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Wahlen-Allgemein 2012:
20.08.2012, 00:27
Beitrag: #41
RE: Eine aktuelle Umfrage
(20.08.2012 00:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  2) Die kriminellen Machenschaften der Scheuchs bzw. der FPK und der skandalöse Umgang der Bundes-FPÖ mit dieser Angelegenheit ziehen der FPÖ auf 21% herunter.

Was ist denn vorgefallen?

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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20.08.2012, 00:50
Beitrag: #42
RE: Eine aktuelle Umfrage
(20.08.2012 00:27)Viriathus schrieb:  
(20.08.2012 00:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  2) Die kriminellen Machenschaften der Scheuchs bzw. der FPK und der skandalöse Umgang der Bundes-FPÖ mit dieser Angelegenheit ziehen der FPÖ auf 21% herunter.

Was ist denn vorgefallen?


Ich wusste, dass dich das interessiert.Wink


Eine lange und komplizierte Angelegenheit...

Es geht u.a. um Korruption, illegale Parteienfinanzierung, Beamtenbeleidigung.

Uwe Scheuch, ein parteipolitischer Wendehals, bis vor Kurzem stellvertretender Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten und FPK-Chef, wurde wegen Korruption bereits zweimal nicht rechtskräftig verurteilt, verweigerte aber trotzdem seinen Rücktritt.
Die Bundespartei, d.h. Strache stärkten ihm trotzdem den Rücken. Damit verspielt die FPÖ ihrer Glaubwürdigkeit, da sie sonstimmer die erste Partei ist, die bei ihren politischen Mitbewerbern nach Rücktritt schreit.

Als neulich ein an illegaler Parteienfinanzierung beteiligter Steuerberater (Birnbacher) auspackte, wurde der Druck zu groß und Scheuch trat zurück. Er übergab daraufhin seinem Bruder Kurt, gegen den ein Verfahren wegen Beamtenbeleidigung anhängig ist, die Geschäfte.
Seitdem verhindert die FPK die von den übrigen Parteien geforderten Neuwahlen, in dem sie bei jeder Landtagssitzung die Sitzung verlässt und somit einen Neuwahlantrag verhindert.
Damit offenbart sie ein zweifelhaftes Demokratieverständnis.

Die hier geschilderten Zusammenhänge sind nur der Gipfel des Eisbergs und eine Chuzpe für den Wähler.

Vgl:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypo_Alpe_A...nanzierung

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Scheuc...eleidigung

http://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Scheuch...ff.C3.A4re

MfG, Titus Feuerfuchs
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20.08.2012, 11:19
Beitrag: #43
RE: Eine aktuelle Umfrage
(20.08.2012 00:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  1) Stronachs Engagement scheint sich (noch) nicht so richtig auszuwirken. Der unterste Graph, welcher die übrigen Parteien subsumiert, hatte schon mehrmals davor die 6%-Marke erreicht.

Habe sie zwar im Moment nicht zur Hand, aber habe schon von anderen Umfragen gelesen wo Stronach und auch die Piratenpartei über 4% kommen würden.

Für mich ist dieser Umfragewert auch glaubwürdig. Ich habe nur den Verdacht, das diese Parteien im Wahlkampf untergehen könnten. Relativ gut aufgestellt waren schon andere, die dann gescheitert sind etwa Hans-Peter Martins Liste 2006, die Liste von Dinkhauser und das Liberale Forum 2008 waren auch gut aufgestellt und scheiterten.
Bestehende Parteien haben ganz andere Strukturen als sie Stronach zur Verfügung hat und die Piraten bei uns sind bei weitem nicht so gut aufgestellt wie die in Deutschland.
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20.08.2012, 11:29
Beitrag: #44
RE: Eine aktuelle Umfrage
(20.08.2012 00:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  6) Das BZÖ hat verloren und kratzt an der existenzgefährdenden 4%- Marke - möglicherweise aufgrund des schwachen Auftritts in den Sommergesprächen.

Das BZÖ muss sich bei der nächsten Nationalratswahl wirklich was einfallen lassen, sonst fällt man raus. Eine halbwegs erfolgreiche Kandidatur in Kärnten könnte der Partei, denke ich helfen.

Was das Sommergespräch betrifft. Bucher wurden relativ wenige Möglichkeiten gelassen sich besser zu positionieren. OK, manche Ansätze fand ich gar nicht mal so schlecht (und ich finde Wolf macht seine Sache besser als Turnherr), aber es war viel zu wenig Zeit für inhaltliches. Denn die Frage ist doch viel mehr "wofür steht das BZÖ überhaupt" und das in den verschiedensten Themen. Doch das wurde kaum befragt, statt dessen wurden fragen die schon beantwortet waren immer wieder durchgefragt.

Bucher agierte zwar nicht total überzeugend, habe aber auch schon schwächere Interviews gesehen. Insgesamt gibt der ORF für meinen Geschmack da zu wenig die Chance sich inhaltlich zu präsentieren - schade, egal wer der Befragte ist (Sommergespräche an denen sich der ORF meiner Meinung nach ein Vorbild nehmen könnten wären die des Lokalsenders LT1, da werden die wichtigsten Landespolitiker inhaltlich sehr gut befragt).
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20.08.2012, 12:20
Beitrag: #45
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
(14.08.2012 21:47)Josip schrieb:  Der Gedanke von Wirtschaftsliberalismus:Man hat Freiheit aber nur wenn den anderen nicht die Freiheit nimmt. Finde ich akzeptabel und nicht irrational.

