Handelsrouten der Bronzezeit
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04.09.2012, 14:28
Beitrag: #26
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Feuersteinstrassen
(01.09.2012 12:46)913Chris schrieb: Servus! Servus Christian . Gerade Süddeutschland war ein Ausgangspunkt von Fernhandelsnetzen . Zu den Feuersteinstrassen fällt mir ein Bericht über den bayerischen Archäologen Alexander Birnstein ein . Er bezeichnet die Fundstellen um Arnhofen als das Ruhrgebiets der Jungsteinzeit . Dort wurde schon um ca. 6 000. v.Chr. Silex abgebaut . Da Holzkohlereste aus der Zeit von 5000 .bis 4000. v.Chr. gefunden wurden , vermutet man daß in jener Zeit der Hauptabbau stattfand . Es wurden auf der Fläche von ca. 10 Ha. über 10 000. ( vermutlich über 20 000. ) Schächte gefunden . Diese sind je nach der Dicke des Deckgestein zwischen 4.-8m tief und drei bis 4. Meter im Durchmesser . Unterhalb der Kies – und Sandschicht liegt noch eine Schicht Verwitterungsgestein . Und darunter der Kalkstein in dem die Silexknollen eingebettet sind . http://www.geogruender.de/Feuersteinberg...FCnder.pdf Es gab in ganz Westeuropa verstreut mehrere Abbaustellen . Sie variierten aber in der Größe der Knollen und der Brauchbarkeit des Materials . Der Feuerstein aus Arnhofen , nahe der Donau , besaß aber eine bessere Qualität und Verwendbarkeit . Und er war daher als Handelsgut sehr begehrt . Denn obwohl sich nahe Wien eine Feuersteinabbaustelle befand , wurde in der Gegend und , an einigen Stellen , im Waldviertel , Feuerstein aus Arnhofen , neben dem aus Wien , gefunden . Der Arnhofer Silex wurde bis zum Bodensee sowie nach Westen und Norden gehandelt . Auch die Donau abwärts bis Ungarn . Und über Regensburg und Cham den Regen aufwärts bis Böhmen . Ein bevorzugtes Ziel waren die Lösstäler von Pilsen und Prag . Was unzählige Funde Belegen . Ebenso wurden in Böhmen Feuersteine aus Polen und gefunden . Sächsischen handelte man bis Mähren . Die Reisenden ließen sich vorwiegend an Wasserstellen nieder und bearbeiteten nebenbei die mitgeführten Silexstücke . Jene unbrauchbaren Abschlagfragmente fand man manchmal mit zufällig zerbrochenen Scherben von Keramikgefäßen . Anhand jener Raststätten konnte man die Reiserouten nachstellen . Aus Wikipedia ; Urheber : Anton . Man darf sich diese Feuersteinstraßen nicht als breite ausgebaute Wege vorstellen . Es waren eher ausgetretene Pfade , nach Möglichkeit , den Wasserwegen entlang . Da es eine zimmlich ähnliche Kultur vonm Atlantik bis in die Westukraine gab , die Linienbandkeramiker und nachfolgend die Stichbandkeramiker , mit ihren jeweils regional abweichenden Dekoren vermutet Hr. Birnsteiner daß es solche Feuersteinstraßen kreuz und quer durch West- und Mitteleuropa gab . Jene Handelswege waren offt hunderte von Kilometern lang . Nach 4000. v.Chr .waren auch die Alpen kein Hinderniss mehr . Feuersteine aus den Lesinischen Alpen ( Nähe Verona ) fanden sich in Ostfrankreich , der Schweiz und In Süddeutschland . Ein Beispiel ist auch der Dolch von Ötzi . Auch er stammte aus jener Abbaustelle . Diese Feuersteinstraßen waren sicher auch ein Grund daß sich Ideen jeglicher Art rascher europaweit ausgebreitet hatten . http://sciencev1.orf.at/science/urban/61845 http://de.wikipedia.org/wiki/Feuersteinb...g-Arnhofen http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96tzi Luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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