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Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
07.06.2012, 10:17
Beitrag: #1
Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
.
Servus .

In dieser Serie möchte ich die Mittelamerikanischen Kulturen und Völker etwas vorstellen .

Die Azteken und Mayas sind uns Allen geläufig .
Aber daß es in den Jahrtausenden viele interessante Völker und Kulturen gab , mit und ohne Schrift , die impossante Bauwerke erschufen und kulturelle Leistungen erbrachten , kennen wir schon weniger .

Lasst Euch überraschen , ich habe selbst , beim Recherchieren viel Neues und Interessantes erfahren .

luki

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10.06.2012, 09:14
Beitrag: #2
Olmeken I.
.
Servus .
.
Die Olmeken I.

Das was die antiken Griechen für die westlichen Kulturen bedeuten ,
gilt in Mittelamerika für die Olmeken .
Bekannt sind sie durch ihre Riesenköpfe .

[Bild: b_020106.jpg]

Leider weiß man sehr wenig über ihren Aufstieg .
Manches läßt sich nur durch Funde bei Nachbar- oder Nachfolgekulturen
rekonstruieren .
Hilfreich dabei ist auch , daß ihre Nachbarn
( Zapoteken , Mayas und Huaxteken ) aufgrund eines Kulturtransvers
einige Lehnwörter aus ihrer Sprache entlehnt hatten .

Das Hauptsiedlungsgebiet der Olmeken lag
an der mexikanischen Golfküste .
Die bekannten Hauptorte waren La Venta ( Tabasco ) , Tres Zapotes
und San Lorenzo ( Veracruz ) .

[Bild: Olmeken.gif]

Sie entwickelten die erste Hochkultur in Mittelamerika und befruchteten
die Völker im Norden bis nach San Salvador im Süden .

Wie sie sich selbst nannten wissen wir nicht .
Die Bezeichnung Olmeken , stammt aus der Nahuatl Sprache
( Z.B. Atzteken ) und bedeutet ( Gummimenschen ) .
Leute aus dem Kautschukland .
Ab 1600. v. Chr. wurde in Mittelamerika , Naturkautschuk verwendet .
Vielleicht erfanden die Olmeken den Vollgummiball ?
Die Erfindung des Ballspiels Pok-ta-Pok oder ( Nahuatl ) Ulama
geht auf sie zurück .

[Bild: 220px-Pok_ta_pok_ballgame_maya_indians_mexico_4.jpg]
Gemeinfrei , Urheber : Sputnik.

Ab ca. 1400. v. Chr. bauten sie den Mais an .
Sie erfanden auch die Mixtamalisation .
Dabei wird der Mais nicht zerrieben oder weichgekocht , sondern
mit Holzasche oder Kalk gekocht und über Nacht stehen gelassen .
Dabei werden die Körner weich und verlieren nicht so viel an Nährwert .
Sie gelten auch als die Erfinder des Kakao ( Cacao ).
Denn das Wort Kakawa entstammt ihrer Sprache und wurde
von anderen Völkern übernommen .

http://www.theobroma-cacao.de/wissen/ges...chokolade/

http://en.wikipedia.org/wiki/Teopantecuanitlan

Ihre Herkunft ist nicht geklärt .
Aber die wahrscheinlichste Hypothese ist daß sie aus dem westlichen Hochland
( Guerrero ) zur Golfküste einwanderten .
Im Hochland lassen sich Spuren ihrer Vorfahren finden , bis auf
die Zeit von 1500. v. Chr . zurück .

http://de.wikipedia.org/wiki/La_Venta_%28Mexiko%29

http://de.wikipedia.org/wiki/San_Lorenzo_Tenochtitlan

http://www.indianerwww.de/indian/olmeken...orenzo.htm

http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...es_Zapotes

Die Olmeken sprachen vermutlich eine Mixe-Zoque Sprache .

Sie verfügten über ein weitläufiges Handelsnetz .
Wie weit ihr Machtbereich reichte ist unklar .
Aber zumindestens Kulturell beeinflußten sie sogar weit entfernte Völker .
Denn Städte wurden nach ihren Vorbild er – oder umgebaut .
Wie zum Beispiel Teopantecuanitlan .

http://en.wikipedia.org/wiki/Teopantecuanitlan

In San Lorenzo gibt es schon vor 1200. v. Chr. Besiedlungsspuren .
Um ca. 1150. entstand das Zeremonialzentrum .
Mit einer Pyramide von 178m Länge , 73 m Breite und einer Höhe von 30m .
Ca. 18000. Einwohner bevölkerten sie .
Um ca. 900. v. Chr. wurde die Stadt zerstört .
Und erst von 600. und 400. v. Chr. wiederbesiedelt .
Wer sie zerstört hat ist nicht bekannt .
Vermutlet wird durch den konkurierenden Stadtstaat la Venta .

Möglich wäre auch , daß das Olmekenreich gar kein Reich war
sondern aus konkurrierenden Stadtstaaten bestand , so ähnlich
wie im klassischen Griechenland .
Interessant dabei ist daß , obwohl auch seit ca. 1200. v. Chr. besiedelt ,
La Venta , ab ca. 800. v. Chr. zu erblühen begann .
Die Gegend von La Venta war subtropisch
und erlaubte zwei Ernten pro Jahr .
In jenem morastigen Gebiet waren Flüsse und Kanäle
die wichtigsten Strassen .
Diese mußten auch vom Schlamm befreit werden .
Mit diesem erbauten sie die Podeste der Städte ( San Lorenzo )
und die ersten Pyramiden in Mexiko.

La Venta wurde auf einer Insel im Fluss errichtet und war ein Kultzentrum .
Sie erstarkte ab 800. v. Chr. und gab der II. Hochblüte den Namen ,
La Venta Zeit .
Von ihr wurde ganz Mesoamerika kulturell befruchtet .

[Bild: 514px-La_Venta_site_plan.png]

Gnufrei : Wikipedia ; Urheber : MapMaster .

luki

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10.06.2012, 10:11
Beitrag: #3
Olmeken , Religion
Servus.

Olmeken II :

Einige Gedanken über ihre Religion .

Da die Olmeken , auf ihren Plattformen keine steinernen Tempel errichteten
( sie erbauten Holzbauten , die natürlich verrotteten ) und nur äußerst wenige Inschriften aus der San Lorenzozeit erhalten sind kann man bezüglich
ihres Götterhimmels und Glaubens nur mutmassen .

Aber sie haben einige behauene Stelen und Mauersteine , Figurinen ,
Kolossalköpfe , Mosaike , usw.. hinterlassen .
Diese tragen meißt Relieffs . Z. B. Einzelfiguren , Figurengruppen , Fabelwesen
und verzierte Zeremonialbeile .
Die den Olmeken Geschichten und Mythen erzählten ,
die sie damals sicher verstanden .
So ähnlich wie die biblischen Geschichten auf den Außenfresken
der Moldau Klöster .

Bevor sie sesshaft wurden , waren sie Jäger und Sammler .
Dann zogen sie aus dem Gebirge in die sumpfige , subtropische Küstenregion .

Wenn im Umkreis genug Anbaufläche zur Verfügung stand ,
die für eine größere Anzahl von Personen , eine ausreichende Ernährung
garantierte , konnte sich eine Gesellschaft von städtebildender Ackerbauern
herausbilden .
Mit zunehmender Größe , Zentralstadt , kleinere Umlandzentren und diesen
zugehörige Siedlungen ( Dörfer ) , bildete sich eine immer
ausgeprägtere Hierarchie , auch religiös , heraus .

Im Gegensatz zu den Völkern in Zentralmexiko und den Mayas war ihnen
vermutlich der Regengott nicht so wichtig , da sie ja in einem ganzjährig feuchten
und von Flüssen durchzogenem Gebiet siedelten .
Zu viel Regen war für sie eher schlecht , da er Überschwemmungen mit sich brachte
und die Ernte vernichtete .

Eine ihrer Mythen erzählt daß sich ein Jaguar mit einer Frau gepaart hat
und die gebar den
Jaguarmensch ( Werjaguar ) .
Vermutlich sind desswegen mehrere Jaguarköpfe abgebildet .

[Bild: olmecs2.gif]

Aber auch Schlangengesichter ( von vorne gesehen ) waren ein offtmals
abgebildetes Motiv .

Zur Verehrung der Schlangen , durch die Mesoamerikaischen Kulturen
gibt es mehrere Vermutungen.
Eine mir plausiebel erscheinende ist die , die den Dualismus verehrt . :

I.

Die Fähigkeit von Schlangen , jährlich ihre alte Haut abzustreifen,
um wachsen zu können, faszinierte die Azteken zutiefst.
Der Häutungszyklus war Sinnbild ihres kosmischen Dualismus,
des endlosen Musters von Werden und Vergehen.
In Entsprechung zum täglichen Kampf der Sonne und zur Erneuerung
der Nahrungspflanzen durch den Regen waren Schlangen
die lebendige Verkörperung des Lebenskreislaufs.


II.
Besondere Verehrung unter den Tieren genoss die Schlange.
Als Tier, das sich im Wasser und auf dem Land bewegt, galt sie als Wanderer
zwischen der Unterwelt (Mictlan) und der Menschenwelt.
Aus der Kombination von Federn mit einer (Klapper-) Schlange entstand
das mythische Wesen Quetzalcoatl („gefiederte Schlange”) -
eine Schlange, die fliegen konnte.


Ritualgeräte :

Auf den Zeremonialbeilen ist meist die Glyphe eines verzierten Maiskornes
( Maisgott ? ) eingraviert .
Es symbolisiert vermutlich die Fruchtbarkeit ( Ernteerträge ) .

[Bild: ritual-implements.gif]

( Ein Schelm wer Böses denkt !! )

Für La Venta wird ein Hauptgott mit vier Nebengöttern vermutet .

Ob sich in der langen Zeit ihrer Kultur ihre Götter oder die religiösen
Bedürfnisse verändert haben , oder ob nicht jeder Stadtstaat ,
in seiner Zeit der Hegemonie , einen anderen Hauptgott verehre
läßt sich heute nicht sagen .

Der oberste Prister war vermutlich ( wie bei den Mayas )
der Fürst ( König ) .
Er war der Mittler zwischen den Göttern und dem Volk und er stand
einem Klerus vor , der auch im Umland die religiösen Rieten zelebrierten .

[Bild: olmecs5.gif]
[Bild: olmecs5.gif]
Figurinengruppe gefunden in La Venta .
Urheber : Wolfgang Sauber .

Das Volk hatte dabei kein Mitspracherecht .
Es mußte aber seinen Vorteil ( aus den religiösen Riten , Anbetung )
ziehen .
Z. B. : gute , regelmäßige Ernteerträge , Siege gegen die Nachbarn
und bei anderen Völkern , das regelmäßige Eintreffen der Regenzeit .

War das Volk zufrieden , dann hatte der Priesterfürst
auch die wohlwollende Unterstützung .
Und es ließ sich auch für die mühsamen Arbeiten heranziehen .
Die Errichtung der Monumentalarchitektur ( Zentralkomplex , Pyramiden ,
Tempelanlagen ) war nur der Ausdruck der Verehrung des Gottes ( Götter )
und der Dank der Bevölkerung .

Es wurden auch Ahlen und die Nachbildung eines Rochenstachels gefunden ,
beide aus Jadeit .
Bei den späteren Mayas wurden ähnliche Instrumente für Blutopferrituale
der Priesterkönige verwendet . Zungen - , Lippen – oder Penisdurchstechung .

[Bild: perforator-3.gif]

Und noch eine Abbildung :
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...uselang=de

Das könnte bedeuten das von den Olmekenfürsten auch
ein persönliches Opfer erwartet wurde .
Und es zu seinen Pflichten gehörte , sein heiligstes ,
das eigene Blut , zu opfern .
Es gibt aber keine Hinweise daß die Olmeken rituelle Menschenopfer
darbrachten , wie die Nachfolgekulturen .

Aus Nachfolgekulturen ist bekannt , daß bei Mißerfolgen oder Mißernten
von den Gläubigen mehr Anstrengungen unternommen wurden
den Gott ( Götter ) zu besänftigen .
Z. B. : wurden die Pyramiden überbaut ( vergrößert ) oder die Sakralbauten
mittels neuer Relieffs kunstvoller ausgeschmückt .
Es wurden auch mehr Opfer erbracht . Und so könnte auch der Übergang
zu immer Mehr und wertvolleren Opfern ( Menschenopfern ) erklärt werden .

Aus Nachfolgekulturen ( Z. B.: Mayas ) ist auch überliefert ,
daß bei mehreren aneinanderfolgenden Mißernten , der Oberpriester
( König ) sammt Familie getötet
( geopfert ) wurde um die Götter zu besänftigen .

Und nach Jahrzehntendürren zerbrachen so auch Stadtstaaten .
Denn , da trotz vermehrten Opfern , die Götter den Gläubigen nicht halfen ,
verließen die Überlebenden die Tempel der Götter ( den Stadtstaat und sein Umland ) .

Das Wissen über die Religion der Olmeken ist leider sehr dürftig .
Aber vielleicht bringen zukünftige Zufallsfunde mehr Erkenntnisse .

luki.

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10.06.2012, 10:48
Beitrag: #4
Die Epiolmekischen Kulturen .
Servus .

Die Epi-Olmeken :

In der la Venta Kultur benutzten die Olmeken Obsidian .
Es gab in Mittelamerika aber nur wenige wertvolle Fundstellen .
Eine in Zentralmexiko .
Und zwei in Ostguatemala ( El Chajol ) ?
Die meisten Funde bestehen aus guatemaltekischen Obsidian und desswegen
mußten sie per Handel hergeschaft werden .

[Bild: olmec-site-map.jpg]

Da auch Kakaobohnen und Vogelfedern besorgt wurden hatten
sie zumindestens entfernte Handelsniederlassungen errichtet .
Rohstoffe gegen olmekisches Kunsthandwerk , welches bis San Salvador
aufgefunden wurde .
Ab 800. v. Chr. verwendeten auch die Mayas Obsidianklingen .

Als 400. v. Chr. la Venta zerstört wurde , blühten anschließend
im Mayahochland Kaminaljuju , in Chalchuapa , El Salvador
und ebenso in La Lagunita im guatemaltekischen Hochland auf .

Alle im Epi-Olmekischen Stil .
In Abaj Takalik und La Lagunita wurden für die selbe Zeit,
nebeneinander sogar olmekische und
Epi-olmekische Kunsthandwerke aufgefunden .

Die Olmeken hatten eine Schrift , sie war aber eine Partiale Schrift ,
die Geschichten bildhaft darstellten , etwa wie ein karger Comics .

Lt. letztem Vorschungsstand entwickelten sie erst in der Epi-Olmekenzeit
eine vollwertige Schrift , die auf Silben aufbaute .
Und jene Schriftzeichen fand man auf Stelen und Tempeln im Mayaland .
Da später auch Mayaschriftzeichen neben der epi-olmekischen Schrift standen ,
ist gesichert daß die epi-olmekische Schrift
der Initialzünder für die Mayaschrift war .

Obwohl 1999. wurde bei Bauarbeiten , im Schutt eine Serpentintafel gefunden ,
die aber erst 2006. intensiver erforscht wurde .

[Bild: 23555_1.jpg]

Dank organischer Mitfunde konnte ihr ungefähres Alter bestimmt werden ,
900. Jahre v. Chr. .
Sie ist mit 62. Glyphen bedeckt und wurde vielleicht sogar mehrfach beschrieben .
Denn sie ist auf der beschrifteten Seite nach innen gewölbt ,
als wäre sie wiederholt abgeschliffen und beschrieben worden ,
praktisch ausradiert .


Ausschnitt mit verstärktem Kontrast des Cascajal Blocks ,
Veracruz, Mexico
(Bild: Stephen Houston)

Beide Bilder aus :
http://www.heise.de/tp/artikel/23/23555/1.html

[Bild: 23555_2.jpg]

Umzeichung des Cascajal-Textes aus Wikipedia .

[Bild: 170px-Cascajal-text.jpg]
Urheber : Michael Everson

Die Schriftfolge ist von Links nach Rechts .

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/...69712.html

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...46167.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...05,00.html

Alles, was wir mesoamerikanisch nennen, begann mit einem plötzlichen
und von unbekannten, hochstehenden Initiatoren ausgelösten Kultursprung.

Satz aus dem Buche : Das heilige Bündel der Azteken .von Gisela Ermel.

Und von mir :
Alles in Mittelamerika begann mit den Olmeken .

luki

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16.06.2012, 17:41
Beitrag: #5
Die Zapoteken I.
.
Die Zapoteken I..

Der Name kommt aus dem Nahuatl ( von den Atzteken ) und bedeutet :
Tzapotēcatl - Bewohner, des Ortes, wo der Sapote wächst .

Ihre Sprache ist das Zapotekische und gehört der Otomangue Sprachfamilie an .
Selbst nannten sie sich vermutlich Be'ena'a zaa oder Peni zaa ( Wolkenvolk ) .
Diesen Namen gaben aber später die Atzteken ihren Nachbarn und Gegner ,
den Mixteken ( Mixtecatl - ‘Wolkenvolk ) .

http://de.wikipedia.org/wiki/Zapotekisch

Heute leben noch ca. 750 000. Menschen die zapotekisch sprechen .
Die meisten Zapoteken leben im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca .

Der bekannteste Zapoteke war der mexikanische Präsident Benito Juarez Garcia .

http://de.wikipedia.org/wiki/Benito_Ju%C3%A1rez

[Bild: 350px-Zapotecos.png]

Aus Wikipedia :Trabajo propio, basado en cartografía producida por User:Koba-chan

Erste Siedlungsspuren im Zapotekenland gab es schon um ca. 1500. v. Chr.
in Oaxaca .
Sie wurden sehr stark von den Olmeken beeinflußt .
Ihr zeremoniales Zentrum war Monte Alban , Seehöhe ca. 2000. Meter.
Es erstreck sich über die Fäche von 200 x 300. Meter auf einem Plateau .
Um eine Ebene zu erhalten wurde desswegen ein Berggipfel abgetragen .

http://www.latinfotoguide.com/mexico/monte-alban.html

Zwei Kurzfilme aus Youtube :

http://www.youtube.com/watch?v=j2UPCEWINgs

http://www.youtube.com/watch?v=4ZJ-6RBJ9ds

[Bild: 800px-Monte_alban_panorama_from_northern_platform.jpg]

Aus Wikipedia , Urheber Eke .

Lageplan von Monte Albán :

[Bild: 220px-Monte_Alban_archaeological_site.png]

Aus Wikipedia : Urheber : Image:Monte Alban archaeological site.svg

Erste Besiedelung vermutlich um 800. v. Chr durch olmekische Siedler .
Ab ca. 600. v. Chr. erste Schrift und Zahlendarstellungen .

Stele 15. Monte Alban ( Phase I.)

[Bild: 336px-Monte_Alban_Stela_15.jpg]

Aus Wikipedia ; Urheber HJDP .

Um 300. v. Chr zogen Zapoteken zu .
Erste große Bautätigkeiten um ca. 500. v.Chr. .
Von 500. v. Chr. bis ca. 200. n. Chr. wurde von Monte Alban
aus das Hochland von Oaxaca beherrscht .

Um ca. vor 300. bis 500. n. Chr. große kulturelle Beziehungen
mit Teotihuacan in Zentralmexiko .
In Teotihuacan bewohnten die Zapoteken einen eigenen Stadtteil .
Die einzigen Schriftfunde aus dieser großen Stadt waren Jene
der Zapoteken .
In der Blütezeit Monte Albans lebten zu Fuße des Plateaus
ca. 30 000. Menschen .
Bis ca. 900. prosperierte die Stadt .

Die Zapoteken waren anfänglich nicht sehr kriegerisch aber sie mußten
sich wehren , denn von Norden drückten die Mixteken und erroberten
um ca. 1000. n. Chr. ihr zeremoniales Zentrum , Monte Alban .

Daraufhin verlegten die Zapoteken ihr neues Zentrum
südwärts nach Mitla .

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16.06.2012, 18:13
Beitrag: #6
Zapoteken II.
.
Zapoteken II.

Nachdem ihr zeremonielles Zentrum von den Mixteken erobert wurde ,
verlegten sie es nach Mitla .
Es wurde auch der Ort der Toten genannt .

http://www.youtube.com/watch?v=OOQv_tTb898

[Bild: 220px-BestConservedBuilding-Mitla-Oaxaca-Mexico.jpg]

Aus Wikipedia ,Urheber : Gengiskangh

Der Sitz des Fürsten verlegten sie aber nahe Monte Alban nach Zaachila
( Nahuatl : Teotzapotlan ) .
Diese Stadt lag inmitten eines Sees und bestand von 1100. bis 1521.

Vor Ankunft der Spanier wurde aber auch diese Stadt von den Mixteken erobert .
In einer Pyramide wurden ebenso wie in Monte Alban
mixtekische Fürstengräber gefunden .
Da die Eroberer ähnliche Götter anbeteten verwendeten sie einfach
die Kultplätze weiter .

[Bild: 450px-Zapotec_Urn_with_seated_man_%28Jami_Dwyer%29.jpg]

Aus Wikipedia ; Urheber : Jami Dwyer .

http://es.wikipedia.org/wiki/Zaachila

Von den Zapotekenfürsten sind nur die zwei Letzten namentlich bekannt .
Da sie nicht nur mit den Mixteken Probleme hatten , sondern auch
mit den Atzteken im Norden .
Der Fürst , Cocijo-eza heiratete daraufhin die Tochter des Tlatoani ( Sprecher-König ) Ahuitzotl der Mexica ( Azteken ) .
Seinen Sohn Cocijo-pij setzte er als Vizekönig in Tehuantepec ein .
Als die Mixteken wieder angriffen mußte er sogar zu seinem Sohn fliehen .
Aber vor der Ankunft der Spanier schlossen die Kontrahenten Frieden .

Ihre Kalenderaufzeichnungen , auf Stelen , betrafen den 260. tägigen
Ritualkalender ( Wahrsagekalender ) .
Der Zatopekische hatte 4. Viertel mit je 65. Tagen die sich wieder in 5. Monate ,
mit je 13. Tagen gliederten .

http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...=Zapoteken

Die Zapoteken entwickelten eine Hieroglyphenschrift .
Sie hatte eine Ähnlichkeit mit der Epiolmekischen Hieroglyphenschrift .
Die älteste zapotekische Reliefschrift aus dem 6. Jahrhundert v.Chr .
wurde in Monte Alban aufgefunden .
Am ausgereiften war sie in der Zeit von ca. 200. v. Chr . Bis ca. 250. n. Chr. .
In der Metropole Teotihuacans bewohnten die Zapoteken
einen eigenen Stadtteil .
Und das kurriose dabei ist daß sie in ihrem Stadteil sich
ihrer zapotekischen Schrift bedienten .
Alle anderen Stadtbewohner sich aber für Aufzeichnungen
einer Bilderschrift bedienten .

Als Teotihuacan seine Hegemonie verlor , blühten andere Zentren auf .
Darunter auch Monte Alban .
Aber eigenartigerweise nahm in der Zeit der Prosperität und
dem Machtzuwachs die eigene Schriftlichkeit ab ?

http://books.google.at/books?id=wxc7FAIB...ft&f=false

http://www.wissen.de/lexikon/zapoteken

Die Religion der Zapoteken :

Der Hauptgott ihrer Ackerbaukultur war der Regengott Concjio .
Sie verehrten auch einen Schöpfergott der das Männliche und das Weibliche
vereinte und das Leben und den Tod versinnbildlichte .
Weiters verehrten sie noch Götter des Maises , der Unterwelt , des Windes .
Den Jaguargott ( Gott des Regenwaldes ) .
Der Gott für den Krieg war zugleich auch der der Sonne .
Für mich ist interessant daß bei ihnen auch Figuren des Gottes Xipe-Totec gefunden wurden ( unser Herr der Schinder ) .
Ob dieser Gott erst über die Mixteken oder Azteken zu ihnen kam ,
oder ob er als Vegetationsgott schon von Anfang
zu ihrem Götterhimmel gehörte , ist ungeklärt .

[Bild: 335_07_1.jpg]
Xipe Totec - Mexiko-Lexikon

Anscheinend war bei den Zapoteken die oberste Macht geteilt .
Der Fürst vertrat sie in weltlichen Angelegenheiten .

Der Oberpriester Uija- Tao ( der Sehende ), sein Titel ,
war aber angesehener und mächtiger , da er mit den Göttern
in direktem Kontakt stand .
Er hatte seinen Amtssitz in Mitla
( Ort des Todes oder Ort der ewigen Ruhe ) .
Angeblich kamen an diesen Ort auch kranke alte Menschen
um den Tod zu erwarten .
Er stand einem hierarchisch gegliederten Klerus vor .
Die den Götterwillen per Orakeln kundmachten .
Die religiösen Kulthandlungen wurden durch Drogen verstärkt .
Und die Göttern dürstete nach Blut .
Noch die Spanier schilderten , daß die Zapoteken Menschen opfererten .
Das waren vermutlich Gefangene .
Die bekannten Stelenfiguren ( Dazantes ) stellen vermutlich Gefangene
vor der Opferung dar , da einige dieser Relieffiguren an den Genitalien
verstümmelt abgebildet sind .

Aber eines macht sie mir wieder etwas sympathiescher .
Sie benützten schon das Temazcal , die mesoamerikanische Abart des Dampfbades .
[Bild: 220px-Codex_Magliabechiano_%28folio_77r%29.jpg]

http://de.wikipedia.org/wiki/Temazcal

http://www.sfu.museum/cco_images/slides/...04.011.jpg

http://www.anthroarcheart.org/danzante.htm

http://www.welt.de/kultur/history/articl...ultur.html

luki


.

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16.06.2012, 19:32
Beitrag: #7
Das mesoamericanische Periodensystem .
.

Servus .

Die mesoamerikanischen Kulturen werden in einem Periodensystem
zeitlich eingeordnet .
Da die Mayas bei der Erstellung am Besten dokumentiert waren
wurden die Perioden auf ihre Kulturen abgestimmt .

Ursprünglich fand man das Auskommen in drei Perioden .
Diese bündelten die Kulturen jeweils nach einer einschneidenden Zäsur .

Es waren dies :
Die Präklassik .
Die Klassik und die
Postklassik.

Als aber immer mehr Funde zutage traten , in den verschiedensten Gegenden
und ausgebildeten Kulturstadien , und je mehr Text der Mayaschrift
lesbar wurden stellte man fest daß sich die verschiedenen Kulturen ,
mittels nur der drei Perioden , nicht genügend aussagekräftig einordnen lassen .
So teilte man die Perioden nochmals und machte es so übersichtlicher .
Was auch für die zentralamericanischen Kulturen besser ist .
Denn deren Zäsuren sind nicht immer mit den der Mayas ident .

Die Periodeneinteilung :


….....( paläoindianische ) Frühzeit :

…........................................................--....> ...bis......7000. v.Chr.

….....Archaische Periode …....von ca. 7000. bis ca. 1500. v.Chr.

….....Präklassik ( formative Periode ) :

A. .frühe Präklassik ….............von ca. 1500. bis ca. ..700. v.Chr.
B.. mittlere Präklassik..............von ca. ..700. bis ca. ..300. v. Chr.
C...späte Präklassik..............von ca.300v.Chr. bis ca. 200. n.Chr.
( bei Einigen Protoklassik........von ca. 150......bis ca. 250 n.Chr. ? )

….....Klassik :

A. .frühe Klassik ….................von ca. 200. bis ca. .500.n.Chr.
B...mittlere Klassik..................von ca. 500. bis ca ...700.n.Chr.
C...spätKlassik.........................von ca. 700. bis ca.....900.

.......( bei Einigen Endklassik ) von ca. 900....bis ca...1000.

….....Postklassik :

A..frühe Postklassik................von ca. 900....bis ca...1200.
B..mittlere Postklassik............von ca. 1200...bis ca...1440/50
C.-späte Postklassik................von ca. 1450...bis ca...1540.

….....Kolonialzeit :

1697. wird die letzte unabhängigen Mayastadt Tayasal zerstört .

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17.06.2012, 20:34
Beitrag: #8
Das Werden der Mayas . I.
.
Das Werden der Maya .

Siedlungsspuren im späteren Mayaland :

An der Karibikküste Yukatans und an der Pazifikküste Südmexikos und Guatemalas befinden sich die ältesten Besiedelungsspuren im späteren Mayaland .
Ausgehend von jenen Gegenden in der Zeit von 2500. bis 2000. v.Chr .
Erste dörfliche Siedlungen mit wenigen Familien ( unter 20. Fam. ) .
In Belize begann diese Siedlungstätigkeit erst um ca. 1000. v. Chr. .

Erste Keramikfunde an der Pazifikküste ( La Victoria und in Ocos )
um ca. 1500. v. Chr. .

