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Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
23.02.2013, 11:54
Beitrag: #41
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(23.02.2013 10:32)913Chris schrieb:  r, und weil grad der Begriff "Untermensch" gefallen ist.
Ich lese grad ein Buch über den Ersten Weltkrieg, und da wird ein französischer Soldat zitiert, der imm zweiten Kriegsjahr nach Hause schreibt, die Deutschen seien "Untermenschen".
Der Begriff und die damit zusammen hängende Denke war also auch kein deutsches "Alleinstellungsmerkmal"...

VG
Christian

es ist ein Europaweites Fänomen, dass die westlich lebenden, die, die etwas östlicher wohnen immer als kulturell tieferstehender einschätzen.
Das fängt auf den brtitischen Inseln an, da kann man Stories über die "Froschfresser" hören und die Belorussen kommen mit Stories über die Moskowiter.
Ein west-östliches Kulturgefälle wird unterstellt, Europaweit.


Zitat:Weiter oben wurde angesprochen, dass das Töten von "unwertem Leben" nicht nur in Deutschland Teil eines Denkmodells war

Das ist eine der typischen apologetischen Behauptungen im Stil "diese Gesetze gelten in allen Armeen der Welt".

Die Euthanasie als solche ist freilich ein in unserem Kulturkreis sogar teilweise umgesetztes Denkmodell! (Allerdings nicht in Deutschland, und das ist auch gut so.)
ABER: nirgends auf der Welt ging es um die fremdbestimmte Tötung von Menschen
nur in den verfluchten 12 Jahren im dreimal verfluchten Nazisystem.

Das ist eine völlige Nazi-Alleinstellung! wohlgemerkt Nazi, nicht deutsch, damit habe ich nichts zu tun.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.02.2013, 12:03
Beitrag: #42
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
Die Propaganda hat da allerhand produziert. Für Queen Mum blieben wir zeitlebens Hunnen. weil sie Brüder in Flandern verlor. Deshalb hat sie auch das Denkmal für Bomber-Harris in den 90ern mit warmen Worten eingeweiht.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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24.02.2013, 11:46
Beitrag: #43
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(23.02.2013 11:54)Suebe schrieb:  ABER: nirgends auf der Welt ging es um die fremdbestimmte Tötung von Menschen
nur in den verfluchten 12 Jahren im dreimal verfluchten Nazisystem.
Die Nazis haben das auf unmenschliche Weise quasi "perfektioniert", das stimmt. Aber wie sonst als fremdbestimmt sollte denn Euthanasie ablaufen?!?
Und Gedanken über - in jedem Fall fremdbestimmtte, schließlich sollte irgendeine Behörde oder ein Arzt feststellen, ob jemand "fällig" wäre für den "Gnadentod" - Euthanasie haben sich im späten 19./frühen 20.Jh. nicht nur Deutsche oder Nazis gemacht...

VG
Christian

PS: Was Persönliches, auch um meinen Standpunkt zu klären: Ich hatte zwei Verwandte, die waren in erster Linie körperlich behindert. Die wurden erst, als es gar nicht mehr anders ging, von meinem Opa in ein Behindertenheim gebracht. Er hat sich auch in ganz Bayern umgesehen, wohin er seine beiden Kinder denn bringen sollte. Von einigen Besuchen soll er recht schweigsam zurückgekommen sein. Letztendlich hat er sich für eine Institution bei Dachau entschieden. Der Grund für seine lange Suche und das vorherige Zögern waren natürlich die Berichte und das Getuschel über die NS-Euthanasie. Übrigens: Beide, Onkel und Tante, kamen in den 50ern in ein Heim...sie waren Jahrgang 1938 und 1941...
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24.02.2013, 14:52
Beitrag: #44
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(24.02.2013 11:46)913Chris schrieb:  
(23.02.2013 11:54)Suebe schrieb:  ABER: nirgends auf der Welt ging es um die fremdbestimmte Tötung von Menschen
nur in den verfluchten 12 Jahren im dreimal verfluchten Nazisystem.
Die Nazis haben das auf unmenschliche Weise quasi "perfektioniert", das stimmt. Aber wie sonst als fremdbestimmt sollte denn Euthanasie ablaufen?!?
Und Gedanken über - in jedem Fall fremdbestimmtte, schließlich sollte irgendeine Behörde oder ein Arzt feststellen, ob jemand "fällig" wäre für den "Gnadentod" - Euthanasie haben sich im späten 19./frühen 20.Jh. nicht nur Deutsche oder Nazis gemacht...

aber es ging immer lediglich darum das Leiden des Betroffenen zu verkürzen, keineswegs wie es die Nazis dann durchgezogen haben.

