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Afghanistan
14.03.2013, 20:20
Beitrag: #1
Afghanistan
Die NATO-Truppen in Afghanistan werden in absehbarer Zeit abziehen. Der Endtermin steht schon fest. Wie lange glaubt ihr wird die gegenwärtige afghanische Regierung dann noch existieren?
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14.03.2013, 21:34
Beitrag: #2
RE: Afghanistan
Das Thema finde ich extrem interessant. Aber ich kann leider kaum was dazu schreiben, da ich über die Lage in Afghanistan zu wenige bescheit weiß. Die Taliban haben in Afghanistan schon wieder sehr viel Macht, so mein Eindruck. Aber ob sie stark genug sind die Regierung zu stürzen weiß ich nicht. Weiß auch nicht auf welcher Seite, welche Volksgruppen, Warlords usw. stehen.

Mich wundert es das es sich Karsai im Moment eher mit der NATO verscherzt.

Andere Frage noch dazu: Wie seht ihr die Lage hier im Nachbarland Pakistan?
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14.03.2013, 23:08
Beitrag: #3
RE: Afghanistan
(14.03.2013 21:34)WDPG schrieb:  Das Thema finde ich extrem interessant. Aber ich kann leider kaum was dazu schreiben, da ich über die Lage in Afghanistan zu wenige bescheit weiß. Die Taliban haben in Afghanistan schon wieder sehr viel Macht, so mein Eindruck. Aber ob sie stark genug sind die Regierung zu stürzen weiß ich nicht. Weiß auch nicht auf welcher Seite, welche Volksgruppen, Warlords usw. stehen.

Mich wundert es das es sich Karsai im Moment eher mit der NATO verscherzt.

Andere Frage noch dazu: Wie seht ihr die Lage hier im Nachbarland Pakistan?

Karsai muß sich jetzt schon auf den Abzug der Allierten einstellen. Er hat das Problem, das er ein Paschtune ist. Viele Paschtunen stehen den Taliban nahe. Er hat also in seinem eignen Volk wenig Rückhalt. Die persischsprachigen Afghanen hatten ihre eignen regionalen Führer und schon zur Zeit der taliban relativ demokratische Strukturen. Sie stehen noch am ehesten für ein geeintes demokratisches Afghanistan.
Es bleibt offen, ob das Land zerfällt. Wenn die Taliban im Süden wieder die Macht erringen, wird der Krieg Nord gegen Süd wieder beginnen o. das Land wird im Frieden geteilt. Wie wird der Westen auf einen Talibanstaat in Paschtunistan reagieren?

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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14.03.2013, 23:28
Beitrag: #4
RE: Afghanistan
(14.03.2013 23:08)Paul schrieb:  Wie wird der Westen auf einen Talibanstaat in Paschtunistan reagieren?

Falls so ein Staat entsteht, denn man muss bedenken das Afghanistan schon einige Zeit exisitert und wohl nur sehr selten einheitlicher Staat war, soweit ich das überblicke, gibt es 2 Möglichkeiten:

-Entweder man ist komplett entsetzt und es kommt erneut zu einer Militäroperation oder man reagiert gleichgültig.

Was ich mich hier auch frage ist ob nicht auch Russland oder (eher) China eingreiffen könnten, denn denen müsste ein Talibanstaat in ihrer Nähe ja auch nicht gerade recht sein.
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14.03.2013, 23:40
Beitrag: #5
RE: Afghanistan
(14.03.2013 23:28)WDPG schrieb:  Was ich mich hier auch frage ist ob nicht auch Russland oder (eher) China eingreiffen könnten, denn denen müsste ein Talibanstaat in ihrer Nähe ja auch nicht gerade recht sein.

Wobei ich bei Russland eher nicht glaube das man sich eigenständig nochmals in Afghanistan einmischen würde, eher im Bündnis wenn schon.
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15.03.2013, 13:11
Beitrag: #6
RE: Afghanistan
Karsai wird mit dem letzten Nato-Flugzeug ins Exil verschwinden. Er hat ja samt seiner Mischpoke in der Schweiz gut vorgesorgt. Ansonsten dauert es keine Woche und er hängt auf dem Basar von Kabul an einem Kranausleger.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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15.03.2013, 13:19
Beitrag: #7
RE: Afghanistan
(15.03.2013 13:11)Arkona schrieb:  Karsai wird mit dem letzten Nato-Flugzeug ins Exil verschwinden. Er hat ja samt seiner Mischpoke in der Schweiz gut vorgesorgt. Ansonsten dauert es keine Woche und er hängt auf dem Basar von Kabul an einem Kranausleger.

so isses
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15.03.2013, 14:43
Beitrag: #8
RE: Afghanistan
Das mag ja sein, dass sich in letzter Sekunde verkrümelt. Ist er dann wieder dort wo er vorher schon war.

