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Moderne Erziehung und Werteverfall
05.05.2014, 22:51
Beitrag: #64
RE: Moderne Erziehung und Werteverfall
(05.05.2014 22:14)Annatar schrieb:  Zum Werteverfall. Ich finde den Begriff nichts sagend, bzw. falsch angebracht. Es findet nämlich so gesehen keine Werteverfall statt, sondern eine Wertepluralisierung. Es gibt nämlich nicht mehr eine begrenzte Anzahl von Werten, sondern sehr viele, von denen jeder andere vermittelt bekommt.

Eine sehr idealistische Vorsellung, die leider nicht ganz zutreffend ist. Es ist nicht einfach so, daß einige sehr enge alte Wertvorstellungen aufgegeben und durch unterschiedliche, modernere Wertvorstellungen ersetzt worden wären.
Vielfach sind die alten Werte verschwunden- und an ihre Stelle ist ein großes Nichts getreten.

Erziehung ist dafür ein gutes Beispiel. Es ist gut, daß man von den alten, engstirnigen Erziehungsmethoden abgekommen ist. Daß Kinder nicht mehr geprügelt werden, sie nicht mehr in Dunkle Schränke gesperrt, mit Essensentzug betraft oder in Ecken gestellt werden.
Stattdessen gibt es heute Triple P mit dem Stillen Stuhl, dem zaubersack oder sonstige Ideen.
Und es gibt Eltern, die gar keine Erziehungsprinzipien haben. Die irhe Kinder gewähren lassen. Nicht, weil sie so wahnsinnig liberal sind. Sondern, weil sie es einfach zu anstrengend finden, etwas zu machen.
Welcher Wert aus dem Wertepluralismus ist das denn?
Und bitte komm mir jetzt nicht mit "Liberalität". Nein, das hat damit nichts zu tun. Gefragt, warum sie ihrer 11 jährigen Tochter keine Grenzen setze, kam als Antwort zwar zunächst "sie hat halt so einen Freiheitsdrang", aber dann kam hinterher "ja, ansonsten versaut sie uns doch den Tag."

Welche Werte siehst du da?


(05.05.2014 22:14)Annatar schrieb:  Das ist aber so gesehen keine Folge von moderner Erziehung, sondern eine Folge der gesellschaftlichen Entwicklung, die seit den 50er stattfindet. Nämlich der Individualisierung.

Und da haben wir sie wieder, die ale Henne- und Eier- Frage. Was macht dich so sicher, daß die Gesellschaftliche Entwicklung nichts mit Erziehung zu tun hat? Individualisierung der Gesellschaft kann es ohne die Bereitschaft, Kindern in ihrer Entwicklung ihre Individualität zu lassen, gar nicht geben. Also ist, bevor sich eine ganze gesellschaft indivualisiert erst einmal nötig, daß ausreichend Kinder individuell erzogen werden...


(05.05.2014 22:14)Annatar schrieb:  Dadurch kommt es automatisch zu einer Wertepluralisierung, da für manche alte Werte in der neuen Lebenswelt keinen Sinn ergeben bzw. keinen Zweck mehr erfüllen. Deswegen nehmen sie neue an.

Wenn sie neue annehmen. Davon bin ich nicht bei allen überzeugt...

(05.05.2014 22:14)Annatar schrieb:  Von dieser Pluralisierung ist allerdings auch die Erziehung betroffen.
Es gibt Eltern die eher liberal erziehen und es gibt welche, die eher streng erziehen. Das ist so gesehen auch nicht schlimm, so lange sie das Ziel der Erziehung nicht verfehlen, wobei dabei auch die Frage ist, was das Erziehungsziel ist.

Annatar, ich mag dich furchbar gerne, aber hier redest du einfach inhaltsleeren Quark. Wink Ich möchte hinzufügen, daß es dabei auch zunehmend Eltern gibt, die gar nicht erziehen. Und damit meine ich nicht unbedingt Eltern am unteren Ende der sozialen Leiter.


(05.05.2014 22:14)Annatar schrieb:  Die Ursache für Gewalt, vor allem für jugendliche Gewalt ist nicht die mediale Gewalt im Fernsehen oder in Computerspielen.
Niemand wird durch Call of Duty oder andere Spiele zum Gewaltmensch.
Nun lassen wir mal bitte die Shcwarz-Weißmalerei beiseite. Seit es medien gibt, wird immer wieder darüber gestritten, daß sie gewalt anheizen. Ganz egal, welche medien das sind. War früher mal Elvis ein Verderber der Jugend, ging diese Ehre dann auf die Beatles udn dann irgendwann AC/DC über. Heute hat man Computerspiele.
Verharmlosen sollte man die Gewaltspiele aber auch wieder nicht. Jemand der ein stabiles Wertesystem hat, wird dadurch sicher nicht zum Amokläufer. Jemand, der ohnehin instabil ist, läßt sich durch Gewalt- udn Killerspiele aber sehr wohl beeinflussen. Alles eine Frage der Dosierung...

(05.05.2014 22:14)Annatar schrieb:  Was jetzt aber Gewalt genau auslöst kann kein Wissenschaftler genau sagen. Aus dem Grund gibt es auch verschiedene Erklärungsansätze für Gewalt, wobei ich den von Heitmeyer für sehr gut halte, grade im Bezug auf unsere heutige Zeit.
[quote]
Heitmeyer:
Man muss sich natürlich die Frage stellen, was Gewalt hervorbringt, warum ein Mensch das Leben - auch das eigene - so radikal abwertet und so extrem auf die Demonstration von Macht setzt. Die Spur führt zum Problem der Anerkennung: Wer braucht mich? Fühle ich mich gerecht behandelt? Bin ich gleichwertig? Werden meine Gefühle akzeptiert? Diese Fragen sind existenzieller Natur, und ihrer Bedeutung nachzugehen ist ergiebiger, als nur nach Anstößen von außen zu suchen: etwa nach dem Videokonsum des Täters oder nach der Wirkung von Fernsehbildern. Solche Einflüsse können allenfalls die "Strategien" beeinflussen, die der Gewalttäter wählt. Sie sind aber meist nicht ausschlaggebend für die Entscheidung, das eigene Leben und das Leben anderer auszulöschen. Von größerem Gewicht dafür ist etwas anderes: dass der spätere Täter auf die oben genannten Fragen keine Antworten gefunden hat.
http://www.zeit.de/2002/19/Suechtig_nach_Anerkennung
[quote]

Eine recht überzeugende These. Wenn man daran glaubt, dann kann jeder ab jetzt und sofort etwas tun, um der Gewalt vorzubeugen.

Geh zu dem menschen, der im Nebenraum sitzt und sage und zeige ihm, daß du ihn so magst und schätzt, wie er ist. Daß du sein Bemühen um dich schätzt.
Gehe morgen früh auf die Straße und begegne den Menschen höflich und respektvoll, zeige ihnen durch die Art und Weise, wie du sie behandelst, daß du ihre Würde achtest....
Ja, ich denke, wenn wir so miteinander umgehen würden, dann gäbe es weniger Gewalt. Aber wir tun es nicht...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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