Um auch meinen Standpunkt dazu zu klären:
Meine Schwiegermutter hatte 1991 ein Sarkom, wobei sie von ihrer Schwester her sehr genau wusste, was auf sie zukommen würde. Mein Schwiegervater war kerngesund, aber knapp 20 Jahre älter.
Die beiden haben sich mit Jahre zuvor aus der Schweiz beschafften Zyankalikapseln gemeinsam umgebracht.
Am Tag nach diesem, insbesondere für meine Frau die sie gefunden hatte, fürchterlichen Doppelselbstmord,
hat mich mein Nachbar KZ-Überlebender mit weltbekannten Namen, darauf angesprochen, als ich meinte, dass wir dies jetzt halt zu akzeptieren hätten, meinte er,
"Nein, sie müssen das respektieren".
Ich kann dies inzwischen, meine Frau jedoch nur zeitweise.

Man kann das hier ja nur anreißen, aber vielleicht versteht man mich.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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25.02.2013, 10:58
Beitrag: #45
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(23.02.2013 00:06)Annatar schrieb:  
(20.02.2013 09:22)solon schrieb:  Natürlich ist das Argument stichhaltig.
Viele andere Zeitgenossen haben nämlich genau das gedacht was ich schon beschrieben hatte, denn sie hatten ja die KZ vor Augen. In denen sind nämlich vor 1939/40 nur wenige umgekommen und sehr viele entlassen worden. Das war was die Bevölkerung sichtbar wurde. Wer wußte denn das mit "Arbeitseinsätzen" und "Neuansiedlung" im Osten fast totale Vernichtung
gemeint war ?
Ich bitte die, die Nazis haben in einer Tour gegen die Juden gehetzt und ihren Bewegungsfreiraum immer weiter eingeschränkt. Darübe rhinaus hat schon die Aktion T4 gezeigt, dass die Nazis auch gewillt waren "Untermenschen" (aus ihrer Sicht) zu ermorden. Waren sollten sie sich bei den Juden anders verhalten??
(20.02.2013 09:22)solon schrieb:  Ich halte genau das Gegenteil für unwahrscheinlich, weil sich die Dimension überhaupt keiner vorstellen konnte.
Mit vorstellen hat da snichts zu tun, sondern mit wissen können und wissne wollen. Allein die Euthanasie hatte doch schon gezeigt, zu was die Nazis fähig und gewillt waren. Da konnte man sich ausrechnen, was mit den Juden passiert. Auch wenn man bei weitem nicht alle Einzelheiten kannte.
(20.02.2013 09:22)solon schrieb:  Wenn Zeitgenossen oder Götz Aly behaupten das z.B. Euthanasie, Rassismus, Progrome u.v.a. Geschehnisse daraufhinweisen, darf man nur darauf verweisen, das das zu damaligen Zeit überhaupt kein Alleinstellungsmerkmal Deutschlands war.
solon
Brannten in anderen Ländern die Synagogen, trugen in anderen Ländern Juden einen "Judenstern", sagten in anderen länder Poltiker "Juden sind wie Tiere" (Adolf Hitler) in dieser Zeit ??Ich denke mal nicht. Es gab sicher auch in anderen Staaten Antisemitismus, aber so massiv wie im Deutschen Reich nicht.

