Kleine Geschichte(n) aus Österreich :
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23.02.2013, 13:54
Beitrag: #62
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Oh du lieber Augustin , Alles ist hin ,......
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Servus . Im Forumquiz Jux-Fragen mit geschichtlichem Hintergrund hatte ich den lieben Augustin zum Erraten gestellt . Desswegen möchte ich hier seine Person und sein makabres Erlebniss etwas vorstellen . 1679. wütete in der kaiserlichen Residenzstadt Wien eine furchtbare Pestepidemie . http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0616103412 Ein Pestkrankenhaus zur Zeit der Pandemie . Aufgrund der schlechten hygienischen Wohnverhältnissen und der Unkenntniss der Medizin starben die Menschen wie die Fliegen . An normalen Begräbnisse war nicht mehr zu denken . Am Rande der Städte wurden Massengräber ausgehoben . Und in Diese wurden die Pesttoten geworfen . Angekarrt von verpflichteten Bütteln die angstvoll ihr Werk verrichteten und jeden Reglosen auf die Karren auflasen und entsorgten . Und da begann die Geschichte von Augustin . Geboren wurde er 1643. als Sohn eines pleitegegangenen Wirtes , in Wien als Marx Augustin . Seinen Unterhalt verdiente er in Wirtschaften indem er den Zechern Moritaten vorsang oder auf seinem Dudelsack Volksweisen spielte . Da ihm der Wein sehr schmeckte setzte er seine Entlohnung als Musikus meist auch gleich in flüssiger Nahrung um . Und so hielt er es auch während der Pestepidemie . Vermutlich lag er sturzbesoffen auf der Strasse an ein Haus gelehnt und vorbeikommende Siechknechte luden ihn auf den Karren und fuhren ihn mit Anderen zum nächsten Massengrab und schmißen Alle hinein . Bild eines kleinen Pestkarrens : http://www.leibertingen.de/servlet/PB/sh...337%29.JPG Da das Grab nicht sofort zugeschaufelt wurde warf man nur eine Schicht Kalk auf die letzte Lage der Pesttoten , zwecks Dessinfektion . Als Augustin aus seinem Vollrausch aufwachte , bemerkte er wo er war . Er schrie und rief , aber weit und breit kein Lebender . Er befand sich nur in Gesellschaft von Pesttoten . Aber zu seinem Glück hielt er in seinem Delirium seinen Dudelsack krampfhaft fest . Also setzte er sich hin und spielte auf seinem Dudelsack Lieder . Diese hörten Leute und als sie der Musik nachgingen sahen sie einen mit Kalk und Dreck bedeckten aber quitschfidell dudelnden Mann auf den Pestleichen sitzen und holten ihn aus der Grube . Er verfasste über sein Erlebniss selbst eine Moritat und trug sie bei seinen späteren Wirtshausauftritten zum Besten . So wurde seine Geschichte bekannt . http://www.voyagevirtuel.de/autriche/pag...tin-14.php Da sein Lebensmotto war ; Lustig gelebt und lustig gestorben ist dem Teufel die Rechnung verdorben , überlebte er seinen Unfall unbeschadet und er starb erst einige Jahre später . Lt. Wikipedia mit 42. Jahren . In anderen Angaben starb er mit 62. bezw.: 72. Jahren . Oh, du lieber Augustin , Augustin , Augustin , oh , du lieber Augustin , alles ist hin . Geld ist weg , Mäd´l ist weg , alles weg , alles weg , oh , du lieber Augustin , alles ist hin . Oh , du lieber Augustin , Augustin , Augustin , oh, du lieber Augustin , alles ist hin . Ro ck ist weg , Stock ist weg , Augustin liegt im Dreck , oh , du lieber Augustin , alles ist hin . Oh , du lieber Augustin , Augustin , Augustin , oh , du lieber Augustin , alles ist hin . Geld ist weg , o du Schreck , das ist schlecht und nicht recht , oh , du lieber Augustin , alles ist hin . Oh , du lieber Augustin , Augustin , Augustin , Oh, du lieber Augustin , alles ist hin . Und selbst das reiche Wien , Hin ist's wie Augustin ; Weint mit mir im gleichen Sinn , Alles ist hin . Refrain . Jeder Tag war ein Fest , Jetzt haben wir die Pest ! Nur ein großes Leichenfest , Das ist der Rest . Refrain . Augustin , Augustin , Leg nur ins Grab dich hin . Oh , du lieber Augustin , Alles ist hin . Als Lied abrufbar : Ich habe es unter Google.at abgerufen . Ich hoffe so kann man es auch in Deutschland abhöhren . http://www.youtube.com/watch?v=fGJIxLkPW04 Der Augustinbrunnen in Wien : Und größer : http://commons.wikimedia.org/wiki/File:A...n_Wien.jpg Dieses Lied wird bis Heute gesungen . Besonders in schlechten Zeiten , denn irgendwie hat es etwas tröstliches . Denn es zeigt auf , alles Unbill geht einmal vorbei . 1908. wurde ihm ein Denkmal gesetzt . Während des tausendjährigen Reiches verschwand seine Statue . Worauf ein findiger Wiener anstelle Der , eine Tafel mit folgender Inschrift aufstellte : Der Schwarzen Pest bin ich entronnen, die Braune hat mich mitgenommen. In diesem Sinne , luki http://de.wikipedia.org/wiki/Marx_Augustin http://de.wikipedia.org/wiki/Pest_in_Wien http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterre...ustin.html http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterre...grube.html Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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