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Kinderverschickung
06.08.2012, 08:26
Beitrag: #3
RE: Kinderverschickung
Ich vermute mal, da werden 2 nur bedingt ähnliche Sachen vermischt.

Die Kinderverschickung gibt es, zumindest in Deutschland noch heute.

Aus Wiki
Zitat:Ursprungsidee

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Kinder aus den Städten evakuiert und auf dem Land untergebracht (Kinderlandverschickung). Nach dem Krieg wurden Kinder, die beispielsweise an Unterernährung litten, mit Kindererholungsmaßnahmen unterstützt. Mit dem Wirtschaftswunder hat sich der Zweck dahingehend gewandelt, dass heute Kindern mit Krankheiten, Übergewicht, geistigen Behinderungen oder Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen eine schöne gemeinsame Zeit verbringen.

Kindererholungen werden teilweise von Krankenkassen bezuschusst. Dafür müssen diese bestimmte Kriterien erfüllen:

Drei Wochen Dauer
ärztliche Anfang- und Schlussuntersuchung vor Ort
bei der Programmgestaltung ist der Gesundheitszustand jedes einzelnen Kindes zu berücksichtigen
das Programm muss einen körperlichen und seelischen Erholungswert beinhalten (z.B. festgelegte Mittags- und Nachtruhe, strukturierten Tagesablauf)

Zusammen mit ihren speziell ausgebildeten pädagogischen Betreuern sollen sie durch viel Bewegung in der frischen Luft und dem Umgang mit Gleichaltrigen ihre physische und psychische Gesundheit fördern. In Anbetracht der Tatsache, dass heute auch viele hyperaktive oder anderweitig verhaltensauffällige Kinder solche Maßnahmen vom Arzt verordnet bekommen, sind die Betreuer einer stark zunehmenden Belastung ausgesetzt, was eine gute Schulung derselben voraussetzt.

Dann ist mir noch die Kinderhilfe der Schweiz bekannt.

ebenfalls Wiki:
Zitat:Geschichte

Die Kinderhilfe der Schweiz hat eine lange Tradition. Schon nach dem Ersten Weltkrieg nahmen Schweizer Familien Kinder aus kriegsversehrten Nachbarländern zur Erholung auf. Während des Zweiten Weltkriegs erhielt die Kinderhilfe eine neue Orientierung: verfolgte Kinder und an einigen Orten auch ihre Mütter fanden in Frankreich in Heimen des SRK Zuflucht und Schutz.

Die Kinderhilfe des SRK ging aus der 1940 ins Leben gerufenen „Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für kriegsgeschädigte Kinder“ hervor, die sich der Aufnahme von Kindern aus Frankreich und Belgien und ihrer Unterbringung in Schweizer Familien widmete. Im Jahr 1942 wurde die Arbeitsgemeinschaft unter der Bezeichnung „Schweizerisches Rotes Kreuz, Kinderhilfe“ in das SRK aufgenommen. Während des Krieges wurden vorwiegend Kinder aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Holland aufgenommen, Italien und Deutschland verzichteten auf diese Möglichkeit.

Nach Kriegsende wurde sie auf zahlreiche andere europäische Länder ausgedehnt, nun kamen auch aus Deutschland, Italien und Österreich Kinder in die Schweiz.

und noch
Zitat:Familienaufenthalt

Wichtigster Teil der Kinderhilfe waren Schweizer Familien, welche die Kinder für drei Monate aufnahmen, in dieser Zeit für die Verpflegung, Bekleidung sowie sonstige Versorgung aufkamen und die Kinder so weit wie möglich in das Familienleben integrierten. Dies trotz der Tatsache, dass auch in der Schweiz die Lebensmittel bis Juni 1948 rationiert waren. Bei der Zuteilung der Kinder zu den Familien wurde vor allem auf Übereinstimmung hinsichtlich der Sprache und der Konfession Wert gelegt. Die Familien wurden gegebenenfalls materiell durch das SRK unterstützt. Hinzu kam die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie dem Schweizerischen Pfadfinderbund, der vorwiegend ältere Jungen in sechswöchigen Sommerlagern betreute. Die meisten ehemaligen „Schweizer Kinder“ haben bis heute enge Kontakte zu ihrer Pflegefamilie und die Zeit in der Schweiz blieb ihnen ein unvergessliches Erlebnis. Hinzu kam, dass sich der physische und psychische Gesundheitszustand der Kinder während ihres Aufenthaltes in der Regel deutlich verbesserte und sie fast immer mit einer reichhaltigen Ausstattung an Kleidern, Spielzeug und anderen Geschenken nach Hause zurückkehrten.

Die Kinderhilfe der Schweiz startete nicht lange nach Kriegsende mit Tagesaufenthalten der Kinder, mehr oder weniger privat organisiert über Rhein und Bodensee.

OT:
Ein Betroffener erzählte mir einmal, damals noch nicht schulpflichtig, wie er von den Schweizer Gasteltern von Kopf bis Fuss neu ausstaffiert worden wäre. Was aber nicht erlaubt gewesen wäre, nur gebrauchte Sachen hätte man zollfrei in die franz. Zone einführen dürfen.
Am Zoll hätte er, als er begriffen hätte, dass man ihm die schönen Sachen wieder abnehmen wollte "Rotz und Wasser geheult" da wäre ein "Oberzöllner" herangekommen, einmal um ihn herumgelaufen "die Sachen sind schon getragen, das sieht man" und es wäre erledigt gewesen.

Vergessen ist das zumindest in Südwestdeutschland ganz und gar nicht.

In wieweit es ähnliche Programme mit anderen "Anrainerstaaten" gab, ist mir adhoc nicht bekannt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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