Man dreht sich ja herrlich im Kreis.
Man konnte sich ausrechnen, man mußte wissen,....aber mit vorstellen hat das nichts zu tun. Geniale Argumentation.
Aber man setzt noch einen oben drauf, ganz zielführend stellt man eine Suggestivfrage. Ich beantworte sie Dir gern. Ja , es brannten Synagogen in dieser Zeit und noch mehr in dieser Zeit sind über 250 000 Juden aus Polen über das Deutsche Reich (das Du ja oben gründlich analysiert hast ) ausgereist. Warum, weil eben dies in Polen zu dieser Zeit passierte. Wenn also der Antisemitismus so massiv war denn hätten diese aus Polen stammenden jüdischen Flüchtlinge den Weg über die CSR oder Ungarn gewählt, sie wären ja nach Deinen Darstellungen vom Regen in die Traufe gekommen.
Will sagen, wenn dieser Eindruck vorgeherrscht hätte(europaweit) deutschlandweit, wäre es auch zur Sprache gekommen und groß thematisiert worden. Nichts , aber auch gar nichts, noch nicht mal im Kriege.
Aber die Bevölkerung hätte es ja wissen können, ach nein wissen müssen. Ist schon recht, man reimt sich eben viel zusammen, Hauptsache es paßt.
Ach ja, wenn man einen geschichtlich/politisch gebildeten Menschen in den '80igern gefragt hätte, ob er sich nur vorstellen könnte ,das die Grüne Partei den ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr nach dem II. Weltkrieg mit Bomben auf Jugosslawien durchsetzen und mit federführend begleiten würde, wäre in der Klapsmühle gelandet. Soweit zur Vorstellungskraft heutiger Zeitgenossen, im Verhältnis zur damaligen Zeit.
solon
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25.02.2013, 13:54
Beitrag: #46
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 10:58)solon schrieb:  Man dreht sich ja herrlich im Kreis.
Man konnte sich ausrechnen, man mußte wissen,....aber mit vorstellen hat das nichts zu tun. Geniale Argumentation.
Aber man setzt noch einen oben drauf, ganz zielführend stellt man eine Suggestivfrage. Ich beantworte sie Dir gern. Ja , es brannten Synagogen in dieser Zeit und noch mehr in dieser Zeit sind über 250 000 Juden aus Polen über das Deutsche Reich (das Du ja oben gründlich analysiert hast ) ausgereist. Warum, weil eben dies in Polen zu dieser Zeit passierte. Wenn also der Antisemitismus so massiv war denn hätten diese aus Polen stammenden jüdischen Flüchtlinge den Weg über die CSR oder Ungarn gewählt, sie wären ja nach Deinen Darstellungen vom Regen in die Traufe gekommen.

Du hebst hier auf die Vorgeschichte der Reichsprogromnacht ab?
Die Eltern Herschel Gryszpans waren vor dem 30.1.33 nach Deutschland gekommen, hatten aber polnische Pässe.
Die Nazis hatten eine Gruppe, darunter die Eltern Grynszpans, nach Polen ausgewiesen, und die Polen haben sie nicht reingelassen. Aber die Nazis natürlich auch nicht wieder nach Deutschland.
Meinst du dies?

Ja, die Juden stießen vielfach auf Ablehnung. Trotzdem kann man dies alles nicht vergleichen.
Denn den industriellen Massenmord gab es nirgends sonst.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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25.02.2013, 20:18
Beitrag: #47
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 10:58)solon schrieb:  Man dreht sich ja herrlich im Kreis.
Man konnte sich ausrechnen, man mußte wissen,....aber mit vorstellen hat das nichts zu tun. Geniale Argumentation.
Aber man setzt noch einen oben drauf, ganz zielführend stellt man eine Suggestivfrage. Ich beantworte sie Dir gern. Ja , es brannten Synagogen in dieser Zeit und noch mehr in dieser Zeit sind über 250 000 Juden aus Polen über das Deutsche Reich (das Du ja oben gründlich analysiert hast ) ausgereist. Warum, weil eben dies in Polen zu dieser Zeit passierte. Wenn also der Antisemitismus so massiv war denn hätten diese aus Polen stammenden jüdischen Flüchtlinge den Weg über die CSR oder Ungarn gewählt, sie wären ja nach Deinen Darstellungen vom Regen in die Traufe gekommen.
Will sagen, wenn dieser Eindruck vorgeherrscht hätte(europaweit) deutschlandweit, wäre es auch zur Sprache gekommen und groß thematisiert worden. Nichts , aber auch gar nichts, noch nicht mal im Kriege.
Es ist zur Sprache gekommen. So gab es nach den Novemberprogromen massive Proteste aus dem Ausland.
Abgesehen davon war der Antisemitismus in Polen bei weitem nicht so massiv wie in Deutschland.
(25.02.2013 10:58)solon schrieb:  Aber die Bevölkerung hätte es ja wissen können, ach nein wissen müssen.
Von müssen hab ich nie was geschrieben, nur von können und wollen. Man hätte in Deutschland mehr über den Holocaust wissen können, wenn man denn gewollt hätte. Ein massenmord an 6 Mio. Menschen lässt sich nicht verheimlichen.
(25.02.2013 10:58)solon schrieb:  Ist schon recht, man reimt sich eben viel zusammen, Hauptsache es paßt.
Ach ja, wenn man einen geschichtlich/politisch gebildeten Menschen in den '80igern gefragt hätte, ob er sich nur vorstellen könnte ,das die Grüne Partei den ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr nach dem II. Weltkrieg mit Bomben auf Jugosslawien durchsetzen und mit federführend begleiten würde, wäre in der Klapsmühle gelandet. Soweit zur Vorstellungskraft heutiger Zeitgenossen, im Verhältnis zur damaligen Zeit.
solon
Schlechter Vergleich.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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25.02.2013, 20:49
Beitrag: #48
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 20:18)Annatar schrieb:  Abgesehen davon war der Antisemitismus in Polen bei weitem nicht so massiv wie in Deutschland.
Das kann man so nicht stehen lassen. Die einfache Landbevölkerung in Polen und der Westukraine war permanent antisemitisch und ist es auch heute noch. Pogrome von gewaltigem Ausmaß waren dort immer wieder mal an der Tagesordnung, bis nach dem 1. Weltkrieg. Dazu muss man bemerken, dass sich Juden im eigentlichen Russland zur Zarenzeit nicht ansiedeln durften, das typische Schtedtl stand in den Regionen, die historisch zu Polen-Litauen gehört hatten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_...t.E2.80.9C
Es fiel den Nazis nicht schwer dort willige einheimische Handlanger zu finden, ich erinnere an den Fall Demjanuk. Der industrielle Massenmord gepaart mit deutscher Gründlichkeit ist aber für alle Zeit ein Spezifikum des Dritten Reiches.

