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Eurokrise
09.10.2012, 04:16
Beitrag: #141
RE: Eurokrise
Aus Anlass des gestern in Kraft getretenen ESM hier eine Zusammanfassung der Krisenchronologie:

http://www.format.at/articles/1237/931/3...onik-krise

Zur Aufheiterung:

Ein Sonnenschirm schützt vor Sonne.
Ein Regenschirm schützt vor Regen.
Ein Rettungsschirm schützt vor.....?

MfG, Titus Feuerfuchs
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09.10.2012, 17:31
Beitrag: #142
RE: Eurokrise
http://www.youtube.com/watch?v=eWm6zq4eUCQ
http://www.youtube.com/watch?v=0NRG1DMts...ure=relmfu

Wenn Du mal 30 Minuten Zeit hast, nimm mal bitte Stellung zu dieser Rede. Also zu dem Wirtschaftskram, Libyen ist ne andere Baustelle.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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10.10.2012, 01:20
Beitrag: #143
RE: Eurokrise
(09.10.2012 17:31)Viriathus schrieb:  http://www.youtube.com/watch?v=eWm6zq4eUCQ
http://www.youtube.com/watch?v=0NRG1DMts...ure=relmfu

Wenn Du mal 30 Minuten Zeit hast, nimm mal bitte Stellung zu dieser Rede. Also zu dem Wirtschaftskram, Libyen ist ne andere Baustelle.

Hab' ich doch schon alles mal durchgekaut....

Ich arbeite zuerst die kurze Liste der richtigen Punkte seiner Rede ab:

1) Banken. Die Politik steht unter Kuratel übermächtiger Banken, insbesondere Goldman Sachs. Schlimm, aber kaum änderbar.
Die Ironie daran ist, dass die Linke diese Abhängigkeit noch vergrößern will, da sie weitere Finanzierung auf Pump befürwortet.

2) Rüstung in Griechenland: Diese ist aus strategischen Gründen bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Nur kann davon ausgegangen werden, dass der deutsche Eexport weder von Gr im Allgemeinen, noch von dessen Rüstung im Speziellen abhängig ist.

3) Sparpolitik in Gr und andern PIIGS: Diese ist so übertrieben und ziellos, wie sie betrieben wird, in der Tat kontraproduktiv.


Jetzt zum übrigen, was danach schreit, widerlegt zu werden. Man weiß ja kaum, wo man ansetzen soll, weil man vor lauter Wald keine Bäume mehr sieht....


1) "Die Reichen": Wer ist das, ab wann spricht man von "reich"?

2) Ratingagenturen: Sind nur der Überbringer der schlechten Nachricht und nicht das Problem selber. In der Regel preisen Investoren Downgradings schon lange vor ihrer Bekanntgabe ein.
Das vielzitierte Bsp. USA ist keines, weil für die USA völlig andere Voraussetzungen gelten als für die PIIGS. (Weltleitwährung, stärkere Wirtschaft, eigene Notenbank,...)

3) Es ist sehr schlau von Gysi, sich seine Argumente vom politischen Gegner zu holen. Nur sind diese nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen, sondern beziehen zumeist auf die USA, wo die Steuerlast für Spitzenverdiener in der Tat zu gering ist.

4) Der zitierte Soros ist der Obermeinungsmacher, obwohl er weder irgendeinder Bank oder Konzern vorsteht, noch jemals eine politische Funktion innehatte. Einfach nur ein steinreicher Spekulant, vor dem alle kriechen und der überall seine Finger drinhat, von den Bilderbergern bis in zur trilateralen Kommision.

5) Die Polemiken gegen "Die Reichen" erschöpfen sich in der plump-dreisten Unterstellung von Unwahrheiten. Entgegen Gysis Aussagen, zahlen diese sehr wohl Steuern und das nicht zu knapp:
http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...0#pid10520
Außerdem soll er mir eine einzige zivilisierte Gesellschaft ohne steinreiche Oberschicht zeigen. Es gab keine und wird auch nie eine geben. In sämtlichen kommunistischen Staaten ist diese Oberschicht besonders dünn und besonders reich, während das übrige Volk besonders arm ist.

6) Dann vergleicht der Gute die Exporte innerhalb der EU mit denen innerhalb Deutschlands. Dabei dürfte ihm entgangen sein, dass die EU, respektive der Euroraum, zum Glück noch kein Bundesstaat ist, sondern nach wie vor aus einzelnen Nationalstaaten besteht. Deshalb ist der Euro, entgegen seiner Behauptung, auch keine Binnenwährung.