Im Prinzip geht es darum, den Teil des staalichen Einflusses auf die Wirtschaft zu eliminieren, der nur die Unternehmen behindert, ohne unterm Strich für irgendjemanden Vorteile zu bringen.
[/quote]

Ach ja, das steckt ja schon im Wort: WirtschaftsLIBERALismus drinnen.
Hat mich sowieso verwirrt was meine vorherige Meinung mit Wirtschaft zu
tun hatte. Danke Titus Feuerfuchs.Smile

Es gibt zwei dinge die unendlich sind:das Universum und die Menschliche Dummheit.
Beim Universum bin ich mir nicht sicher
Albert Einstein.
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23.08.2012, 18:36
Beitrag: #46
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
(20.08.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb:  Es geht u.a. um Korruption, illegale Parteienfinanzierung, Beamtenbeleidigung.
Also die ganze Palette gegen die man schreit, soso.
Beim letztem Punkt erkenne ich aber eine positive Tendenz, man scheint davon weg zu gehen Ausländer und Minderheiten zu beleidigen. Gute Entwicklung... CoolShy

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
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Doug Mack
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28.08.2012, 23:00
Beitrag: #47
Kärnten - Neuwahlen, meine Einschätzung:
(20.08.2012 00:50)Titus Feuerfuchs schrieb:  Uwe Scheuch, ein parteipolitischer Wendehals, bis vor Kurzem stellvertretender Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten und FPK-Chef, wurde wegen Korruption bereits zweimal nicht rechtskräftig verurteilt, verweigerte aber trotzdem seinen Rücktritt.
Die Bundespartei, d.h. Strache stärkten ihm trotzdem den Rücken. Damit verspielt die FPÖ ihrer Glaubwürdigkeit, da sie sonstimmer die erste Partei ist, die bei ihren politischen Mitbewerbern nach Rücktritt schreit.
......

Danke für die Erklärung der Sachen die in Kärnten im Moment für Aufsehen sorgen.

Ich bin gespannt, wann es nun wirklich zu Neuwahlen in Kärnten kommt und wann wie sie ausgehen (im Moment möchten SPÖ, ÖVP und Grüne Neuwahlen, die FPK verhindert dies, aber indem sie den Landtag verlässt sobald es zur Abstimmung darüber kommt).

Die Lage ist schwer einzuschätzen. Die besten Chancen auf Platz 1 hat die SPÖ unter Parteichef Kaiser. Doch ich würde (trotz aller Skandale) auch die FPK nicht unterschätzen. Mein Eindruck ist das Landeshauptmann Dörfler (der wohl wieder Spitzenkandidat wird) in Kärnten durchaus beliebt ist. Mich wunderte es auch das statt Uwe Scheuch, sein Bruder Kurt und nicht Dörfler zum Parteichef wurde.
Wie gesagt ich vermute am ehesten ein Duell SPÖ gegen FPK, ganz sicher bin ich mir bei der Einschätzung aber nicht.

Die Grünen (waren bei den Skandalen nicht dabei, positionieren sich als Aufdeckerpartei) müssten eigenlich profitieren, werden das wohl auch, aber die Frage ist woher kommen die Wähler für einen ganz großen Aufschwung - vom FPK zu Grün ist wohl nicht unbedingt ein typischer Wählerstrom, eher noch von ÖVP zu den Grünen.

Die ÖVP baute ihre Partei in Kärnten personell komplett um. Martinz trat zurück, der bisherige Staatssekretär Waldner und Nationalrat Obernosterer führen nun die Partei. Gut ist die Ausgangslage wohl nicht, aber man versucht wohl mit dem Neustart das Beste daraus zu machen.

Eigentlich müsste das Ganze jemand nutzen, der noch nicht im Landtag ist und Protestwähler anziehen kann. Das Versuche auch mehrere.

Die besten Chancen auf einen Einzug hat wohl das BZÖ. Kärnten war früher ja die Hochburg der Partei (vor der FPK-Abspalltung). Spitzenkandidat wird Bundesparteichef Bucher werden.

Es könnte sein das die Stronach-Partei hier schon antritt, mich täte es eigentlich wundern, denn ich sehe da mehr Risiko als Nutzen. Scheitert man hier, ist das ein schlechtes Zeichen für die Nationalratswahl.

Ob die Piratenpartei antritt weiß ich nicht, vorstellbar wäre es, denke ich (würde eventuell auch eine größere Basis schaffen und für Aufmerksamkeit sorgen). Das LiF hat angekündigt antreten zu wollen, mit einem Spitzenkandidat der vor kurzem erst bei den Klagenfurter Grünen eine bedeutende Rolle spielte. Meineswissens möchte auch die Euro-Austrittspartei austreten.
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28.08.2012, 23:02
Beitrag: #48
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
Eine Frage an die User die da mehr wissen:

Früher war Kärnten doch für neue Parteien ein extrem schweres Pflaster, man brauchte (was ich weiß) 10% in einem Wahlkreis um einziehen zu können.

