Die Erfindung der Kindheit
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16.12.2012, 14:16
Beitrag: #9
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Schule und Schulpflicht
Im Jahre 1782 entschuldigen in dem damals vorderösterreichischen Villingen (heute villingen-Schwenningen) Eltern ihre Kinder vom Schulbesuch.
Es würde an geeigneten Schuhen und Winterkleidung mangeln. Überhaupt die Schulen. In Württemberg war seit dem 30jährigen Krieg der Schulbesuch obligatorisch. Aber ein Lehrerausbildung gab es nicht. Jeder der einigermaßen Lesen und Schreiben konnte, konnte auch Lehrer werden. Mit dem entsprechenden Ergebnis. Oftmals war die Lehrerwohnung, res. der einzige Raum der Lehrerwohnung gleichzeitig Schulstube. Hausarbeiten wurden von der Frau des Lehrers erledigt, während er gleichzeitig 30-40 Kinder unterrichtete. Das änderte sich um die Jahrhundertwende 18./19. Jahrhundert sehr. Den Gemeinden wurde auferlegt, für ordentliche Schulräume zu sorgen, die Lehrer wurden überwacht, (vom Pfarrer der schon zdZ durchgänig über eine stabile Bildung verfügte) der Unterrichtsstoff vorgegeben. 1811 wurde in Eßlingen das 1. württ. Lehrerseminar eingerichtet. Neben der "Regel"-Schule sollte gleichzeitig eine "Industrie-Schule" eingerichtet werden, um der Jugend ein gewisses Können und Fertigkeiten zu vermitteln. Ein Vorgänger der heutigen Berufsschule. Was sich allerdings teilweise lange hinzog. Es gibt Berichte von Gemeinden in denen sinngemäß steht, dass die Einrichtung einer "Industrie-Schule" am Ort unnötig wäre, da die Kinder in Haus- und Landwirtschaft schon über Gebühr beschäftigt wären. Was aus heutiger Sicht ebenfalls verwundert, die Lehrpläne der Dorf- und Stadtschulen differierten nicht wenig. Die Stadtkinder wurden mit umfangreicherem theoretischem Wissen versorgt. Bei den Dorfkindern wurde mehr Wert auf Kenntnisse die in der Landwirtschaft verwendbar waren gelegt. Auch dies geht anscheinend auf Pestalozzi zurück. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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