7) Mit dem Vorschlag eine Transaktionssteuer ggf auch nur in D einführen zu wollen, beweist Gysi entweder Ahnungslosigkeit oder antideutsches Denken.

8) Dann kommt der Gipfel an hanebüchenem Schrott zutage, der von linken Ökonomen wie Flassbeck in D oder Schulmeister in Ö bis zum Erbrechen immer und immer wieder zu Besten gegeben wird.

Er behauptet, D exportiere nur aufgrund der niedrigen Löhne soviel und das sei der Grund für den Bankrott der PIIGS.

Dem Besten dürfte entgangen sein, dass D seit jeher eine Exportnation und schon in den 80ern Exportweltmeister war, als von Lohndumping noch keine Rede war.
Deutsche Exportartikel verkaufen sich nicht über den Preis, sondern aufgrund der Qualität und Innovation.
Er gibt in der Rede interessanterweise auch zu (womit er sich widerspricht), dass Griechenland, Portungal und Spanien (wobei er bei Letzterem nicht ganz recht hat) für den deutschen Export keine Rolle spielen.

Den wahren Schuldigen, nämlich die Politiker, nennt keiner, auch er nicht.

Es wird immer so getan als seien die PIGS mit vorgehaltener Pistole (von D) gezwungen worden, sich bis über beide Ohren zu verschulden und durch ihre reformresistente, wirtschafts- und standortfeindliche Vogelstrausspolitik den Karren an die Wand zu fahren.

Das war IHRE Entscheidung, und die Griechen hatten Papandreou wiedergewählt, weil dieser eingedenk der prekären Haushaltslage trotzdem weiterhin Geldgeschenke versprochen hatte. Wer ist schuld und wurde heute wieder in Athen mit Nazidevotionalien begrüßt, etwa GS, Pasok oder die Nea Demokratia?
Nein, Merkel, die stellvertretend für D in Gr war. Deutschland, das seit über 30 Jahren Milliarden nach Gr pumpt , muss sich diese Frechheit gefallen lassen!!Angry
Ich gebe dem einfachen Griechen nur bedingt Schuld, aber die hetzenden griechischen Medien, die devote deutsche Politik, die EU, und die griechischen Eliten, die dafür gesorgt haben, dass der Riss zwichen Gr und D immer tiefer wird, mache ich für dieses Desaster verantwortlich!
"Friedensprojekt" EU....

MfG, Titus Feuerfuchs
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11.10.2012, 05:55
Beitrag: #144
RE: Eurokrise
Spanien wandert mit Riesenschritten in Richtung Rettungsschirm.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boe...39946.html

MfG, Titus Feuerfuchs
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11.10.2012, 17:07
Beitrag: #145
RE: Eurokrise
Hm, ok.
Was sagst Du zu der These, dass D. nur deshalb noch immer gute Exporte hat, weil es niedriges Lohnniveau hat? Also das im gegenteiligen Fall, D. keine so große Rolle mehr spielen würde?

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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11.10.2012, 20:39
Beitrag: #146
RE: Eurokrise
(11.10.2012 17:07)Viriathus schrieb:  Hm, ok.
Was sagst Du zu der These, dass D. nur deshalb noch immer gute Exporte hat, weil es niedriges Lohnniveau hat? Also das im gegenteiligen Fall, D. keine so große Rolle mehr spielen würde?

Viriathus, das habe ich doch alles schon geschrieben, z.T. mehrfach. Einige Seiten davor mit Schaubildern bzw. Grafiken illustriert, lies das bitte, wenn dich das Thema interessiert.

Kurz nochmals und ergänzend: D ist am Weltmarkt z.B. im Gegensatz zu fernöstlichen Billiglohnländern nicht aufgrund niedriger Löhne erfolgreich, sondern aufgrund hoher Outputs, überschaubarer Konkurrenz, Innovation und Qualität.

Ich sag' bestimmt nicht, dass die Lohnstückkosten egal sind, aber sie haben für D nicht die Relevanz, die ihnen zugeschrieben wird und die sie in vielen andern Volkswirtschaften haben, die ihre Exporte vorrangig über den Preis verkaufen. Würde der Staat weniger in die Börsen der Menschen eingreifen, würde der Unterschied zwischen netto und brutto sinken, die Menschen hätten also höhere Löhne, ohne dass sich die Lohstückkosten ändern würden.

Zur Situation der Arbeitnehmer im Allgemeinen:
Diese hat in D zweifelsohne gelitten und gehört verbessert, nicht nur aus sozialen sondern auch aus ökonomischen Gründen. Letztere sind u.a. in einer Stärkung des Binnenmarktes und einer damit verbundenen geringeren Abhängigkeit von Exportmärkten begründet. Das wäre durchsetzbar, ohne die Unternehemen zu schwächen, wenn man ihnen auf anderer Ebene entgegenkäme. Ich denke da insbesondere an Bürokratieabbau, günstige Energieversorgung, und ein unternehmerfreundliches Steuerwesen. Das alles würde die Wirtschaft stärken.

