Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
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05.07.2012, 11:46
Beitrag: #94
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Erlöschen von Kulturen .
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Servus Krasnaja . Du hast Recht . Zum Thema " Untergang der Kulturen " gibt es meist nur Hypothesen oder Vermutungen . Es wird auch erst in den letzten Jahrzehnten , bei Grabungen , auch nach Bodenfunden ( z.B.:Pollen ) gesucht . Früher war der Zweck einer Grabung spektakuläre Artefakte zu entdecken . Die Geldgeber der Grabungen mußten ja medial befriedigt werden . Heute freut man sich mehr wenn man bei Grabungen in ca 6 ooo. Jahre alten Gräbern einen kleinen angekohlten Maiskolben findet . Denn Der erzählt viel mehr als eine neue Lehmpyramide . Aber zurück zu Deiner Frage . Eigentlich war es eine Meisterleistung der Völker Mesoamerikas immer wieder so hochstehende Kulturen hervorzubringen . Denn ausgenommen vom Ysthmus von Tehuantepec , dem Golf von Mexico und der schmalen Pazifikküste Richtung Guatemala , waren die Sitze ihrer Hochkulturen nicht gerade begünstigt . Zentralmexiko und das Hochland von Guatemala sind übersäht von Vulkanen , die sich nicht nur regelmäßig melden sondern im Laufe der letzten vier Jahrtausende einige Male mit großen Ausbrüchen für immense Schäden sorgten . Die Gründung von Teotihuacan führt man auf so ein Ereignis zurück . Ebenso die Ausbreitung der Mayas . Die ursprünglich aus dem südlichen guatemaltekischen Hochland kamen . Ihre unter Lava verschütteten ursprünglichen Siedlungen konnte man finden . Ebenso konnten Vulkaneruptionen , mittels ihrer ausgestoßenen Aschewolken , großflächig Gebiete , auf Jahre unbebaubar machen . Große Eruptionen konnten auch eine regionale Klimaverschlechterung , auf einige Jahre , verursachen . Zentralmexico und noch vermehrt der Yukatan waren immer auf regelmäßige Regenfälle angewiesen . Und da hatte das Auftreten des " El Nino " im Pazifik verherende Auswirkungen . Bei sehr starken Aufheizung des Ostpazifischen Meerwassers verschoben sich auch die Jetströme und dadurch , über dem Kontinent , die Regenwolken . Was Dürrezeiten nach sich zog . Für die Palpa -Nacza Region ( Südabhang der Anden , Peru ) sind für die Jahre 540. - 560. und 570. - 610. starke Dürren nachgewiesen . Die auf fehlende Regenfälle , ausgelöst durch El Nino und El Nina , zurückgehen . Diese Dürre verursachte das Auslöschen jener Kultur . In der Mayaklassik ( Yukatan ) waren aber hauptsächlich , von Menschen verursachte Auswirkungen , der Sargnagel zum Untergang . Aufgrund verbesserter Anbautechniken wuchs die Bevölkerung rapide . Was eine Vergrößerung der Anbauflächen nach sich zog . Der lange Kampf von Tikal und Caracmul endete mit einer Dezentralisierung der Macht und begünstigte das Entstehen von Kleinstkönigtümern . Deren Herrscher , zwecks Nachweiß der Legitimation , wie wild zu Bauen begannen . Zur Verkleidung der Tempel und Gebäuden brauchte man Stuck ( Kalkmörtel ) . Zur Kalkerzeugung verwendete man Unmengen von Holz ( Befeuerung ) . Wesswegen auch die weiter entfernten Wälder geschlägert wurden . Was wiederum den Regenfall minderte . Man muß sich einmal vorstellen , lt. Bodengrabungen war am Ende der Mayaklassik ganz Yukatan fast unbewaldet . Aus Unverstand Alles abgeholzt . Dann brauchte nur mehr eine kleine Klimaschwankung eintreten und die Hungersnöte waren vorprogrammiert . Es war ein schleichender Prozess der sich von ca. 780. - 910. hinzog . Die von der Lage weniger Begünstigten kamen zu erst dran . Die Standortmäßig etwas mehr Begünstigteren zum Ende . Einfallende Erroberer von der Golfküste wirkten vielleicht noch verstärkend mit . Aber auch deren Siedlungen erloschen . Denn über Kurz oder Lang , es traf Alle . In den folgenden Jahrhunderten holte sich der Urwald diese Städte wieder zurück . Denn abholzende Menschen lebten ja nur mehr vereinzelt in jenen Gebieten . Fazit : Normalerweise erholten sich die Kulturen von klimatischen Veränderungen , in einigen Jahrzehnten wieder . Trafen aber mehrere negative Einflüsse zusammen . Oder dauerte , das Ausbleiben von ausreichenden Regenfällen , einige Jahre an . Dann brach es den Kulturen , buchstäblich das Rückgrad . Es zerbrachen die religiösen und sozialen Gefüge . Gänzlich gingen sie ja meist nicht unter . Einige überlebende Aussiedler nahmen ja etwas von ihrer Kultur mit und brachten es anderen Ortes , in die Dortige ein . Was manchmal ein Aufblühen der neuen Heimat nach sich zog . G.v.luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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