Marek1964 schrieb:  Der Islam ist von seinen Theorie her intolerant. Er hält sich für besser als alle andere Religionen.

Diese Einstellung teilt er doch sehr mit anderen monotheistischen Religionen. Ich kenne genug Christen, die davon überzeugt sind, daß jeder, der kein Christ ist, nicht im Stande ist, sich anständig und moralisch zu verhalten.
Fanatismus ist nicht an eine bestimmte Religion gebunden.

(30.06.2014 23:09)Marek1964 schrieb:  Er kennt den heiligen Krieg.

Auch in der Bibel findest du die Stelle "Ich bin nicht gekommen, um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert"...
Oder du findest "Aug um Aug, Zahn um Zahn."
Von daher- Menschen, die dumm genug sind, jahrhunderte alte Schriften auf eine völlig andere Zeit zu übertragen, lassen sich nicht einer einzigen Religion zuordnen.

(30.06.2014 23:09)Marek1964 schrieb:  Er ist deshalb nicht reformierbar. Das sich nicht einzugestehen, ist falsch verstandene political correctness. Ganz im Gegensatz zu Judentum und Christenheit.

Das ist schlicht und einfach nicht wahr. Und leider sind es genau diese Aussagen, die immer wieder dazu führen, daß man glaubt, der "islamischen Gefahr" am Ende nur mit Gewalt begegnen zu können.
Was dem Islam bisher fehlt, ist eine breite Aufklärungswelle, wie sie das Christentum im 18. Jahrhundert durchlaufen hat. Ich muss wohl nicht daran erinnern, was vorher so im Namen Christi alles so üblich war.

Es gibt durchaus Moslems, die einen Weg zwischen Religion und Demokratie gefunden haben. Das sind im übrigen die, über die man nichts in der Zeitung liest. Sie fallen nämlich nicht auf. Es hat bisher nur keine breite Bewegung gegeben, die alle islamischen Richtungen gleichermaßen reformiert hätte.
Leider bekommen die fanatischen Kräfte immer mehr Zulauf, während die gemäßgten und demokratischen immer mehr zurückgedrängt werden. Wobei das nicht unbedingt nur an der Religion liegt. Der fanatische Islamismus von heute ist auch gleichbedeutend mit Anti - Amerikanismus und Antikapitalismus. Die deutschen jungen Männer, die heute zum Islam übertreten und in den Heiligen Krieg ziehen, hätten sich vermutlich vor 30 Jahren der RAF angeschlossen.

Aber das Problem geht tiefer. Unser ganzes Weltbild und unsere Kultur scheinen davon abzuhängen, daß es zu unserer Seite ein Gegengewicht gibt. Nur, wenn die Amerikaner den Weltpolizisten (und wir die damit verbundenen Vasallen) spielen können, können sie ihre (und unsere) Vormachtsstellung halten. Die Russen fallen als absoluter Bösewicht weg- sie sind wirtschaftlich mittlerweile zu mächtig. Sie sind ein bißchen böse und werden mit Mißtrauen beäugt, aber sie taugen einfach nicht mehr als Gegenpol. Gleiches gilt für die Chinesen.

Oder hält es tatsächlich irgendjemand für einen Zufall, daß die Radikalisierung des Islam in dem Maße voranschreitet, in dem wir uns vom Zusammenbruch der Sowjetunion entfernen?

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Antisemitismus, Islamfeindlichkeit - Bunbury - 01.07.2014 10:30

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