MfG, Titus Feuerfuchs
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29.10.2012, 04:44
Beitrag: #147
RE: Eurokrise
(28.08.2012 21:40)Viriathus schrieb:  Erstaunlich: Noch immer sind es bisher Haftungen, bisher kein einziger echter Euro.
Ursprünglich dachte ich, dass sei nur anfangs so, aber es ist glaube ich immer noch kein Euro geflossen, obwohl wir nun schon eine ganze Weile "Krise" haben und manche schon seit über einem Jahr Krisenstimmung verbreiten.

Jetzt geht es, wie bereits erwartet, ans Eingemachte.

Die Trioka befürwortet einen neurlichen Schuldenschnitt für Griechenland; Draghi im selben Atemzug eine weitere Aufgabe der Souveränität zugunsten Brüssels, sowie eine Direktfinanzierung von Staatsschulden durch die EZB.

Dieser neue Schuldenschnitt soll auch staatliche Gläubiger und damit direkt den Steuerzahler betreffen. Der erster Schuldenschnitt betraf nur private Gläubiger und damit nur mittelbar den Steuerzahler, der für die Rettung der Banken aufkommen musste, die sich mit griechischen Bonds und CDS verspekuliert hatten.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...63826.html

MfG, Titus Feuerfuchs
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11.11.2012, 17:58
Beitrag: #148
RE: Eurokrise
80% der Griechen zweifeln an der Demokratie als Staatsform und kritisieren (zu Recht) die agierenden Parteien. Nur: Sie waren es auch, die diese Parteien von Geldverprassern und Schuldenkaisern mit fliegenden Fahnen gewählt hatten....

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten....emokratie/

MfG, Titus Feuerfuchs
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11.11.2012, 19:12
Beitrag: #149
RE: Eurokrise
(11.11.2012 17:58)Titus Feuerfuchs schrieb:  80% der Griechen zweifeln an der Demokratie als Staatsform und kritisieren (zu Recht) die agierenden Parteien. Nur: Sie waren es auch, die diese Parteien von Geldverprassern und Schuldenkaisern mit fliegenden Fahnen gewählt hatten....

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten....emokratie/

tz,tz,tz,ich war mal so frei, wer von fliegenden Fahnen schreibt, hat AUCH !!! von Wirtschaft keine Ahnung: Und täglich grüßt das Murmeltier
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12.11.2012, 04:46
Beitrag: #150
RE: Eurokrise
(11.11.2012 19:12)krasnaja schrieb:  
(11.11.2012 17:58)Titus Feuerfuchs schrieb:  80% der Griechen zweifeln an der Demokratie als Staatsform und kritisieren (zu Recht) die agierenden Parteien. Nur: Sie waren es auch, die diese Parteien von Geldverprassern und Schuldenkaisern mit fliegenden Fahnen gewählt hatten....

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten....emokratie/

tz,tz,tz,ich war mal so frei, wer von fliegenden Fahnen schreibt, hat AUCH !!! von Wirtschaft keine Ahnung: Und täglich grüßt das Murmeltier

Diese konsistente Schlussfolgerung ist freilich unwiderlegbar.Rolleyes

Wolltest du mich nicht ignorieren?Big Grin

MfG, Titus Feuerfuchs
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12.11.2012, 10:44
Beitrag: #151
RE: Eurokrise
(12.11.2012 04:46)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(11.11.2012 19:12)krasnaja schrieb:  tz,tz,tz,ich war mal so frei, wer von fliegenden Fahnen schreibt, hat AUCH !!! von Wirtschaft keine Ahnung: Und täglich grüßt das Murmeltier

Diese konsistente Schlussfolgerung ist freilich unwiderlegbar.Rolleyes

Wolltest du mich nicht ignorieren?Big Grin

DAS schon, und darum auch mein "ich war mal so frei" , nur man muss Euch Rechtspopulisten ab und an auch auf die Finger schauen, damit ihr nicht allzuviel Unheil mit eurer Schreiberei anrichtet
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14.11.2012, 14:58
Beitrag: #152
RE: Eurokrise
Aus dem gleichen Sumpf ….