Und das Land? Wahrscheinlich dann auch wieder in der gleichen Situation wie vor der Besatzung.
Mehr als zehn Jahre und Mrd. von Dollars und unzählige Menschenleben in den Sand gesetzt.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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15.03.2013, 16:12
Beitrag: #9
RE: Afghanistan
Wenn man auf so dumme Ideen kommt

wie Mädchen und Frauen Lesen und Schreiben beizubringen muß man sich nicht wundern, daß die Bevölkerung (sprich: die Männer) jegliche Sympatien für die Besatzung verloren hat.
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15.03.2013, 19:06
Beitrag: #10
RE: Afghanistan
(15.03.2013 14:43)Wallenstein schrieb:  Das mag ja sein, dass sich in letzter Sekunde verkrümelt. Ist er dann wieder dort wo er vorher schon war.

Und das Land? Wahrscheinlich dann auch wieder in der gleichen Situation wie vor der Besatzung.
Mehr als zehn Jahre und Mrd. von Dollars und unzählige Menschenleben in den Sand gesetzt.

So ist es. Und wahrscheinlich wird es schlimmer werden, als es vorher war.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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16.03.2013, 09:01
Beitrag: #11
RE: Afghanistan
Ihr seht zu schwarz.
Afghanistan ist nach wie vor nach Stämmen organisiert. Wer Afghanistan beherrschen will, muss die einzelnen Stammesführer auf seiner Seite haben. Genau deshalb stellt sich Karsai öfter mal gegen die NATO, das macht einen guten Eindruck. Die Taliban vertreten einen Islam, der den Afghanen bis zur Taliban-Herrschaft eher fremd war und in weiten Landesteilen immer noch fremd ist. Außer mit Waffengewalt können die sich nicht wieder durchsetzen, mit Ausnahme der Regionen, die sie jetzt schon wieder beherrschen.
Einzelne Landesteile nicht zu beherrschen zu können, das war allerdings noch nie ein Hindernis für jemanden, die Zentralregierung in Kabul zu übernehmen. Karsai hat ein großes Beziehungsgeflecht aufgebaut. Wenn er es geschickt anstellt und sich die Stammesführer verpflichtet, auf die eine oder andere Weise, kann er es schaffen, dass sich die Stämme auf ihn als geringstes Übel einigen. Die reale Macht wird - wie auch jetzt schon . auf der Ebene der Stämme ausgeübt, Karsai wäre dann - wie auch jetzt schon - lediglich so eine Art Aushängeschild für die Welt.
Solange nicht einer der Stammesführer sich zum Warlord aufschwingt - was ich allerdings für den tadschikisch-usbekischen Norden denn doch für wahrscheinlich halte - kann sich eine Kabuler Regierung, ob mit Karsai oder ohne ihn, halten. Sie muss nur die Begehrlichkeiten der Stämme gegeneinander ausspielen und die Taliban in Schranken halten.

Im Endeffekt sehe ich für Afghanistan eine Zukunft, ähnlich wie die Vergangenheit unter dem letzten König war: Eine Zentralregierung in Kabul, die die Regionen gegeneinander ausspielt und das Gleichgewicht bewahrt, und die über den Norden (Warlords) und über den Südosten (Taliban) nur nominelle Hoheit hat.
ÜBer den Taliban-Bereich wird vermutlich Pakistan immer mehr Einfluss bekommen (solange Pakistan sich nicht selber zerlegt) und über den Norden die Usbeken und Tadschiken (und über diese Rohstoff-Diktaturen vermutlich China).

VG
Christian
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16.03.2013, 10:09
Beitrag: #12
RE: Afghanistan
Karsai wird keines natürlichen Todes sterben, wenn er im Land bleibt. Er wäre schön dumm, wenn er das riskieren würde, in der Schweiz lebt es sich doch etwas bequemer und sicherer. Entweder passiert, was ich weiter oben beschrieb oder ein Selbstmordattentäter dringt vielleicht schon morgen zu ihm durch. Auch in solchen Fällen möglich: Ein Leibwächter als U-Boot der Taliban.

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18.03.2013, 13:01
Beitrag: #13
RE: Afghanistan
(16.03.2013 09:01)913Chris schrieb:  Im Endeffekt sehe ich für Afghanistan eine Zukunft, ähnlich wie die Vergangenheit unter dem letzten König war: Eine Zentralregierung in Kabul, die die Regionen gegeneinander ausspielt und das Gleichgewicht bewahrt, und die über den Norden (Warlords) und über den Südosten (Taliban) nur nominelle Hoheit hat.
ÜBer den Taliban-Bereich wird vermutlich Pakistan immer mehr Einfluss bekommen (solange Pakistan sich nicht selber zerlegt) und über den Norden die Usbeken und Tadschiken (und über diese Rohstoff-Diktaturen vermutlich China).

