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Zeitalter der Ideologien
13.08.2013, 17:55
Beitrag: #25
RE: Zeitalter der Ideologien
In Beitrag 12 schrieb ich:

(23.05.2013 18:30)Maxdorfer schrieb:  Ein Ende des Zeitalters der Ideologien?
Schwer vorstellbar.

Das "Zeitalter der Ideologien", wie du es nennst, ist ein Fortschritt gegenüber der vorausgehenden Epoche, da es daraus resultiert, dass eine große Anzahl Menschen sich mit mehr Dingen beschäftigen können als nur dem puren Überleben und/oder einemm seit Jahrhunderten bestehenden, tief verwurzelten und weiter eingehämmerten Glauben an die Gottgewoltheit jeglicher Situation.
Ein Ende dieses momentanen Zustands in dem Sinne, dass der mittelalterliche Zustand wieder eintritt, also ein Rückschritt, ist unwahrscheinlich.
Ein Ende des Zeitalters der Ideologien in dem Sinne, dass jeder Mensch unabhängig von irgendwelchen Dogmen, Grundeinstellungen etc. seine eigene Meinung für jeden Sachverhalt formuliert, wäre einerseits eine Utopie (=ein aufklärerisches Ideal, eine Zielvorstellung), andererseits eben eine Utopie (=genauso unwahrscheinlich wie der Rückschritt ins Mittelalter). Rein menschlich gesehen passt das auch gar nicht zur Psyche des Menschen, die in Kategorien einteilt, Dinge klar nach zuzustimmend oder abzulehnend bewertet.

Ob ein Zeitalter nach den Ideologien irgendwann eintreffen wird? Die Antwort hängt davon ab, ob man Optimist, Pessimist oder Realist ist. Momentan sieht es jedenfalls nicht danach aus.

Um diese Antwort noch einmal zu konkretisieren:

(28.04.2013 23:36)WernerS schrieb:  Die liberale und sozialdemokratische Demokratie scheint sich wohl dauerhaft als Weltkonzept durchzusetzen. Wenn die Welt sich daran gewöhnt hat, besteht die Gefahr (oder die Hoffnung, das lasse ich völlig offen),dass dieses System für mehrere Jarhunderte wie die Monarchien im Mittelalter nicht angetastet werden.

Denke ich nicht.
Die von dir im Eingangspost beschriebene Entwicklung hängt untrennbar mit den wirtschaftlichen, technischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen zusammen (was ja schon TitusFeuerfuchs in Beitrag 6 erwähnt hat), und was die betrifft, möchte ich nicht hoffen, dass wir da auf das Niveau des Mittelalters zurückfallen.
Damals verbot einfach die tiefe Gläubigkeit jedes weitere Nachdenken. Natürlich gibt es die These (oder eher Aussage), dass die neuesten technischen Entwicklungen den politischen Antrieb, den Sinn für Ideologien und das Interesse für die Entwicklung unserer Gesellschaft verloren gehen lassen. Das denke ich aber nicht in diesem Umfang.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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Zeitalter der Ideologien - WernerS - 28.04.2013, 23:36
RE: Zeitalter der Ideologien - Maxdorfer - 13.08.2013 17:55

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