Eines der Ammenmärchen in der Deutschen Geschichte ist die Behauptung, daß Hitler erst durch die Auswirkungen des Versailler Vertrages möglich geworden ist und darum „eigentlich die Entente eine Mitschuld am Hochkommen Hitlers trägt“ das wird zwar nicht so deutlich gesagt, aber mit dem steten Hinweis auf Versailles angedeutet, unterstellt.
Der Hintergrund dieses Märchens dürfte sich jeden Fünftklässler erschließen.

Warum ist das ein Ammenmärchen ?
Richtig ist, dass Hitler in den Anfangsjahren der NSDAP mit dem Hinweis auf die territorialen Verluste des Reiches oder irgendwelcher Aktionen der Sieger auf dem Territorium des Reiches (Besetzung Ruhrgebiet durch Frankreich) keinen Blumentopf gewinnen konnte.
Ja selbst die Reparationen waren keine mehr.

Erst als 1929 von außerhalb Deutschlands Dinge passierten, die die Deutsche Wirtschaft zum Zusammenbrechen führten, erst da begann dieser Stern namens Hitler zu blenden.
Hitler siegte also nicht auf der nationalen Schiene (von der er sicher Vieles verstand) sondern auf der wirtschaftlichen Schiene (wovon er bis zum Schluß nichts verstand)

Hitler erkannte mit seiner untrüglichen Fähigkeit zum Populismus den propagandistischen Erfolg der Abkehr von der nationalen zur wirtschaftlichen Agitation.

Und es ist darum nicht zufällig, das auch die Neue Rechte in Deutschland und die Rechte, die sich aus dem deutschsprachigen Ausland in Deutschland einmischt, ihre trübe Argumentation auf den Wirtschaftsfaktor focusiert hat: Thema Eurokrise.

Für Rechtspolulisten und Rechtsextremisten gehört der stete Hinweis auf die sog. Eurokrise (die keine ist, es ist allenfalls eine Staatskrise Griechenlands) zu ihrer trüben und unappetitlichen Argumentation, es sollte hier nicht vergessen werden. .
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27.11.2012, 20:48
Beitrag: #153
RE: Eurokrise
Anlässlich der jüngst beschlossenen Geldverbrennungsaktion aktuelle Zahlen und Grafiken zur wirtschaftlichen Situation Griechenlands:


[Bild: 1353237594493.gif]


Der Graph für die Wirtschaftentwicklung ist allerdings Schrott. Trotz eines Minus von 6% in diesem Jahr zeigt der Graph nach oben. Eigentlich müsste er nach unten zeigen, bloß weniger steil als für das Vorjahr mit minus 7,1%.

[Bild: 1353237583679.gif]

http://derstandard.at/1353207379251/Grie...arden-Euro

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.11.2012, 18:24
Beitrag: #154
RE: Eurokrise
Das Problem in Griechenland ist irgendwie, dass bei den Ausgaben zu radikal gekürzt wurde (ärztliche Versorgung, Bildungssystem etc.). Sie hätten vielleicht eher die Einnahmen Griechenlands erhöhen sollen, vielleicht eine kleine Überprüfung der Steuerehrlichkeit. Das Problem ist wahrscheinlich, dass die größten Steuerhinterzieher Beziehungen zur Regierung haben oder sogar in ihr sitzen.

Man sieht in den Graphiken zwar, dass es aufwärts oder zumindest nicht mehr so steil abwärts geht, aber um welchen Preis!

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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29.11.2012, 01:24
Beitrag: #155
RE: Eurokrise
(28.11.2012 18:24)Maxdorfer schrieb:  Das Problem in Griechenland ist irgendwie, dass bei den Ausgaben zu radikal gekürzt wurde (ärztliche Versorgung, Bildungssystem etc.).

Teilweise ja. Es wurde auch an den falschen Stellen gekürzt. Dazu kommt, dass ein Land, in dem ein Gutteil der Bev. vom Staat lebt (Beamte, etc.) einen darauf ausgerichteten Wirtschaftskreislsuf hat.
Kürzungen sind richtig un notwendig, nur kommt der Wirtschaftskreislauf, wenn die Kürzungen zu plötzlich kommen, zum Erliegen, weil er sich nicht schnell genug an die geänderten Bedingungen anpassen kann.
Zeit ist überhaupt ein Grundproblem, denn die braucht es, um einen verkrusteten defizitären und korrupten Beamtenstaat nachhaltig zu reformieren.

(28.11.2012 18:24)Maxdorfer schrieb:  Sie hätten vielleicht eher die Einnahmen Griechenlands erhöhen sollen, vielleicht eine kleine Überprüfung der Steuerehrlichkeit. Das Problem ist wahrscheinlich, dass die größten Steuerhinterzieher Beziehungen zur Regierung haben oder sogar in ihr sitzen.

