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Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
30.08.2012, 10:14
Beitrag: #21
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(29.08.2012 19:05)Maxdorfer schrieb:  
(29.08.2012 09:41)dieter schrieb:  Lieber Wallenstein,
vielen Dank für Deine humoristische Erklärung.Wink Nur noch eine Frage dazu, wie packt man die Sprache auf einen Wagen.WinkHuh
In dem man sein Mundwerk mitnimmt.
Keiner der in ein neues Land kommt ändert sofort seine Sprachgewohnheiten total.
Lieber Maxdorfer,
das hat man doch sowieso dabei. Um Handel betreiben zu können, muß man sich schon die Sprache des Kunden aneignen.Wink

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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05.06.2016, 04:51
Beitrag: #22
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(28.08.2012 12:20)Renegat schrieb:  
(26.08.2012 10:13)dieter schrieb:  Ihr Lieben,
soviel ich weiß stammt die indogermanische Sprache aus Osteuropa und Westasien und hat sich von dort in alle Himmelsrichtungen ausgebreitet bis nach West-, Nord- und Südeuropa aber auch nach dem Iran, Indien und mit den Tochanern nach Westchina (Sin kiang)
Und wie hat die indogermanische Sprache das geschafft sich in alle Himmelsrichtungen auszubreiten? HuhHuhHuh

Die Geburtenrate war hoch und bei ständiger Abwanderung blieb sie hoch.
Viele Völker der Erde von Europa bis Asien, Afrika und Amerika wanderten von Norden nach Süden und lösten immer wieder Völkerwanderungen aus.
Nicht immer bietet das Klima eine Erklärung für dieses Phänomän.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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01.07.2016, 06:00
Beitrag: #23
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
Baltisch ist am ursprünglichsten indogermanisch. Die "Urheimat" der Indogermanen, nach der Abspaltung von den Uraliern lag also in den Regionen vom heutigen Baltikum, Weisrussland bis zum nordwestlichen Russland. Dort sind die Vorindogermanen auf ein anderes Volk getroffen, mit dem sie sich zu den Urindogermanen vermischten und so von den Uraliern trennten.
In dem südlichen Steppen entstanden durch Auswanderergruppen durch Vermischung neue Zweige des Indogermanischen z.B. der iranische Zweig.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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01.07.2016, 11:57
Beitrag: #24
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
Baltisch ist genauso eine ursprüngliche indogermanische Sprache wie die Schimpansen urtümliche Menschen sind. Nämlich gar nicht. Auch die baltischen Sprachen haben eine jahrtausendelange Entwicklung hinter sich, unter Einflüssen benachbarter Sprachen. Wenn du ältere Stufen indogermanischer Sprachen suchst, musst du tatsächlich alte Zeugnisse heranziehen und nicht moderne Sprachen.
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01.07.2016, 12:53
Beitrag: #25
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(01.07.2016 11:57)913Chris schrieb:  Wenn du ältere Stufen indogermanischer Sprachen suchst, musst du tatsächlich alte Zeugnisse heranziehen und nicht moderne Sprachen.

Älteste Schriftzeugnisse indoeuropäischer Sprachen bieten das Hethitische und das mykenische Griechisch, die etwa bis 1500 v. Chr. zurückreichen.

Ältere Sprachstufen des Indoeuropäischen lassen sich nur hypothetisch durch sprachwissenschaftliche Methoden erschließen. Ein Ergebnis ist die von Sprachwissenschaftlern rekonstruierte indoeuropäische Grundsprache, die den Urzustand des Indoeuropäischen zeigen soll.

Baltisch ist, wie du schon oben gesagt hast, wie andere indoeuropäische Sprachen im Verlauf der Jahrtausende anderssprachigen Einflüssen ausgesetzt gewesen und hat somit keinen "Urzustend" bewahrt. Starke Einflüsse erlebte der baltische Sprachzweig durch das Slawische und Germanische.
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01.07.2016, 13:56
Beitrag: #26
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(01.07.2016 06:00)Paul schrieb:  Baltisch ist am ursprünglichsten indogermanisch. Die "Urheimat" der Indogermanen, nach der Abspaltung von den Uraliern lag also in den Regionen vom heutigen Baltikum, Weisrussland bis zum nordwestlichen Russland. Dort sind die Vorindogermanen auf ein anderes Volk getroffen, mit dem sie sich zu den Urindogermanen vermischten und so von den Uraliern trennten.
In dem südlichen Steppen entstanden durch Auswanderergruppen durch Vermischung neue Zweige des Indogermanischen z.B. der iranische Zweig.

Deine "Völkervermischung" zwischen "Vor-Indoeuropäer" und einem hypothetischen "baltischen Urvolk" ist völlig aus der Luft gegriffen. Genauso eine "Abspaltung von den Uraliern" (finnisch, ungarisch, samisch, estnisch, karelisch, Khanty, Mari etc.) - finno-ugrisch ist überhaupt nicht verwandt mit indogermanisch.

Eine recht gute Spekulation über die "Ur-Indogermanen" ist, so finde ich, ist folgender Wikipedia-Artikel. (Der lohnt sich wirklich zu lesen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Indogermanische_Ursprache
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01.07.2016, 14:22
Beitrag: #27
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(01.07.2016 13:56)Aguyar schrieb:  Genauso eine "Abspaltung von den Uraliern" (finnisch, ungarisch, samisch, estnisch, karelisch, Khanty, Mari etc.) - finno-ugrisch ist überhaupt nicht verwandt mit indogermanisch.

Unser Paul hat nicht ganz Unrecht.

Es gibt die Hypothese einer Urverwandtschaft zwischen dem Indoeuropäischen und dem Uralischen. Danach bildeten die Jäger und Sammler Westasiens noch im 7. Jahrtausend v. Chr. eine Einheit. Im Zuge eines Klimawandels kam es etwa 4000 v. Chr. zu einer Aufspaltung, in deren Folge einige Bevölkerungsgruppen in die südliche Steppenzone abwanderten, andere Bevölkerungsteile sich in die nördliche Wald- und Flusslandschaft zurückzogen. Damit entwickelzen sich im Norden die Proto-Uralier, im Süden die Proto-Indoeuropäer.

Nachlesen kann man das in:

Harald Haarmann, Auf den Spuren der Indoeuropäer, München 20016 (Verlag C.H. Beck).
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01.07.2016, 15:03
Beitrag: #28
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(01.07.2016 14:22)Dietrich schrieb:  
(01.07.2016 13:56)Aguyar schrieb:  Genauso eine "Abspaltung von den Uraliern" (finnisch, ungarisch, samisch, estnisch, karelisch, Khanty, Mari etc.) - finno-ugrisch ist überhaupt nicht verwandt mit indogermanisch.

Unser Paul hat nicht ganz Unrecht.

Es gibt die Hypothese einer Urverwandtschaft zwischen dem Indoeuropäischen und dem Uralischen. Danach bildeten die Jäger und Sammler Westasiens noch im 7. Jahrtausend v. Chr. eine Einheit. Im Zuge eines Klimawandels kam es etwa 4000 v. Chr. zu einer Aufspaltung, in deren Folge einige Bevölkerungsgruppen in die südliche Steppenzone abwanderten, andere Bevölkerungsteile sich in die nördliche Wald- und Flusslandschaft zurückzogen. Damit entwickelzen sich im Norden die Proto-Uralier, im Süden die Proto-Indoeuropäer.

Nachlesen kann man das in:

Harald Haarmann, Auf den Spuren der Indoeuropäer, München 20016 (Verlag C.H. Beck).

Eine Einheit im 7. Jahrtausend v. Chr. ? Da sprechen wir doch hier von der Mittelsteinzeit ?

Wie soll man Steinzeitkulturen (Mittel- und Jungsteinzeit), deren Klassifizierung vornehmlich durch Werkzeuge und sonstige primitive Geräte vorgenommen wird, mit einer einheitlichen "Ur-Sprache" in Verbindung bringen ? Bei solchen Spekulationen muss ich passen.
Im Übrigen wiederspricht das meinem so hochgelobten Wikipedia-Artikel Wink
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02.07.2016, 12:54
Beitrag: #29
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(01.07.2016 15:03)Aguyar schrieb:  Wie soll man Steinzeitkulturen (Mittel- und Jungsteinzeit), deren Klassifizierung vornehmlich durch Werkzeuge und sonstige primitive Geräte vorgenommen wird, mit einer einheitlichen "Ur-Sprache" in Verbindung bringen ? Bei solchen Spekulationen muss ich passen.
Im Übrigen wiederspricht das meinem so hochgelobten Wikipedia-Artikel Wink

Harald Haarmann ist ein anerkannter Sprachwissenschaftler, dessen Aussagen ich höher als Wiki-Artikel bewerte.

Unzweifelhaft gab es im Raum westlich des Urals nach dem Ende der Altsteinzeit eine mesolithische Jäger- und Sammlerpopulation. Haarmann weist - wie auch andere Sprachwissenschaftler - anhand zahlreicher lexikalischer Beispiele eine so genannte "Urverwandtschadt" zwischen dem Uralischen und Indoeuropäischen nach, was logischerweise auf eine ursprüngliche Spracheinheit zurückgeführt werden kann. Ab dem 7. Jahrtausend v. Chr. kam es aus ökologischen Gründen zu einem Auseinanderdriften der Populationen und zur Ausgliederung des Proto-Indoeuropäischen und Proto-Uralischen.

Haarmann sagt dazu im Einzelnen:

"Diejenigen Populationen, die Vorstadien indoeuropäischer und uralischer Sprachen gesprochen haben, haben mit Sicherheit enge Kontakte unterhalten, und dies über Tausende von Jahren. Die Sprachform, die in ihren Kohabitaten gesprochen wurde, war die gemeinsame Vorstufe sowohl für das spätere Proto-Indoeuropäische als auch das Proto-Uralische. Aufgrund der ökologischen Bedingungen der Jägerkultuten im östlichen Europa können die Anfänge einer gemeinsamen Sprach- und Kulturentwicklung in die Endperiode der letzten Eiszeit datiert werden ...
Bis ins 7. Jahrtausend v. Chr. kann man noch von einer gemeinsamen Entwicklung der Ursprachen ausgehen. Bedingt durch die Veränderungen in der Ökologie des östlichen Europas kam es danach allerdings zu einer Spaltung: Der südliche Kultur- und Sprachkomplec driftete ab und entwickelte das Eigenprofil, das als Proto-Indoeuropäisch rekonstruiert werden kann.
Zur Zeit der Eisschmelze während des 10. und 9. Jahrtausends v. Chr. war die Region wasserreich. Dann allerdings setzte eine kontinuierlche Austrocknung ein, als deren Folge sich bis zum 7. Jahrtausend v. Chr. die typischen Vegetationsgürtel der Landschaften Südrusslands und der Ukraine ausbildeten: Steppe und Waldsteppe. In den von Flussläufen durchzogenen Wäldern der nördlichen Zone veränderte sich die Lebensweise der Proto-Uralier nicht nennenswert; sie setzten ihre traditionelle Kultur als Jäger, Fischer und Sammler fort.
Die Proto-Indoeuropäer im Süden dagegen erlebten einen fundamentalen Wandel ihrer Lebensweise: Aus den mesolithischen Jägern wurden Viehnomaden.
Im Prozess der Indoeuropäisierung des östlichen Europa zogen sich die uralischen Populationen, die sich sukzessive in regiolnale finnisch-ugrische Völker ausgliederten, immer weiter nach Norden und Nordpsten zurück ..."
(Harald Haarmann, Auf den Spuren der Indoeuropäer, München 2016, S. 46 f.)
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02.07.2016, 18:34
Beitrag: #30
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
Haarmann ist ein anerkannter Sprachwissenschaftler, als Historiker aber umstritten. Mir sind seine Thesen (und mehr sind es nicht) zu steil. Allfällige Gemeinsamkeiten eines "Proto-Indoeuropäischen" und eines "Proto-Finnougrischen" können auch durch simple Kontake (etwa Handelskontake) zu Stande gekommen sein.

Bei Haarmann stört mich was anderes, so seine Auslassungen zur "Donau-Hochkultur" und den Zeichen der Vinca-Kultur. Und auch seine Thesen betreffend der Domestikation von Haustieren, besonders des Pferdes, bei den "Proto-Indoeuropäern", die er als "Viehnomaden" erkennen will (warum eigentlich ?) .

Grundsätzlich habe ich sowieso Mühe mit Thesen, welche sich mit "Proto-*" beschäftigten - das ist meiner Meinung eine Epoche, in der sich keine Ethnien feststellen lassen. Nicht von ungefähr muss man sich in jenen Zeitaräumen mit den etwas hilflos anmutenden Verlegenheitskonstrukten wie "Bandkeramik-Kultur, Yamna-Kultur" etc. begnügen. Und dann noch "mit Sicherheit" schliessen zu wollen, dass Protoindoeuropäer und Protofinnougrier in der Mittelsteinzeit eine Einheit ... -nein, wirklich nicht.
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03.07.2016, 17:59
Beitrag: #31
RE: Deutsch stammt aus der Türkei Presseschau
(02.07.2016 18:34)Aguyar schrieb:  Mir sind seine Thesen (und mehr sind es nicht) zu steil.

Mit einem solchen Pauschalurteil wirst du diesem Wissenschatler nicht gerecht. Dazu müsstest du seine Abhandlung zu Beziehungen zwischen dem Insdoeuropäischen und dem Uralischen gelesen haben.

(02.07.2016 18:34)Aguyar schrieb:  Allfällige Gemeinsamkeiten eines "Proto-Indoeuropäischen" und eines "Proto-Finnougrischen" können auch durch simple Kontake (etwa Handelskontake) zu Stande gekommen sein.
.

Für den Wortschatz und die grammatischen Strukturen sowohl der indoeuropäischen als auch der uralischen Sprachen lassen sich konvergente Elemente rekonstruieren, lexikalische Stammformen, grammatische Bauformen und diverse Pronominalstämme. Sie alle beruhen eindeutig nicht auf wechselseitiger Entlehnung, sondern für ihre Existenz gibt es nur eine sinnvolle Erklärung: es handelt sich um Konstituenten einer Urcerwandtschaft zwischen beiden Sprachfamilien
(neben Haarmann hierzu auch: P. Hajdu, P. Domokos, Die uralischen Sprachen und Literaturen, Hamburg 1987, S. 234; J. Makkay, The earliest Proto-Indoeuropean-Proto-Uralic contacts. An upper Palaeolithic mode, S. 320)

(02.07.2016 18:34)Aguyar schrieb:  Grundsätzlich habe ich sowieso Mühe mit Thesen, welche sich mit "Proto-*" beschäftigten -

Die seriöse Indogermanistik hat im Verlauf von Jahzehnten die indoeuropäische Ursprache bzw. das Proto-Indoeuropäische rekonstruiert. Es ist als "indoeuropäische Grundsprache" fester Bestandteil der Sprachwissenschaft.

Im übrigen ist es eine zentrale Aufgabe der Forschung, weit in die Vorgeschichte zurückreichende Verhältnisse zu rekonstruieren und fallweise Hypothesen zu erarbeiten. Dieser Aufgabe muss die Forschung gerecht werden und das tut sie auch.
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