Katholische Kirche & Menschenrechte - Ein Lernprozess?
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21.12.2012, 22:03
Beitrag: #9
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RE: Katholische Kirche & Menschenrechte - Ein Lernprozess?
Zitat:Es war zumeist ein reaktives Agieren. Man ändert nur etwas, wenn's nicht mehr anders geht. Daran hat sich bis heute nichts Grundsätzliches geändert, wie man am Umgang mit Sexualverbrechen in den eigenen Reihen sehen kann. Nur kleine Anmerkung, ich will das hier nicht groß thematisieren, weil was das angeht ich auch schon genug Prügel bezogen habe: Eigentlich muss man davon ausgehen, dass Missbrauch und Nötigung von Schutzbefohlenen nicht vorkommt, weil sie massiv den Glaubensgrundsätzen und dem menschlichen Urvertrauen widerspricht. Punkt. Zitat:Die Katholische Kirche als solches hat sich für Menschenrechte, die ja an und für sich mit der christlichen Ethik kongruent sind, nat. nicht interessiert. Das kann man so nicht sagen. Die untersuchten Dokumente behandeln die Menschenrechte tatsächlich nur am Rande, weil eigentlich vorrausgesetzt wird, dass sie auch eingehalten werden, einige Bekämpfungen der Freiheitsrechte gehen tatsächlich in die Richtung, alle Polemik, die dir franz. Revolution gegen die kath. Kirche hervorgebracht hat von der Kirche weg zu halten. Ein Interesse ist da, aber es ist zart und immer wieder gar nicht Gegenstand der Diskussion gewesen, das ist schon richtig. Zitat:Anmerkung: Das war zumindenst bei Dr. Zschiedrich so... Leider ist nun weg vom Lehrstuhl, was ich sehr bedauere. Zitat:Das Unfehlbarkeitsdogma sollte diesen Machtverlust kompensieren. Ich bin über den Satz nicht so recht glücklich, weil man dem Dogma nicht gerecht wird. Das klingt sehr stark danach, dass man einfach irgendetwas aus der Luft gegriffen hätte um sich stärker zu profilieren. Allerdings würde dieses Dogma so wie es nun abgefasst ist, das auch gar nicht bewirken, denn es macht nur in zwei Fällen wirklich Sinn. Das eine ist, in strittigen Glaubensfragen den Papst zu fragen, der die (Glaubens)Warheit dann unfehlbar und außerordentlich lehrt und/oder zweifelhafte Theologische Diskussion für allemal richtig zu stellen. Annsonsten hat das Dogma keinen übergeordneten Wert. Das ist lediglich die Fixierung dessen, was vorher schon geglaubt wurde: Wenn der Papst etwas sagte, dann ist er autoritär genug, das was er lehrt dann auch geglaubt werden soll. Ansonsten droht der Abfall vom Glauben und das Anathema. Damit ist lediglich ausgesagt, dass der Papst auch ohne Konzil (dessen Irrtumsfreiheit auch nie angezweifelt worden war) über Glaubenswahrheiten zu entscheiden. [quote]Politische Freiheitsrechte mussten dort zurücktreten, wo der christliche Glauben bedroht zu sein schien. (/quote] Ja gut das ist heute auch noch so. Man betrachte den CIC/1983. Allerdings ist das auch nachvollziehbar. Die Kirche sagt im Weltlichen hat man die zugesagte Freiheit sich zu entscheiden, aber sobald der persönliche Glaube damit in Frage gestellt wird, ist auch kein Glaube mehr, als gehört man nicht mehr dazu. Man darf ja auch nicht erwarten, dass man innerhalb einer Gemeinschaft die Regeln bricht. Die Entscheidung zum Glauben und zu Kirche ist ja auch eine Freie. Leider wird das mit dem Vergaltigungen und so weiter nicht konsquent genug durchgesetzt. Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten "Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12 |
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