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Titus und Krasnaja erklären die DDR
19.08.2012, 18:08
Beitrag: #27
RE: Titus und Krasnaja erklären die DDR
(19.08.2012 15:31)liberace schrieb:  Wenn ich richtig informiert bin, dann war Ulbricht keineswegs so eine willenlose Marionette der Russen, wie er mitunter geschildert wird. Vielmehr entwickelte er starke eigene Vorstellungen und wollte diese auch beim großen Bruder in Moskau durchdrücken, was ihm mit dem Mauerbau gelang, was insgesamt den Iwans aber übel aufstieß. So entwickelte sich auch die Motivation, Ulbricht durch Honecker zu ersetzen.

P.S. Weiß jemand ob es wahr ist, dass Ulbricht in seinen Jugendjahren im Rotlichtviertel als Zuhälter arbeitete?
Willenlos war er mit Sicherheit nicht. Es war ja auch nicht so, dass jede einzelne Anweisung und Entscheidung von DDR-Funktionären, von den Sowjets hätte bestätigt werden musste.

Ulbricht war in einem sozialdemokratisch orientiertem Elternhaus aufgewachsen, anfangs selbst Mitglied der SPD, später der USPD, danach aktiv in der KPD.
Er wurde während seiner mehrjährigen Emigration in die SU natürlich dauerrotlichtbestrahlt. Das ist wohl ein Fakt.
Dennoch hielt er nach dem Krieg an einer deutschen Einheitslösung vorerst fest. In den Augen vieler seiner (ost)deutschen Parteigenossen war er trotzdem ein Stalinist, zumindest stalinistisch orientiert. Bei Stalin musste er noch fragen.

Bei Chruschtschow sah das etwas anders aus. Gleiche Generation, fast das selbe Geburtsjahr. Die beiden kannten sich recht gut.

Die Idee zum - aus DDR-Sicht - nachvollziehbarem Mauerbau, ist auf Ulbrichts Mist gewachsen, die Verantwortung zur praktischen Durchführung trug Honecker.
Das ist natürlich auch mit der SU, im speziellen mit Chruschtschow abgestimmt gewesen. Es soll wohl dabei keine weiteren Probleme gegeben haben - letztlich, Übereinstimmung.

Ob Ulbricht in seinen jungen Jahren im Leipziger Rotlichtmilieu unterwegs war oder gar als Zuhälter fungierte, entbehrt jeglicher Grundlage. Es sind über 50 Jahre alte Spitzbartenten damals aufstrebender Blätter. Es konnte nie ein Beleg oder gar ein Beweis dafür erbracht werden.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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