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Biographien ungeordnet, wie sie geschrieben werden .
17.01.2016, 14:38
Beitrag: #76
RE: Biographien ungeordnet, wie sie geschrieben werden .
IWAN; DER SCHRECKLICHE

Russischer Zar

[Bild: IwanderSchreckliche.jpg]

(1530 - 1584)

Iwan wurde am 25.August 1530 in Kolomenskoje bei Moskau geboren. Sein Vater war Wassilij III. und seine Mutter war Helena Glinskaja. Er war der Enkel von Iwan III., der unter dem Beinamen der Große bekannt ist. Iwan war beim Tod seines Vaters drei Jahre alt. Helena nahm in Vertretung ihres Sohnes die Regentschaft auf sich, doch sie starb bereits 1538 (möglicherweise an Gift). Danach entwickelte sich unter den Bojaren augenblicklich ein Machtkampf um die Beherrschung der Thrones.

Im Jahre 1547 setzte der Metropolit von Russland die kaiserliche Krone Iwan IV. auf, einem 17-jahrigen Jüngling, der bereits angefangen hatte, sich jenen Namen zu verdienen, unter dem er in der Geschichte bekannt ist: Iwan, der Schreckliche war klug und weitsichtig und war der Heiligen Schrift kundig. Obwohl er ein frommer Mensch war, war er recht launenhaft, welches am Wahnsinn grenzte. Vom Thron aus hatte er ständig den Namen Gottes auf den Lippen und befahl für Tausende Menschen den Martertod, was ihm Vergnügen bereitete. Besonders ergötzte er sich an den Foltermethoden, die er ersann. Den Todeskampf der Opfer schaute er auch gern zu. Die Leichen schickte er in Klöster, damit für ihre Seelen gebetet werde.
Nach einem unangenehmen Zwischenfall wenige Monate nach seiner Thronbesteigung schreckte Iwan nicht davor zurück, Abgeordnete der Stadt Pskow mit kochendem Wein übergießen zu lassen und ihre Bärte zu versengen.
Hatte er gerade ein Blutbad unter seinen Untertanen angerichtet, brachte er es fertig, auf die Vorhaltungen des Metropoliten mit einem von Selbstmitleid erfüllten Seufzer zu antworten, auf den Kirchenmann zu weisen, der außer sich war vor Empörung, und zu sagen: "Sieh wie meine Freunde und Nachbarn sich gegen mich empören und Böses gegen mich im Schilde führen".
Ohne Zweifel galt er als ein fähiger Mann, der Russland mit eiserner Hand regierte.
Er war der Herr über Leben und Tod.

1550 berief er zum ersten Mal den "Semski Sobor" ein, eine Landesversammlung, in der Klerus, Erbadel, Dienstadel und sogar Kaufleute vertreten waren. Es war aber kein Parlament, da die Mitglieder nicht gewählt wurden, sondern nur ernannt worden waren. Sie dienten hierzu dass die nur die Vorschläge des Zaren gut zu heißen hatten. Iwan soll sich sogar auch Beschwerden der Bevölkerung angehört haben und unternahm manchmal sogar den Versuch, deren Ursachen zu beseitigen. In diese Zeit fielen auch die Neufassung und Liberalisierung des Gesetzbuches (genannt "Sudjebnik"), welches die Korruption in der Rechtsprechung eindämmen sollte. Es war eine umfassende Reform der Provinzialverwaltung und des Steuerrechts sowie die Neuregelung der Rechte der Kirche. Die Kirchenreform (1551) wurde in dem Dokument "Stoglaw" (100 Kapitel) festgelegt. Im Stoglaw wurde ausdrücklich auf die bei Geistlichen erwünschten Tugenden hingewiesen und die Notwendigkeit der Ausbildung junger Geistlicher betont, die bis dahin oft nicht einmal lesen und schreiben konnten.
Ein weiteres wichtiges Dokument aus dieser Zeit, das der Erziehung der Bevölkerung dienen sollte, war der "Domostroj" ( dom = Haus, stroj = Aufbau, Ordnung). Dieses Werk war für die damalige Zeit fortschrittlich, obwohl Furcht und Strafe die Voraussetzungen für Ungehorsam waren und für Jahrhunderte die Grundlage jeder russischen Hausordnung bildeten.

Die "dunklen" Jahre des Zaren war der Livländische Krieg, der sich so dahin zog. Hinzu kam noch die Spannungen im Erlesenen Rat. Die Mitglieder wollten die Herrschsucht Iwans nicht länger hinnehmen. Der junge Zar führte mit seiner Frau Anastasia und dem kleinen Thronfolger Dmitrij Iwanowitsch (? Oktober 1552) ein glückliches Privatleben, doch fühlte er sich durch die belehrenden Sprüche seines Beichtvaters Silvester nur noch belästigt. Auch sein Freund Alexeij Adaschew, dem er immer vertraut hatte, enttäuschte ihn durch respektlose Äußerungen über die einfache Herkunft seiner geliebten Anastasia. Im März 1553 erkrankte Iwan schwer, so dass mit seinem Tod gerechnet wurde. Demzufolge ließ Iwan alle Mitglieder des Erlesenen Rats dem kleinen Zarewitsch und seiner Mutter die Treue schwören und zur Bekräftigung das Kreuz küssen. Diese Zeremonie war notwendig, da es in Russland kein eindeutiges Erbfolgerecht gab. Am Krankenbett soll Iwan in einem wachen Moment gesagt haben: "Wenn ihr nicht das Kreuz küsst in Treue zu meinem Sohn, dann habt ihr schon einen anderen Herrscher im Sinn… Wer jetzt dem kleinen Herrscher nicht dienen will, der will auch dem großen, also mir selbst nicht dienen".

Als er dem Tod schon sehr nahe war, trug Iwan keine Krone oder noch sonst einen fürstlichen Schmuck. Einen Teil seines Vermögens stellte er Klöstern zur Verfügung, den anderen Teil suchte er regelmäßig in seiner Schatzkammer auf.
Iwan, der Schreckliche starb am 18. März 1584. In seinen letzten Tagen wanderte er angeblich heulend durch seinen Palast und suchte Trost bei Hexen und Zauberern.

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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Xanthippe - Luki - 12.06.2012, 15:52
Etwas Bilder - Luki - 22.06.2012, 19:39
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