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römische & germanische Traditionen im Mittelalter
14.09.2013, 04:02
Beitrag: #11
RE: römische & germanische Traditionen im Mittelalter
Ich habe jetzt immer noch das Gefühl, das der römische Einfluß auf die Stadtentwicklung im mittelalterlichen Deutschland etwas überbewertet wird.
-Im Bauwesen ist der römische Einfluß groß, weil er beim Bauen mit Stein ganz neue Möglichkeiten schuf und auch den Fachwerkbau, durch Sockel veränderte.
-Mit den Römern wurden einige weitere Obst-, Gewürz- und Gemüsevarianten eingeführt.
-Die Römer bauten die ersten Wassermühlen.
Städte hatten die Kelten und Latenegermanen schon, bevor es Rom gab. Viele Städte, im linksrheinischen Gebiet - auch im treverer Land, aber auch auf früher sugambrischen rechtsrheinischen Gebiet die für Deutschland in der Städteentwicklung eine besondere Vorreiterolle spielten, wurden von den Ubier ab etwa 50 vor Chr. teilweise systematisch, teilweise in einer ungeordneten Weise, wie in einem Boom innerhalb kurzer Zeit gegründet. Die Römer liesen die wilde Ansiedlung im Eburonengebiet erst zu und förderten sie dann. Sie konnten dabei sicherlich die Usipeter und Tenkterer nicht von anderen Ubiern unterscheiden.
Die ubischen Handwerker und Händler in Köln mußten ihr vielfältiges Handwerk nicht von den Römern lernen. Auch von den neuen Rheinhäfen konnten sie wie gewohnt ihre Produkte in verschiedene Regionen exportieren. Sie behielten sicherlich auch die Handelskontakte in die alte Heimat bei, welche ja nicht entvölkert wurde, wenn man von wenigen Orten absieht wie die Heidetränkestadt. Über die wirkliche Größe der ubischen Städte im rechten Rheintal, am Unterlauf von Sieg, Lahn und Main wissen wir nicht viel, da sie weiter besiedelt blieben. In Ostmittelhessen und im Maintal übernahmen die Ubier nach ihrem Erfokg gegen die Sueben auch wieder ihre Städte. Auch die intensive Landwirtschaft mit Fruchtwechsel, Wendepflug und Unkrautbekämpfung kannten sie schon, möglicherweise vor den Römern. Es gab dann allerdings sicherlich einen Erfahrungsaustausch. Die Ubier konnten dank des billigeren Eisens in ihrem rechtsrheinischem Gebiet hochwertigere Agrargeräte verwenden, als dies in anderen Regionen üblich war.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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RE: römische & germanische Traditionen im Mittelalter - Paul - 14.09.2013 04:02

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