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25.02.2013, 21:29
Beitrag: #49
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 20:49)Arkona schrieb:  Der industrielle Massenmord gepaart mit deutscher Gründlichkeit ist aber für alle Zeit ein Spezifikum des Dritten Reiches.

Ja.
womit wir wieder beim Eingangsthema sind.
Die Bundesdeutschen Gerichte sind in den 60ern in allen Fällen zuerstmal von "Befehlsnotstand" ausgegangen.
Verknackt wurde lediglich für darüber hinausgehende persönliche "separate" Grausamkeiten.
Daher auch die eigentlich unglaublich milden Urteile.

Nur Leute, hat einer von euch eine Ahnung?
Den Führerbefehl zum holocaust, zur Endlösung gibt es ja wohl nicht.
Die Wannseekonferenz ist ziemlich deutlich.
Himmlers Posener Schallplattenrede ist noch deutlicher.

Nur, sind da klare eindeutige Befehle daraus abzulesen, die zum "Befehlsnotstand" führen?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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26.02.2013, 09:28
Beitrag: #50
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 13:54)Suebe schrieb:  
(25.02.2013 10:58)solon schrieb:  Man dreht sich ja herrlich im Kreis.
Man konnte sich ausrechnen, man mußte wissen,....aber mit vorstellen hat das nichts zu tun. Geniale Argumentation.
Aber man setzt noch einen oben drauf, ganz zielführend stellt man eine Suggestivfrage. Ich beantworte sie Dir gern. Ja , es brannten Synagogen in dieser Zeit und noch mehr in dieser Zeit sind über 250 000 Juden aus Polen über das Deutsche Reich (das Du ja oben gründlich analysiert hast ) ausgereist. Warum, weil eben dies in Polen zu dieser Zeit passierte. Wenn also der Antisemitismus so massiv war denn hätten diese aus Polen stammenden jüdischen Flüchtlinge den Weg über die CSR oder Ungarn gewählt, sie wären ja nach Deinen Darstellungen vom Regen in die Traufe gekommen.

Du hebst hier auf die Vorgeschichte der Reichsprogromnacht ab?
Die Eltern Herschel Gryszpans waren vor dem 30.1.33 nach Deutschland gekommen, hatten aber polnische Pässe.
Die Nazis hatten eine Gruppe, darunter die Eltern Grynszpans, nach Polen ausgewiesen, und die Polen haben sie nicht reingelassen. Aber die Nazis natürlich auch nicht wieder nach Deutschland.
Meinst du dies?

Ja, die Juden stießen vielfach auf Ablehnung. Trotzdem kann man dies alles nicht vergleichen.
Denn den industriellen Massenmord gab es nirgends sonst.

Nein, denn die Zahl 250 000 spricht ihre eigene Sprache und die war weit vor dem industriellen Massenmord.
solon
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26.02.2013, 10:01
Beitrag: #51
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(26.02.2013 09:28)solon schrieb:  Nein, denn die Zahl 250 000 spricht ihre eigene Sprache und die war weit vor dem industriellen Massenmord.
solon

Also gut.
Du schreibst, dass 250.000 Juden zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 9. Novemberg 1938 aus Polen kommend, Deutschland als Transitland benutzend, ausgereist sind.
Habe ich das richtig verstanden?

