Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
|
19.08.2012, 15:22
Beitrag: #124
|
|||
|
|||
Die Blumenkriege II.
.
Blumenkriege II. Da man zur Erhaltung der 5. Sonne ( ihrer bekannten Welt und Weltzeit ) und zu den Ehren- und Feiertagen immer genügend Menschen als Opfer gebraucht wurden , erfand man die Blumenkriege . Da das Tal von Mexico und darüber hinaus das große südlichere Puebla-Tal und auch die Gebiete tief in den Nordosten und Südosten schon erobert und tributpflichtig waren und daher aus jenen Gegenden Kriegsgefangene nur mehr bei Bestrafungskriegen erobert wurden , mußten sie sich etwas Anderes einfallen lassen um auch in den Kriegslosen Zeiten für genügend Nachschub an Gefangenen für die Opferungen zu sorgen . Erläuternde Karte des Gebietes : Größere Auflösung: http://www.satrapa1.com/articulos/media/...tados2.htm Wenn wir uns die Karte ansehen dann kommt unweigerlich der Gedanke , warum haben die Mexica nicht das naheliegendste unternommen und die Tlaxcaltekischen Staaten erobert ? Diese bestanden aus drei ( 4? ) ehemaligen Chichimekenstämmen und der ehrwürdigen Tolteken-Chichimekenstadt Cholula . Eines der Chichimekenvölker die Huexotzincos waren sehr eng mit den Acolhuas aus Tetzcuhco verwandt die ein wichtiges Mitglied des Dreibundes waren . Aber es gab noch zwei gewichtigere Gründe die gegen eine komplette Eroberung sprachen . Erstens würde es keinen wirtschaftlichen Sinn machen , denn die Gegend der tlaxcaltekischen Staaten lag in etwa auf der gleichen Seehöhe und war daher bezüglich der landwirtschaftlichen Erzeugnisse ähnlich benachteiligt wie das Tal von Mexico . Und zweitens waren sie mindestens so kriegslüstern und kampferprobt wie die Mexica . Daher gelang Diesen später nur eine Einkreisung und kleiner Gebietsgewinne . Die Tlaxtalteken bekämpften sich sogar gegenseitig . Und nicht einmal in jenen Krisenzeiten konnten die Mexica solche Situationen ausnützen , was für deren Kampfkraft spricht . Und ohne ihrer Hilfe hätte Cortez und die Spanier die Konquista nicht gewonnen . Und im Westen saßen die Tarasken die Sie später noch unliebsam kennen lernen sollten . Also wären für die Beibringung der alltäglichen Opfer nur die entfernteren Kriegszüge infrage gekommen . Aber massenhaft Kriegsgefangene über hunderte Kilometer zu treiben ist unwirtschaftlich , das kann man nur mit wenigen ausgewählten sinnvoll bewerkstelligen . Und die Blumenkriege verlangten auch keine so große Vorbereitung als ein Kriegszug in die Ferne . Denkt nur an den gewaltigen Tross denn man sich ersparte . Und sollte ein wichtiges Fest zu feiern sein oder die Ernte nahen , dann konnte man den Krieg ja beenden . Dann schickte eine Partei Emissionäre in die gegnerische Staaten und kündigte das Ende der Kämpfe per sowieso an . Und Beide stellten dann die Kampfhandlungen ein gingen nach diesem Datum mit ihren Gefangenen nach Hause . Aus Wikipedia : Bild aus dem Codex Mendoza . Und größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0928102807 Also begann man die Blumenkriege als Alternative . Ein für sie sprechendes Argument könnte auch gewesen sein daß die jeweiligen Gegner die selben Götter verehrten . Und daher ihr Opfer für die Götter wertvoller sei . Da der Hauptzweck die Eroberung von Gefangenen war , kämpfte man mit Keulen oder dem Maquahuitl ( Obsidianschwert ) dem die Obsidianklingen entfernt wurden . Man wollte ja den Gegner nicht schwer verletzen sondern ihn gefangennehmen . Den Überwältigten wäre es nicht eingefallen zu entfliehen . Sie ergaben sich ihrem Schicksal . Denn es erwartete sie ja der Opfertot . Und der war nach dem Tot auf dem Schlachtfeld , der Erstrebenswerteste . Und er erlöste sie von den Mühsalen des Lebens und öffnete ihnen den Wege ins Paradies . Für uns unverständlich , aber so war ihr religiöses Weltbild . Ein Ähnliches kennen wir Heute von den islamischen Selbstmordatentätern . Der Krieg war so fest im Verständniss dieser Völker eingebettet , daß manchmal sogar gütliche Vereinbarungen mit einem Blumenkrieg bekräftigt wurden . Als würde erst ein Krieg die Übereinkunft besiegeln . Ein Blumenkrieg zwischen den zwei großen Dreibundstaaten , den Mexica und den Acolhua , ist bekannt . Der Grund war ein Gebietstausch zwischen Beiden . Und obwohl sich die Herrscher und ihr Stab über diese Gebietsänderung einig waren , mußte das mit einer kleineren Auseinandersetzung bekräftigt werden . Als wäre eine Gebietsabgabe nur aufgrund eines Krieges möglich , auch wenn es nur ein Tausch war . Natürlich wurden bei solchen Blumenkriegen auch die Kampftüchtigkeit der jungen Rekruten erprobt . Und für die erfahrenen Krieger bot sich die Möglichkeit , durch die Erbringung von Gefangenen in der Militärhierarchie aufzusteigen und Prestige zu erwerben . Desswegen gingen die Beteiligten auch begeistert in die Kämpfe . Denn ob sie Gefangene erobern werden oder selbst zum Gefangenen werden , Ihre Lage verbesserte sich so oder so . Entweder sie gewannen an Prestige und in der Hierarchie . Oder sie wurden mittels Opferung vom Erdenleben befreit und sie kamen ins erstrebenswerte Leben in ihrem gedachten Paradies . Für die beteiligten Völker bedeuteten diese Kriege aber einen großen Aderlaß an ihren Männern . Über die Opferungen mehr in einem anderen Artikel . luki Es ist erlaubt die wunderbaren erläuternden Karten dieses Atlas zu verwenden . Danke . Und Ihre Urheber : http://www.satrapa1.com/articulos/media/...grafia.htm Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
|||
|
Möglicherweise verwandte Themen... | |||||
Thema: | Verfasser | Antworten: | Ansichten: | Letzter Beitrag | |
Warum behängt man in gewissen Kulturen die Frauen (und Pferde) mit Gold? | Arkona | 5 | 7.439 |
23.04.2019 18:46 Letzter Beitrag: Suebe |
|
Kampf der Kulturen | Newmaar | 37 | 69.975 |
14.06.2012 22:09 Letzter Beitrag: Suebe |
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste