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Big Boy wird restauriert
04.05.2014, 11:56
Beitrag: #21
RE: Big Boy wird restauriert
(04.05.2014 08:21)Triton schrieb:  
(03.05.2014 22:05)Marek1964 schrieb:  Man brauchte immer einen Heizer, die Vorstellung, man schaufele Kohle in die Feurbüchse, dürfte wohl eine falsche Vorstellung sein.
Da war die BigBoy sicher eine Ausnahme, wenn selbst bei Rekordloks der Heizer die Kohle noch schaufelte. http://www.youtube.com/watch?v=InK3r6xtA4k ab 19min20

Bin ich jetzt auch überfragt. Mallard war eine Passagierlok, die hatten einiges weniger an Gewicht zu stemmen als die kilometerlangen Züge Amerikas. Die Archimedesschraube wurde jedoch auch in anderen Loks eingebaut.

@Chris: Noch ein oben unerwähnter Nachteil der Damplokomotive: Um sie Betriebsfähig zu bekommen, musste beispielsweise mindestens 4 Stunden vorgeheizt werden...
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04.05.2014, 12:34
Beitrag: #22
RE: Big Boy wird restauriert
(04.05.2014 11:56)Marek1964 schrieb:  @Chris: Noch ein oben unerwähnter Nachteil der Damplokomotive: Um sie Betriebsfähig zu bekommen, musste beispielsweise mindestens 4 Stunden vorgeheizt werden...

Und noch mehr Nachteile:
Diesel- und E-Loks brauchen (wahrscheinlich) weniger Wartung. Weniger bewegliche Teile...
Der hohe Dampfdruck wird wohl auch zu vermehrtem Verschleiß bei den Dampfloks geführt haben.

Ich persönlich bringe die Dampflok-Romantik (der auch ich mich nicht verschließen kann) immer mit dem Gedanken und die "gute alte Zeit" zusammen, die ja in der Erinnerung immer besser ist als sie wirklich war...

VG
Christian
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04.05.2014, 13:19
Beitrag: #23
RE: Big Boy wird restauriert
Weniger Wartung sicher, aber langlebig waren die Dampfloks immer. Wobei ja auch die uralten E-Loks heute wohl noch fahren würden, wenn man es denn wollte. Früher baute man einfach wesentlich solider, selbst amerikanische Militärflugzeuge wie die B52 oder U2 sind inzwischen über 50 Jahre im Dienst.

Die aerodynamisch verkleideten Dampfloks konnten sich nie durchsetzen, weil der Zeitaufwand bei der Wartung dann einfach noch größer wurde, also waren die Loks weniger effizient als sie hätten sein können.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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04.05.2014, 14:08
Beitrag: #24
RE: Big Boy wird restauriert
(04.05.2014 13:19)Triton schrieb:  ./.
Früher baute man einfach wesentlich solider, selbst amerikanische Militärflugzeuge wie die B52 oder U2 sind inzwischen über 50 Jahre im Dienst.
./.


Das Geheimnis ist die Wartung.
Meine Mutter hat Jahrzehntelang (bis ca. 1985) ein Müller beliefert, dessen LKW war aus dem Baujahr 1948. (Vermutlich noch mit Reichsmark - oder Mehl bezahlt)
OT:
Die immer mal wieder fälligen Reparaturen (Bremstrommeln ausdrehen usw.) hat der Müller mit 5kg Mehlsäckchen, geliefert im 2-Wochen-Rythmus bezahlt.
Wo man hinkam, Mutters Mitbringsel waren Mehlsäckchen. Rolleyes

TT: Mit ausreichend Wartung wird sehr vieles zum Langzeit-Gerät und über Jahrzehnte nutzbar

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.05.2014, 19:01
Beitrag: #25
RE: Big Boy wird restauriert
Heutige Konsumprodukte aber nicht mehr. Es sind ja schon Chips drin verbaut, die nach x-Druckvorgängen oder y-Betriebsstunden zuverlässig den Geist aufgeben. Ich nehme mal an, dass man sich das im Lokomotiv-Bereich einfach (noch) nicht traut.

Bei Rüstungsgütern ist dieses scheinbar ewige Leben (die B-52 soll noch lange im Dienst sein) deshalb bemerkenswert, weil sie ja per Definition zum "Verbrauch" bestimmt waren. Ich wundere mich zum Beispiel, dass in Weltkriegen schnell zusammengeklopfte Gewehre oder MPs (selbst die PPSH oder gar die Sten) nach jetzt sovielen Jahren immer noch Ausbünde an Verlässlichkeit sind.

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04.05.2014, 21:33
Beitrag: #26
RE: Big Boy wird restauriert
(04.05.2014 19:01)Triton schrieb:  Heutige Konsumprodukte aber nicht mehr. Es sind ja schon Chips drin verbaut, die nach x-Druckvorgängen oder y-Betriebsstunden zuverlässig den Geist aufgeben. Ich nehme mal an, dass man sich das im Lokomotiv-Bereich einfach (noch) nicht traut.

Bei Rüstungsgütern ist dieses scheinbar ewige Leben (die B-52 soll noch lange im Dienst sein) deshalb bemerkenswert, weil sie ja per Definition zum "Verbrauch" bestimmt waren. Ich wundere mich zum Beispiel, dass in Weltkriegen schnell zusammengeklopfte Gewehre oder MPs (selbst die PPSH oder gar die Sten) nach jetzt sovielen Jahren immer noch Ausbünde an Verlässlichkeit sind.

aktuelle Beispiele:

Bell UH1D der Heeresflieger
Steuerung elektromechanisch.
Die Fahrzeuge des THW landauf landab.

Oder ganz zivil, der Golf II

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04.05.2014, 21:42
Beitrag: #27
RE: Big Boy wird restauriert
Interessant wäre jetzt, ob wohl irgendwo auf der Welt noch das Gewehr 98 respektive der Karabiner 98/k bei der Armee geführt wird?

Evt. Chile?

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04.05.2014, 22:11
Beitrag: #28
RE: Big Boy wird restauriert
Als Scharfschützengewehr kann ich mir das gut vorstellen. Aber für den normalen Infanteristen wäre das wirklich nicht mehr zu verantworten.
Soviel ich weiß, wurde das Sturmgewehr 44 nach den Erfahrungen in Stalingrad forciert. Dort waren die deutschen Landser, obwohl viel besser ausgebildet, damit einfach mit der falschen Waffe am falschen Ort gegen die Rotarmisten mit ihren PPSHs.

Was mir noch zu den Dampfloks einfällt: Die ständige Nachbefüllung mit Wasser war sicher zeitraubend und damit nicht mehr tragbar, wenn es Dieselloks gibt. Aber egal, Winterdampf würde ich gerne einmal in natura erleben.

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05.05.2014, 20:32
Beitrag: #29
RE: Big Boy wird restauriert
(04.05.2014 22:11)Triton schrieb:  ./.

Was mir noch zu den Dampfloks einfällt: Die ständige Nachbefüllung mit Wasser war sicher zeitraubend und damit nicht mehr tragbar, wenn es Dieselloks gibt. Aber egal, Winterdampf würde ich gerne einmal in natura erleben.


Das war denen
http://www.eisenbahnfreunde-zollernbahn.de/
ihr Programm am 5. Jan. 2014
Zitat:• Im Schnellzugtempo von Stuttgart über Ulm und Biberach nach Oberschwaben
• Bis Amstetten nachgeschoben durch 64 419 (ersatzweise ggf. V 100 2335)
• Fahrt durch den „Naturpark Obere Donau“ von Sigmaringen nach Tuttlingen durch das wildromantische Tal der jungen Donau.
• Mehrere Fotohalte und Scheinanfahrten

hättste direkt vor Ort zusteigen können.

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05.05.2014, 20:49
Beitrag: #30
RE: Big Boy wird restauriert
Wow, danke, das Video von der 01 an der Geislinger Steige ist ja super. Leider fehlte der Schnee und je kälter desto schöner der Winterdampf. Witzig, dass da noch eine kleine Schieblok hinten dran hängen muss bei den wenigen Waggons.
Da muss ich wirklich wenigstens mal hin und Fotos machen.

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09.05.2014, 22:47
Beitrag: #31
RE: Big Boy wird restauriert
Hier ein schönes Video von Dampflokomotiven auf Kuba:

https://www.youtube.com/watch?v=EIhEU6mDRlQ

Richtige Dreckschleudern. Leider kein Winterdampf auf Kuba, aber auch imponierend.
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09.05.2014, 23:29
Beitrag: #32
RE: Big Boy wird restauriert
Hier auch noch mal ein interessantes Video zur obigen Diskussion, wie eine Damplokomotive beheizt werden soll. 11 Min, aber sehr anschaulich.

https://www.youtube.com/watch?v=NHo860Q66Gw
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09.05.2014, 23:57
Beitrag: #33
RE: Big Boy wird restauriert
Erstaunlich, wie klein die Schaufel des Heizers ist. Trotzdem ein toller Beruf, kann gut verstehen, dass die damals sehr stolz auf ihre Arbeit waren.

Winterdampf an der Geislinger Steige:
https://www.youtube.com/watch?v=0Wl677ieess
Könnte ich mitm Fahrrad hin, aber nicht im Winter...

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10.05.2014, 12:48
Beitrag: #34
RE: Big Boy wird restauriert
(09.05.2014 23:57)Triton schrieb:  Erstaunlich, wie klein die Schaufel des Heizers ist. Trotzdem ein toller Beruf, kann gut verstehen, dass die damals sehr stolz auf ihre Arbeit waren.

In der Tat, schaut man sich diesen Lehrfilm an, sieht man, das ist schon ein Handwerk, nicht einfach nur ein stumpfsinniges Geschaufele. Eine koordinierte Dosierung von Kohle, Luft und Wasser erfordert schon einiges an Geschick.

Mit einer kleinen und vor allem schlanken Schaufel kann man wahrscheinlich präziser die Kohle "platzieren". Little, but often, wie der Sprecher sagt.

(09.05.2014 23:57)Triton schrieb:  Winterdampf an der Geislinger Steige:
https://www.youtube.com/watch?v=0Wl677ieess
Könnte ich mitm Fahrrad hin, aber nicht im Winter...

Danke, aber des hier ischt noch scheener (nur 1,30,,):

https://www.youtube.com/watch?v=aYX5IPCDDS8

Die gute Bildqualität finde ich fast störend, auch die Oberleitungen. Irgendwie habe ich Dampflokomotiven mit grobkörnigen Aufnahmen und pathetischen Sprecherstimmen fixiert.
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10.05.2014, 13:51
Beitrag: #35
RE: Big Boy wird restauriert
(10.05.2014 12:48)Marek1964 schrieb:  Die gute Bildqualität finde ich fast störend, auch die Oberleitungen. Irgendwie habe ich Dampflokomotiven mit grobkörnigen Aufnahmen und pathetischen Sprecherstimmen fixiert.
Fehlt halt der Schnee. Ohne Oberleitungen gibts in D eben nur Nebenstrecken. Der Reiz der Geislinger Steige ist, dass die Lok da richtig arbeiten muss und schön langsam fährt.
Für Schweizer sicher witzig: Das ist die steilste Strecke in ganz Deutschland. Wahrscheinlich gehts auch nicht viel steiler, weil irgendwann die Reibung nicht mehr ausreicht. Ob man da immer noch Sand streut wie annodazumals?

Wenn man die Kohle gezielt einschaufeln muss, dann frage ich mich, wie das bei der Archimedesschraube gemacht wurde?

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10.05.2014, 14:08
Beitrag: #36
RE: Big Boy wird restauriert
(10.05.2014 13:51)Triton schrieb:  Für Schweizer sicher witzig: Das ist die steilste Strecke in ganz Deutschland. Wahrscheinlich gehts auch nicht viel steiler, weil irgendwann die Reibung nicht mehr ausreicht. Ob man da immer noch Sand streut wie annodazumals?
Gut möglich, dass auch in der Schweiz es keine oder nicht viel steilere Strecken gibt (Ausser Zahnrad- oder Standseilbahnen natürlich), denn dann löste man das mit den Kehrtunnels.

(10.05.2014 13:51)Triton schrieb:  Wenn man die Kohle gezielt einschaufeln muss, dann frage ich mich, wie das bei der Archimedesschraube gemacht wurde?

In den Aufnahmen im Big Boy last of giants film
https://www.youtube.com/watch?v=M4BWsYbJROQ (ab 13"30) zeigen, dass die Kohle dort in kleinen Stücken in die gesamte Feuerbüchse verteilt wird. Wahrscheinlich konnte man die Drehgeschwindigkeit der Schraube beeinflussen. Und bei Bedarf manuell nachschaufeln. Aber Spekulation. Wäre eine Frage für ein Dampflokforum.
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10.05.2014, 16:46
Beitrag: #37
RE: Big Boy wird restauriert
(10.05.2014 14:08)Marek1964 schrieb:  
(10.05.2014 13:51)Triton schrieb:  Für Schweizer sicher witzig: Das ist die steilste Strecke in ganz Deutschland. Wahrscheinlich gehts auch nicht viel steiler, weil irgendwann die Reibung nicht mehr ausreicht. Ob man da immer noch Sand streut wie annodazumals?
Gut möglich, dass auch in der Schweiz es keine oder nicht viel steilere Strecken gibt (Ausser Zahnrad- oder Standseilbahnen natürlich), denn dann löste man das mit den Kehrtunnels.

./.

Es ist eine verkehrstechnisch überaus interessante Gegend, in der Nähe ist der Albaufstieg der Autobahn, bis heute das einzige Stück an dem die Autobahn nicht paralell verläuft.

Erbauer der Strecke war der württ. Oberbaurat Karl von Etzel der später, mit den gewonnenen Erfahrungen die Brennerbahn baute.
OT: Etzel war vorbelastet. Der Vater Etzels war Erbauer der Stgt. Neuen Weinsteige
ich wüsste keine Metropole bei der man auf einer derartigen Panoramastrecke mitten in die City fährt. Von Degerloch runter oder rauf, ein echtes muss!

TT: auf der Geislinger Steige werden bis heute zusätzliche Schiebeloks eingesetzt.

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10.05.2014, 21:03
Beitrag: #38
RE: Big Boy wird restauriert
(10.05.2014 16:46)Suebe schrieb:  Es ist eine verkehrstechnisch überaus interessante Gegend, in der Nähe ist der Albaufstieg der Autobahn, bis heute das einzige Stück an dem die Autobahn nicht paralell verläuft.
Als ich noch einen Hund hatte bin ich öfter zur Autobahn gelaufen, ich erinnere mich noch an die Großbaustelle bei der neuen Trassenführung.
Mein Vater hat erzählt, dass bei der Eröffnung des Albaufstiegs alle ausm Dorf unterwegs waren, weil der Herr mit der Fliege unter der Nase drüber rauschte und winkte. Angeblich soll die Autobahnführung weniger rein sachlichen als touristischen Aspekten geschuldet sein, der Führer ohne Führerschein selbst wollte "Autowandern", also etwas Interessantes sehen neben der Strecke. Wahrscheinlich weil er selbst Bewegungsmuffel war.
Besonders deutlich wird das auf seiner Stammstrecke München Salzburg, die völlig deppert am Ufer des Chiemsee und durch hügeliges Gelände führt, was angeblich eine Verbreiterung (sogar der Standstreifen fehlt) beinahe unmöglich macht.

(10.05.2014 16:46)Suebe schrieb:  TT: auf der Geislinger Steige werden bis heute zusätzliche Schiebeloks eingesetzt.
Wie gesagt, die E94 wurde ausdrücklich für die Geislinger Steige entwickelt. Hier sieht man sie vorweg:
https://www.youtube.com/watch?v=tv9RP8THExU

Als junger Bub, so mit vielleicht 13 oder 14 erkundete ich die Umgebung mit dem Fahrrad und war total von der laschen Steigung der so berühmten Steige enttäuscht. Heute kapiere ich natürlich, dass man den Albaufstieg an der flachsten Stelle bauen musste.

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11.05.2014, 09:26
Beitrag: #39
RE: Big Boy wird restauriert
(10.05.2014 21:03)Triton schrieb:  Angeblich soll die Autobahnführung weniger rein sachlichen als touristischen Aspekten geschuldet sein, der Führer ohne Führerschein selbst wollte "Autowandern", also etwas Interessantes sehen neben der Strecke.

Das lag weniger am Adolf, sondern mehr am damaligen Grundkonzept der Autobahnen. Die waren für Geschwindigkeiten um die 100 km/h ausgelegt und eben auch darauf, dass die Streckenführung war für´s Auge bot. An vielen Autobahnen noch heute zu beobachten, nicht nur am Chiemsee, wobei die dortige Streckenführung ohne Zweifel eines der spektakulärsten Beispiele ist. Aber z.B. auch am Köschinger Forst (wo die A9 übrigens auch geteilt ist), wo man Richtung München einen Überblick über Ingolstadt erhält und sich die Autobahn Richtung Nürnberg malerisch an Greding vorbei schlängelt, bevor´s auf die lange Gerade nach Nürnberg geht.
Der Gedanke dahinter war, zum Einen Schnell-Mobilität zu ermöglichen und dank kreuzungsfreier Streckenführung für Sicherheit zu sorgen und zum Anderen den Tourismus zu stärken, denn Pausen musste man ja auch machen, und wenn man an den besonders malerischen Stellen (an denen dann auch extra Aussichtspunkte eingerichtet wurden! Auch die ersten Rasthäuser wurden u.a. unter diesem Gesichtspunkt eingerichtet) Halt machte, ließ man hoffentlich auch ein bisschen Geld in den umliegenden Gasthäusern. Man dachte in der Anfangszeit der Autobahnen also an so eine Art Autobahntourismus, der dann aber so nie Wirklichkeit wurde. Übrig blieben von diesem Teilkonzept innerhalb des Autobahnkonzepts lediglich die wie gesagt teils spektakulären Teilabschnitte der modernen Autobahnen.

M.W. wurde aber keine überregionale Eisenbahnstrecke unter diesem Gesichtspunkt gebaut, oder doch?

VG
Christian
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11.05.2014, 10:53
Beitrag: #40
RE: Big Boy wird restauriert
Da die Autobahnen schon vor 1933 geplant waren, wird das Grundkonzept des Autobahntourismus keine Erfindung der Nazis gewesen sein, da hast Du sicher Recht. Bei der Streckenführung entlang des Chiemsees soll dann aber ausdrücklich auf die Wünsche des Führers Rücksicht genommen und die eigentlich logische Streckenführung nördlich des Sees verworfen worden sein.

Und jetzt zurück zu den schönen Dampfloks.

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