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Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
25.10.2012, 09:42
Beitrag: #21
RE: Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
(24.10.2012 20:23)Maxdorfer schrieb:  
(23.10.2012 21:28)Wallenstein schrieb:  Antisemitismus - der Begriff ist völlig überholt und bedarf einer neuen Definition bzw. einer anderen Wortwahl im Allgemeinen.

Was sind Semiten?
Die meisten arabischen Völker sprechen eine semitische Sprache und sind Semiten.
Von daher macht es keinen Sinn von einem arabischen Antisemitismus zu sprechen.

Wenn, dann von einem "Antiisraelismus" oder "Antizionismus".

Also ich habe das so gelernt:
Antisemitismus richtet sich gegen die "Rasse", also die Ethnie.
Antijudaismus gegen die Religion.
Und Antiisraelismus bzw. Antizionismus gegen den Staat Israel.

(24.10.2012 21:00)Wallenstein schrieb:  Antijudaismus gegen die Religion.
Und Antiisraelismus bzw. Antizionismus gegen den Staat Israel.

Und jetzt darfst du deine Schlüsse darau ziehen.

Ist der Begriff "Antisemitismus" im Zusammenhang mit arabischem Antisemitismus, sinnvoll? Zwar unterschiedliche "Völker" und Länder, aber trotzdem gleiche Ethnie?

Durch Sansavoirs Wikiauszug wird klar, woher der "Antisemitismus" kommt, er ist ein Zweig des Rassismus. Die Bezeichnung hat sich festgesetzt und verselbständigt.
Rassismus ist nicht logisch, er arbeitet mit der Herabwürdigung der Anderen, um die Vormachtstellung der eigenen Gruppe zu begründen.
Bezieht man sich stattdessen auf die Sprachgruppen, denkt man unbewußt weiter in den Schubladen der Rassisten.
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25.10.2012, 13:40
Beitrag: #22
RE: Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
(25.10.2012 09:42)Renegat schrieb:  Durch Sansavoirs Wikiauszug wird klar, woher der "Antisemitismus" kommt, er ist ein Zweig des Rassismus. Die Bezeichnung hat sich festgesetzt und verselbständigt.
Rassismus ist nicht logisch, er arbeitet mit der Herabwürdigung der Anderen, um die Vormachtstellung der eigenen Gruppe zu begründen.
Bezieht man sich stattdessen auf die Sprachgruppen, denkt man unbewußt weiter in den Schubladen der Rassisten.
Was könnte man dem entgegensetzen, wie begegnen?

Es ist richtig - Rassismus ist nicht logisch. Aber er ist zutiefst menschlich.
Er ist nur eine andere Bezeichnung für Hass, Mißgunst, Neid oder auch Überlegenheitsgefühl Anderen gegenüber aus den unterschiedlichsten Gründen.

Das fängt im Kleinen schon an. Dort wo wir wohnen und leben - die Nachbarschaft. Selbst in der Famlie.
Rassisten im Kleinen werden schon im Elternhaus geformt.

Kommt jetzt einer, einigt diese mißgünstigen oder Überlegenheitsgefühle, bringt es auf den "Punkt" und verewigt das ganze in Worte, dann beginnt wahrscheinlich eine unendliche Geschichte.

Im Kleinen, wie im Großen.

Von daher sollte man nicht pauschal verächtlich von Rassisten sprechen, auch wenn manche von sich glauben, dass sie die geborenen Gutmenschen sind, denen soetwas von Haus aus abgeht. Wir sind alle welche. Jeder auf seine ganz persönliche Art.
In unterschiedlichem Ausmaß und verschiedener Ausprägung.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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25.10.2012, 16:15
Beitrag: #23
RE: Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
(25.10.2012 13:40)Wallenstein schrieb:  
(25.10.2012 09:42)Renegat schrieb:  Durch Sansavoirs Wikiauszug wird klar, woher der "Antisemitismus" kommt, er ist ein Zweig des Rassismus. Die Bezeichnung hat sich festgesetzt und verselbständigt.
Rassismus ist nicht logisch, er arbeitet mit der Herabwürdigung der Anderen, um die Vormachtstellung der eigenen Gruppe zu begründen.
Bezieht man sich stattdessen auf die Sprachgruppen, denkt man unbewußt weiter in den Schubladen der Rassisten.
Was könnte man dem entgegensetzen, wie begegnen?

Es ist richtig - Rassismus ist nicht logisch. Aber er ist zutiefst menschlich.
Er ist nur eine andere Bezeichnung für Hass, Mißgunst, Neid oder auch Überlegenheitsgefühl Anderen gegenüber aus den unterschiedlichsten Gründen.
Weiß ich nicht, solche negativen menschlichen Gefühle haben eine andere Qualität. Es ist zwar richtig, dass sie zutiefst menschlich sind, sie wurden und werden von allen Religionen aber als negativ bewertet. Für alle Religionen kann ich es nur behaupten, für Christentum, Islam und Judentum trifft es auf jeden Fall zu.
Der gesellschaftliche Kitt und Wertegeber war bis weit in die Neuzeit die Religion, so dass es Rassismus im aktuellen Sinn nicht geben konnte. Man hatte dagegen Vorbehalte gegen Anders- und Ungläubige oder Angehörige unterer Gesellschaftsschichten, weil diese Emotionen von den Kirchen und Religionen aus Selbsterhaltungsgründen nicht sanktioniert wurden.
Dem Rassismus in vorchristlicher Zeit möchte ich an dieser Stelle nicht nachgehen, aus unverständlichen Barbaren mit fremder Kultur konnten Römer durch Anpassung werden und versklavt wurden besiegte Feinde.
Mit der Wissenschaftsgläubigkeit durch die Aufklärung in der Neuzeit bekam der Rassismus erst seine heutige oder besser gestrige Ausprägung.
Die negativen, menschlichen Gefühle, die die Religionen als falsch, böse, unsozial bewertet hatten, machten noch lange ein schlechtes Gewissen. Dagegen half die Wissenschaft, indem sie u.a. Rassenhierarchien entwickelte. Mit dem Vormarsch der Aufklärung wurden die Religionen als Wertegeber immer weiter zurückgedrängt, Rassismus, Imperialismus, übersteigerter Nationalismus waren die Folge.


