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Elternmodelle und Kindererziehung .
18.12.2012, 13:50
Beitrag: #2
RE: Elternmodelle und Kindererziehung .
(18.12.2012 12:43)Luki schrieb:  Servus .

Auf Wunsch von Bunbury eröffne ich mit nachfolgendem Beitrag
ein neues Thema .


Abgesehen davon daß zufälligerweise die Frau Rosenkranz in Ansätzen
einmal eine akzeptable Ansicht vertritt ist es auch meine Überzeugung
daß es zwar , aufgrund von Scheidungen oder Todesfällen verschiedenste Familienmodelle gibt .
Es für die Kinder aber eminent wichtig für ihr Heranwachsen ist , wenn möglich
in einer funktionierenden Zweierbeziehung aufzuwachsen .

Eigenartigerweise ist man seit Kurzem sogar auf die tiefschürfende Erkenntniss gekommen daß es für die Knaben und ihr Selbstverständniss und auch ihrem Verständniss zu ihrem späteren Umfeld nicht gerade förderlich ist ,
in Kindergärten und anschließend in den Volksschulen nur
von Lehrerinnen betreut zu werden .

Bei Manchen , auch bei verheiraten Eltern ( Vater Pendler oder Montage ),
fehlt zuhause schon das positive väterliche Vorbild
und dann auch noch in der Schule ?

Zwar bin ich in meinem Bekanntenkreis , dank meiner Ansichten ,
als zu liberal verschrien .
Aber bei der Erziehung unseres Nachwuchses hört es sich auf .
Aufgrund von mir obgenannten Konstellationen gibt es leider
immer zu wenig intakte Familien .

Ja , wir müssen die Realität akzeptieren und das Beste ,
auch in anderen Lebensmöglichkeiten
oder in Zeitfamilienmodellen finden .
Aber nicht unter der Prämisse daß sich die getrennten Exehepartner
eventuell selbstverwirklichen wollen , sondern nur unter der Vorraussetzung ,
was ist das Beste für die betroffenen Kindern .


Ich stimme dir hier absolut zu.

Es ist nur leider nicht mehr gesellschaftliche Realität. Lassen wir einfach mal die Ehe ohne Kinder außen vor, das würde hier zu weit führen.

Es geht um die traditionelle Familie. Eltern und Kinder. Gesellschaftlich ist es heutzutage absolut kein Problem mehr, wenn jemand sagt "Ich habe keinen Bock mehr auf meine Familie. Die ist nicht so, wie ich mir das mal vorgestellt habe, also weg damit."

Das ist gesetzlich sanktioniert. Das darf man tun. Und gesellschaftlich anerkannt ist es auch- zumindest, wenn der Mann geht. Oder, wenn die Frau geht und die Kinder mitnimmt. Daran stößt sich keiner, die Betreffenenden müssen auch nicht mit gesellschaftlichen Nachteilen rechnen.
Gut, Männer, die mit und Frauen, die ohne Kinder gehen, werden dann schon eher etwas seltsam angesehen. Der Mann kann jeglichen beruflichen Aufstieg vergessen, die Frau jeden gesellschaftlichen.

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wenn Papa geht, dann ist das Unterhaltsrecht seit 2008 so gestrickt, daß Mama arbeiten muss, wenn eine öffentliche Betreuung zur Verfügung steht. Über deren Qulität müssen wir nicht weiter diskutieren- sie ist finanziell viel zu schlecht aufgestellt, um überhaupt so etwas wie "Qualität" hervorbringen zu können.

ja, es ist schon von Vorteil, daß eine Frau nicht mehr mit einem gewalttätigen Ehemann verheiratet bleiben muss, der sie und die Kinder schlägt. Und es ist sicher für die ganze Familie das beste, wenn die Kinder eben nicht mehr unter einem alkoholkranken Vater oder einer alkoholkranken Mutter zu leiden haben. Auch, daß eine Frau einen Mann verlassen kann, der sich an den Kindern vergreift, ist ein ganz großer Schritt nach vorne gewesen. Und wo sich Eltern nur streiten und aufs Blut zerfleischen, ist eine trennung sicherlich auch besser.

