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Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
11.03.2014, 11:31
Beitrag: #21
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Zwar keine Stadtbefestigung sondern einfach nur eine Wehrmauer für ein Schloss, aber sicher nicht ganz so häufig anzutreffen.

   

Das ist Schloss Berneck, eine kleine Stadt bei Altensteig im Schwarzwald. Das Schloss ist eigentlich nur ein kleineres Herrschaftshaus auf einem Hügel oberhalb einer kleineren Ansiedlung gelegen. Von unten war das durch die Topographie und die vorgelagerte Stadt samt eigener Befestigung gegen Angriffe geschützt. Große Gefahr drohte jedoch vom Bergsattel her, also im Rücken des Gebäudes.
Also musste die Wehrmauer her, die so konzipiert wurde, dass sämtliche Geschosse entweder die Mauer trafen, oder über die Mauer hinweg - und damit auch über das Schloss - flogen.

nicht ärgern, nur wundern...
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12.03.2014, 16:21
Beitrag: #22
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Die kleinen Wunder am Wege...

Hettingen, ein kleines Städtchen mitten in der Schwäbischen Alb im wunderschönen Tal der Lauchert.
Der Bürgermeister hat seinen Amtssitz in einem wohlanzusehenden Schlösschen hervorgegangen aus einer mittelalterlichen Burg.

[Bild: schloss-hettingen.jpg]

hinter dem Schlösschen, auf dem Bild recht gut zu sehen, eine kpl. erhaltene Schildmauer. Hoch kann man nicht, aber von unten sehr beeindruckend. Um die Mauer herum führt ein beeindruckender Wanderweg. Um das Schloss/Rathaus herum etliches an Ruinen der Brug/Schlossanlage.
Auch Reste von "Sehnen-Gemäuer" runter zum städtchen sind vorhanden
Das schönste daran, es begegnet einem kein Turi, kein einziger, man ist mit den Ruinen des Mittelalters der beginnenden Neuzeit und einer "Postkarten-Landschaft" allein.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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13.03.2014, 01:03
Beitrag: #23
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Ich frage mich, inwieweit die heutigen Stadtmauern die modernisierten Versionen älterer Erd-Stein-Stadtmauern sein könnten. Wir haben in Wetzlar eine nur noch in geringen Umfang erhaltene mit Mörteln verfugte Stadtmauer. Wetzlar existierte wahrscheinlich auch in der Kernstadt schon mehrere hundert Jahre vor Chr..
Wetzlar könnte eine solche Mauer gehabt haben. Später genügte sie den Ansprüchen nicht mehr, da sich verfugte Mauern als weniger Pflegebedürftig durchsetzten. Die "neue" Mauer war so monumental, so das die Steine einer eventuell vorher bestandenen Mauer vollkommen benötigt wurden. Allerdings könnten die Steine auch schon vorher beim Dombau verwendet worden sein.
Könnte man den Steinen eine solche Wiederverwendung anssehen o. könnte man eine Hallstatt/Latene Befestigung in einer dauernd bewohnten Stadt in der Landschaft erkennen? Die mittelalterliche Stadt war mit bis 6000 Einwohnern ja größer als die wahrscheinliche Latene-Stadt.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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20.03.2014, 21:45
Beitrag: #24
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Ich finde Lucca sehr interessant, nicht nur wegen der wunderschönen Mauer, sondern auch wegen des Marktplatzes in Form eines Amphitheaters.

Ein Besuch ist sehr zu empfehlen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lucca
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17.04.2015, 10:18
Beitrag: #25
Stadtmauernstädte Niederösterreich:
Als ich neulich in Retz war, bin ich auf etwas interessantes in dieser Hinsicht gestoßen. Im nördlichen Niederösterreich gibt es sogar ein Städtebündnis das sich Stadtmauernstädte nennt (kann auch sein das es nur ein Verein ist). Sie haben jedenfalls eine Homepage zum Thema: http://www.stadtmauerstaedte.at/content....geId=9206.

Finde ich interessant weil es eine Übersicht schafft wo noch halbwegs erhaltene Befestigungsanlagen sind.

Von den Städten kenne ich persönlich:

-Hainburg: Stadtbefestigungsmäßig sicher eine der Top Städte. Die Stadt habe ich 2011 im Zuge der Landesausstellung und 2013 als Ausflug am Rand eines Donauinselfestbesuchs besichtigt. Sie ist eher klein und nicht besonders belebt. Aber die Lage ist Top, liegt wunderschön an der Donau, bietet viele Spaziermöglichkeiten. Und in der Gegend gibt es viel Sehenswertes: Die Römerstadt Carnuntum und auch Bratislava ist in der Nähe.

