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Thurn und Taxis und die Souveränität
15.10.2013, 01:04
Beitrag: #20
RE: Thurn und Taxis und die Souveränität
(14.10.2013 18:32)Suebe schrieb:  
(14.10.2013 16:58)Harald schrieb:  Was meinst du mit Mißverständnis? Daß die Queen V. auch einen mediatisierten (furchtbares Wort) Fürsten hätte heiraten können? Völlig undenkbar.

doch genau das.

Wenn der Franz-Ferdinand zB eine Fürstenberg oder Hohenlohe geehelicht hätte, hätte es keine dynastischen Probleme gegeben.
Mit einer böhmischen Gräfin halt schon.

Das stimmt. Sophie Chotek war Hofdame bei der Erzherzogin Isabella, geborene Croÿ, die mit Erzherzog Friedrich von Österreich-Teschen verheiratet. Das Ehepaar hatte mehrere Töchter, eine Tochter sollte mit Franz Ferdinand von Österreich-Este verheiratet werden. Bei diesen Verkupplungsversuchen lernte Franz-Ferdinand, der aufgrund des Este-Erbes recht vermögend war, die Hofdame Sophie Chotek um 1897/98, als schon als Thronfolger, kennen. Obwohl die Choteks seit dem 12. Jahrhundert als böhmisches Adelsgeschlecht nachweisbar sind, waren sie nicht den Habsburgern ebenbürtig. Dagegen waren die Croÿs den Habsburgern ebenbürtig. Dieses ursprünglich flämische bzw. burgundische Geschlecht gehörte seit Philipp de Croÿ, dem Erzieher und quasi Ersatzvater Karls V., zum Hochadel.

Franz Ferdinand setzte sich gegenüber alle Vorbehalte durch und heiratete Sophie Chotek. Erstaunlich ist, dass er seinem jüngsten Bruder Ferdinand, der die Professorentochter Bertha Czuber heiratete, deswegen hart angriff und mit ihm brach, als Ferdinand aus dem Habsburger Familienverband ausschied, um als Bürgerlicher Ferdinand Burg mit seiner Bertha zusammen zu leben.

Der einzige Bruder, der standesgemäß heiratete, war der mittlere Bruder Otto, der mit Maria Josepha von Sachsen verheiratet war. Die Ehe war sehr unglücklich, Otto war ein Alkoholiker und betrog seine Ehefrau ständig. Er verstarb als Vierzigjähriger an den Folgen seiner Syphiliserkrankung. Seine betrogene Ehefrau beklagte sich bei Franz Joseph I., der ihr bei Bewahrung der Diskretion zugestand, einen Liebhaber zu haben. Sie wählte sich einen Schauspieler (Sänger?), die Beziehung zerbrach jedoch nach dem Tod von Otto, wahrscheinlich am Standesdünkel der Maria Josepha, die bis zu ihrem Lebensende allein blieb. Ihre beiden Söhne, Karl I. und Maximilian heirateten wiederum standesgemäß, Karl vermählte sich mit Zita von Bourbon-Parma und Maximilian mit einer Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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RE: Thurn und Taxis und die Souveränität - Sansavoir - 15.10.2013 01:04

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