Stellt sich zuerst die Frage, wohin sind die gereist? Es war für Juden alles andere als einfach, ein Einwanderungsland zu finden.
Dann, wie kommt die Zahl zustande? Gilt da Danzig als Deutschland?

Wo kann man das alles nachlesen?


OT: Ich finde nicht, dass das viel zur Sache tun würde, aber als Fussnote durchaus interessant.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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26.02.2013, 21:46
Beitrag: #52
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 20:49)Arkona schrieb:  Es fiel den Nazis nicht schwer dort willige einheimische Handlanger zu finden, ich erinnere an den Fall Demjanuk. Der industrielle Massenmord gepaart mit deutscher Gründlichkeit ist aber für alle Zeit ein Spezifikum des Dritten Reiches.
Darauf bezog ich mich auch. Außerdem gab es in Polen und der UdSSR wahrscheinlich auch keine Rassengesetze, vie die Nürnberger Rassegesetze.

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27.02.2013, 08:54
Beitrag: #53
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(26.02.2013 21:46)Annatar schrieb:  
(25.02.2013 20:49)Arkona schrieb:  Es fiel den Nazis nicht schwer dort willige einheimische Handlanger zu finden, ich erinnere an den Fall Demjanuk. Der industrielle Massenmord gepaart mit deutscher Gründlichkeit ist aber für alle Zeit ein Spezifikum des Dritten Reiches.
Darauf bezog ich mich auch. Außerdem gab es in Polen und der UdSSR wahrscheinlich auch keine Rassengesetze, vie die Nürnberger Rassegesetze.

Dem Toten, hier Holodomor, ist es egal ob die Ursache seiner Auslöschung Rassengesetze oder Klassengesetze waren.
Nur waren die Verantwortlichen der Millionenfachen Morde die die Klassengesetze begründeten selten vor dem Kadi . Wie war es eigentlich in diesem Falle mit der Aufarbeitung ?

@Suebe, Quelle wird nachgeliefert.
solon
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27.02.2013, 09:26
Beitrag: #54
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(27.02.2013 08:54)solon schrieb:  Dem Toten, hier Holodomor, ist es egal ob die Ursache seiner Auslöschung Rassengesetze oder Klassengesetze waren.
Nur waren die Verantwortlichen der Millionenfachen Morde die die Klassengesetze begründeten selten vor dem Kadi . Wie war es eigentlich in diesem Falle mit der Aufarbeitung ?
Ist zwar spannend, aber lenkt doch sehr vom Kernthema ab. Wie wäre es mit einem eigenen Thread dazu?

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27.02.2013, 09:35
Beitrag: #55
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(27.02.2013 08:54)solon schrieb:  
(26.02.2013 21:46)Annatar schrieb:  Darauf bezog ich mich auch. Außerdem gab es in Polen und der UdSSR wahrscheinlich auch keine Rassengesetze, vie die Nürnberger Rassegesetze.

Dem Toten, hier Holodomor, ist es egal ob die Ursache seiner Auslöschung Rassengesetze oder Klassengesetze waren.
Nur waren die Verantwortlichen der Millionenfachen Morde die die Klassengesetze begründeten selten vor dem Kadi . Wie war es eigentlich in diesem Falle mit der Aufarbeitung ?

@Suebe, Quelle wird nachgeliefert.
solon


da war nichts dem Klassenkampf geschuldet, sondern der Weltrevolution.
Stalin hat eine hemmungslose Aufrüstung begonnen, das ausländische knowhow dafür musste bezahlt werden, da hat man das Saatgut verkauft.
Ein paar Millionen Bauern geopfert.
Quelle: Bogdan Musial ua Stalins Beutezug

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.02.2013, 12:06
Beitrag: #56
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(25.02.2013 13:54)Suebe schrieb:  Ja, die Juden stießen vielfach auf Ablehnung. Trotzdem kann man dies alles nicht vergleichen.
Denn den industriellen Massenmord gab es nirgends sonst.