-Horn: In Horn war ich erst einmal und zwar heuer Anfang April. Muss sagen ich hätte mir mehr erwartet, war aber auch nur ein kurzer Ausflug. Von den Stadtmauern her, weiß ich nur eines, in der Nähe des Stadtplatzes der kleinen Stadt gibt es eine Brücke die zu einem Park führt, von dort sieht man sehr gut Teile der Mauer. Sehenswert in der Gegend ist das Kamp-Tal mit dem Loisium in Langenlois und auch eine sehr schöne Ruine in der Gegend von Gars am Kampf.

-Retz: In Retz war ich auch heuer zum ersten Mal. Schöne Weinstadt mit interessanten Kelleranlagen. Sehr sehenswert ist auch der Stadtplatz. Riesengroß ist die Stadt nicht. Was die Befestigungsanlage betrifft sind vor allem die Tore noch sehr gut erhalten.

-In Weitra war ich zwar schon, ist aber schon lange her, habe die Stadt sehr schön in Erinnerung. Vielleicht geht sich heuer noch ein Besuch dort aus.

-Zwettl in Niederösterreich: War vor etlichen Jahren mal dort und heuer bei der Rückfahrt von Horn. War aber nur ein sehr kurzer Aufenthalt, bei dem ich gut essen war. Der Stadtplatz ist sehr schön. Denke wenn ich wieder mal dort vorbeikomme schaue ich mir auch die Stadtmauern dort an.

Neben diesen Städten gehören auch noch Drosendorf, Eggenburg, Groß-Enzersdorf, Laa an der Taya und Marchegg zu den Stadtmauernstädten in Niederösterreich.
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05.05.2015, 23:05
Beitrag: #26
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Gerade komme ich aus Nancy in Lothringen zurück und daneben liegt Toul mit einer fast kompletten Kassemattenbefestigung des 18-Jahrhunderts

Eine frühneuzeitliche vollständige Stadtbefestigung gibt es übrigens auch in Fredrikstad/Südost-Norwegen. Dort wurde nach niederländischem Muster in den Jahren 1663-66 am Ostufer des Flusses Glomma eine sternförmige Festungsanlage errichtet, in deren Mauern sich die gut erhaltene Altstadt befindet. Das Ensemble gilt als Nordeuropas am besterhaltene Festungsstadt.
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29.05.2015, 21:45
Beitrag: #27
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Fast vergessen hätten wir Luxembourg, mit weitläufigen Befestigungsanlagen der Oberstadt und Kassemattengängen im "Bock"

Und über dem Neckartal östlich von Heidelberg liegt der Ort Dilsberg . eine echte Bergfestung nebst Burg und Mauerring und zu Unrecht nur lokal bekannt- an der Weinstrasse in der Pfalz haben wir außerdem noch Freinsheim mit kompletter Stadtmauer inclusive Stadtmauerfest und das Nordelsass kann mit Petit Pierre ebenfalls einen komplett ummauerten Ort bieten

weitere sehenswerte Stadtbefestigungen in unserer Gegend gibt es in Büdingen ,Boppard und Ahrweiler. Meisenheim am Glan ,Gelnhausen,Ober-Ingelheim.

.
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29.05.2015, 22:11
Beitrag: #28
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
In Südfrankreich übrigens, wo früher das Angevinische Reich,das Königreich Frankreich und das Reich der Grafen von Toulouse aneinander grenzten gibt es jede Menge Bastiden- das sind nach Plan gebaute kleine Bergstädte. mit rechtwinkligem Strassennetz und einem Hauptplatz, die allesamt befestigt waren und diese Befestigungen zum großen Teil heute noch besitzen- die bekannteste Bastide ist Domme im Perigord mit komplettem Befestigungsring, toller Aussicht, einer Höhle unter der Markthalle und einem guten Restaurant (Cabanoix et Châtaigne) Wink Wer also mal in der Gegend ist....
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17.09.2015, 15:57
Beitrag: #29
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
2 Städte wo man Teile der Stadtbefestigung noch sehr gut sieht sind mir bestens bekannt:

-Wels: In der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs sieht man noch sehr gut Teile der Stadtbefestigung und das direkt neben der direkten Innenstadt. Auch das Wahrzeichen der Stadt, der Ledererturm ist noch ein Überrest der früher Stadtbefestigung. Er liegt direkt beim Stadtplatz.