Hat sich da am Wahlrecht was geändert?
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29.08.2012, 18:40
Beitrag: #49
RE: Kärnten - Neuwahlen, meine Einschätzung:
(28.08.2012 23:00)WDPG schrieb:  [...]Die Lage ist schwer einzuschätzen. Die besten Chancen auf Platz 1 hat die SPÖ unter Parteichef Kaiser. Doch ich würde (trotz aller Skandale) auch die FPK nicht unterschätzen. Mein Eindruck ist das Landeshauptmann Dörfler (der wohl wieder Spitzenkandidat wird) in Kärnten durchaus beliebt ist. Mich wunderte es auch das statt Uwe Scheuch, sein Bruder Kurt und nicht Dörfler zum Parteichef wurde.[...]


Das wundert mich nicht. Der Scheuch-Clan hat FPK-intern eine extreme Macht, die sich auch auf die Bundes-FPÖ auswirkt. Es hat schließlich seine Gründe, warum die Scheuchs Strache vor sich hertreiben können.

(28.08.2012 23:00)WDPG schrieb:  [...]Die besten Chancen auf einen Einzug hat wohl das BZÖ. Kärnten war früher ja die Hochburg der Partei (vor der FPK-Abspalltung). Spitzenkandidat wird Bundesparteichef Bucher werden.

Es könnte sein das die Stronach-Partei hier schon antritt, mich täte es eigentlich wundern, denn ich sehe da mehr Risiko als Nutzen. Scheitert man hier, ist das ein schlechtes Zeichen für die Nationalratswahl.

Meines Wissens wird beiden ein Anteil von rund 6% vorrausgesagt.

MfG, Titus Feuerfuchs
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13.09.2012, 23:14
Beitrag: #50
Analyse politischer Sommer 2012 in Österreich Teil 1:
Hier möchte ich nochmals etwas den politischen Sommer 2012 in Bezug auf die einzelnen Parteien beleuchten, auch eine Umfrage der Tageszeitung Österreich (vom 9.9.2012) und die ORF Sommergespräche möchte ich kurz Analysieren:

-SPÖ: Die Sozialdemokraten kamen einigermaßen gut über den Sommer, denn die Skandale in Kärnten betrafen nach derzeitigem Stand hauptsächlich andere Parteien. Hier kann sich Landesparteichef Kaiser Hoffnungen auf Platz 1 machen.
In der Umfrage die, die Tageszeitung Österreich abbildet kommt die SPÖ mit 28% klar auf Platz 1, kein Wunder die Konkurrenz schwächelt. Es wäre ungefähr das gleiche Ergebnis wie bei der Nationalratswahl 2008 für die Partei, die den Kanzler stellt. Bei den Sommergesprächen im ORF (die diesesmals sehr erfolgreich waren und vom populären Moderator Armin Wolf geführt wurden) sagte dieser was wahren: Die wichtigen Zukunftsfragen blieben auf der Strecke. Das war leider bei den meisten dieser Gespräche so, bei Faymann (das einzige Live-Gespräch) fast noch extremer.
Die Ausgangsbasis für Wahlen ist gut, allerdings muss ich sagen das es dennoch nicht wirklich einfach für die SPÖ wird. Die Wahlen die vor den nächsten Nationalratswahlen stattfinden, finden (außer eben in Kärnten) nicht gerade in SPÖ-Hochburgen statt (Niederösterreich, Tirol) und Platz 1 ist zwar erreichbar, aber mit der Koaltion ist es für die SPÖ gar nicht so einfach.

-ÖVP: Die Österreichische Volkspartei ist durch Affairen rund um einige Ex-ÖVP Politiker ohnehin belastet, nun zeigte sich auch das die ÖVP-Kärnten stark in einer steckten. Nicht unbedingt gut für die Wählergunst. In Kärnten hatte man sich neu aufgestellt. Im Bund gab es mehrfach Gerüchte um Veränderungen, die jedoch bisher nicht stattfanden, außer eine Veränderung bei den Staatssekretären.
In der Umfrage kommt die ÖVP mit 23% auf Platz 2. Im Moment liegt man wohl mit der FPÖ im Rennen um Platz 2, denn auch diese schwächelt. Ausgerechnet die ÖVP war es die nun die Wehrpflichtdebatte wieder ins Laufen gebracht hat, zu diesem Thema soll auch das Volk befragt werden.
Bezüglich des Sommergesprächs kann ich nicht viel sagen, habe es als einziges nicht gesehen (Grund: Ich war auf Urlaub). Parteichef, Vizekanzler und Außenminister Spindelegger meinte anscheinend dabei Stronach solle der Republik helfen indem er die ÖBB kauft und saniert (denke nicht das es dazu kommen wird).
Im Rennen um Platz 1 wird die ÖVP wohl bei den im nächsten Jahr stattfindenden Wahlen nicht dabei sein. Man kämpft gegen die FPÖ um Platz 2 und hofft wohl auf eine günstige Koalitionsmöglichkeit nach den Wahlen, bei der man eventuell sogar den Kanzler stellen kann.

