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Italienisch - deutsche Beziehungen seit dem Spätmittelalter
03.12.2013, 15:53
Beitrag: #4
RE: Italienisch - deutsche Beziehungen seit dem Spätmittelalter
Mal an den anfang des Betrachtungszeitraums, ins Spätmittelalter.

Vor roundabout 50 Jahren war ich Pfadfinder. Die Koten, Jurten, Hordentöpfe und was die Pfadfinder so brauchen, lagerten im Kellergeschoss eines Kirchturms, einer ehemaligen Sakristei. An der Wand die Grabplatte eines Ritters, klar lesbar sein Name "Affenschmalz" ....
[Bild: 220px-Albstadt-Ebingen-Martinskirche-Aff...149668.jpg]

Man hat sich natürlich erkundigt, der "Affenschmalz" soll zu Beginn der württ. Herrschaft "Chef" der württ. Oberamtsverwaltung gewesen sein, also so eine Art Oberamtmann. Er ist gefallen in Ausübung seines Amtes, zeitgerecht, ein Rottweiler Stadtknecht hat ihn bei einem Dorf auf dem Heuberg vom Ross geschossen.
Der Affenschmalz ist natürlich so eine Art "Kriegsname" richtig hieß er Heinrich von Ringelstein, aber als "Affenschmalz" in einer zeitgenössischen päpstlichen Urkunde genannt.

Nun kommen wir so langsam nach ItalienSmile
Wie kommt ein schwäbischer Ritter in eine päpstliche Urkunde? Eine Frage die ich mir früh stellte, sie aber lange nicht beantworten konnte. Erst viel später kam ich dann auf die Hintergründe.

Im 14. Jahrhundert hatten die schwäbischen Ritter eine gut sprudelnde Geldquelle entdeckt, sie verdingten sich als Kriegsreisende nach Italien. In Sold genommen von allerlei Städten und Fürsten Norditaliens.
Es muss sich recht gut gelohnt haben, denn Grafen von Adelberg, Herzöge von Irslingen, Grafen von Landau-Grüningen (eine württ. Nebenlinie) waren darunter, meist welche aus Familien, die sich am "Reichsgut" vergriffen hatten, und gegen Rudolf von Habsburg unter die Räder kamen. Verarmt waren.
So auch unser Affenschmalz, der mit dem Geld aus Italien seinen Familiensitz wieder zurückkaufen konnte.

Es waren insgesamt Tausende deutsche Adlige als Söldner, Condottieri in Italien, der größte Anteil scheint aber aus dem vormaligen Herzogtum Schwaben gekommen zu sein.
Und vielleicht haben sie nicht nur Geld, sondern auch Spätzle die beliebten schwäbischen Teigwaren mitgebracht.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: Italienisch - deutsche Beziehungen seit dem Spätmittelalter - Suebe - 03.12.2013 15:53

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