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Die Schreibmaschine
09.03.2013, 11:57
Beitrag: #1
Die Schreibmaschine
Heute ist sie fast völlig verschwunden.
Hat aber bis vor ca. 20 Jahren die Bürowelt dominiert wie nichts anderes.

Persönlich hatte ich ein gespaltenes Verhältnis zu ihr. Die Buchstabenanordnung auf der Tastatur erschien/erscheint mir sowas von unlogisch. a,s,d,f + j.k.l.ö ist mir in den Alpträumen begegnet. So hatte ich harte Kämpfe mit ihr auszufechten. Einmal gab es in einer Klassenarbeit ab sieben Fehlern eine 6, ungenügend. Ich hatte 21 ..... Blush
Für 5 DinA4 Seiten Fehlerlos bekam man dann wieder eine eins, zum Ausgleich. Aber die Damen der Schöpfung haben ihren Preis gekannt, die wollten für die paar blöden Seiten richtg Geld sehen. Dodgy
Naja, war Wahlfach, Jahr darauf halt abgewählt.

Nach dieser Abschweifung zurück zum Thema.

Teil 1
Die Schreibmaschine ist im 19. Jahrhundert entstanden. Mehr oder weniger im selben Zeitraum wie die Nähmaschine. Viele Köpfe hatten gute Ideen, auch mein immerwährender Favorit Freiherr Drais (der vom Fahrrad) hat eine gebaut. Alles mögliche wurde erprobt, schon die Kugelkopfschreibmaschine, die in den 60ern bei IBM nochmals eine große Rolle spielte, wurde damals erdacht. Man kann sich heute im einzelnen kaum mehr vorstellen, wie viel Gehirnschmalz allein darauf verbraucht wurde, dass das Geschriebene sofort sichtbar war.
So ca. 1880 waren dann alle entscheidenden Erfindungen gemacht.
Aber, zB in Deutschland fragte man sich, warum eine Maschine zum Schreiben?

Durchgesetzt hat sie sich, fast müsste man "natürlich" schreiben, in Amerika. Das Amerikanische System der Produktion.
Insbesondere die Firma Remington spielt da die entscheidende Rolle.
Remigton hatte große Erfahrungen in der Massenproduktion, da die Produktion von Waffen aber überaus Kriegs-Konjunkturabhängig war, suchte und fand man in der Schreibmaschine eine Produkt das stabilere Absätze fand.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.03.2013, 13:12
Beitrag: #2
RE: Die Schreibmaschine
(09.03.2013 11:57)Suebe schrieb:  Persönlich hatte ich ein gespaltenes Verhältnis zu ihr. Die Buchstabenanordnung auf der Tastatur erschien/erscheint mir sowas von unlogisch. a,s,d,f + j.k.l.ö ist mir in den Alpträumen begegnet. So hatte ich harte Kämpfe mit ihr auszufechten. Einmal gab es in einer Klassenarbeit ab sieben Fehlern eine 6, ungenügend. Ich hatte 21 ..... Blush
Für 5 DinA4 Seiten Fehlerlos bekam man dann wieder eine eins, zum Ausgleich. Aber die Damen der Schöpfung haben ihren Preis gekannt, die wollten für die paar blöden Seiten richtg Geld sehen.
Naja, war Wahlfach, Jahr darauf halt abgewählt.
Aber heute schreibst du ja selbst - oder?
Denn die Anordnung der Buchstaben der Schreibmaschine und der PC-Tastatur sind doch ziemlich identisch, da z.GT. von der Schreibmaschine übernommen.
Also deine a,s,d,f + j,k,l,ö findest du auf jeder Rechnertastatur wieder. Aber du hast dein Trauma ja scheinbar überwunden. Tongue

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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09.03.2013, 18:37
Beitrag: #3
RE: Die Schreibmaschine
(09.03.2013 13:12)Wallenstein schrieb:  
(09.03.2013 11:57)Suebe schrieb:  ./.
Naja, war Wahlfach, Jahr darauf halt abgewählt.
Aber heute schreibst du ja selbst - oder?
Denn die Anordnung der Buchstaben der Schreibmaschine und der PC-Tastatur sind doch ziemlich identisch, da z.GT. von der Schreibmaschine übernommen.
Also deine a,s,d,f + j,k,l,ö findest du auf jeder Rechnertastatur wieder. Aber du hast dein Trauma ja scheinbar überwunden. Tongue

Dann halt nochmals OT:

Tja, wie die Zeit so spielt.
Irgendwann hat man halt keine Sekretärin mehr, und muss seinen Quatsch selbst tippen...
Eine Zeit lang habe ich auf Band gesprochen und den getippten Schmäh am anderen Tag bekommen, man glaubt aber gar nicht, wieviel sich in den 24 Stunden bereits überholt hat, wieviele deutliche Worte man nicht mehr sooo deutlich geschrieben haben will,
seither tippe ich selbst
dann ist man froh, dass man der Spur nach weiß wo die Tasten sitzen.

TT:
Zu Remington ein Nachklapp.
Im G-Geschichte Heft las ich letztes Jahr mal, dass Hitlers "Mein Krampf" wohl auf einer Remington Kofferschreibmaschine geschrieben wurde. Den selben Typ hat mein Vater, als er 1927 die Firma gründete, als erste Büromaschine gekauft.
Sie hat alle Zeitläufe überstanden, Bomben, Requirierungen, Umzüge, Umorganisationen usw. und befindet sich noch heute in meinem Besitz.

Die Remington war, laut meinem Vater, eine der ersten Kofferschreibmaschinen, die man mit einem Mechanismus zuklappen, Deckel drüber und in die Ecke stellen konnte. Der Deckel hat einen Ledergriff, damit kann man sie wie einen Koffer tragen und transportieren.
Vermutlich hat sie der Heß deshalb benutzt, die konnte er in den Knast zu Hitler in Landsberg mitnehmen.

Bei der Maschine ist in der Tastatur die 1 gespart, hat man entweder ein kleiner i oder ein kleines l benutzt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.03.2013, 18:52
Beitrag: #4
RE: Die Schreibmaschine
Ich schreibe zwar nur noch zu besonderen Anlässen oder wenn ich auf elterlichen Wink mit dem Zaunpfahl mal etwas kürzer am PC treten sollte mit der Schreibmaschine, aber mit dem Erlernen der Tastatur war das bei mir das gleiche Gezeter.

OT:
In jungen Jahren wurde mir ein spielerisches Tipp-Lern-Programm installiert, gegen das ich aus unerfindlichen Gründen einen enormen Hass entwickelte. Eigentlich fand ich es gar nicht so schlecht, mit diesem Spiel das Zehn-Finger-Tippen zu erlernen, aber von meinem anfangs in den Kopf gesetzten Prinzip, das Spiel zu hassen, habe ich nicht abgelassen.
Bis heute schreibe ich mit einem erweiterten Zwei-Finger-Tipp-System, bei dem ich die meisten Tasten mit den Zeigefingern erreiche, Buchstaben wie N, L oder die Leertaste mit dem rechten Daumen, und die Shift- und Enter-Taste mit den kleinen Fingern. Da ich enorm viel am PC schreibe und dabei so gut wie immer auf eine zumindest einigermaßen korrekte Rechtschreibung achte, kann ich das mittlerweile schon erstaunlich schnell.

TT: Das erste mit einer Schreibmaschine angefertigte Manuskript der Literaturgeschichte war übrigens "Die Abenteuer des Tom Sawyer".

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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