Die Einnahmenquote in Griechenland ist hoch, sie weiter zu erhöhen ist ein Wirtschaftskiller. Es wäre, wie du richtig angemerkt hast, ein wichtiger Schritt, die vorhandenen Steuergesetze zu exekutieren.
Einnahmenerhöhung um damit ein kaputtes System nicht nur zu finanzieren, sondern auch noch zu stärken, ist der größte Fehler. Genau das passiert aber auch in anderen Staaten, auch in Österreich.

Einnahmenerhöhung ist nicht Sparen. Der Staat neigt dazu, mehr Geld (ineffizient) auszugeben, als er hat. Füttert man ihn zu stark braucht er immer mehr davon...

(28.11.2012 18:24)Maxdorfer schrieb:  Man sieht in den Graphiken zwar, dass es aufwärts oder zumindest nicht mehr so steil abwärts geht, aber um welchen Preis!

Nicht nur das. Jede der Graphiken zeigt, dass lediglich der Verfall gebremst wird, er geht aber natürlich weiter. Von einer Erhohlung kann keine Rede sein.
Die niedrigeren Zinsen von gut 16% gehen auf die Geldschwemme der EZB zurück, sind aber immer noch für jden Staat unfinanzierbar. 7% gilt gemeinhin als erträgliches Maximum.

MfG, Titus Feuerfuchs
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30.11.2012, 00:54
Beitrag: #156
RE: Eurokrise
Baroso betreibt das Projekt eines europäischen Bundesstaates, der gleichzeitig zur Schuldenunion mutieren soll (also inklusive Bankenunion, Eurobonds, etc...) mittels "Fünfjahresplan"
massiv voran:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten....-schaffen/

Aber einige glauben ja noch immer, es gäbe keinen Brüsseler Zentralismus, und die Nationalstaaten können frei agieren....

MfG, Titus Feuerfuchs
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05.12.2012, 02:00
Beitrag: #157
RE: Eurokrise
Die Gerichte schützen die Interessen der Hochfinanz und deren Vertreter. Journalisten bekommen von der EZB keine Akten bezüglich der durch Goldman-Sachs betriebenen Betrügerei Griechenlands, die damals unter dem heutigen EZB-Präsidenten und vormaligen Goldman-Sachs-Vizepräsidenten in Europa -Mario Draghi- stattfand.

Begründung:
"Das Vertrauen der Steuerzahler könnte erschüttert werden."

Das ist so eine dreiste Frechheit, dass man fast darüber lachen könnte, wenn's nciht zu Verzweifeln wäre.

Aber es ist ja völlig normal, dass Investmentbanker, wie Draghi, Papademos oder der demokratisch nicht legitimierte Monti, gleichzeitig wichtige politische Entscheidungsträger sind. Darüber regt sich niemand, keine politische Partei, auf.

Könnte es dabei eventuell zu Interessenkonflikten kommen? Nein, nicht doch, diese Herrschaften denken sicher nur an das Wohl der Menschen und der EU und haben das von GS hintangestellt...har, har, har....Rolleyes



In den Medien wird darüber natürlich nur in einer Nebenmeldung berichtet. Das Volk geglückt man lieber mit belanglosem Mumpitz, wie der Schwangerschaft der britischen Prinzessin....

http://diepresse.com/home/politik/eu/131...u/index.do

MfG, Titus Feuerfuchs
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29.04.2013, 20:37
Beitrag: #158
RE: Eurokrise
Für User mit etwas Muße erklärt Sinn u.a.hier, warum D nicht der Euro-Profiteur ist, als der es gerne hingestellt wird. D hat durch das Eurosystem einen massiven Kapitalabfluss, v.a. in die PIGS, erlitten.

http://www.youtube.com/watch?v=MqVR0rk4KXU

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.11.2014, 23:59
Beitrag: #159
RE: Eurokrise
Ganz interessant, was im Nachhinein so ans Licht kommt.

Zitat:Den Haag erwog Rückkehr zu Gulden

Eurokrise. Auf dem Höhepunkt der Krise bereitete sich die niederländische Regierung auf eine Rückkehr zur eigenen Währung vor. Gespräche und Absprachen gab es auch mit Deutschland.[...]

http://diepresse.com/home/politik/eu/459...ern.portal

Zum Höhepunkt der Eurokrise wurden derartige Aussagen als Verschwörungstheorie abgekanzelt....

MfG, Titus Feuerfuchs
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23.11.2014, 16:03
Beitrag: #160
RE: Eurokrise
Eine Regierung, die das nicht getan hat, handelte grob fahrlässig. Die Holländer also offensichtlich nicht.
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