(25.10.2012 13:40)Wallenstein schrieb:  Das fängt im Kleinen schon an. Dort wo wir wohnen und leben - die Nachbarschaft. Selbst in der Famlie.


Die Menschenrechte der UN-Charta, GG und weitere Vereinbarungen wirken auf der Vernunftsebene und haben es deshalb vielleicht schwerer, den negativen Gefühlen entgegenzuwirken.

(25.10.2012 13:40)Wallenstein schrieb:  Rassisten im Kleinen werden schon im Elternhaus geformt.

Ich bin da nicht so pessimistisch, es ist eine Frage der Zeit, jedenfalls in den westlichen Staaten, bis der Rassismus mit seinen Trägern aussterben wird.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass der unterschwellige Rassismus bei der jüngeren Generation nicht mehr so verbreitet ist. Die mittlere Generation hat ihn zum Teil bewußt bearbeitet und die Alten werden ihn bald mit ins Grab nehmen, wenn sie zu einer Korrektur ihrer Gedankengänge nicht doch noch bereit sind.

(25.10.2012 13:40)Wallenstein schrieb:  Kommt jetzt einer, einigt diese mißgünstigen oder Überlegenheitsgefühle, bringt es auf den "Punkt" und verewigt das ganze in Worte, dann beginnt wahrscheinlich eine unendliche Geschichte.

Im Kleinen, wie im Großen.

Wie ich oben schon sagte, sehe ich das optimistischer. Klar wird es immer Leute geben, die andere Menschen mit negativen Gefühlen manipulieren und auf ihre Seite bringen wollen. Man muß aber nicht zwangsweise auf sie hören und hereinfallen. Der gesunde Menschenverstand ist hoffentlich nicht vom Aussterben bedroht.
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25.10.2012, 16:45
Beitrag: #24
RE: Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
(24.10.2012 20:08)Suebe schrieb:  Eine rechtliche Gestaltung die den aus Europa zuwandernden Juden völlig fremd war.
Und auf die sie zumindest in der Anfangszeit keine Rücksicht nahmen.

Besonders in letzterer Hinsicht waren die europäischen, zionistischen, nach Palästina einwandernden Juden da typische Kinder ihrer Zeit, um nicht zu sagen, typische Europäer...

VG
Christian
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25.10.2012, 22:51
Beitrag: #25
RE: Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
Der Mensch als ganz natürlicher Rassist? Rassismus ist also normal?

Glücklicherweise nicht.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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02.11.2012, 04:38
Beitrag: #26
RE: Nahostkonflikt ohne 3. Reich und Holocaust
(24.10.2012 20:23)Maxdorfer schrieb:  
(23.10.2012 21:28)Wallenstein schrieb:  Antisemitismus - der Begriff ist völlig überholt und bedarf einer neuen Definition bzw. einer anderen Wortwahl im Allgemeinen.

Was sind Semiten?
Die meisten arabischen Völker sprechen eine semitische Sprache und sind Semiten.
Von daher macht es keinen Sinn von einem arabischen Antisemitismus zu sprechen.

Wenn, dann von einem "Antiisraelismus" oder "Antizionismus".

Also ich habe das so gelernt:
Antisemitismus richtet sich gegen die "Rasse", also die Ethnie.
Antijudaismus gegen die Religion.
Und Antiisraelismus bzw. Antizionismus gegen den Staat Israel.

Du hast natürlich recht, das es absurd ist, bei den Vorbehalten und Vorurteilen bei Arabern in dem Zusammenhang von Antisemmitismus zu sprechen. Der rassistische Aspekt fehlt, ist zumindest absurd. Wenn es einen rassistischen Aspekt gäbe, dann wäre er gegen den europäischen Erbanteil gerichtet.
Fraglich ist, ob sich das Hebräische als Staatssprache Israels behaupten wird, da auch viele israelische Juden arabische Muttersprachler sind und der Staat ganz von Arabien umgeben ist.
Würde der Konflickt sich entspannen, würden sich auch die Bevölkerungen besser integrieren. Dies würde wieder zur weiteren Entspannung führen.
Eigentlich wäre das eine mögliche Strategie der Palestinenser. Den Konflickt entschärfen, die Rückkehrmöglichkeit und Einwanderungsmöglichkeit z.B. für Ehepartner verbessern. So würde Israel zu einem arabisch jüdischen Staat werden. Dies würde dann die Selbständigkeit der Palestinensergebiete aus deren Sicht überflüssig machen.
Israel müßte eigentlich von sich aus auf Ostjerusalem und Anektionen verzichten, um länger ein jüdischer Staat zu bleiben o. auf den Zionismus verzichten und ein moderner Staat werden.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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