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Elternmodelle und Kindererziehung .
22.12.2012, 15:58
Beitrag: #18
RE: Elternmodelle und Kindererziehung .
(22.12.2012 14:18)Wallenstein schrieb:  Aber nein, ganz ironisch ist das nicht gemeint.
Was bleibt denn den Eltern, wenn sie solch elementare Dinge nicht an ihre Kinder weitergeben? Auch Zähneputzen gehört dazu, in späteren Jahren das Rasieren bei den jungen Männern, die Damenhygiene, egal wie problematisch die damals war.

Okay, bleiben wir fürs erste mal beim Schuhebinden. Dir ist schon klar, daß ein sagen wir, vierjähriges Kind nicht einfach einmal gezeigt bekommt, wie man Schuhe bindet und schwupps- schon kann es das. Das muss etliche Male kommen, etliche Male geübt werden.
Natrülich mache ich das als Mutter mit meinen Kindern zu Hause. Nur-auch wenn ich mich einen ganzen Nachmittag hinsetze und übe, heißt das noch nicht, daß das Kind das am nächsten Tag kann. Schön ist es dann, wenn es in der Kita weitergeübt wird.
Schließlich muss ich meinen Kindern zu Hause ja auch noch ein paar andere Sachen beibringen. Sachen, bei denen es natürlich auch hilfreich ist, wenn die in der Kita ebenso eingeübt werden. Händewaschen nach dem Toilettengang zum Beispiel. Wegräumen, was man aus dem Regal genommen hat. Sich nicht den Teller vollschaufeln und dann alles stehen lassen. Eine Vorlage aus papier ausschneiden. Eine Fläche ausmalen. Eine Jacke anziehen usw.
Es ist einfach viel. Und da kann es meiner Meinung nach einfach nicht sein, daß eine Institution, die für sich immerhin in Anspruch nimmt, einen wertvollen (oder sogar wertvolleren) Anteil an der Erziehungsarbeit zu leisten, sich von den alltäglichen Aufgaben distanziert.

(22.12.2012 14:18)Wallenstein schrieb:  Was bleibt? Nur, dass sie (die Eltern) die biologischen Produzenten sind?
Da muß einfach mehr sein. Das hat über Jahrhunderte, über Jahrtausende funktioniert. Zumindest in der einfachen, normalen Bevölkerung, z.T. selbst in den herrschaftlichen Familien.

Du scheinst aber vollkommen im Frust zu stecken, wenn du der Meinung bist, daß Sachen der Hygiene so ungefähr das einzige sind, was Eltern ihren Kindern mitgeben können.
Ich habe meinen Kindern stundenlang vorgelesen, und tue es sogar heute noch manchmal. Ich war mit ihnen im Wald, habe sie über Baumstämme balancieren lassen und mit ihnen Staudämme im Bach gebaut. Ich habe ihnen beigebracht, "danke" zu sagen, wenn sie etwas geschenkt bekommen. (Okay, ich gebe zu, das ist dann vielleicht etwas altmodisch.)
Ich habe ihnen beigebracht, höflich und rücksichtsvoll zu sein (was sich im Laufe ihres Lebens vermutlich eher nachteilig für sie auswirken wird). Sie haben von mir gelernt, wie man sich am Esstisch zu benehmen hat und...und...und... Von daher komme ich nicht wirklich auf den Gedanken, meinen Kindern nichts beigebracht zu haben, nur weil der Ältere das Schuhebinden im Kindergarten gelernt hat...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 22.12.2012 15:58

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