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Antideutsch sein
20.01.2013, 02:35
Beitrag: #81
RE: Antideutsch sein
Im derzeitigen tschechischen Wahlkampf sieht man wiedermal, wie mangelhaft Tschechien seine Vergangenheit aufgearbeitet hat.


http://www.welt.de/politik/ausland/artic...kampf.html

MfG, Titus Feuerfuchs
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20.01.2013, 22:11
Beitrag: #82
RE: Antideutsch sein
Da bin ich ja mal gespannt, ob man mit einer solchen Antideutschen Stimmungsmache heute durchkommt. "Seemann" ist auf jedenfall schon weit gekommen, das er als Kandidat aufgestellt werden konnte.
In Polen gibt es auch beides. Den Antideutschen Katschinski als Präsidenten und den deutschstämmigen Ministerpräsidenten Tusk.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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20.01.2013, 22:55
Beitrag: #83
RE: Antideutsch sein
(20.01.2013 22:11)Paul schrieb:  und den deutschstämmigen Ministerpräsidenten Tusk.


Nix "deutschstämmig" er rechnet sich zu den Kaschuben.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.01.2013, 11:34
Beitrag: #84
RE: Antideutsch sein
(20.01.2013 22:55)Suebe schrieb:  
(20.01.2013 22:11)Paul schrieb:  und den deutschstämmigen Ministerpräsidenten Tusk.


Nix "deutschstämmig" er rechnet sich zu den Kaschuben.

Na ja, die sind nur deshalb der Vertreibung entgangen, weil sie schon vor 1939 polnische Staatsbürger waren. Ihre heutige Rolle in Polen ist eher folkloristischer Natur, wie bei uns die Lausitz-Sorben.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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21.01.2013, 17:10
Beitrag: #85
RE: Antideutsch sein
(21.01.2013 11:34)Arkona schrieb:  
(20.01.2013 22:55)Suebe schrieb:  Nix "deutschstämmig" er rechnet sich zu den Kaschuben.

Na ja, die sind nur deshalb der Vertreibung entgangen, weil sie schon vor 1939 polnische Staatsbürger waren. Ihre heutige Rolle in Polen ist eher folkloristischer Natur, wie bei uns die Lausitz-Sorben.

Trotzdem ist er nicht deutschstämmig. Wink

Zudem sind die Kaschuben vom übrigen Polen spätestens seit Versailles als Teil ihres Volkes angesehen worden. Ein Vertreibung hätte somit sowieso weder "Sinn" noch Grundlage gehabt.

MfG, Titus Feuerfuchs
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21.01.2013, 19:52
Beitrag: #86
RE: Antideutsch sein
(21.01.2013 17:10)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(21.01.2013 11:34)Arkona schrieb:  Na ja, die sind nur deshalb der Vertreibung entgangen, weil sie schon vor 1939 polnische Staatsbürger waren. Ihre heutige Rolle in Polen ist eher folkloristischer Natur, wie bei uns die Lausitz-Sorben.

Trotzdem ist er nicht deutschstämmig. Wink

Zudem sind die Kaschuben vom übrigen Polen spätestens seit Versailles als Teil ihres Volkes angesehen worden. Ein Vertreibung hätte somit sowieso weder "Sinn" noch Grundlage gehabt.


Günther Grass filosofiert in einem ganz erheblichen Teil seines Gesamtwerkes über Deutsche und Kaschuben.
Wer sich näher interessiert, siehe dort.

Die pommerschen Kaschuben wurden übrigends vertrieben wie auch die Masuren.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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21.01.2013, 23:10
Beitrag: #87
RE: Antideutsch sein
(21.01.2013 19:52)Suebe schrieb:  [...]Die pommerschen Kaschuben wurden übrigends vertrieben wie auch die Masuren.

Laut wiki wurden 1900 in Pommern noch 310 (sic!) Kaschuben gezählt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaschuben#Geschichte

Ich gehe nicht davon aus, dass diese Zahl bis 1945 nennenswert zugenommen hat.

So schlimm die Vertreibung für den Einzelnen auch gewesen ist, lässt sich diese Gruppe historisch im Kontext der Gesamtdimension der 1945 ff stattgefundenen ethnischen Säuberungen angesichts der winzigen Zahl doch vernachlässigen.

Im Falle der Masuren hast du Recht, die wurden tatsächlich meistenteils als Deutsche betrachtet und zu einem Teil, wenn auch nicht vollständig, vertrieben.

Nachdem Polen 1919 seine Ansprüche auf das südliche Ostpreußen mit ebendiesen Menschen begründet hatte, handelt es sich dabei um klassische Kindesweglegung.

MfG, Titus Feuerfuchs
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21.01.2013, 23:16
Beitrag: #88
RE: Antideutsch sein
(21.01.2013 17:10)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(21.01.2013 11:34)Arkona schrieb:  Na ja, die sind nur deshalb der Vertreibung entgangen, weil sie schon vor 1939 polnische Staatsbürger waren. Ihre heutige Rolle in Polen ist eher folkloristischer Natur, wie bei uns die Lausitz-Sorben.

Trotzdem ist er nicht deutschstämmig. Wink

Zudem sind die Kaschuben vom übrigen Polen spätestens seit Versailles als Teil ihres Volkes angesehen worden. Ein Vertreibung hätte somit sowieso weder "Sinn" noch Grundlage gehabt.