-Enns: Auch in Enns ist noch etliches von der Stadtbefestigung zu sehen, auch ein paar Türme.
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17.09.2015, 21:41
Beitrag: #30
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Wäre glatt ein Rätsel. Der mittelalterliche Mauerring ist komplett erhalten, von der innerhalb gelegenen Altstadt fast nichts. Dafür sorgte nicht etwa die Royal Airforce, sondern 1945 Rokossowskis besoffene Soldateska.

Es ist Neubrandenburg in Mecklenburg.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.09.2015, 07:58
Beitrag: #31
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
(17.09.2015 21:41)Arkona schrieb:  Wäre glatt ein Rätsel. Der mittelalterliche Mauerring ist komplett erhalten, von der innerhalb gelegenen Altstadt fast nichts. Dafür sorgte nicht etwa die Royal Airforce, sondern 1945 Rokossowskis besoffene Soldateska.

Es ist Neubrandenburg in Mecklenburg.


Was heißt, dass die ganzen Schaupätze die Fritz Reuter in "Brambur" beschrieb futsch sind.
Auf ewig verloren.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.12.2015, 22:38
Beitrag: #32
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Hier mal etwas zu meiner Stadt:
Die Staßfurter Stadtmauer wurde nach Verleihung des Stadt- und Marktrechts von 1180 um die ehemalige Siedlung Altstaßfurt zwischen 1427 und 1467 errichtet, später wurde diese durch eine weitere parallele Mauer verstärkt, wodurch ein Zwinger im Zwischenraum entstand. Mit Ausnahme der Nordseite wurde die Stadt vollständig von der äußeren und innere Stadtmauer umgeben, die Nordseite allerdings nur von einem Wallgraben; zusätzlich wurde die Mauer an den Ecken durch Rondelle umgeben, das größte Rondell in der Golnowstraße blieb bis heute erhalten; in die innere Stadtmauer wurden die Wehrtürme direkt eingebaut. Die Stadttore, Magdeburger Tor, Wassertor und Ascherslebener Tor, waren ebenfalls durch Verteidigungstürme geschützt. Die Stadt war von Norden durch den Bodelauf, im Osten durch starke Befestigungsanlagen, im Süden durch die verbreiteten Sumpfgebiete und im Westen durch die stark bewehrte Burg geschützt.

[Bild: tqd6ex8a.jpg]

Die Gonadenanlage in der heutigen Gollnowstraße wurde wie die anderen Rondelle an die Ecken der Stadtmauer platziert und stark befestigt, da von dieser Seite die beste Angriffsmöglichkeit für Feinde der Stadt war. Zwischenzeitlich wurde das Rondell aber auch als Verteidigungswerk im Dreißigjährigen Krieg genutzt und ist heute noch eines der größten Verteidigungswerke im deutschsprachigen Raum. Es dient derzeit als Historisches Museum.

[Bild: fmydncpg.jpg]

(Quelle: Text Wikipedia)
War so faul in meinem Geschichtsbuch meiner Stadt zu schauen Smile

lg Aurora

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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14.02.2016, 17:52
Beitrag: #33
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Toll erhaltene, mächtige, recht vollständige Stadtmauern können in Luzern, heute: Schweiz, bewundert werden. (Die Stadt mit ihrer Holzbrücke ist auch sonst optisch sehr reizvoll.)
-----------------

Eine ebenfalls sehr eindrucksvolle Stadtmauer hat auch Hermannstadt / Sibiu, Siebenbürgen, heute Rumänien. Besonders interessant - die Stadttürme mit ihren unterschiedlichen Aussehen. (Erinnert auch daran, dass im Mittelalter jede Zunft dort ihren eigenen Stadtturm errichten ließ, für dessen Instandhaltung sie zuständig war.)
------------------

Leider nur mehr Teile der Befestigungsmauer und einige Stadttürme sind in Wiener Neustadt zu bewundern, im Mittelalter eine Grenzfestung, vor allem gegen die Ungarn im damaligen "Dreiländereck" Königreich Ungarn - Herzogtum Österreich - Herzogtum Steiermark, im 15. Jahrhundert einige Jahre als Lieblingsresidenz eines Kaisers indirekt sogar "Hauptstadt" im HRR, und einige Zeit später Bischofsitz. Zwar ist die Stadt heute als Verkehrsknotenpunkt bekannt, doch verfügt sie über eine sehr hübsche Altstadt mit Heimatmuseum. Da sie mit von Wien aus mit Zug oder Auto gut erreichbar ist (gute 20 min. - 3/4 Stunde Fahrzeit) würde sich ein Abstecher für Wien-Urlauber/innen dorthin lohnen.
-------------------

In östlichen Teil der Republik Österreich, Bundesland Niederösterreich, gibt es außerdem noch eine ganz Reihe von Wehrkirchen mit gut erhaltenen Mauerwerk. Sehr interessant sind die Pfarrkirchen von Spitz und Weißenkirchen, beide in der Wachau, sowie die Kirche St. Michael (am Rand von Spitz), die frühere Urpfarre der Wachau und mit dem Karner findet sich dort außerdem einer der skurrilsten Orte, die ich kenne. (Im Sommer auch mit lokalen Bussen erreichbar.)

