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Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
13.03.2013, 21:59
Beitrag: #20
RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien
(13.03.2013 10:36)Suebe schrieb:  
(12.03.2013 23:48)Bunbury schrieb:  Es gab an der heidetränke nur eine Ausgrabung, und die ist rund hundert Jahre her. Es war allerdings eine für damalige Verhältnisse sehr ordentliche und sorgfältige Ausgrabung, und die damals dokumentierten befunde werden auch von heutigen Wissenschaftlern noch dahin gegen interpretiert, daß die Heidetränke plötzlich aufgegeben wurde. Auf einen Krieg weist allerdings nichts hin- die befestigungsmauer weist keine Angriffsspuren auf.
So wurde die Umgrenzungsmauer tiptopp in Schuss gehalten und verfiel nicht allmählich und dergleichen mehr.
./.

Die Hallstatt- und Latenezeit ist nach wie vor, bei allen spektakulären Funden, rätselhaft.

Aber, wie wäre das mit der "Germanenzeit"?
ohne Grabbeigaben kein Schimmer. Und die brechen plötzlich ab.
Und die Friedhöfe gleich mit.
Siedlungen nur ganz ganz wenige bis heute entdeckt.

Wenn da nicht etwa gleichzeitig Schriftquellen einsetzen würden.
Alemannische Einöde?

Im Lahngebiet ist die Besiedlung nicht abgebrochen. Es gab einzelne Veränderungen, die allerdings dramatisch waren und die Bevölkerungsdichte nahm ab. Bedeutende befestigte Städte, wie die Dünsbergstadt wurden aufgegeben. Sie wurde nach ihrer Zerstörung durch die Römer nicht wieder aufgebaut.
Die Heidetränkestadt scheint nicht zerstört worden zu sein, wurde aber aufgegeben. Die meisten Siedlungen wurden fortgeführt, wie Butzbach, Bad Nauheim, Limburg, Wetflaria/Dahlheim/Naunheim, Waldgirmes...., genauso wie die Städte im Rheintal.
Die ursprüngliche ubische (germanische) Bevölkerung blieb trotz Teilabwanderung und verband sich langfristig mit Neueinwanderern aus dem Norden(Chatten). Ob die verbliebenen Ubier ihren Glauben an Schutzgöttinen zugunsten Chattischer religiöser Vorstellungen aufgaben, ist nicht wirklich gut festzustellen, da das Christentum viele Spuren verwischte. Die ubische Sitte nach einem Begräbnis gemeinsam Gebäck zu essen blieb in der Region erhalten, verlor aber die religiöse Bedeutung als Verzehr Gottes.
Zuerst gab es noch einen römischen Einfluß auf die westliche Lahnregion. So wurden in der Landwirtschaft römische Einflüsse verwertet. Die Chattischen Einwanderer übernahmen die Fertigkeiten der Einheimischen Ubier in Landwirtschaft und Handwerk. Der Fernhandel wurde durch die neuen Rahmenbedingungen durch das Römische Imperium erschwert.
Nach der Varusschlacht begannen die Chattenkriege.
Die Bestattungssitten hatten sich schon in der Latenezeit geändert. Die Menschen wurden schon vor der Chattenzuwanderung nicht mehr in Hügelgräbern bestattet. Im Bereich der Dünsbergstadt wurden mehrere Friedhöfe gefunden. Die Besiedlungsgeschichte im Bereich Wetzlar ist nicht gut erforscht. Man macht immer wieder Zufallsfunde, welche die kontinuierliche Besiedlung belegen. Dies ist wohl das Hauptproblem. Wahrscheinlich wurden die Friedhöfe immer wieder neu genutzt und man kann Wetzlar schlecht abreisen, um systematisch in der Altstadt o. Naunheim zu graben. Im Bereich Dahlheim wird in heute nicht bebauten Gebieten systematischer gegraben.
Südlich des Mains war die Helvetische Abwanderung wohl vollständiger gewesen, so das die Helvetischen Städte nicht fortgeführt wurden. So gab es südlich des Mains einen kulturellen Neubeginn.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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RE: Hallstadt- und Latenekultur im südlichen Germanien z.B. Ubien - Paul - 13.03.2013 21:59

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