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Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
03.03.2013, 00:56
Beitrag: #17
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Ich bezweifle, daß man genügend Geld bereitstellen kann, um zu gewährleisten, daß eine vernünftige Hausaufgabenbetreuung durchgeführt werden kann. Wieviele Leute willst du bezahlen? Woher willst du die betreuer nehmen?
Das Geld könnte von den 200 Mrd. der Familienpolitik abgezweigt werden. Ich meine wenn man bestimmte Maßnahmen umstrukturiert oder ganz abschaft könnten schnell mehrere Mrd. Euro frei werden.
So viele Leute, wie benötigt werden. Die Betreuer könnte man entweder bei den Arbeitsloen suchen oder Fachkräfte aus dem Ausland anwerben.

Annatar, für diesen letzten Satz ziehe ich dir das Fell über die Ohren. Wink
Sorry, aber ich stecke doch mein Kind nicht in eine Betreuung, wo es von unqualifizierten Arbeitslosen betreut wird oder von im Ausland angeworbenen Fachkräften bei den Deutschhausaufgaben unterstützt wird. Wenn ich in Ruhe arbeiten gehen soll, dann muss ich wissen, daß mein Kind ordentlich betreut ist. Wenn ich dann abends die ganzen Hausaufgaben noch mal durchgehen muss, weil die spanische Fachkraft zwar pädagogoisch ausgebildet, aber leider nicht Herr der deutschen Grammatik ist, dann brauche ich das ganze nicht. Dann sitze ich abends nach einem anstrengenden Vollzeitjob zu Hause und mache das, was andere Mütter, die nicht arbeiten, in Ruhe am frühen Nachmittag tun.
Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich dann noch viel Kraft für Erziehung übrig habe.

Der Ausbau der Betreuungsplätze scheitert momentan nicht so sehr am Geld als am Personalmangel. Hier vor ort haben wir drei Kitas, die nicht alle gruppen aufmachen können, für die sie Platz hätten, weil sie zu wenig personal haben. Der Markt ist absolut leer. Mehr personal aufzutreiben geht zu lasten der Qualität der Betreuung- und damit sind wir wieder am Anfang. Wenn ich mein Kind betreuen lassen will, dann muss die Qualität der Betreuung stimmen.

Ich stimme dir zu, daß hier in der Vergangenheit viel versäumt wurde. Aber das ändert nichts daran, daß derzeit die betreuungsqulität nicht stimmt- und deswegen ganz andere Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingeschlagen werden müssen. Angefangen bei einer gewissen Felxibiltät seitens der Arbeitgeber über Home-Office Arbeitsplätze und dergleichen mehr bis hin zu der Erkenntnis, daß man gut ausgebildete Menschen nur dann bekommen kann, wenn Zeit dafür zur Verfügung steht.

(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Du mußt ja auch mal überlegen, woher das Personal für die Betreuung kommen soll. Die Schulbetreuung findet nach der Schule bis 17.00 Uhr statt. Das ist allenfalls für den leiter oder die Leiterin ein Vollzeitjob. Ansonsten kommt man als Erzieher in einer BEtreuungseinrichtung nicht auf eine 38,5 Stunden Woche. Und wer bitte soll denn da Teilzeit arbeiten? Üblicherweise sind es Mütter, die Teilzeit arbeiten. Aber nicht am Nachmittag in einer Schülerbetreuung...
Oh doch, die Schülerbetreuung der hiesigen Grundschule wird fast nur von Müttern geführt. Das geht schon.

Nein, tut es nicht. Ich habe auch ein Kind in dieser sogenannten "betreuten grundschule". Ja, es ist ganz schön, daß der Sohnemann nicht um 11.30 oder 12.30 auf der Matte steht, weil er in der Schule in die Betreuung kann.
Aber das ist keine qualifizierte Betreuung bis 17.00 Uhr. Das dürfen Mütter gar nicht leisten, die in der Betreuung oft auf 400,00 € Basis arbeiten.

(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Vor kurzem war ich auf einem Elternabend zum Thema G8/G9 wo seitens der G8 Befürworter vor allem ein Argument ins Feld geführt wurde- daß nur dank G8 gewährleistet werden kann, daß Mütter arbeiten gehen können. G9 ist so teuer, daß die Schule dann vermutlich auch die AG´s und die Schülerbetreuung nicht mehr anbieten kann. G9 bedeutet also letztendlich, daß die Kinder am Nachmittag wieder zu Hause vor der Tür stehen...
Die Logik dahinter vesteh ich nicht und finde ich ein bischen pervers.[/quote]

Die logik ist aber einleuchtend. Nehmen wir an, eine Schule nimmt 6 fünfte Klassen Jahr für Jahr auf. Bei G8 macht das in der Mittelstufe insgesamt 30 Klassen- bei G 9 sind es 36. Bei G8 sind weniger Räume für den Unterricht erforderlich, so daß die Schule Räumlichkeiten für die Betreuung und Ag´s zur Verfügung stellen kann.
Bei G9 sind diese Räume für den Untericht gebunden und stehen dann am Nachmittag leer... Rechne noch das Lehrergehalt dazu für ein Jahr mehr Unterricht- da kommt ein hübsches Sümmchen zustande. G9 ist defintiv teurer als G9.
Aber letztendlich zeigt es vor allem, was den Politikern die Bildung wert ist.

(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Und all diese Beispiele beweisen nur, daß wirklich alles Stückwerk ist und aß es immer nur ein Herumdoktoren am System ist...
Also müsste das Sytem grundlegend reformiert werden.

Richtig. Aber dazu fehlt es vor allem am Willen. Deutschland ist de facto ein extrem kinderfeindliches Land- und es ist die grundlegende Überzeugung fast aller, daß Kinder im Leben vor allem stören. (Sogar Eltern fühlen sich meistens von den Kindern anderer Eltern gestört). Immer noch spukt in den Köpfen herum, daß Kinder möglichst wenig auffallen sollen- und deswegen lautet ja auch das einzige, was den Politikern hierzulande zum Thema "Vereinbarkeit von Kind und Familie" einfällt, eben Betreuung. Kinder werden in eine eigens für sie konzipierte Einrichtung gegeben und so gewissermaßen aus dem alltäglichen Leben entfernt. Bestandteil des Lebens von Erwachsenen sind sie nicht und sollen sie auch nicht sein...

(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Zwei Dinge wird es in Deutschland erst geben, wenn sich hier die Mentalität geändert hat- ein Tempolimit und eine Frauenquote...
Stimmt und vorher wird wahrscheinlich die erste farbige Lesbe Päpstin. Sad
Big GrinBig Grin

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RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge - Bunbury - 03.03.2013 00:56

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