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25 Jahre Geiseldrama Gladbeck
09.07.2013, 19:55
Beitrag: #7
RE: 25 Jahre Geiseldrama Gladbeck
Teil 2 Odysee nach Holland

Die Fahrt nach Bremen-Vegesack am Mittwoch morgen, 17.08., war für die Beamten völlig überraschend. Später stellte sich heraus, das Löblich in Vegesack Verwande hat. In einer verwinkelten Seitengasse hät Rösner das Auto an. Nahezu unbehelligt stiegen Rösner und Löblich aus, kauften zusammen in der Stadt ein, um sich neu einzukleiden, zudem holten sie weiter Proviant und Aufputschmittel. Degowski blieb im Wagen mit den Geiseln zurück und bedrohte sie nach wie vor mit vorgehaltener Waffe. Selbst als er sich erleichtert und an einen Baum uriniert, verzichtete die Polizei auf eine Befreiungsaktion. Dies wird nachträglich mit Personalmangel und einer mutmaßlich baldigen Freilassung begründet. Nach der Rückkehr Rösners und Löblich bemerkten sie die Polizeibeamten in ihrer Nähe, fliehen mit den Geiseln zu Fuß und kapern einen Bus, der an einer Haltestelle Fahrgäste ein- und aussteigen lässt. Es ist bereits 19:00 Uhr. Nun wird das Verbrechen endgültig zu einem Medienspektakel: Reporter umstellen mit Kameras, Lichtern und Mikrofonen den Bus, interviewten Rösner und Degowski, während sie eine Waffe – immernoch die Bankangestellten – an den Hals einer Geisel drückten. Dabei wird auch klar, dass die Kidnapper keinerlei Plan haben, wohin sie entkommen wollen und das sie unter anderem auch die Absicht haben, ein Blutbad im Bus anzurichten und sich dann selbst zu töten, falls die Polizei eingreift. Rösner gibt vor laufender Kamera recht entspannt an, er habe ohnehin nicht viel von seinem Leben gehabt, ihm wäre es also egal. Auch das unschuldige umkommen. Fünf Geiseln kommen frei. Dabei auch der Busfahrer, Rösners freimütige, schon zynische Bermerkung, dass Busfahrer ja nichts für könne, außerdem habe er ohnehin Feierabend. Jedoch haben sie ihre späteren Opfer schon erkoren, die Tragik dieser Tat nimmt mehr und mehr seinen Lauf. Silke Bischoff, eine bildhübsche Frau (18), die ausgerechnet bei der bremer Justiz angestellt ist gerät in das Blickfeld Degowskis. Hinterher wird er aussagen, dass ihre Symphatie ausschlaggebend war, hätte sie ja seinen Blickkontakt gesucht. Neben ihr saß ihre Freundin, Ines Voitle (ebenfalls 18). Ihretwegen war Bischoff im Bus, sie wäre andernfalls schon eine Stunde früher gefahren.

Mit dem Bus nun fuhren sie (27, darunter zwei Kinder) Geiseln in ihrer Gewalt auf die Autobahn, durch Niedersachen in Richtung Niederlande, gefolgt von einem Heer Journalisten. Dort kommt es zu schweren Fehlern und Fehleinschätzungen Seitens der Polizei. An dem Rasthof Grunbergsee tauschen sie die Geiseln nach Verhandlungen um. Zwei Jouranlisten, die Bilder schießen dürfen (!!!) gegen fünf der Fahrgästen. Nun sind auch endlich die zwei Bankangestellten frei. Jedoch gerät die Sitatuation langsam außer Kontrolle. Die Polizei beschließt Löblich festzunehmen, jedoch ohne Einsatzbefehl. Der Funk sei ausgefallen. Zudem hielt es die Polizei nicht für notwendig einen Krankenwagen und Notartz an die Raststätte zu beordern. Man habe es vergessen. Die Polizei nun hoffnungslos überfordert und das Glück wendet sich mehr und mehr zu Gunsten der Verbrecher.

Rösner bekam die Festnahme Löblich von weitem mit und verlor die Nerven. Wild schrie er um sich, setzte der Polizei ein Ultimatum von fünf Minuten. Er würde jede fünf Mitnuten eine weitere Geisel erschießen. Jedoch war Löblich schon weggefahren worden, eine Umkehr brauchte Zeit, sie war aber zu schaffen. In der Hektik brach aber ein Polizeibeamter den Schlüssel der Handschellen ab. Rösner tobte vor dem Bus nahm eines der Kinder (eine 9 jährige Italienerin) mit nach draußen und bedrohte es vor laufender Kamera. Später betrat er mit dem Kind den Bus wieder, der 15 jährige Bruder der Neunjährigen will sie schützen und rennt auf Rösner zu. Ein Schuss fällt aus Degowskis Waffe, der 15-jährige sakt schwer verletzt zusammen, fiel letzlich seiner Schwerster an der Kleidung entlang nach unten. Panisch bringt Degowski den Jungen wieder auf einen der Sitze und der junge fing an zu röcheln. Fast eine Minute später stieg Löblich wieder in den Bus. Zwei Jouranlisten brachten auf Degowskis Geheiß den Jungen an die Luft, wo er schließlich verstarb. Der Krankenwagen traf viel zu spät ein, da er vergessen worden sei. Nun hatte die Tat ihr erstes Opfer gefordert.

Das zweite Opfer der Tat folgte sobald auf dem Weg in die Niederlande. Vorraus fuhr der Bus, hinterher fuhren die Schaar der Journalisten und ganz hinter her die Polizei. Einer der Beamten verlor in der Übersichtlichkeit des Verkehres den Überblick und prallte gegen einen Sattelzug. Er starb auf der Stelle, sein Beifahrer wurde schwer verletzt. Die Fahrt ging weiter gen Niederlande. Rösner, scheinbar gut informiert, habe gehört, die Niederländische Polizei ist zugänglicher als die Deutsche im Verhandeln um Geiseln und Flüchtigen. Dieses Ziel strebte er an. Der dritte Tag brach an als man über die holländische Grenze fuhr. Doch das entsetzliche sollte noch geschehen.

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
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RE: 25 Jahre Geiseldrama Gladbeck - WernerS - 09.07.2013 19:55

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