So genau wurde das von "Polen" nicht genommen. Sehr viele Bürger, die in den schon nach dem 1. Weltkrieg anektierten Gebieten lebten wurden vertrieben, umgebracht, in Lagern o. Gefängnissen interniert o. nach Russland o. Warschau verschleppt, aber nicht alle. Viele überlebten auch diese Internierungen und verließen Polen nicht.
Vor dieser Anexion waren auch die "Kaschuben" deutsche Staatsangehörige und gehörten zu unserem deutschen Volk. Die meisten identifizierten sich mit unserer Gemeinschaft und unserem Staat. Sie stimmten dort, wo sie abstimmen durften, für den Verbleib bei Deutschland und nahmen 1939 überwiegend die Deutsche Staatsangehörigkeit im Volkslistenverfahren an. Mindestens 1 Großvater von Donald Tusk war auch bei der Deutschen Wehrmacht. Dies hatte ihm Herr Kaschinski auch vorgeworfen.
Tatsächlich war die Bevölkerung Westpreußens sehr vermischt. Es ist ziemlich unrealistisch, das es dort "unvermischte Kaschuben" gäbe. Das ist auch an den verwendeten Sprachformen zu erkennen. Die meisten Menschen im ländlichen Westpreußen sprachen eine stark Altkaschubisch-plattdeutsch gemischte Sprache.
Es kommt ja auf die Selbst-Zuordnung jedes einzelnen an. Da kann man nicht behaupten, die Vorfahren von Herrn Tusk hätten sich vom Deutschen Volk abgegrenzt, selbst wenn der Großvater in einem Gesangsverein auch polnische Lieder gesungen haben soll. Er selbst ist natürlich jetzt in Polen aufgewachsen. Der Assimilationsprozeß der Nachkommen der zurückgebliebenen Bevölkerung schreitet voran, auch weil sie sich mit den zugewanderten Polen vermischen und polnischen Schulunterricht haben....
Polen hat bei seinen Gebietsansprüchen natürlich von einer "polnischen Minderheit" gesprochen. Die Menschen, die sie dafür reklamierten und nicht vertrieben, wurden aber nicht so behandelt, sondern als Deutsche die den Krieg verloren haben.
Wenn ich in Schlesien und Westpreußen/Danzig war, habe ich mich mit vielen Deutschen auf deutsch unterhalten, natürlich auch mit Polen u. Deutschstämmigen, die mir das ausdrücklich sagten und sich entschuldigten, das sie nicht die Sprache ihrer Vorfahren z.B. Großeltern sprechen könnten, auf polnisch.
Übrigens spricht Herr Tusk fehlerfreies(muttersprachliches) deutsch. Ich habe mal ein entsprechendes Gespräch im Fernsehen mitverfolgt.
Ich habe mich mal in Danzig im Bus mit einem Mann unterhalten. Der wollte mir ein Gedicht auf Kaschubisch vortragen. Das war aber ein rein plattdeutsches Gedicht.

Es war nicht immer so klar, was man als kaschubisch ansieht. Da gibt es einige Dörfer z.B. in der Tuchheder Heide, wo ein relativ urtümliches weitgehend slawisches Altkaschubisch gesprochen wurde. Ein großer Teil der Bevölkerung in Westpreußen sprach deutsch z.B. in der Niederdeutschen Variante. Viele Menschen sprachen gemischte Sprachformen, vor allem in ländlichen Regionen. Oft wurden solche gemischten Varianten auch als kaschubisch bezeichnet, obwohl sich ihre Sprecher durchaus als Deutsche bzw. deutsche Kaschuben ansahen. Meist sprachen sie auch reines Deutsch und waren so gesehen auch Zweisprachig.
Günter Grass war ja als Jugendlicher auch ein Patriot, der seine Heimat verteidigen wollte, wie die meisten Westpreußen, die eigentlich immer auch kaschubische Wurzeln hatten.
Der ehemalige polnische Außenminister Janusz Reiter hat ganz offen gesagt, das sein Vater Deutscher(aus Westpreußen) sei.
Als Besucher, von dem man keine Vor- o. Nachteile hat, bekommt man ehrliche Antworten. Die vielen Leute, die deutsch sprechen können, wollen dies natürlich auch gebrauchen. Obwohl sie in Schlesien und Westpreußen mit sehr vielen Leuten deutsch sprechen könnten, fangen sie das Gespräch mit fremden Leuten nicht unbedingt auf deutsch an, so wie ich das immer gemacht habe. Ich habe die Leute immer erst gefragt, welche Sprache sie benutzen wollen o. einfach zuerst auf deutsch angefangen.

viele Grüße

Paul

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21.01.2013, 23:59
Beitrag: #89
RE: Antideutsch sein
(20.01.2013 22:55)Suebe schrieb:  Nix "deutschstämmig" er rechnet sich zu den Kaschuben.

Er hätte nicht Ministerpräsident werden können, wenn er gesagt hätte, er sei Zweisprachig und würde sich auch als Deutscher fühlen, da er in seiner Jugend auch in seiner Familie viel deutsch gesprochen hat.

viele Grüße

Paul

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22.01.2013, 16:34
Beitrag: #90
RE: Antideutsch sein
zitat Paul:
Zitat:Vor dieser Anexion waren auch die "Kaschuben" deutsche Staatsangehörige und gehörten zu unserem deutschen Volk.

Da meint Paul das Jahr 1920 und den Versailler Vertrag. Annektiert wurde da aber, streng genommen nichts, sondern nach einem verlorenen Krieg unfreiwillig abgetreten.
Nochmal bißchen "klugscheißen" die Kaschuben können frühestens 1939 deutsche Staatsangehörige geworden sein.
Vor Adolfen war man Preuße oder Bayer oder Sachse, erst seit den mittleren 30ern gibt es eine deutsche Staatsbürgerschaft.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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