-FPÖ: Für die Freiheitlichen war es kein leichter Sommer, die Skandale der FPK in Kärnten (mit Rücktritt von Parteichef Uwe Scheuch) und neue Alternativen machen der FPÖ zu schaffen.
Beim Sommergespräch war Strache, eben Strache, kam aber sogar kurz unter Druck. Denke nicht das er jemand der vorher nicht FPÖ gewählt hätte bewegt hat, ihn nun zu wählen. Großartig staub aufgewirbelt hat er mit dem Gespräch nicht, weiß auch nicht ob das gut für ihn gewesen wäre.
In der Umfrage hat er nur 20%, wohl auch aufgrund der Lage in Kärnten. Ich vermute dennoch das die FPÖ Chancen hat, ihre Umfragewerte wieder zu steigern. Schwer zu sagen ist ob man Platz 1 in Kärnten halten kann, einerseits eher nein, andererseits ist Landeshauptmann Dörfler scheinbar gar nicht so unbeliebt bei den Kärntnern. Skandale sind oft schnell vergessen und bei Nationalratswahlen hat die FPÖ gute Chancen mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als die neuen Alternativen, was für die Freiheitlichen spricht, zumindest gute Chancen auf Platz 2 zu haben.

Fortsetzung folgt.........
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14.09.2012, 00:55
Beitrag: #51
Analyse politischer Sommer 2012 in Österreich Teil 2:
(13.09.2012 23:14)WDPG schrieb:  Hier möchte ich nochmals etwas den politischen Sommer 2012 in Bezug auf die einzelnen Parteien beleuchten, auch eine Umfrage der Tageszeitung Österreich (vom 9.9.2012) und die ORF Sommergespräche möchte ich kurz Analysieren:
Fortsetzung folgt.........


-Grüne: Die Grünen waren bei keiner der Affairen dabei, so richtig profitiert haben sie, so mein Eindruck davon nicht. Auch die Umfrage wo 13% für die Grünen sind, bestätigen diesen Eindruck.
Beim Sommergespräch agierte Parteichefin Glawischnig ruhig und versuchte sich als sympathischer Mensch aus dem Volk und vernünftige Politikerin zu präsentieren. Insgesamt gibt es im Moment da eine Art Sympathiekampagne, ich bin das skeptisch ob man damit was erreicht.
Also gute Startposition, die man aber nur schwer nutzen wird können. Typisch, die Lage in Kärnten. Man ist zwar eher in der Aufdeckerposition, aber woher sollten die Wähler kommen? Von der FPK wohl kaum.

-BZÖ: Das BZÖ schwächelt und zwar gigantisch. Man kämpft ums Überleben. Im Sommergespräch kam Bucher zwar nicht gerade unsympatisch rüber, konnte aber auch nicht wirklich überzeugen. Dabei ist es gerade für diese Partei wichtig jeder Chance zu nutzen um zu punkten. Das zeigt auch die Umfrage: Man kommt nur noch auf 2%.
Ganz so verwunderlich ist das nicht, eigentlich kennt man nur ein paar Altpolitiker und eben Parteichef Bucher. Viel neues hat sich da nicht getan. Bucher wirkt zwar kompetent, kann aber auch nicht wirklich überzeugen. Wen auch? Protestwähler, auf die ist man anscheinend nicht aus, eher unzufriedene Wähler anderer Parteien. Doch das ist gar nicht so einfach, denn da gibt’s auch anderer Alternativen. Ich vermute man erhofft sich in den kärntner Landtag einzuziehen, dadurch einen Aufwärtstrend zu erleben (ein bisschen ähnler der FPÖ im Jahr 2005 bei den Wienwahlen). Wir werden sehen ob die Taktik aufgeht.

-Frank Stronach: Der Ex-Unternehmer und Milliardär kündigte an bei den nächsten Nationalratswahlen anzutreten zu wollen und zwar als Spitzenkandidat. Mit dabei sind mittlerweile 3 Ex-BZÖ-Nationalratsabgeordnete und 1 Ex-SPÖ-Nationalratsabgeordneter, womit man sich das Sammeln von Unterstützungserklärungen spart.
Ein genaues Programm gibt es meines Wissens noch nicht, die Linie ist eher auf Protestwähler aus (Anti-Euro Linie). Von den Medien wird das Ganze im Moment groß gemacht.
Bei der Umfrage bekommt Stronach 10%. Ich bin noch immer skeptisch, ob man wirklich im Nationalratswahlkampf bestehen kann. Leicht wird’s auch mit einem hohen Budget nicht, denn auch das LiF hatte 2008 ein solches und ging dann unter. Skandale sind schnell gefunden und einen großen „Unterstützungskader“ in jedem Ort wie die etablierten Parteien hat man auch nicht. Angeblich überlegt die Liste von Stronach auch ein Antreten in Kärnten, wirklich gute Chancen gebe ich ihr da nicht – eventuell sogar der Beginn von einem Absturz, mich wundert es warum man dieses Risiko eingeht (mal sehen, ob man es eingeht). Spannender macht Stronach, mit seinem Antreten die Wahl sicher. Bei den Sommergesprächen war Stronach nicht eingeladen, Thema war er aber.

-Piratenpartei: Eine Zeit lang viel Diskussionen ausgelöst haben die Erfolge der Piraten in Deutschland, als dann auch noch jemand von der Österreichischen Piratenpartei in den Innsbrucker Gemeinderat einzog sah es auch bei uns so aus, als hätte man Chancen.
Doch in letzter Zeit fiel man zurück, man hört wenig von dieser Partei, angeblich gibt es auch Streit in dieser. Nur 2% gibt ihnen die Umfrage.
Ändern könnte man die Ausgangsposition eventuell mit einem prominenten Spitzenkandidat (weiß aber nicht ob das mit der Art der Partei zusammenpasst) oder mit Erfolgen bei Landtagswahlen.

