Einfluss von Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeitsbildung
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27.01.2013, 23:29
Beitrag: #26
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RE: Einfluss von Kindheit und Jugend auf die Persönlichkeitsbildung
(25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Dann gibt es wissenschaftliche divergierende Lehrmeinungen zu bestimmten Sachverhalten (z.B. bezüglich EU Krise) und da ist es fraglich, wem man eher Glauben schenkt. Ja, natürlich kann man einer einzelnen Fragen derartig gezielt auf den Grund gehen. Ich kann mir jedes beliebige Thema, das uns heute bewegt, herausnehmen und anfangen, mich mit dieser These intensiv auseinanderzusetzen. ich kann Meinungen und Gegenmeinungen hören, mich darüber informieren, wer was bezahlt usw. Ich kann mich damit beschäftigen, in welchen medien sie veröffentlicht werden (über die ich mir ja letztendlich dann auch wieder ein eigenes Bild verschaffen muss) Bei wievielen Themen der heutigen Zeit kann das einzelne Individuum genau diese Recherche anstellen? Wohl kaum bei allen- dazu reicht einfach die zeit nicht. (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Weiters einzukalkulieren, ist die Themensetzung der Medien, Fehler von Journalisten, Einfluss der Politik, die wiederum ihrerseits von div. Lobbies beeinflusst ist, etc.. Genau das ist aber nicht mehr objektiv messbar. Hier kommt das subjektive Empfinden ins Spiel und somit eine Interpretation von Informationen, die nicht alleine auf objektiven Kriterein beruht, sondern auf persönlichen Neigungen. (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Daher ist es unumgänglich, Informationen zwar aufzunhemen und zu verwerten, sie jedoch nicht als sakrosanktes Dogma zu betrachten. Natürlich hast du recht- aber ich vermisse hier näheres darüber, wie du die Informationen verwertest. (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb:(24.01.2013 21:59)Bunbury schrieb: Vielleicht gelingt es dem aufgklärten, kritischen Individuum, sich zu einem oder zwei Fragen ein detailliertes Bild zu verschaffen, aber beim Rest ist dies sicher nicht möglich- einfach, weil der Tag nur 24 Stunden hat und das menschliche gehirn, selbst bei höchstem IQ, nur begrenzt Informationen aufnehmen und verarbeiten kann. Soll das jetzt ein handfestes Argument sein? Das ist keines. Nach welchen Kriterien soll denn der mündige Rezipient selektieren? Woher hat er die denn? Was heißt im übrigen "Mündig"? Wenn er sich für Interesse an den "richtigen" Themen entscheidet? Und wie kann jemand im Kant´schen Sinne mündig sein, der sich nur einem Teil der Fragestellungen widmet? Ist er dann nicht in allen anderen Bereichen unmündig? (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb:(24.01.2013 21:59)Bunbury schrieb: Sofern meine Annahmen stimmen, würde dies bedeuten, daß das Informationszeitalter dazu führt, daß die Menschen immer unaufgeklärter werden, obwohl (bzw weil) die Datenmenge zunimmt... Die Fragestellungen der Welt heutzutage sind sehr viel komplexer als früher, und komplexe Fragestellungen erfordern komplexe Antworten. Und je komplexer das ganze ist, umso mehr unterschiedliche Bewertungen kommen zu stande. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, was die EU- Krise ausgelöst hat. Es ist eine komplexe Frage, die eine sehr komplexe Antwort verlangt. Und somit ist sie von vielen Interpretationen getragen- und wahrscheinlich gibt es nicht einmal zwei Wirtschaftswissenschaftler, die darüber wirklich einer Meinung sind. (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: und zweitens ignoriert sie, dass der Mensch im historischen Kontext noch nie so gut informiert, bzw. gebildet war, wie heute. Das klingt jetzt aber wirr. Zuerst behauptest du, die Leute heute seien nie besser informiert gewesen als heute, dann räumst du ein, daß du eigentlich vor 20 Jahren meintest, behauptest aber, das habe nichts mit dem Informationsüberangebot zu tun, das aber letztendlich in dieser Form erst 15 bis 20 Jahre besteht. