Böhmen unter Karl IV.
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13.02.2016, 13:42
Beitrag: #10
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RE: Böhmen unter Karl IV.
(13.02.2016 01:08)Teresa C. schrieb: Zunächst einmal - lässt sich wirklich sagen, dass Karl IV. mit der goldenen Bulle die 7 Kurländer und ihre Fürsten selbst bestimmt hat? Fakt ist doch, er schuf keine neuen Kurfürstentümer. Das stimmt natürlich alles. Das HRR war eine Wahlmonarchie und nach dem Ableben des alten Königs musste immer wieder ein neuer gewählt werden. Oft wurde der vermeintliche schwächere Kandidat gewählt, der dann mit einer starken Fürstenopposition leben musste. Im schlimmsten Fall existierte sogar ein Gegenkönig, so z.B. nach 1198, 1254, 1314 oder 1346, als Karl selbst der Gegenkönig Ludwigs IV. wurde. Die Existenz eines Gegenkönigs war immer eine Staatskrise des HRR, häufig war dessen Existenz durch die Kriege der zwei Kontrahenten gefährdet. Mit der Goldenen Bulle von 1356 beabsichtigte Karl solche Krisen des Reiches zu verhindern. Die Anzahl der Kurfürsten wurde auf sieben begrenzt, vier Stimmen von ihnen wurden benötigt, um neuer König zu werden. Karl schuf nicht sieben neue Kurfürstentümer im Sinne einer territorialen Neugliederung, sondern er änderte die rechtliche Situation von sieben Fürsten im Reich. Dieses Kollegium von sieben Kurfürsten entwickelte sich zu einem wichtigen Machtfaktor im Reich. Ich sehe auch eine Kontinuität in der Entwicklung von der Goldenen Bulle von 1220 über die Goldene Bulle von 1356 zur Reichsreform von 1495. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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