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Die Entstehung der Germanischen Sprache
31.05.2013, 10:49
Beitrag: #5
RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache
(31.05.2013 02:36)Paul schrieb:  Die Tatsache, das in Norddeutschland indogermanische und in Süddeutschland vaskonische Gewässernamen dominieren,

Dir ist schon klar, dass es viel gibt, was GEGEN die Existenz einer europaweiten vaskonischen Ursprache spricht? Schon allein die Tatsache, dass es allein auf der iberischen Halbinsel neben dem Baskischen noch einige weitere nichtindogermanische Sprachen gab, spricht dagegen, dass die Basken es schafften, aus ihrem (angenommenen!) eiszeitlichen (!) Refugium halb Europa sprachlich zu dominieren.
Damit ist aber auch deine These von den vaskonischen Gewässer- (und Orts-)namen passé.

(31.05.2013 02:36)Paul schrieb:  deutet darauf hin das Hessen vor einigen tausend Jahren in einem sprachlichen Grenzgebiet lagen.

Das kann schon sein, ist angesichts der Lage Hessens sogar wahrscheinlich. Aber ohne das Vaskonische.

(31.05.2013 02:36)Paul schrieb:  Die bandkeramische Kultur hat sich bis Hessen ausgebreitet. Dies muß für die Vaskonische Sprache nicht genauso gelten.

Stimmt. Die Kombination deiner Aussage legt allerdings nahe, dass die Bandkeramiker Vaskonisch gesprochen hätten?
Nach der vaskonischen Hypothese (die wie gesagt vielfach widerlegt ist) hätte sich das Vaskonische aus Südwesten über Europa verbreitet, während die Bandkeramiker aus dem Südosten Europas nach Mitteleuropa kamen. Die beiden Sprachen müssten sich also in Hessen begegnet sein, sie gehören aber keinesfalls zur selben Kultur.

(31.05.2013 02:36)Paul schrieb:  Danach breiteten sich Indogermanen (wieder?) z.B. in Süddeutschland aus.

Wieso "wieder"? Die Bandkeramiker waren wohl noch keine Indogermanen, die auf sie folgenden Schnurkeramiker wohl schon, die wiederum auf die Schnurkeramiker folgenden Streitaxtleute sicher. Welche Indogermanen sollen denn vor den Bandkeramikern in Süddeutschland gewesen sein?

(31.05.2013 02:36)Paul schrieb:  Diese Indogermanen werden wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen gestammt haben

Nicht nur wahrscheinlich. Bei der (geographisch gesehen) breitflächigen Einwanderung nach Europa, die die Indogermanen teils per persönlicher Existenz teils per Kulturweitergabe hinlegten, noch dazu auf zwei verschiedenen Routen (über Mähren/Böhmen und die Donau entlang), ist die Aussage nur logisch.

(31.05.2013 02:36)Paul schrieb:  und standen im Süden unter dem vaskonischen Spracheinfluß(Räter?).

Du spielst vermutlich darauf an, dass die Räter zumindest in Teilen mit den Etruskern sprachverwandt waren. Die Räter waren jedoch ein Mischvolk. Ein Teil von ihnen hatte offensichtlich so enge Kontakte zu den Etruskern Oberitaliens oder auch schon zu ihren Vorläufern (wenn diese "etruskischen Räter" bzw. "rätischen Etrusker" nicht selber zum Vorläufervolk der Etrusker gehörten, Stichwort Villanova-Kultur), dass ihre Sprache ausweislich von Inschriften mit der etruskischen Sprache nahe verwandt war.
Es gibt jedoch auch Räter, die kulturell und sprachlich eher mit den Norikern oder anderen Kelten verwandt waren. Es scheint so, dass sich in den Alpen und im Alpenvorland eine etruskisch-keltische Mischbevölkerung gebildet hat - was angesichts des langen keltischen Einflusses in dieser Region und auch angesichts der lang andauernden und intensiven Kontakte der Etrusker in diese Region nur logisch scheint.

Aber Vaskonen waren die Räter keinesfalls. Erstens wegen des Nichtzutreffens der Vaskonen-Hypothese, zweitens ausweislich ihrer keltisch-etruskischen Sprache.

VG
Christian
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RE: Die Entstehung der Germanischen Sprache - 913Chris - 31.05.2013 10:49

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