-Andere: Das LiF kündigte an in Kärnten antreten zu wollen, Spitzenkandidat soll ein ehemaliger Grünpolitiker sein. Die KPÖ sorgte in keiner Weise für Aufsehen, auch die Gründung einer Linkspartei scheint (so mein Eindruck) weit entfernt zu sein). Einige andere kleine Parteien wie etwa die Onlinepartei waren kurz im Gespräch. Chancen gebe ich diesen 3 Parteien nicht wirklich.
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14.09.2012, 02:07
Beitrag: #52
RE: Analyse politischer Sommer 2012 in Österreich Teil 1:
(13.09.2012 23:14)WDPG schrieb:  -SPÖ: Die Sozialdemokraten kamen einigermaßen gut über den Sommer, denn die Skandale in Kärnten betrafen nach derzeitigem Stand hauptsächlich andere Parteien. Hier kann sich Landesparteichef Kaiser Hoffnungen auf Platz 1 machen.
In der Umfrage die, die Tageszeitung Österreich abbildet kommt die SPÖ mit 28% klar auf Platz 1, kein Wunder die Konkurrenz schwächelt. Es wäre ungefähr das gleiche Ergebnis wie bei der Nationalratswahl 2008 für die Partei, die den Kanzler stellt. Bei den Sommergesprächen im ORF (die diesesmals sehr erfolgreich waren und vom populären Moderator Armin Wolf geführt wurden) sagte dieser was wahren: Die wichtigen Zukunftsfragen blieben auf der Strecke. Das war leider bei den meisten dieser Gespräche so, bei Faymann (das einzige Live-Gespräch) fast noch extremer.
Die Ausgangsbasis für Wahlen ist gut, allerdings muss ich sagen das es dennoch nicht wirklich einfach für die SPÖ wird. Die Wahlen die vor den nächsten Nationalratswahlen stattfinden, finden (außer eben in Kärnten) nicht gerade in SPÖ-Hochburgen statt (Niederösterreich, Tirol) und Platz 1 ist zwar erreichbar, aber mit der Koaltion ist es für die SPÖ gar nicht so einfach.


Das Gespärch mit Faymann war das mit Abstand interessanteste.
Der Kanzler war sehr gur gecoached, wirkte dadurch in Summes sehr souverän. Er hatte sich auch spezifisch auf den Wolf'schen Interviewstil vorbereitet, in dem er ihm zwar jovial aber auch sehr bestimmt gegenübertrat.

Faymann hat viel geredet und Schmäh geführt aber typischerweise wenig gesagt. Das was er sagte, war z.T. an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Z.b. als er zu den Inseraten meinte, die seien kein Problem, schließlich inseriere er (Wolf) ja auch.
Und Wolf leiß den guten Kanzler schwafeln ohne Ende, statt ihn, wie er es vorallem bei Bucher und Strache getan hatte, zu unterbrechen und ihn mit harten Fakten bezüglich Inseratenaffäre zu konfrontieren, aber da kam von Wolf absolut nichts.
Er begründete das im Standard-Chat damit, dass es die Zuschauer nicht gern sehen würden, wenn er den Kanzler unterbrechen würde...
OMG

An Wolf, dem man seine Kompetenz nicht abstreiten kann, ist neben seiner Selbstverliebtheit, vorallem seine offensichtliche Parteilichkeit zu kritisieren. Diese hat bei einem Spitzenjournalisten einer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt nichts verloren.

Wer glaubte, Faymanns Dreistigkeit könne nichtmehr überboten werden, wurde am nächsten Tag eines Besseren belehrt: Klubobmann Cap meinete allen ernstes, Faymanns Ladung zum U-Ausschuss sei obsolet, weil dieser in den Sommergesprächen ohnehin alles gesagt hätte.

Wenn die Inseratenbombe nicht platzt, wovon ich angesichts der jüngsten Ereignisse im U-Ausschuss nicht ausgehe, wird der nächste BK wieder Faymann heißen.



(13.09.2012 23:14)WDPG schrieb:  -ÖVP: Die Österreichische Volkspartei ist durch Affairen rund um einige Ex-ÖVP Politiker ohnehin belastet, nun zeigte sich auch das die ÖVP-Kärnten stark in einer steckten. Nicht unbedingt gut für die Wählergunst. In Kärnten hatte man sich neu aufgestellt. Im Bund gab es mehrfach Gerüchte um Veränderungen, die jedoch bisher nicht stattfanden, außer eine Veränderung bei den Staatssekretären.
In der Umfrage kommt die ÖVP mit 23% auf Platz 2. Im Moment liegt man wohl mit der FPÖ im Rennen um Platz 2, denn auch diese schwächelt. Ausgerechnet die ÖVP war es die nun die Wehrpflichtdebatte wieder ins Laufen gebracht hat, zu diesem Thema soll auch das Volk befragt werden.
Bezüglich des Sommergesprächs kann ich nicht viel sagen, habe es als einziges nicht gesehen (Grund: Ich war auf Urlaub). Parteichef, Vizekanzler und Außenminister Spindelegger meinte anscheinend dabei Stronach solle der Republik helfen indem er die ÖBB kauft und saniert (denke nicht das es dazu kommen wird).
Im Rennen um Platz 1 wird die ÖVP wohl bei den im nächsten Jahr stattfindenden Wahlen nicht dabei sein. Man kämpft gegen die FPÖ um Platz 2 und hofft wohl auf eine günstige Koalitionsmöglichkeit nach den Wahlen, bei der man eventuell sogar den Kanzler stellen kann.


Spindelegger hat sich m.E. bei den Sommergesprächen am besten geschlagen. Trotzdem bezweifle ich entschieden, dass der nächste Kanzler schwarz sein wird.
Was u.U. passieren könnte, wäre, dass schwarz und rot 2013 die Absolute nicht mehr schaffen, dann bekämen wir rot-schwarz-grün.



(13.09.2012 23:14)WDPG schrieb:  -FPÖ: Für die Freiheitlichen war es kein leichter Sommer, die Skandale der FPK in Kärnten (mit Rücktritt von Parteichef Uwe Scheuch) und neue Alternativen machen der FPÖ zu schaffen.
Beim Sommergespräch war Strache, eben Strache, kam aber sogar kurz unter Druck. Denke nicht das er jemand der vorher nicht FPÖ gewählt hätte bewegt hat, ihn nun zu wählen. Großartig staub aufgewirbelt hat er mit dem Gespräch nicht, weiß auch nicht ob das gut für ihn gewesen wäre.
In der Umfrage hat er nur 20%, wohl auch aufgrund der Lage in Kärnten. Ich vermute dennoch das die FPÖ Chancen hat, ihre Umfragewerte wieder zu steigern. Schwer zu sagen ist ob man Platz 1 in Kärnten halten kann, einerseits eher nein, andererseits ist Landeshauptmann Dörfler scheinbar gar nicht so unbeliebt bei den Kärntnern. Skandale sind oft schnell vergessen und bei Nationalratswahlen hat die FPÖ gute Chancen mehr Aufmerksamkeit zu erhalten als die neuen Alternativen, was für die Freiheitlichen spricht, zumindest gute Chancen auf Platz 2 zu haben.


Die Blauen agieren zz unglaublich dämlich. Sie verspielen durch ihre unmöglichen Aktionen (Graf, Scheuch, Karikatur) ihre Möglichkeit auf Platz eins. Das hat sie schon fast 10% gekostet.

MfG, Titus Feuerfuchs
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15.09.2012, 12:18
Beitrag: #53
RE: Analyse politischer Sommer 2012 in Österreich Teil 1:
(14.09.2012 02:07)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das Gespärch mit Faymann war das mit Abstand interessanteste.
Der Kanzler war sehr gur gecoached, wirkte dadurch in Summes sehr souverän. Er hatte sich auch spezifisch auf den Wolf'schen Interviewstil vorbereitet, in dem er ihm zwar jovial aber auch sehr bestimmt gegenübertrat.

An Wolf, dem man seine Kompetenz nicht abstreiten kann, ist neben seiner Selbstverliebtheit, vorallem seine offensichtliche Parteilichkeit zu kritisieren. Diese hat bei einem Spitzenjournalisten einer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt nichts verloren.

Wenn die Inseratenbombe nicht platzt, wovon ich angesichts der jüngsten Ereignisse im U-Ausschuss nicht ausgehe, wird der nächste BK wieder Faymann heißen.................

Da bin ich in etlichem anderer Meinung. Fand das Gespräch mit Faymann nicht wesentlich interessanter als das mit den anderen. Fand auch nicht das Wolf so viel sanfter zum Kanzler war als etwa zu Glawischnigg.

Finde das sich Wolf im Gegensatz zu Turnher sich weit unparteiischer verhält. Was ich (bei allen Gesprächen) schon kritisiere ist das viele Themen so gut wie gar nicht angesprochen wurden, auf Dingen aber herumgehackt wurden, die da im Fernsehen sicherlich nicht beantwortet werden.

Das Faymann die Wahlen 2013 schon so gut wie gewonnen hat, sehe ich nicht so. Schwarz-Blau wäre eine Möglichkeit die sich noch ausgehen könnte, dann wäre Faymann nicht Kanzler selbslt, wenn er Platz 1 erreichen würde.
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15.09.2012, 12:21
Beitrag: #54
RE: Analyse politischer Sommer 2012 in Österreich Teil 1:
(14.09.2012 02:07)Titus Feuerfuchs schrieb:  Spindelegger hat sich m.E. bei den Sommergesprächen am besten geschlagen. Trotzdem bezweifle ich entschieden, dass der nächste Kanzler schwarz sein wird.
Was u.U. passieren könnte, wäre, dass schwarz und rot 2013 die Absolute nicht mehr schaffen, dann bekämen wir rot-schwarz-grün.

Stimmt, eine andere Möglichkeit wären SPÖ-ÖVP-BZÖ (wenn im Nationalrat) oder auch ÖVP-FPÖ-BZÖ. Wie auch immer, eine 3er Koaltion ist nicht mehr auszuschließen. Es kommt wohl auch darauf an wieviele Parteien in den Nationalrat kommen werden (können zwischen 4 und 7 sein).
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07.10.2012, 07:35
Beitrag: #55
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
(06.07.2012 13:55)Annatar schrieb:  Es gibt überhaupt keien richtige rechtspopulistische Partei. Oder kennst du eine ??

Stimmt, man sollte aber nicht vergessen, dass SPIEGEL Online im Zuge der Sarrazin-Hype damals ein Wählerpotenzial von 25 % rechts der Union ausmachte. Was ist das dann, die schweigende Mehrheit? Bis heute kann ich nicht verstehen, warum um ihn wg. seines lächerlichen Buches ein solches Aufhebens gemacht wurde, zeigt m. E. nur, dass D politisch abnormal ist.

Es gab aber auch Zeiten, da holte die NPD in BaWü zweistellige Ergebnisse bei Landtagswahlen, Zentren waren die Odenwald-Bauland-Region und der strukturschwache nordbadische Raum um Pforzheim. Die Rechten haben sich in den Länder-Parlamenten aber immer selber neutralisiert. Ex-Senator Schill fristet heute in Brazil sein Dasein, nicht mal ins Dschungelcamp ist er mehr gekommen ...

By the way, habe in der Presse gelesen, dass Bin Ladens ehemaliger Leibwächter aus Staatsmitteln mit 20.000 EUR alimentiert wurde. Versteht das jemand? So langsam wird hier wohl jeder ausländische Verbrecher alimentiert. Der Deutsche ist anscheinend zu einem Stück dummen Stimmviehs mutiert, das langsam alle Zustände hinnimmt.
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07.10.2012, 13:12
Beitrag: #56
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
Gottlob gibt es jene, welche in Internetforen ihre Stimme erheben.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

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07.10.2012, 15:07
Beitrag: #57
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
(07.10.2012 07:35)liberace schrieb:  Stimmt, man sollte aber nicht vergessen, dass SPIEGEL Online im Zuge der Sarrazin-Hype damals ein Wählerpotenzial von 25 % rechts der Union ausmachte.
So ganz richtig ist das nicht, denn Spiegel Online hat nur festgestellt, dass sich 25% der Wähler vorstellen könnten eine Partei rechts der Union zu wählen.
(07.10.2012 07:35)liberace schrieb:  Was ist das dann, die schweigende Mehrheit?
Nein, denn 25% sind nicht die Mehrheit. Eher die Minderheit.
(07.10.2012 07:35)liberace schrieb:  Bis heute kann ich nicht verstehen, warum um ihn wg. seines lächerlichen Buches ein solches Aufhebens gemacht wurde, zeigt m. E. nur, dass D politisch abnormal ist.
Vielleicht, weil er in seinem Buch teilweise sehr krude Gedanken verbreitete und pauschalisierte ??
(07.10.2012 07:35)liberace schrieb:  Es gab aber auch Zeiten, da holte die NPD in BaWü zweistellige Ergebnisse bei Landtagswahlen, Zentren waren die Odenwald-Bauland-Region und der strukturschwache nordbadische Raum um Pforzheim. Die Rechten haben sich in den Länder-Parlamenten aber immer selber neutralisiert. Ex-Senator Schill fristet heute in Brazil sein Dasein, nicht mal ins Dschungelcamp ist er mehr gekommen ...
Zeigt, dass Deutschland keine rechte Partei braucht.
(07.10.2012 07:35)liberace schrieb:  By the way, habe in der Presse gelesen, dass Bin Ladens ehemaliger Leibwächter aus Staatsmitteln mit 20.000 EUR alimentiert wurde. Versteht das jemand? So langsam wird hier wohl jeder ausländische Verbrecher alimentiert. Der Deutsche ist anscheinend zu einem Stück dummen Stimmviehs mutiert, das langsam alle Zustände hinnimmt.
Stimmt das überhaupt ?? Und wenn ja warum wird er alimentiert ??
Das der deutsche Staat jeden ausländischen Verbrecher alimentiert ist quatsch.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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08.10.2012, 13:38
Beitrag: #58
Gemeinderatswahl im Burgenland am 7.10.2012:
Im bevölkerungsmäßig kleinsten Bundesland Österreichs, dem Burgenland fanden gestern Gemeinderatswahlen statt. Natürlich wählt hier Gemeinde für Gemeinde und die Ergebnisse unterscheiden sich stark. So können Parteien die gesamt eher Verlierer der Wahl sind, auch einzellne Erfolge verbuchen. Schreibe dennoch mal das Gesamtergebnis und analysiere es kurz:

-SPÖ 46,21% (bei letzter Wahl 47,67%): Wie bei jeder Wahl seit Jahren hat die SPÖ auch hier etwas verloren. Die stärkste Partei blieb man aber.

-ÖVP 42,13% (43,09%): Der Bundestrend einer schwächer werdenden ÖVP hat sich zumindest auf Gemeinde-Ebene nicht wirklich ausgewirkt. Man hat ein leichtes Minus zu verbuchen, aber kein dramatisches. In Eisenstadt (zu dieser Stadt komme ich noch) konnte man Platz 1 und die Absolute Mehrheit halten.

-FPÖ 4,04% (2,93%) Einer der beiden Wahlgewinner ist die FPÖ. Sie konnte mehr als 1% gewinnen. Was dennoch auffällig ist, zumindest auf Gemeindeebene sind die beiden Großparteien im Burgenland um ein vielfaches stärker Vertreten als die Freiheitlichen.

-GRÜNE 1,8% (1,39%) Der zweite Wahlgewinner sind die Grünen. Sie konnten ein Plus verbuchen und auch die LBL überholen. Ob das wirklich ein Signal des Aufbruchs ist, wird sich zeigen. Man muss aber auch sehen das die Grünen im Burgenland nicht besonders stark vertreten sind und so eine Strukturstärkung auf Gemeindeebene schon die eine oder andere Stimme bringen könnte.

