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Phryger = Seevölker in Anatolien?
02.05.2013, 15:56
Beitrag: #121
RE: Phryger = Seevölker in Anatolien?
(01.05.2013 20:46)Bunbury schrieb:  Aber warum hälst du es für ausgeschlossen, daß andere, die dem ganzen nicht die religiöse Bedeutung beigemessen haben, das "Ritual" eben aus medizinischen Gründen durchgeführt haben? Wenn es medizinische Gründe hatte, war es nicht Bestandteil der Kultur und somit nicht identitätsstiftend- und somit nicht erwähnenswert...
War im übrigen für dein Argument gedacht, daß niemand gesagt hätte, die Mykener wären nicht beschnitten gewesen...Wink

E shat aber auch niemand gesagt, dass sie es gewesen wären. Und ich denke, wenn die Mykener beschnitten gewesen wären, die Trojaner jedoch nicht, dann hätte Homer das irgendwie einfließen lassen.

Wenn die Ekwesch aber beschnitten waren, die homerischen Achäer jedoch nicht, dann schließe ich mehreres daraus:
Irgendwas stimmt mit der Kette Ekwesch-Ahhijawa-Achäer nicht.
Oder die Ekwesch waren eben keine Ahhijawa/Achäer.
Oder die Ekwesch waren zwar Ahhijawa, aber diese keine Achäer.
Oder die Ekwesch stellten eben nicht alle Ahhijawa/Achäer dar (sofern letztere doch identisch waren), sondern nur einen Teil dieses Volkes, den Teil eben, der mit den Ägyptern in engerem Kontakt stand.

Ich denke für mich persönlich, dass es am wahrscheinlichsten so war, dass die Ahhijawa tatsächlich Vorfahren der Achäer waren, dass aber die homerzeitlichen Achäer, die ja v.a. in der Nordwestpeloponnes lebten, nur einen Teil der Ahhijawa als Vorfahren hatten, die die nördliche Peloponnes (wo eben auch Mykene, Tyrins etc. lagen) unter Kontrolle bekommen hatten, vorzugsweise nach oder während des Niedergangs der Palastkultur. Das könnte dann der Grund gewesen sein, dass wir aus den Palasttäfelchen keine Infos über einen Oberkönig haben. Aus diesen "Auslands-Ahhijawa" hätten sich dann die homerzeitlichen Achäer entwickelt.
Die beschnittenen Ekwesch könnten Ahhijawa gewesen sein, die es - analog zu den Schardana etwa - etliche Zeit vor dem Niedergang der mykenischen Kultur schon Richtung Ägypten oder/und Libyen verschlagen hatte und die dort einen "Seitenzweig" der Ahhijawa "eröffneten". Dieser eine Seitenzweig könnte dann die Beschneidung von den Ägyptern übernommen haben.

Alles pure Spekulation, ich weiß, aber so könnte ich mir wenigstens die ganzen Widersprüche zusammenreimen.

Achja, die Frage nach dem Grund für die Beschneidung:
Wenn die Ägypter die Leitkultur des südlichen Alten Orients gewesen sind - und das waren sie - dann war der Anreiz, sich ihnen anzugleichen, indem man eben z.B. die Beschneidung übernahm, wesentlich größer als der medizinische Nutzen, wie groß oder klein er auch gewesen sein mag. Bei solchen Dingen spielt immer die Vorbildfunktion der "größeren" Kultur sowie der Wille des "Dazugehörens" eine größere Rolle als irgendwelche tatsächlichen oder eingebildeten praktischen Nutzen.

VG
Christian
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