VG
Christian

Den Eintritt der Chinesen in den Kampf um A. sehe ich als einzigen Weg zur Vernichtung der Taliban. Die Chinesen haben einen ungeheuren Bedarf an Rohstoffen und die größten Erfahrungen bei der Unterdrückung von Völkern, siehe Tibeter und Uiguren.
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18.03.2013, 15:53
Beitrag: #14
RE: Afghanistan
1. Warum sollte China das tun? Wirtschaftlich haben sie ihre Pfründe dort doch schon längst gesichert.

2. Ein Einmarsch Chinas? Niemals. Bis auf ein paar Kilometer im unwirtlichsten Hindukuschgebirge gibt es keine gemeinsame Grenze. Mal abgesehen davon, dass China dann internationalen Gesichtsverlust erleiden würde - das Schlimmste was einem Asiaten passieren kann. Anders als bei Tibet oder Ostturkestan (und der Mongolei) kann man hier auch keine historischen Ansprüche und Rechtfertigungen geltend machen. Und die die Afghanen würden die Volksarmee genauso "freundlich" empfangen wie alle anderen zahlreichen Okkupanten seit Alexander dem Großen.

http://www.hohewarte.de/MuM/Jahr2001/Afg...n0123.html

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.03.2013, 17:03
Beitrag: #15
RE: Afghanistan
Naja, zur Tang- und Han-Zeit hatten die Chinesen schon Außenprovinzen in der Gegend, aber ich glaube, nicht einmal die Chinesen würden darauf aktuelle Ansprüche gründen... Smile

VG
Christian
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18.03.2013, 17:45
Beitrag: #16
RE: Afghanistan
Was heißt hier Gesichtsverlust? Die Chinesen würden schon einen usbekischen oder tadschikischen Kriegsherren finden, der sie ruft. Wenns um Geld geht oder Rohstoffe hört die Freundschaft auf. Die Chinesen sind keine Briten, Russen oder Amis. Die können notfalls soviel Menschen reinschmeißen, daß die Taliban ersticken. Das setzt voraus, daß es dort wirklich nennenswerte Rohstoffe gibt.

Im übrigen hat Afg. in geschichtlichen Zeiten unzählige Eroberer gesehen, die keine Aufstände zu befürchten hatten. Ein paar griechisch-mazedonische Soldaten haben ein paar Jahrhunderte lang das Land beherrscht und wurden erst von Nomadenvölkern aus dem Norden verdrängt.
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18.03.2013, 18:26
Beitrag: #17
RE: Afghanistan
(18.03.2013 17:45)Harald1 schrieb:  Im übrigen hat Afg. in geschichtlichen Zeiten unzählige Eroberer gesehen, die keine Aufstände zu befürchten hatten. Ein paar griechisch-mazedonische Soldaten haben ein paar Jahrhunderte lang das Land beherrscht und wurden erst von Nomadenvölkern aus dem Norden verdrängt.
Wer bitteschön hat das Land jemals beherrscht? Auch die Makedonier und Mongolen blieben dort Fremde, die bestenfalls die Städte und Tallagen eroberten und kontrollierten. Anders ist es doch heute auch nicht seitens der NATO und Kabuler Zentralregierung.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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18.03.2013, 19:38
Beitrag: #18
RE: Afghanistan
Du hast recht un ich hab mei Ruh.
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24.10.2013, 08:47
Beitrag: #19
RE: Afghanistan
Kriege in Afghanistan sind nicht zu gewinnen. Die Topographie des Landes ist zu schwierig, das Land selber ist viel zu groß. Die Russen hätten es evt. geschafft, aber dann kamen die Stinger und ihre gefürchteten Hind-Kampfhubschrauber konnten von jedem Idioten abgeschossen werden. Per Saldo meine ich, dass die Bw in Afghanistan einen guten, effizienten Job gemacht hat. Dass sich Rückhalt in der Bev. gering ist, ist für mich eine nationale Schande und ein Grund mehr, dieses Land zu verachten. Nur ein toter Taliban ist für mich ein guter Taliban. Ich hasse diese Typen, die Frauen und Kionder quälen und das Land in die Steinzeit zurück führen wollen.
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24.10.2013, 11:28
Beitrag: #20
RE: Afghanistan
(24.10.2013 08:47)liberace schrieb:  Nur ein toter Taliban ist für mich ein guter Taliban.

Kenn ich doch, den Spruch...
Woher nur?!?
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