Die Juden haben traditionell sehr viel Wert auf Bildung gelegt.
Was sich bis ca. 1820 nicht soooo auswirkte.
Mit der Judenemanzipation in Mitteleuropa mit dem beginnenden 19. Jahrhundert hatten die Juden jedoch durch ihre überlegene Bildung erhebliche Vorteile.
Im Jahr 1880 kam ein Jude im Deutschen Kaiserreich durchschnittlich auf das 5-fache Einkommen eines Christen!
Die Christen hatten indes zu der Zeit die Zusammenhänge zwischen Bildung und Einkommen begriffen gehabt, 1900 lagen die Juden durchschnittlich nur noch beim 3-fachen Einkommen. Was sich bis 1913 weiter nivellierte.
Quelle: Götz Aly, Warum die Deutschen, Warum die Juden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.02.2013, 13:21
Beitrag: #57
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(27.02.2013 12:06)Suebe schrieb:  Die Juden haben traditionell sehr viel Wert auf Bildung gelegt.
Was sich bis ca. 1820 nicht soooo auswirkte.
Liegt daran, dass es unter ihnen zu keiner Zeit nach der Diaspora Analphabeten gab, zu einer Zeit wo selbst die adligen Landesherren null Bildung besaßen. Dazu war jeder Jude durch die gemeinsamen Lesungen und Diskussionen des Talmud in Logik und Argumentationsvermögen bestens geschult. Kein Wunder, dass in den mittelalterlichen Glaubensdiskussionen die katholischen Kleriker gegen einen gewieften Rabbi stets den Kürzeren zogen.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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27.02.2013, 16:20
Beitrag: #58
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(27.02.2013 13:21)Arkona schrieb:  
(27.02.2013 12:06)Suebe schrieb:  Die Juden haben traditionell sehr viel Wert auf Bildung gelegt.
Was sich bis ca. 1820 nicht soooo auswirkte.
Liegt daran, dass es unter ihnen zu keiner Zeit nach der Diaspora Analphabeten gab, zu einer Zeit wo selbst die adligen Landesherren null Bildung besaßen. Dazu war jeder Jude durch die gemeinsamen Lesungen und Diskussionen des Talmud in Logik und Argumentationsvermögen bestens geschult. Kein Wunder, dass in den mittelalterlichen Glaubensdiskussionen die katholischen Kleriker gegen einen gewieften Rabbi stets den Kürzeren zogen.

Das könnte auch der Grund für Luthers Äußerungen in seinen späten Jahren gewesen sein.

Bei diesem Einkommensgefälle
Selbstzitat
Zitat:Im Jahr 1880 kam ein Jude im Deutschen Kaiserreich durchschnittlich auf das 5-fache Einkommen eines Christen!
Die Christen hatten indes zu der Zeit die Zusammenhänge zwischen Bildung und Einkommen begriffen gehabt, 1900 lagen die Juden durchschnittlich nur noch beim 3-fachen Einkommen. Was sich bis 1913 weiter nivellierte.
Quelle: Götz Aly, Warum die Deutschen, Warum die Juden.

da braucht man sich über den fast überall vorhandenen Antisemitismus keine tiefschürfenden Gedanken machen.
Neid, reiner blanker Neid.

Man könnte höchstens noch darüber filosofieren, ob, wenn es keinen Hitler gegeben hätte, der Antisemitismus sich nicht längst auch totgelaufen hätte.
Die tieferen Ursachen, die Zusammenhänge zwischen Bildung und Einkommen, waren ja offensichtlich begriffen worden.

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27.02.2013, 22:47
Beitrag: #59
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(27.02.2013 08:54)solon schrieb:  Dem Toten, hier Holodomor, ist es egal ob die Ursache seiner Auslöschung Rassengesetze oder Klassengesetze waren.
Nur waren die Verantwortlichen der Millionenfachen Morde die die Klassengesetze begründeten selten vor dem Kadi . Wie war es eigentlich in diesem Falle mit der Aufarbeitung ?
Diskutieren wir hie rüber den Holdomor oder über die Juden verflogung in NS-Deutschland??
Nicht vom Thema ablenken.

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27.02.2013, 22:49
Beitrag: #60
RE: Adolf Hitler. Entnazifiziert. Eingestuft als Mitläufer
(27.02.2013 16:20)Suebe schrieb:  Man könnte höchstens noch darüber filosofieren, ob, wenn es keinen Hitler gegeben hätte, der Antisemitismus sich nicht längst auch totgelaufen hätte.
Die tieferen Ursachen, die Zusammenhänge zwischen Bildung und Einkommen, waren ja offensichtlich begriffen worden.
Das wäre eine gute Diskussionsgrundlage, für einen neuen Thread.

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