Aber die Mehrheit der Trennungen fördert das Kindswohl definitv nicht.
Diese Freiheit, nicht mehr verheiratet bleiben zu müssen ist einen Schritt zu weit gegangen. Ein Mann und eine Frau beschließen, gemeinsam eine Familie zu gründen, gemeinsam Kinder in die Welt zu setzen und sie gemeinsam großzuziehen.
Und irgendwann stellt einer von beiden fest, daß das ja jetzt doch irgendwie nicht das ist, was er/ sie sich vom Leben vorgestellt hat und beschließt zu gehen.

Und das wird demjenigen auch ziemlich leicht gemacht. Viel zu leicht. Kein Bock mehr? Man geht- und alles ist okay. Zahlen muss man nicht mehr unbedingt so viel wie früher. Und weil ja jeder weiß, daß die Kinder beide Eltern brauchen, muss man nicht mal auf die Kinder verzichten. Gesellschaftlich ist das ganze auch kein Problem mehr.

Den Kindern erlegt man ganz munter ein Pendeln zwischen zwei Welten auf und erzählt ihnen am Ende sogar noch so einen Quatsch, daß sie doch das große Glück haben, zwei Welten kennenzulernen. Ob sie das auch so empfinden, werden Kinder selten gefragt.

Die Vermittlungsleistung, die in einer normalen Ehe die Eltern innehaben, nämlich zwischen ihren beiden Standpunkten einen Kompromiss zu finden, wird bei getrennt lebenden Eltern den Kindern auferlegt. Sie müssen die Kompromisse finden, sie müssen vermitteln. Und damit sind Kinder vor allem vor der Pubertät gnadenlos überfordert.

Wenn sie Pech haben, kommen sie nicht zur Ruhe. Pendeln nicht nur zwischen zwei Standpunkten, sondern auch zwischen zwei Orten (schicke Kombination in Verbindung mit G8 übrigens.)

Dazu kommt dann der Alltag. Einer muss plötzlich das machen, was vorher zwei gemacht haben. Da muss man sich nichts vormachen- es geht ganz einfach nicht. In Normalen Zeiten muss das keinen Mangel bedeuten, aber wenn es stressig wird, wenn zuviel auf einmal kommt, dann fehlt auf einmal jemand. Das ist ganz einfach so. Die Kinder müssen Einschränkungen hinnehmen. Und sie werden dann vielleicht doch mal eine Runde schneller vor dem Fernseher zwischengeparkt.

Es fehlt jemand, der die Vermittlung zwischen Kind und Elternteil übernimmt, wenn es so langsam losgeht mit den Pubertätsbedingten Konflikten.

Und es fehlt ein wichtiges Elternteil.
Wenn ein zwölfjähriger veränderungen an sich feststellt- dann redet er nicht unbedingt die Mutter darauf an, genauso wenig wie das Mädchen, das das erste Mal die Periode bekommt, mit Papa darüber redet.
Frauen, die ohne Vater aufgewachsen sind, haben laut Studien ein sehr viel geringeres Selbstwertgefühl, weil ihnen der gegengeschlechtliche Elternteil in der Pubertät zum widerspiegeln gefehlt hat. Das gleiche gilt für Jungs, die ohne Mutter aufwachsen...

Daß Kinder beide Eltern brauchen, hat sich in unserer Gesllschaft zwar dahingehend durchgesetzt, daß nur noch sehr selten ein Elternteil das alleinige SOrgerecht bekommt, aber die Trennung wird ihnen dadurch zusätzlich erleichtert...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Elternmodelle und Kindererziehung . - Bunbury - 18.12.2012 13:50

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