Eine ganze Reihe von erhaltenen Wehrkirchen finden sich in der Buckligen Welt, allerdings um die alle zu besichtigen, ist ein Auto nötig.

---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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15.02.2016, 12:01
Beitrag: #34
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Ein Spaziergang durch die Stadt Aschersleben dürfte noch heute jeden Besucher beeindrucken.
Die Stadtmauer und Befestigungsanlagen konnten durch Restaurierungsarbeiten weitgehend erhalten geblieben. Ihre Länge betrug einst ca. 2.300 Meter mit ihren
15 Wehrtürme. Zum Befestigungssystem der mittelalterlichen Stadt waren auch 12 Beobachtungstürme, die sogenannten Warten, die sich außerhalb des Stadtgebietes befanden. Die Geschichte der Stadtmauer der Stadt Aschersleben geht bin in das Jahr 1266 – dem Jahr der Verleihung des Stadtrechtes – zurück.

[Bild: 8kijcckk.jpg]
Rest der Stadtmauer mit Rondell

[Bild: zvf9ueeb.jpg]
Statmauerrest von 13. Jh.

[Bild: 37ncwt9g.jpg]
Beeindruckend ist zudem auch zweifellos die große Halbschale hinter dem Kriminalpanoptikum ganz im Südwesten der Stadtbefestigung. Dieses mächtige Bollwerk erreicht man über den Zugang zum ehemaligen Untersuchungsgefängnis.

Die Stadt Aschersleben erlangte ihre Blütezeit bis in das 16. Jahrhundert. Sie war eine Hansestadt bis 1518. Die Stadt beherbergte Kaufleute, Schuhmacher, Bäcker und Fleischer, Schmiede und Schneider sowie Krämer und viel später im 18. Jahrhundert auch Leineweber.
Der Niedergang der Stadt Aschersleben als Handelszentrum erfolgte aber schon wahrscheinlich im letzten Drittel des 15. Jahrhundert. Im Jahre 1467 war die Zahl der Märkte auf vier pro Jahr eingeschränkt. Als Begründung wurden die unruhigen Zeiten genannt. Zuvor aber dürften weit mehr Markttage stattgefunden haben. Die nicht mehr vorhandene kaiserliche Zentralgewalt und die Kleinstaaterei in Deutschland begann sich negativ auszuwirken.Die oben genannten Umstände bewirkten eine für damalige Verhältnisse starke Befestigung der Stadt. Insbesondere das 14. Jahrhundert war eine Zeit großer und äußerlich herangetragener blutiger Unruhen. Die kriegerischen Auseinandersetzungen begannen im Jahre 1326, was die Stadt zum Abschluss mehrerer Bündnisse mit anderen bedeutenden nahe liegenden Städten wie Quedlinburg und Halberstadt – beide hatten ähnliche Probleme – bewegte.
(Bilder: Harz-Life.de)

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Marcus Tullius Cicero
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15.02.2016, 13:53
Beitrag: #35
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Nicht zu vergessen ist Dubrovnik, welches im Mittelalter gelegentlich als Ragusa bekannt war. Man kann dort die ganze Altstadt vollständig auf der Stadtmauer gehend umrunden. Ich nehme an, dass an der ein oder anderen Stelle ein Teilstück rekonstruiert wurde. Nebenbei: Die Dreharbeiten von "Game of Thrones", welche die Handlungen in der Haupstadt Königsmund thematisieren, stammen aus Dubrovnik. Man kann dort sogar das Requisit des Eisernen Thrones besichtigen -Smile
Ansonsten, als kleinere Ortschaft mit intakter Stadtmauer, die noch nicht genannt wurde, fällt mir Glurns im Vintschgau (Südtirol) ein. Und dann noch einige Städtchen im "Périgord noir".
In der Schweiz gibt es lediglich kleine Städtchen, die noch ein mittelalterliches Erscheinungsbild haben:
z.B. Saint Ursanne im Jura, Laufenburg am Rhein (CH und D Teil), Stein am Rhein, Murten, Le Landeron, Kaiserstuhl.
Was die Wehrkirchen betrifft, muss es in Rumänien davon wimmeln (ich war noch nie dort). Als grösste Wehrkriche Europas gilt Prejmer / Tartlau.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenbur...elterbe%29
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_...Wehrkirche
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16.02.2016, 11:50
Beitrag: #36
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
(15.02.2016 13:53)Aguyar schrieb:  Nicht zu vergessen ist Dubrovnik, welches im Mittelalter gelegentlich als Ragusa bekannt war. Man kann dort die ganze Altstadt vollständig auf der Stadtmauer gehend umrunden. Ich nehme an, dass an der ein oder anderen Stelle ein Teilstück rekonstruiert wurde. Nebenbei: Die Dreharbeiten von "Game of Thrones", welche die Handlungen in der Haupstadt Königsmund thematisieren, stammen aus Dubrovnik. Man kann dort sogar das Requisit des Eisernen Thrones besichtigen -Smile
Ansonsten, als kleinere Ortschaft mit intakter Stadtmauer, die noch nicht genannt wurde, fällt mir Glurns im Vintschgau (Südtirol) ein....