Wer diese Menschen waren und woher sie zuwanderten ist nicht bekannt .
An beiden Küsten waren die Keramikstile verschieden ,
was darauf schließen läßt , daß sie keinen Kontakt hatten .
Die Kunst der Keramikherstellung kann auch an der Pazifikküste aus Ecuador
und an der Karibikküste aus Venezuela und Kolumbien gekommen sein .
Da jeweils eine Ähnlichkeit mit älteren Funden aus diesen Räumen besteht .
Nach 2500. verbreitete sich , vom Norden kommend ,
langsam der Maisanbau aus .

Die Sesshaftwerdung erstreckte sich über einen Zeitraum
von über tausend Jahren .
Es war im späterem Mayaraum ein sehr langsames Ausbreiten und es lebten
neben den verstreuten Siedlungen noch Jäger- und Sammlerstämme .
Ob sie Mehreren oder welchen Sprachfamilien diese Menschen angehörten
weiß man nicht .

In den 50. Jahren ( des 20. Jahrh.) entwickelte der Sprachforscher Morris Swadesh die Glottochronologie ( Lexikostatistik ) .

http://de.wikipedia.org/wiki/Glottochronologie

Damit kann man das Werden einer Sprachfamilie rückverfolgen .
In etwa bis zur Ausgangssprache und in etwa auch i
hre Ursprungsgegend bestimmen .
Und seine Erkenntnisse mit Grabungsfunden verglichen , ergibt ,
daß vor über 1500. v.Chr. die Ur-Mayas eine kleinere Gruppe waren .
Diese lebte im Hochtal von Cuchumatanes in Guatemala .
Rings herum lebten noch andere Indianergruppen .

http://de.wikipedia.org/wiki/Sierra_de_los_Cuchumatanes

Um ca. 1500 v. Chr. spaltete sich diese Gruppe und ein Teil
wanderte nach Yukatan ein .
Diese waren der Grundstock der späteren Mayat`an ( Sprache der Maya ) Sprechenden .
Mit All den späteren Sprachen und Dialekten .

Einige Zeit später spaltete sich wieder eine Gruppe ab und zog Richtung
Golfküste durchs spätere Olmekenland nordwärts .
Diese bildeten das spätere Volk der Huaxteken
( Eigenbezeichnung = Teenek ) .
Abgetrennt vom Mayagebiet hatten sie keinen Anteil an Deren
späteren Entwicklung und wurden mehr
von zentralmexikanischen Kulturen beeinflußt .
Aber von den Huaxteken später mehr .

[Bild: 627px-Mayan_Language_Migration_Map.svg.png]
Urheber : Madman2001 .

File:Mayan Language Tree in colour.png - Wikipedia, the free encyclopedia

Die Mayapopulation wuchs und sie besiedelten das ganze Tiefland von Yukatan .
Sie waren Ackerbauern mit Jagd- und Sammeltätigkeit .
Durch das Besiedeln neuer Böden entfernten sie sich immer weiter voneinander
und die Dialekte entwickelten sich zu Sprachen .
Um ca. 500. v. Chr. war auch die Besiedelung der weniger Ertragreichen ,
höhergelegenen Urwaldrandzonen , durch die Chol-Maya erfolgt .

Die Aufspaltung der Mayasprachen .
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Mayan_...colour.png

Über Jahrhunderte gab es keine Nennenswerten kulturellen
Errungenschaften im Mayaland .

Mit dem II. Erstarken der Olmeken ( La Venta-Zeit ) um ca. 800. v. Chr.
nahm durch ihre Handelstätigkeit ganz Mesoamerika einen Aufschwung .
Im Mayaland wurden die Gesellschaften komplexer ,
die Landwirtschaft ertragreicher .
Erstmal um ca. 800. v. Chr. kamen im Mayaland Obsidianklingen zum Einsatz .

Die Olmeken brachten nicht nur luxuriöse Kulturgüter ,
für die wachsende Oberschicht , im Tausch gegen Naturalien aus dem Lande .
Sie brachten , faßt schon missionarisch ,
auch ihre hierarchische Götterwelt mit .
Die auf den späteren Götterhimmel der Mayas abfärbte .
Allzuviel hochkulturelles tat sich nicht im Mayaland .
Erst als um ca. 400. v. Chr. Das Olmekenzentrum La Venta zerstört wurde
begann um ca. diese Zeit die Epi-Olmeken Zeit im Mayaland .

luki

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17.06.2012, 20:49
Beitrag: #9
Mayas , erste Siedlungsspuren .
.
Servus .

Erste Siedlungsspuren im Mayaland .

Im Hoch – wie im Tiefland gibt es Besiedlungsspuren von vor über 10 0000. Jahren .

In Guatemala hat man ein Jagdlager mit Speerspitzen gefunden .
Nutzungsspuren von ca. 9600. bis ca. 8800. v. Chr.
In Belize etwa auch aus der Zeit Feuersteinspitzen .

Die Jäger- und Sammlerkulturen wurden später halbsesshaft .
Das heißt , sie wechselten mehrmals im Jahr ,
immer die selben Lagerplätze ( Wohnsitze ) .
Das begann in Oaxa ( südliches Zentralmexico ) .

Aus dem Zeitraum von ca. 7600. bis ca. 4200. , ( im Hochland – Guatemala )
fand man Siedlungsspuren von 5. verschiedenen Kulturen der Halbsesshaften .

Waldrodungsspuren fand man schon aus der Zeit von ca. 2500. v. Chr.
In Bohrkernen aus Colha ( Belize ) fand man Maiskörner ( ca. 2500. v. Chr.)
und Spuren von Baumwolle und Chilipfeffer ( ca. 1700. v.Chr.) .
Und ab ca. 1000. v. Chr. wurde auch der Manikanbau nachgewiesen .

In Cuella ( Belize ) wurden zwar Maiskörner gefunden ,
die per C14. Methode auf ein Alter von ca. 2500. v. Chr. datiert wurden .
Vermutlich sind das Hinterlassenschaften von Halbsesshaften ,
denn eine dauerhafte Siedlungstätigkeit vor 1200. v. Chr. konnte
nicht nachgewiesen werden .
In der Gegend wurden auch die ältesten Keramikfunde im Tiefland gemacht
( ca. 1200.v. Chr.).

Das Tiefland war schon vor jener Zeit besiedelt ,
aber ob das schon Mayas waren ?
Die Fachwelt bezeichnet alle Fundstellen als Maya- Präklassik zugehörig .
Aber das paßt mit der Glottochronologie der Mayasprachenaufgliederung
nicht zusammen .
Die die Mayaeinwanderung in den Norden erst mit ca. 1500. ansetzt .

Ich habe jetzt einige Bücher , auch Neuere , über die Mayas gelesen ,
teils mit Beiträgen verschiedener Forscher .
Und bis auf einen Autor , gewann ich bei allen Anderen den Eindruck ,
sie sind von der Einzigartigkeit der Mayakulturen so überzeugt ,
aß sie die ersichtlichen Einflüsse von außerhalb und die Stilbrüche besser
nicht zu viel erwähnen .
Um ja nicht den Nymbus der unnachahmlichen Mayas zu schmälern .

Da werden zwar die Kontakte mit den Olmeken , Teotihuacan
und den Tolteken erwähnt und der jeweilig daraus resultierende Wechsel
in der Formensprache in den Bauwerken und den Bildern kurz angesprochen .
Die Epiolmekischen Pazifikkulturen aber schon als Mayakulturen eingeortnet .

Bei manchen spürt man direkt zwischen Zeilen , wie Weh es ihnen tut ,
daß sich in den letzten Jahren herausgestellt hat , daß die Mayas
nicht die friedfertigen Völker waren , als die sie noch vor einigen Jahrzehnten
geschildert wurden .
Sie waren genau so kriegerisch und opferten Menschen wie ihre Nachbarn
im Nordwesten .

Ich möchte damit nicht die Kulturen der Mayavölker abwerten .
Im Gegenteil , ich bewundere ihre Leistungen .
Die Entwicklung ihrer Schrift und der Ziffer Null .
Ihre Landwirtschaft , den Formenreichtum und Bunheit ihrer Kunst .
Und nicht zu vergessen , ihre astronomischen und mathematischen Kenntnisse .

Im trockeneren Hochland bauten sie ihre Häuser aus Holz
mit gestampften Lehmböden .
Die natürlich verrotteten .
Reichere Siedlungsspuren gibt es aus dem Tiefland .
Da dieses jährlich wochenlang unter Wasser stand , errichteten die Bewohner
ihre Häuser auf einem ca. 30.cm hohen Kalkstuckfundament .
Unter dem offtmals die mit Grabbeigaben versehenen Vorfahren
begraben waren .
Diese Häuser waren im Apsisbau errichtet .
Am Anfang und am Ende zu den Längsseiten rund .
Mit aussen und innen kalkverputzten Wänden .

Es wurden richtige Gehöfte gefunden .
Drei oder mehrere Häuser im Karree ,
zu dem kalkverputzten Innenhof offen .
In den wasserärmeren Gebieten wurde mittels dem Vorhof
das Wasser der Regenzeit aufgefangen und in verputzte unterirdischen
Zisternen geleitet und gespeichert ( Sakbeo`ob ( Sakbe )) .

Die Gehöfte waren mit Mauern oder Zäunen umgürtet und verfügten
über einen Hausgarten und vermutlich auch über einen abseitigen Platz
für die Fäkalien und Abfälle zur Düngeraufbereitung .

Luki.

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17.06.2012, 20:58
Beitrag: #10
Landwirtschaft im Mayaland .
.
Servus.

Landwirtschaft im Mayaland I.

Die drei Grundvorraussetzungen für die Landwirtschaft sind :
Nährstoffreicher Mutterboden , ausreichende Wasserversorgung und
die Wärmestrahlung unserer Sonne .

Der Untergrund Yucatans besteht vorwiegend aus Karstgestein .
Das Land liegt in verschiedenen Klimazonen .
Von fast Meereshöhe im Norden Yucatans bis auf über 4000. Metern
im Gebirge .

Auch die durchschnittliche Regenmenge ist sehr unterschiedlich verteilt .
Die Regenzeit beschränkt sich in Nordwest-Yucatan auf ca. 1. Monat
und es fallen ca. 475. Milliliter Regen .
Je weiter südlich verlängert sich die Regenzeit und nimmt die Regenmenge
enorm zu .
In Toldo ( Süd-Belize ) fallen ca. 3/4000. Milliliter Regen ,
ebenso im Hochland .
In der Umgebung der alten Mayastadt Palenque gibt es nur 1 bis 2. Monate
ohne Regen und es fallen über 4000. Milliliter im Jahr .

Die Regenzeiten können sich aber verschieben .
Es wechseln sich auch Jahre mit weniger Regen und mit Jahren mit mehr Regen ,
als durchschnittlich , ab .
Das könnte auch eine Auswirkung des El Niño sein .

http://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o

Die älteste Form der Feldbestellung ist der Wanderfeldbau mittels Brandrodung .
Die Milpa ( Nahua = Feld ) .

Diese sieht einfacher aus als sie ist .

Es darf nicht zu bald und auch nicht zu spät gerodet werden .
Rodet man zu bald , besteht die Gefahr , daß der Wind die Asche wegbläst .
Ist man zu spät dran , ist durch den beginnenden Regen das Unterholz
zu feucht und verbrennt nicht zu Asche .
Diese ist aber nötig um dem Boden die benötigten Nährstoffe zuzuführen .
Die Brandrodung muß also so zeitgerecht erfolgen daß die Asche
noch am Feld liegt und vom beginnenden Regen eingewaschen wird .

Daher war es wichtig zu wissen wann die Regenzeit beginnt .
Das war auch ein Hauptgrund zur Kalenderberechnung .

Es ist aber eine sehr unwirtschaftliche Form der Feldbestellung .
Den die gerodeten Flächen sind maximal drei Jahre fruchtbar
und lassen einen Ertrag zu .
Dann muß man diese Flächen mindestens fünf Jahre brachliegen lassen
bevor man sie erneut nutzen kann .

Das bedeutet aber auch , schon kleinere Gruppen beanspruchen ,
zur Sicherstellung ihrer Ernährung , sehr große Flächen .

Ca. 30 % der Oberfläche Yucatans ( im Peten ca. 50 % ) besteht aus Feuchtgebieten .
Da war keine Brandrodung möglich , da das Land in der Regenzeit
überschwemmt ist .
Also bot sich der Milpa-Anbau vorwiegend im Hochland an .
Wo er auch noch heute praktiziert wird .

[Bild: 180px-Slashing-and-burning.jpg]

Aufgrund des Bevölkerungszuwachses mußten aber ertragreichere
Anbaumethoden erdacht werden .
Mittels Fäkaliendüngung und einer Art Wechselbrache konnten
die Fächen besser genützt werden .
Aber es war noch nicht ausreichend .

luki

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17.06.2012, 21:07
Beitrag: #11
Mayas - Der Hochbeetanbau .
.

Hochbeetanbau :

Die Mayas bemerkten daß es Fächen mit stärkerer Vegetation gab .
In erdgeschichtlicher Zeit gab es im südlicheren Yucatan viele Seen und Tümpel .
Die Flüsse aus dem Gebirge brachten Erosionsmaterial mit .
Und die Seen verlandeten oder Versumpften .

Da kamen sie auf die Idee auf diesen Flächen Hochbeete anzulegen .

Sie hoben kreuz und quer seichtere ( 15. bis 60. cm ) und tiefere
( bis 1,2 Meter ) Gräben aus .
Das schlammige und nährstoffreiche Aushubmaterial verfrachteten sie
auf die dazwischenliegenden Parzellen .
So kultivierten sie auch Sumpfgebiete .
Diese Felder mußten aber ganzjährig betreut werden .
Diese Felderwirtschaft garantierte einen drei bis vierfach höheren Ertrag als die Milpa .

Ein Bild der Hochbeetanlage ist links ganz oben .
http://www.guidetobelize.info/en/maya/be...uide.shtml

Durch das immerwärende Schlammauftragen wurden die Beete immer höher
und mußten per Muskelkraft bewässert werden .
Das bedingt den ganzjährigen Einsatz von vielen Arbeitskräften , was wiederum
eine zentrale Organisationsform voraussetzt .
Die ersten Dörfer und Kleinstädte wurden so gegründet .

Auch die späteren größeren Ansiedlungen ( Städte ) wurden nicht willkürlich
in die Landschaft gesetzt .
Sondern sie befinden sich immer da , wo in der näheren Umgebung genügend
natürliche Feuchgebiete waren , tauglich zur Anlage von Hochbeeten .

Feuchtgebiete im Regenwald liest sich etwas blöd .

Aber die Böden in den Regenwäldern sind sehr Nährstoffarm .
Es fallen zwar laufend Blätter zu Boden und abgestorbene Bäume vermodern ,
aber dadurch baut sich keine neue Humusschicht auf .
Denn aufgrund der Nährstoffarmut werdendie dadurch freiwerdenden Nährstoffe
des Todholzes sofort von den nachfolgenden Pflanzen und Bäumen aufgezehrt .

Als Beispiel dient das Amazonasgebiet , wo durch extensive Brandrodung ,
die Versteppung der abgebrannten Gebiete droht .
Denn ein so nährstoffarmer Regenwald braucht Jahrhunderte
um wieder nachzuwachsen .

Jede Familie bewirtschaftete nebstbei auch einen kleinen Hausgarten .
In dem wurden Gemüse , Gewürze und Heilkräuter für den Hausgebrauch
angepflanzt .
Genau so wie es unsere Landwirtinen heute noch pflegen .

luki

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18.06.2012, 10:29
Beitrag: #12
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
Vielleicht eine kurze Ergänzung warum der Boden in Regenwaldgebieten nährstoffarm ist. Eventuell verwundert dies einige Leser, schließlich wächst niergendwo auf der Welt soviel "Grünzeug" an einer Stelle.
Tatächlich ist der Boden aber wirklich nährstoffarm. Das liegt daran, dass der Nährstoffkreislauf viel schneller ist, als in unseren Breiten. Abgestorbene Pflanzenteile werden direkt wieder in den Nährstoffkreislauf eingespeißt, bevor sie im Boden verrotten können (in unseren Wäldern ist das aufgrund des enormen Blattfalls im Herbst anders).
Daher ist die massive Rodung auch so ausgeprägt. Die gerodeten Stellen für Plantagen sind nur sehr schlecht und kurz nutzbar. Dann muss neu gerodet werden. Zurück bleibt verwüstete Brachfläche, wo einst stolzer Regenwald war. Sad
Man erkennt, dass die Probleme der Mayas auch die der heutigen Bewohner sind. Nur die heutigen können viel massiver abholzen, der Technik sein dank...

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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23.06.2012, 20:38
Beitrag: #13
Epi Olmekisch -Maya Präklassik .
.


Epi-Olmekisch :

Maya ; späte Präklassik .

[Bild: 350px-Formative_Period_southern_Mesoamerica_2.svg.png]

Aus Wikipedia , Urheber : Madman 2001

Kamilnajuyu ( Guatemala ) ;

Die Stadt liegt auf über 1500. Metern Höhe im Bergland bei Guatemala City .
Leider wurde ein großer Teil der Anlage durch die ausufernde Stadt verbaut .
In ihrer Glanzzeit standen im Stadtgebiet auf über ca. 5 Quadratkilometern
Ausdehnung über 200 Plateaus die von Tempeln in Holzbauweise gekrönt waren .
Diese Holzaufbauten sind natürlich verrottet .
Besiedelt war die Stadt von 1200v. Chr. bis 900. n.Chr.
Die Anbauflächen wurden durch weitläufige Kanalanlagen bewässert .

Schon von Beginn an war eine Handelstätigkeit mit der Olmekenstadt
San Lorenzo nachgewiesen .
Die Mayas zogen erst viel später zu .

Ca. < 800. v. Chr bis ca. 200. n.Chr. ( noch besiedelt bis ca. 10. Jahrh. n.Chr. )
Vermutlich sprachen die ursprünglichen Einwohner in der Frühzeit der Stadt
eine Olmekische – Mixe Sprache .

[Bild: photo3.jpg]

Kaminaljuyu Stela 11 (Maya, 200-50 v. Chr.

http://en.wikipedia.org/wiki/Kaminaljuyu


Takalik Abaj ( Guatemala ) , Quiche ; stehender Stein .

Erste Besiedlungsspuren ca. 1000. v. Chr . Die Siedlung wurde um 900. n. Chr .
von den Quiche-Mayas errobert und 1524. und bis is ca. 1200. bewohnt .
Aufgegeben wurde sie 1524 .
War im 9. und 10. Jahrhundert ein Stadtstaat und es wurde dort die größte Anzahl
von Olmekenfunden gemacht .
Später zogen Mam-Maya zu .

Stele 5. aus Takalik Abaj aus ca 120.n Chr.

[Bild: 220px-Abaj_Takalik_Stela_5.jpg]

Aus Wikipedia , Gnufrei , Urheber Siyajkak .




Chalchuapa – Tazumal ( El Salvador )

Die Stadt hatte in ihrer Blütezeit eine Ausdehnung von ca 10 km² .
Die Stadt war vom 1.Jahrhundert bis ca. 1200. besiedelt .
Von hier gab es Handelsnetze bis ins Tal von Mexiko und nach Panama .
Sie hat eine eher zentramexikanische Ausprägung .

[Bild: 300px-ES_Tazumal_06_2011_2224.jpg]

Aus Wikimedia, Urheber: Mario Roberto Duran Ortiz .

Die Zentralpyramide .

[Bild: Mayan%20Ruins%20of%20Tazumal.jpg]

Aus Tourismo El Salvador .

http://en.wikipedia.org/wiki/Tazumal

http://en.wikipedia.org/wiki/Takalik_Abaj

http://en.wikipedia.org/wiki/Chalchuapa

Und noch einige Andere.........

Gemein ist diesen Städten an der Pazifikseite daß sie zur Zeit von La Ventas Sturz aufblühten und in der Kunst stark von der Epi-Olmekischen Kultur beeinflußt wurden .
Auch die spätere Mayaschrift wurde in dieser Gegend aus der Epi-Olmekischen Schrift weiterentwickelt und der Mayasprache angepaßt .
Es gibt Stelen auf denen die beiden Schriften gemeinsam verewigt wurden .
Über diese Schriften später mehr im Thema :

Anfänglich wurden diese Siedlungen von Menschen anderer Sprachen bewohnt ,
von den Olmeken kulturell befruchtet , vielleicht von Epi-Olmeken zur Hochkultur
gebracht bevor die Mayas ins Bergland und zur südlichen Küste vordrangen
und die Städte eroberten .

Die Mayas haben einige Worte aus der Olmekensprache
( Mixe-Zoque ) in die Mayasprache übernommen .
Das dürfte in der Vorklassik passiert sein als die heute Epi-Olmekische Kultur
sich ausbreitete .

Beispiele :
.................. Mixe-Zoque....Lehnwort in Mayasprachen .

Kalebasse .......Tsima............ Tsimah
Weihrauch......Poom.............Pom
Nasenbär........Tsiku..............Chi`ik
binden............tsum.............sum ( Seil )
Maus..............Tsuk..............Tsuk
Kakao.............Kakawa..........Kakaw

Auf diesem Wege möchte ich mich sehr herzlich bei
Hr. Berthold Riese bedanken .
Autor von " Die Maya "
Geschichte-Kultur- Religion .

Mit einigen Anderen hat mich sein Buch auf die Idee gebracht über diese Kulturen zu schreiben und er hat damit auch mein Interesse für die olmekische Kultur geweckt .

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23.06.2012, 20:52
Beitrag: #14
Izapa - Kultur
.
Servus .

IZAPA - Kultur .

Da es verschiedene Meinungen gibt ob die Region südlich des Isthmus
an der Pazifikküste zur Epi-.Olmekischen Kultur gerechnet werden
kann oder als eigenständige Kultur zu bezeichnen ist , stelle ich sie kurz vor .

[Bild: 350px-Larger_Southern_Maya_area_v3.svg.png]


Aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001.


Siedlungsspuren giebt es schon von ca. 1500. v. Chr. aufwärts .
Also fast so lange wie im Olmekenland .
Da dieses Gebiet noch heute ein wichtiges Anbaugebiet für Kakao ist könnten
reisende Olmekenhändler einen Handelsposten gegründet haben und so den
Zündfunken für die Kultur gebracht haben .

Sogar die Azteken , viel später , brachten dieses , reiche , von ihnen ,
weit entfernte Land ( Xoconochco ) unter ihre direkte Kontrolle .
Vermutlich schon alleine wegen der Kakaobohnen .

Der sogenannte Izapa-Stil ist stark von der Olmekenkunst beeinflußt .
Obwohl die Figuren und Figurinlichen Darstellungee nicht den runden ,
pausbäckigen Stil der Olmeken aufweisen sondern länglichere Figuren
und schmalere Gesichter zeigen .
Künstlerisch gefallen sie mir besser , sie sind viel detailverliebter ,.
Auf ihren Stelen und Abbildungen sind meißt mehrere Personen oder
Personengruppen dargestellt .

Seltener nur eine Person ( z.B. ein Gott oder ein Herrscher ) .
Ob das etwas über ihre Lebensweise aussagt ??
Es mußte aber eine Hierarchie gegeben haben denn sonst wäre es nicht
möglich gewesen so große Anlagen zu Errichten und instandzuhalten .

[Bild: img0091-300x179.jpg]

Aus dem Link. http://www.vgarthnorman.com/

Die Götter waren ähnlich wie z.B. Der Jaguargott , der Regengott …..
Vermutlich praktizierten sie auch das Menschenopfer da auf einer Stele
ein gefesselter Gefangener in der typischen unterwürfigen Stellung ,
kniend mit rückwärtiger Oberarmfesselung , dargestellt ist .

Einig ist man sich daß die Izapa-Kultur auch ein Mittler zwischen der
Olmekenkultur und der späteren klassischen Mayakultur war .

Izapa war von ca. 800. v. Chr. bis 300. n.Chr. bedeutend .
Das reichte in die klassische Mayazeit hinein .
Die meißten der Großbauten wurden erst in den ersten beiden
Jahrhunderten n.Chr. errichtet .

http://www.youtube.com/watch?v=CXloZvW-f94

Stele V.
Dargestellt ist der Weltenbaum .

[Bild: izapa.jpg]

Stele L.

[Bild: Stela50IzapaMuseoAntropologia1.JPG]

Stele XI.

[Bild: izapa-stela-11.jpg]

luki

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23.06.2012, 20:54
Beitrag: #15
Die ersten Königtümer im Mayareich .
.
Die ersten Fürstentümer und Königreiche im Mayaland :

Im südlichen Tiefland , im Miradorbecken entwickelte sich städtisches Leben .
( mittlere und späte Präklassik )
Aus Dörfern wurden Städte und aus Häuptlingen , Fürsten .
So um 300.v.Chr. brach der Bauboom aus .
Es wurden Pyramiden bis zu 72. Metern Höhe erbaut .
Sowie sakrale Bauten und die steinernen Wohnungen der Oberschicht .

Die größten Städte waren :

[Bild: puuc-ani.gif]

El Mirador , Nakbe , El Tintal und Wakna .

http://de.wikipedia.org/wiki/Nakb%C3%A9

http://de.wikipedia.org/wiki/El_Mirador

http://en.wikipedia.org/wiki/El_Tintal

Aus Wikipeda, Urheber ; Geoff Galice .

[Bild: 250px-El_Mirador_3.jpg]

Pyramide in El Mirador

Nicht nur innerorts waren die wichtigsten Gebäude mittels
Dammstraßen verbunden .
Diese Sakbe verbanden auch sternförmig die Städte miteinander .
Die Strasse zwischen Nakbe und El Mirador ist 13 Km. Lang .
Eine Andere führt über 20. km.
Genannt werden sie heute Zeremonialstrassen .
Aber ich denke daß war ein netter Nebeneffekt .
Denn die Städte waren groß mit zehntausenden Einwohnern und
die wollen versorgt werden .
Und in einer Landschaft in der 2/3 des Jahres Regenzeit ist und das Umland
teilweise unter Wasser steht , ist es für den Handel und die Nachschubversorgung
nicht unerheblich ob man relativ trockenen Fußes die Städte erreichte .

Sie waren ca. 50-60cm Hoch , mit einer leicht bombierten Oberfläche
sodaß sich keine Pfützen bilden konnten .
Räder benutzten sie keine , aber das System kannten sie denn
diese Strassen wurden mit Steinwalzen verdichtet und
mit einem Kalkverputz wasserdicht verkleidet .
Meißt führten sie Schnurgerade , auch durch Sümpfe .
Diese periodischen Sümpfe waren ja erst der Grund zum Bau der Städte .
Denn sie ermöglichten es , mittels Hochbeetanbau ,
mehrmals im Jahr zu Ernten .

http://de.wikipedia.org/wiki/Feuchtgebiet.

Diese Städte besassen dutzende von Tempeln .
Die Tempel rot bemalt ( mit Hämatit ) und die Seitenwände der Podeste
waren mit cremfarbigen großen hervorstehenden Stuckornamenten verziert .
Es muß einen ehrfürchtigen Eindruck auf die einfachen Einwohner
und Besucher von auswärts hinterlassen haben .
Im inneren einer überbauten Pyramide fand man auf Friesen
Mayahieroglyphen , Alter ca. 350.v.Chr.
Das bedeutet einen Beginn der eigenständigen Mayaschrift.

Aus YouTube.
http://www.youtube.com/watch?feature=end...mqicL0xwYo

Es muß immense Anstrengungen erfordert haben solche Städte zu errichten .
Zur Errichtung des El Tigre Komplexes wurde das Füllmaterial berechnet ,
428 680 m³ .
Das erforderte ca. 5 000 000 Millionen menschliche Arbeitstage nur für
den Antransport .
Da ist der Errichtungsaufwand noch nicht gerechnet .
Und das nur für die Bauwerke einer einzigen Platform .
Das konnten nur diverenzierte durchorganisierte Gesellschaften erschaffen .

[Bild: Labna-Stadtplan.gif]

Beide Karten aus der Seite :
http://www.mesoamerica.de/mesoamerika/ma.../labna.htm

Im Miradorgebiet hatte sich eine wohlhabende und relativ friedliche Kultur etabliert .
Diese Kultur stand künstlerisch und technisch auf einem hohen Stand .
Aber es mußte etwas einschneidendes paßiert sein .

In Becan und Etzna legten Forscher ca. 1970. um die Zentren
einen Verteidigungswassergraben frei .
Und in der großen Stadt El Mirador fanden sich aus
der selben Zeit Verteidigungsanlagen .
In dem Zeitraum des Endes der späten Präklassik zur frühen Klassik
( ca. 3/350. n.Chr. ) fanden sich Zerstörungs- und Brandspuren
in den Städten .
Sie wurden überfallen und erobert .
Die Städte leerten sich .
Es traf nicht nur diese Region .
Aber nicht nur das Miradorgebiet entvölkerte sich fast total.
Im Tiefland wurden auch die Städte Uaxcatun , Colha ,
Becan , Cerros und Seibal verlassen .

In Zentralyucatan traf es Komchen und Dzibilchatun .

Und in Nordyucatan Edzna , Xtampac , Isla Cancun ,
Ceros . Und noch einige Andere .
Entweder wurde die Bevölkerung verschleppt und oder sie flohen
in vermeindlich sicherere Gebiete .
Auf dem Gipfel der El Tigre Pyramide fanden sich Pfeilspitzen
und Klingen aus Hornstein und Obsidian .
Das Interessante an diesen Artefakten ist , sie stammen aus Zentralmexiko .
Und wer war zu der Zeit dort am Ruder ? Teotihuacan .
Genaueres werden wir nicht erfahren denn es gibt keine Aufzeichnungen
aus der Zeit .

Die spärlichen Funde aus der folgenden Protoklassik ( 150. bis ca. 250. n.Chr. )
sind einfacher und blasser und zeugen von einem großen Bevölkerungsrückgang.
Die ehemalig prächtigen Städte waren verlassen und verweist .
Eine Kultur war zerstört und brauchte lange um sich zu erholen .

luki

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24.06.2012, 09:18
Beitrag: #16
Tlatilco - Kultur - Zentralmexico .
.
Servus .

In Zentralmexiko waren die meisten regionalen Zentren ab 1250. v. Chr.
von der olmekischen San Lorenzo - Kultur beeinflusst .

Im Tal von Mexiko übernahm in der frühen formativen Periode
Tlatilco – Kultur die kleinräumige Führung .

Die Stadtstadt Tlatico war von ca. 1250.v. Chr . Bis ca. 800. n. Chr. besiedelt .
Er beherschte einige Städte wie : Coapexco, Tlapacoya......

Seine Kunststile werden geteilt in :

1. Ayotla ( Coapexco ) - Stil von ca. 1250. bis ca. 1000. v.Chr. .
Dieser olmekische Stil taucht plötzlich auf was auf eine Gründung der Stadt
durch die Olmeken schließen läßt .

Ihre Figuren sind verspielter und grazieler , feiner verarbeitet und meist nackt .

Keramikkalebasse in Form eines Hasen .

[Bild: object166_300.Jpeg]

Aus dieser Seite :
Tlatilco Vessel in Form of a Rabbit*-* *Exhibitions*-*myLOC.gov (Library of Congress)


Tänzerin . Das Loch im linken Knie fungiert als Öffnung .

[Bild: 230px-Tlatilco.jpg]

Aus Wikipedia Urheber :
Tlatilco. Jpg. http://www.mesoamerican-archives.com"


Und Zweitens dem Manantal-Stil von ca . 1000. bis ca. 800.. v. Chr.

Die Figuren sind grobschlächtiger gefertigt .
Die Proportionen sind nicht mehr stimmig .
Für mich bedeutet dieser Wandel in den künstlerischen Fertigkeiten
auch einen Wandel in der Herrschaft der Stadt .
Meine Vermutung ist , daß wie offtmals in der Geschichte Zentralmexikos ,
kulturell nicht so hochstehende Eroberer aus dem Norden kamen
und die Stadt übernahmen .

Fünf Frauenfiguren :

[Bild: d4916332r.jpg]

Aus dieser Seite :
FIVE TLATILCO FEMALE FIGURES | TYPE D-K, MIDDLE PRECLASSIC, CA. 900 - 600 B.C. | African & Oceanic Art Auction</li> | Christie's

Auch daß ist eine Tänzerin .

[Bild: AMF10217.jpg;pve9c10b3ab99ee4c8]

Aus dieser Seite :
ARTEHISTORIA - Grandes Civilizaciones - Ficha Figurita representando una bailarina (Tlatilco,México)

luki

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24.06.2012, 09:30
Beitrag: #17
Cuicuilco - Zentralmexico .
.
Cuicuilco :

Wer ihre Bewohner waren und welche Sprache sie sprachen wissen wir nicht .

Die Gegend in der die Stadt liegt , war sehr fruchtbar und mit ausreichend
Quellwasser versorgt .
Daher geht die angenommene Siedlungszeit weit zurück
( ca. 2300. v. Chr. ??? ).

Um ca. 700 v. Chr. begann man einen Hügel aus Erde und Steinen zu errichten .
Daraus formten sie zwei Stufen und verkleideten das Ganze mit Steinen .
Vermutlich befand sich ein Tempel auf der Plattform .

Ein kleinerer Hügel ( der Rest eines Pyramidenkegel ) fand sich in der Nähe .
Bei Grabungen fand man im Umkreis , sternförmig um und
zur Pyramide ausgerichte Gräber mit Beigaben .
Und Stichgrabungen ergaben eine Schachbrettartige Ausrichtung der Stadt .
Bei den Grabungen wurde auch eine Figur des Huehueteotl
( Feuergott ) gefunden .
Es ist die älteste Abbildung dieses Gottes .

Aus einem anderen Fundort .

[Bild: Huehueteotl.jpg]

Aus Wikipedia , gemeinfrei.

http://api.ning.com/files/ajPVvUiifdNvAE...Mexico.jpg

Im 4. Jahrhundert v. Chr. erweiterten sie die Anlage .
Die Pyramide wurde auf einen Durchmesser von ca. 135 m verbreitet und
um zwei Stufen ( auf ca. 30. m ) erhöht .
Zum Ersteigen wurde eine Treppe und für Prozessionen eine sacht steigende
Rampe angebaut .

[Bild: cuicuilco000a.gif]

Das war der erste große Sakralbau in Mexiko .
Von ca. 700. bis ca. 100 n. ( 300. ?? ) Chr. blühte die Stadt auf .
In den letzten Jahren war der Stadtstaat vermutlich das wirtschaftliche
und religiöse Zentrum Zentralmexikos , da zu jener Zeit keine Stadt bekannt
ist mit nur annähernd ähnlicher Größe und Ausstrahlung .

Eine kurze Animation auf YouTube :

http://www.youtube.com/watch?v=gAK_n7NUnDY

Die Pyramide von Cuicuilco
[Bild: 50cuicuilco07.jpg]

Auf der oberen Plattform finden archäologische Untersuchungen statt

Aber im 1.oder 2. Jahrhundert n. Chr. war es mit der Herrlichkeit vorbei .
Zentralmexiko ist eine tektonisch sehr aktive Region mit einigen Vulkanen .
Und Cuicuilco lag zu Füßen des Vulkans Xitle ( Sierra Ajusco ) .
Bei einem seiner Ausbrüche flossen die Lavaströme über die Anbauflächen
und in späteren Jahren ergossen sie sich auch über die Stadt .
Die Lavadecke hatte eine Dicke von 6-8. m .

[Bild: 220px-Cuicuilco1.jpg]
Aus Wikipedia . Gnufrei , Urheber , HJPD.


Die Einwohner mußten ihre Stadt aufgeben .
Ebenso wurde zu der Zeit die 4. Km. nördlichere Stadt Copilco verlassen .

Wohin die Anwohner zogen ist nicht ersichtlich .
Die plausibelste Vermutung ist Jene , daß sie sich in Teotihuacan ansiedelten .
Denn zu Jener Zeit erlebte diese Stadt einen jähen und unerklärlichen Aufschwung .

luki

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24.06.2012, 09:51
Beitrag: #18
Teotihuacan I. Der Aufstieg .
.
Servus .

Teotihuacan I.

Das war in der damaligen Zeit ein Wallfahrtszentrum , eine Großstadt ,
die Mesoamerika ebenso geprägt hat wie die Stadt Rom den Mittelmeerraum
und Westeuropa .

Die Stadt wuchs von einer unscheinbaren Ansiedlung enorm rasch zu monumentaler Größe .
Sie war von Anfang an schachbrettartig angelegt .
Eine sehr breite Hauptstrasse , die Strasse des Todes , teilt die Stadt .

Karte des zeremoniellen Komplexes von Teothihuacan

[Bild: teo_site_map.gif]

Urheber : http://www.latinamericanstudies.org/teot.htm

Wir wissen nicht wie die Stadt hies oder wie sich ihre Bewohner nannten .

Vermutlich hieß sie ; Ort des Röhrichts ( Schilfort ), Tollan .
Die Mayas bildeten die Stadt , in ihrer Hieroglyphenschrift ,
mit einem Rohrkolben ab .
Und das wird heute Pu oder Puh gelesen .
Aber darüber mehr bei den Mayas ( Klassische Zeit ) .

In der Gegend rumorte die Erde und Vulkane brachen aus und dadurch wurden
einige Städte und Dörfer zerstörten .

Erdbeben in Mexiko : Bruchzonen :
[Bild: 1099_erdbeben_mexiko_100630.jpg]

Da um die Zeit als die Stadt einen jähen Aufschwung erlebte .
Vermutet man , daß sich die Überlebenden jener Siedlungen an diesen Ort
flüchteten und unter einem charismatischen Anführer ( Priester )
die Stadtgründung mit religiösem Eifer vorantrieben .

Am Höhepunkt ihrer Macht bedeckte sie eine Fläche von ca. 32. km² ,
mehr als die Stadt Rom .
Wir wissen auch nicht warum die Stadt verlassen wurde .
Die Namen die wir heute kennen , Mondpyramide , Sonnenpyramide ,
die Strasse der Toten , haben ihnen die Azteken gegeben .

Teotihuacan bedeutet auf Nahua :
die Stadt an dem Menschen zu Göttern werden .

Aus YouTube sehenswert .
Teotihuacan , die Stadt der Götter .
http://www.youtube.com/watch?v=146ilXMKUGU

[Bild: teotihuacan-im-caixaforum-in-barcelona-L-xVw_El.jpeg]

Aus der Seite : Teotihuacán, im CaixaForum in Barcelona - Paperblog

Vielleicht flüchteten die Menschen aus allen Richtungen zu diesem Ort ,
da er eine sakrale Bedeutung hatte .

Unter der Sonnenpyramide fand man eine natürliche Höhle
die von den Bewohnern erweitert wurde .

Die Lage war auch günstig .
Die Gegend verfügte über mehrere Quellen und zwei kleine Flüsse
durchzogen das Gelände .
In der näheren Umgebung befand sich auch eine wichtige Abbaustelle des Obsidian .
Dies wurde aber rasch zu wenig und so mußte später für die enorm steigende Verarbeitung des Obsidians , dieser auch von weiter entfernten Stellen
herbeigeschafft werden .

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24.06.2012, 10:05
Beitrag: #19
Teotihuacan II. - Ausweitung der Hegemonie .
.
Teotihuacan II. :

Von den Mayas wurde die Stadt PUH genannt .
Da am Höhepunkt ihrer Macht alle Gebäude bemalt waren und an den Tempeln
und Pyramiden die Farbe Rot vorherrschte vermutet man daß sie selbst diese
die rote Stadt ( Großstadt , Kapitale .. ) genannt hatten ?

Videos : Ein virtueller Rundgang durch die rote Stadt .

http://www.youtube.com/watch?v=p0lTvqi67RM

http://www.youtube.com/watch?v=A7WWhmFHggA

Die Vorherrschende Meinung über die Bevölkerung der Stadt ist , daß Teotihuacan
von überwiegend totonakisch Sprechenden gegründet wurde .
Denn in Ihrer Glanzzeit wirkte sie bis weit in die Mayazentren .

[Bild: teo_map.gif]

Aus : http://people.wku.edu/darlene.applegate/...uacan.html

Die schon sehr heruntergekommene Stadt Kaminaljuyu ( Nr: 4. ) blühte wieder auf .
Ca. 200 neue Podeste und Pyramiden im Stile von Teotihuacan wurden erbaut .
Diese Stadt gilt als Ausgangspunkt für die künstlerische , architektonische
Vorbildwirkung Teotihuacans ins südliche Yukatan ( Peten ) .

http://en.wikipedia.org/wiki/Kaminaljuyu

[Bild: 3-kaminaljuyu.jpg]

Gran Metrópoli de Kaminaljuyu, Hermana “Gemela” de TEOTIHUACAN

Aus der Seite :
http://nepohualtzintzin.blogspot.com/201...opoli.html

In der Maya -Mittelklassik ( ca. 400. bis ca. 610. n. Chr. ) wurden
die Städte Yaxha , Uaxactum , Becan
und Tikal sehr stark beeinflusst .
In Zentralamerika im Süden und der Stadt Copan ist nur mehr
ein leichter Einfluss spürbar .
So grosser Einfluss ist nur durch reine Handelstätigkeit nicht erklärbar .

In der Mayaforschung nimmt man desswegen und anhand mancher
lesbarer Inschriften an , daß der Einfluß das Resultat militärischer Aktionen war .
Daß Kaminaljuyu als militärischer Stützpunkt galt und von dort Kriegszüge
ins Tiefland gestartet wurden .

In einigen Mayastädten gab es auch seit der Zeit neue Dynastien
und einen Stilumbruch in der Architektur .
Man nimmt an daß dort eine neue totonakische Oberschicht eingesetzt wurde .
Die sich aber sehr rasch assimiliert .

Einige Lehnworte us der totonakischen Sprache sind aus jener Zeit
in den Mayasprachen zu finden .

Wie zum Beispiel :

….......................Totonakisch ….....Maya

Unkraut jäten :....paaka`...............pak`
Baum :............... Kiwi`................Kiwi` -Annatto ( Oleanderstrauchgewürz ).
Laus :................. Skaata ….........Sakat .

Da die Totonaken nacher nie mehr eine auch nur annähernd große Bedeutung
hatten ist die Schlußfolgerung naheliegend , daß die Hauptsprache
Teotihuacans eine Totonaksprache war .

http://de.wikipedia.org/wiki/Totonakisch

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24.06.2012, 17:30
Beitrag: #20
Kulturfolgen Teotihuacans III..
.

http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...3%A4tte%29

Die Stadt wurde zwar schon seit der spanischen Eroberung untersucht .
Aber wissentschaftliche Förschungen gab es erst seit dem 20. Jahrhundert
( nach 1900. ) .
Da faßt alle Erkenntnisse über Teotihuacan durch Grabungen oder
Keramikfunde gewonnen wurden , verändert jeder neue Fund den Wissensstand
und kann die jetzt angenommene Klassifizierung verändern .
Erste Bevölkerungsspuren lassen sich in der Gegend bis ca. 1500. v.Chr nachweisen .
In der Zeit ca. 550. bis 100. v. Chr. ( Cuanalan-Phase ) standen einige Dörfer ,
auf dem späteren Stadtgebiet .

Zurzeit gültige Einteilung in Kulturfolgen :

Latecuanalan ….....................ca. 200. v.Chr .

( Tezoyuca ? ) …....................ca. 100.

Patlachique ….....................Beginn im letzten Jahrhundert .

Größte Ausbreitung , faßt 6. km² , ca 20 000. Einwohner .
Da nach der Periode die Stadt neu angelegt und umgebaut wurde ,
gibt es keine verwertbaren Gebäudereste , nur Keramikfunde .

Tzacualli …........................um...100. n. Chr.

In der Zeit wurde der Plan der späteren Stadt angelegt .
Der Verlauf der Sraße des Todes war festgelegt .
Die erste Sonnenpyramide und mehrere kleinerer Tempel wurden errichtet .

Miccoaotli............................um..200.n.C.

Die Strasse der Toten wurde gebaut .
In den Gebäuden wurden gezeichnete Kreise , über die ganze Stadtanlage verteilt ,
die miteinander in Bezug stehen und als Messpunkte gelten .
Daher nimmt man an daß die Stadt nach astronomischen Gesichtspunkten
ausgerichtet war .

Bodenmarkierungskreis in der Zitadelle :

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Teoti...marker.jpg
Aus Wikipedia : Urheber ; HJPD.

Fund nahe der Sonnenpyramide :

[Bild: board%2Bgames%2Bprehistoric%2Bparcheesi%...Mexico.jpg]

[Bild: teotihuacan_map.gif]

Aus : http://www.advantagemexico.com/mexico_ci...uacan.html

Die Stadt war schon auf mindestens 20.Km2 angewachsen und hatte eine
geschätzte Bevölkerungsgröße ( Die Angaben schwanken von 3000. bis 80 000. )
Wobei ich eher eine höheren Anzahl annehme .

http://de.wikipedia.org/wiki/Teotihuac%C3%A1n

Frühes Tlamimilolpa …...........um ca. 250. n. Chr.

In diese Zeit fällt die Grundsteinlegung der ersten Mondpyramide .
Errichtung der ersten Ciudadela mit dem Quezalcoatl-Tempel .

Spätes Tlamimilolpa........................ca. 300.

Die Stadt wuchs auf ca. 100 000. bis 200. 000. Einwohner .
Die Lehmziegelbauten wurden durch Reihenhäuser ersetzt .
Beherrschung Zentralmexicos .
Erste Beeinflussungen im Mayagebiet .

Frühes Xalalpan ….........................ca. 400. n. Chr.

Starker Einfluss auf Kamilnajuyu und Tikal .

Spätes Xolalpan..............................ca. 500. n. Chr.Beginn der größten Stadtausdehnung auf 32.Km2.

Metepec..........................................Ca. 600.

In der ersten hälfte geschätzte Einwohnerzahl 30000. bis 350 000. .
Höhepunkt der Machtentfaltung.
Einflüsse im Norden ( Hohokampkultur ) bis in den Süden der USA.

[Bild: sat-img-4953ft.jpg]

Luftaufnahme von Teotihuacán, nach Norden ausgerichtet .
Die Pyramide des Mondes ist im Norden , an der Spitze,
der größere Pyramide der Sonne auf der Unterseite.
Image © Google Earth.

Ca. um die Mittes des 7. Jahrhunderts verlor die Stadt an Einfluß.
Etwa ein Viertel der Bevölkerung verließ die Stadt .
Der Grund könnten Mißernten gewesen sein .
Bei Grabungen wurden Skelette von im 6. Jahrhundert verstorbenen Jugendlichen gefunden die an starken Mangelerkrankungen litten .
Sie waren zu ihren Lebzeiten stark unterernährt .

Daraus könnten sich auch religiöse Streitigkeiten ergeben haben .
Ebenso könnten eine Folge der Mißernten Kriege gewesen sein , denn zu der Zeit erstarkten die großen Städte Colula , Xochicalco und Caxactla .
Die vielleicht die Gunst der Stunde genutzt hatten um mehr Autonomie zu erreichen .

Oxtotipac.......................................um die Mitte des 7. Jahrhunderts .

Xometla…....................................um ca. 700. n. Chr .

Um ca. 750. wurden die Häuser der Oberschicht zerstört und verbrannt .
Eigenartigerweise in den anderen Stadtvierteln gab es fast keine Zerstörungsspuren .
Da kein Angriff von Außerhalb nachzuweisen ist müssen für diese Revolution
die eigenen Bürger verantwortlich sein .
Der Aufstand wirkt wie ein ritueller Akt .
Als wollte man sich von den herrschenden religiösen Ansichten und Praktiken befreien .
Vielleicht nahmen die Menschenopfer überhand ??
Und betrafen die eigene Bevölkerung ??
Nach diesem Aufstand verließen über 80% der Bevölkerung die Stadt
die dadurch zur Bedeutungslosigkeit verkümmerte .

Nach dem Eröschen der Größe Teotihuacans erreichte keine Stadt Zentralmexikos
eine annähernd herausragende Bedeutung .

Es dauerte über 200. Jahre bis zum Erscheinen der Tolteken um ca. 1000. n.Chr.
bis erneut ein Volk in Mesoamerika die Vorherrschaft erlangte .

luki

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