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Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
13.03.2013, 18:53
Beitrag: #126
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(12.03.2013 22:37)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das Problem entsteht erst dann, wenn man aufgrund dieser Unterschiede beginnt, bestimmten Gruppen Rechte abzusprechen.
Richtig. Das kann aber auch auf eine Art und Weise passieren, dass man es zuerst gar nicht merkt.
Ich lese ja grade "Die schlauen Juden". Das ist schon toll, was da alles steht.
Irgendwann fiel jemandem auf, dass, wenn man die Intelligenz von Menschen misst, sich eine Glockenkurve oder Gauß´sche Kurve ergibt. Viele, die den Durchschnitt darstellen, machen den "Bauch" aus, wenige, die die Extrema darstellen, das untere und obere Ende.
Als die ersten Untersuchungen in den USA gemacht wurden, und nachgeschaut wurde, wer denn da Anfang und Ende der Kurve stellt, waren das überraschend viele Juden in der Spitzengruppe und auffallend viele Afroamerikaner in der Schlussgruppe.
"Aha", dachten sich die Wissenschaftler (Weiße), "alles klar: Die Juden sind schlau, die Schwarzen doof. Wir europäischen Amerikaner hingegen sind die Normalen". Dass es bei den Juden eine gewisse Bildungstradition gibt (aus historischen Gründen wie auch aus religiösen Gründen), die Schwarzen hingegen im 19.Jh. kaum Zugang zu Bildung hatten, das wurde geflissentlich "übersehen".
Klingt zuerst mal gut für die Juden, nicht? Nur, dass man den Juden daraus bald einen Strick zu drehen begann. Denn, so hieß es, "die schlauen Juden, sieh an. Haben sich dank ihrer Intelligenz eingenistet in New York. Wollen uns die quasi von innen heraus erobern?"
Ähnlich die europäischen Antisemiten: "Dass es die Juden trotz aller Zerstreutheit bis heute gibt, ist auf ihre Schläue (nicht Intelligenz!) zurückzuführen. Seit Anfang an haben die einen Masterplan, dem sie unbeirrt folgen, trotz aller Verfolgungen!"
Weitere Schlüsse: "Der Semit an sich hat ein Händlerhirn. Er kann mit Zahlen umgehen, er kann Argumente hin und her drehen, aber wo sind denn in der Geschichte die großen jüdischen Künstler? Die Genies gar? Es scheint, als sei die jüdische Intelligenz zwar hoch, aber einseitig orientiert." Einen Heinrich Heine stellt man damals gern als Außenseiter unter den Juden dar (der er ja auch war), oder als jemand, dessen Gedichte zwar hervorragend, dessen Dramen (und darin sah man damals die eigentlich literarische Begabung) aber höchst mittelmäßig waren. So redete man sich das Genie Heine klein bzw. in die Richtung, die man wollte.
Jüdische Gelehrte schrieben dagegen an, betonten, dass die Juden befruchtend gewirkt hätten innerhalb ihrer "Wirtsvölker" (das schrieben tatsächlich Juden!), dank ihrer Intelligenz, die sie von anderen Völkern unterscheide (man schrieb auch jüdischerseits von "Rassen").

Durch die ganze Schreiberei über Intelligenz hatte man es geschafft, dass sich die Juden sogar selber als "Rasse" sahen, die innerhalb "anderer Rassen" lebten. Der "große Unterschied" zwischen Juden und "Anderen" war zementiert!

Von da bis zur Ungleichbehandlung der "wenigeren", der "Intelligenteren" (siehe die Behandlung von "Strebern" auf dem Schulhof...) war es dann nicht mehr weit.

VG
Christian
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RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer - 913Chris - 13.03.2013 18:53

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