Dubrovnik ist eine der Städte die ich unbedingt mal sehen möchte, schon als Kind war ich immer begeistert wenn ich die Stadt wo gesehen habe, wollte wissen wo das ist usw.

Das mit Glurns wusste ich gar nicht (schade, denn vor 2 Jahren war ich im Sommerurlaub viel in Südtirol unterwegs).
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18.02.2016, 19:26
Beitrag: #37
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
(27.02.2014 21:11)Suebe schrieb:  Tangermünde an der Elbe

dort muss der Mauerring auch noch ziemlich kpl. vorhanden sein.
[Bild: 220px-Tangerm%C3%BCnde_Elbtor.jpg]

ich war noch nie dort.
Kenne nur beeindruckende Bilder.
Aber auf der todo-Liste steht Tangermünde weit oben.
(früher mal dachte ich, dass ich da gleich den Flo in Jerichow besuchen könnte, aber das ist leider auch erledigt)

Ich füge mal etwas von der Geschichte hier zu:

Was wir hier zu sehen bekommen, ist das Elbtor und dahinter die Kirche St. Stephan. Hinter dieser Mauer ist die historische Altstadt mit zahlreichen Fachwerk- und Backsteinbauten und die Burg von Tangermünde.
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt ist datiert im Jahr 1275.
Im 14. Jh. (1373 - 78) war Tangermünde der Zweitsitz des Kaisers Karl IV. Unter seiner Regierung strebte er an, die Stadt zur Hauptstadt der mittleren Provinzen aufsteigen zu lassen. Zu dieser Zeit erlebte diese Hansestadt ihre Blütezeit. Die Stadttore und das Rathaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik wurden erbaut.

[Bild: kq6dd6s8.jpg]
Das Rathaus in Backsteingotik

Die Stadtmauer (erste Bauansätze aus Felsstein entstand im Jahr 1200) ist noch fast vollständig erhalten. Sie ist 1860 Meter lang und bis 12 Meter hoch.
Ab 13, Jh. glich sie schon als eine Festungsanlage.

Im Jahr 1617 wurde Tangermünde von einem verheerenden Feuer erfasst und brannte fast völlig ab. Bemerkenswert ist, dass die Tangermünder Ratsherren die Schuld Grete Minde gab. Sie soll angeblich den Brand gelegt haben aus Rache für ein ihr vorenthaltenes Erbe.
So wurde sie im Jhr 1619 zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

[Bild: n7fuxzqf.jpg]
Statue Grete Minde

Theodor Fontane bewegte sehr dieses Ereignis. 1880 erschien von ihm die Novelle "Grete Minde".

Vor einigen Jahren besuchte ich diese Stadt, und ich muss zugeben, das Tangermünde in Hinsicht der Architektur und Geschichte mich sehr beeindruckt hat.

LG Aurora

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Marcus Tullius Cicero
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18.02.2016, 23:39
Beitrag: #38
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Nach Tangermünde muss ich unbedint mal wieder hin. Das Letzte Mal, als ich mir es vornahm, machte mir das Hochwasser der Elbe einen Strich durch die Rechnung.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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11.08.2021, 15:07
Beitrag: #39
RE: Heute noch gut erhaltene Stadtbefestigungsanlagen:
Was hier auch reinpasst ist

Villingen

badischer Teil der heutigen Doppelstadt Villingen-Schwenningn

https://de.wikipedia.org/wiki/Villingen-...efestigung

Zähringer-Stadt mit dem typischen Straßenkreuz - auch für den Jetztmenschen ohne weteres sofort zu erkennen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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