-LBL 1,62% (1,86%): Die Liste Burgenland (früher Freie Bürgerliste) fuhr leichter verluste ein und landete hinter den Grünen auf Platz 5. Die Liste Burgenland war ursprünglich eine Art FPÖ-Abspaltung, nahm aber soweit ich das weiß auch zahlreiche Nicht-FPÖ-Gruppen und Personen bei sich auf. Sie sitzt seit der Wahl 2010 auch im Burgenländischen Landtag. Besonders stark verloren hat man, so mein Eindruck im Bezirk Eisenstadt Umgebung (immerhin ca. 0,6%), in Deutschkreuz wo man mit Kölly den Bürgermeister stellt konnte man den Platz 1 sogar noch ausbauen (von 38,66% auf 40,08%). Was ich nicht weiß ist ob in das Gesamtergebnis aus die Bürgerlisten die, die LBL unterstützt hat auch eingerechnet sind.

-Andere: Die Sonstigen Listen haben ihren Anteil von 3,07% auf 4,18% gesteigert. Eigentlich ein Wahlgewinner, aber man kann ja da nicht alle zusammentun. Von den Bundesweit agierende Partei ist zu sagen: Das BZÖ trat nirgends an (wäre angesicht dessen das man mit der LBL einen zusätzlichen Konkurrenten gehabt hätte wohl auch nicht so sinnvoll gewesen) unterstützte aber einige Bürgerlisten (welche genau, weiß ich nicht), über ein Antreten von LiF oder KPÖ konnte ich nirgends was finden (traten denke ich auch nicht an), die Piraten versuchten ihr Glück in Oberwart erhielten hier aber nur 0,75%.
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08.10.2012, 13:54
Beitrag: #59
Wahlen in Eisenstadt und in Krems 2012:
Möchte auch noch kurz von 2 Gemeinderatswahlen das Ergebnis bringen. Einerseits von der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Andererseits von einer Wahl außerhalb des Burgenlandes. Gestern hat auch in Krems, einer bedeutenden Stadt in Niederösterreich eine Gemeinderatswahl stattgefunden:

-Eisenstadt:

ÖVP 50,19% (zuletzt 54,08%)
SPÖ 28,36% (zuletzt 27,85%)
FPÖ 7,5% (zuletzt 6,57%)
Grüne 12,24% (zuletzt 7,64%)
LBL 1,7% (zuletzt 2,47%)

Die ÖVP konnte ihren Platz 1 und ihre Absolute Mehrheit halten, verlor jedoch fast 4%. Ich weiß nicht warum das so ist, aber mir kommt vor wie wenn es in vielen SPÖ regierten Ländern so ist, das die ÖVP die größte Partei in der Landeshauptstadt ist und umgekehrt. Die Grünen sind in Eisentstadt sogar stärker als die FPÖ, auch etwas beachtliches. Die LBL ist mit unter 2% in der Burgenländischen Landeshauptstadt sehr schwach vertreten.


-Krems:

SPÖ 37,9% (+0,4%)
ÖVP 36,2% (-10,1%)
FPÖ 8,0% (+2,1%)
KLS (Komunisten und Linkssozialisten) 6,9% (+2,7%)
Grüne 5% (+1,2%)
Die Unabhängigen 4,7%
Meines Wissens wollten die Piraten in Krems antreten, standen aber dann doch nicht zur Wahl.

Die ÖVP verlor hier Platz 1 an die SPÖ. Gewinner sind die kleineren Parteien. Erstaunlich ist auch das Ergebnis der Kommunisten, diese hatten ein stärkeres Plus als die FPÖ und sind sogar stärker als die Grünen. Zeigt entweder das sie dort einen beliebten Spitzenkandidaten haben und/oder die Sehnsucht nach einer Alternativen Protestpartei. Bei den Grünen kann man (wie bei den gestrigen Wahlen so häufig) einen leichten Aufwärtstrend beobachten. Die Unbhängigen die in Krems angetreten sind, sagen mir ehrlich gesagt zuwenig um darüber größer zu schreiben.
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09.10.2012, 05:10
Beitrag: #60
RE: Wahlen-Allgemein 2012:
(07.10.2012 07:35)liberace schrieb:  [...]

Es gab aber auch Zeiten, da holte die NPD in BaWü zweistellige Ergebnisse bei Landtagswahlen, Zentren waren die Odenwald-Bauland-Region und der strukturschwache nordbadische Raum um Pforzheim. Die Rechten haben sich in den Länder-Parlamenten aber immer selber neutralisiert. Ex-Senator Schill fristet heute in Brazil sein Dasein, nicht mal ins Dschungelcamp ist er mehr gekommen ...

[...]

Die NPD ist aber keine sog. "rechtspopulistische" sondern eine rechtsextreme Partei.

Extremisten können unter normalen Vorraussetzungen, d.h. wenn ein Mindestmaß an Sicherheit und Wohlstand vorhanden ist, nicht reüssieren.
Erodieren diese Werte, kann sich das Blatt wenden, was in Ungarn der Erfolh der Jobbik, und insbesondere der der sog. "Goldenen Morgenröte in Griechenland zeigt.

MfG, Titus Feuerfuchs
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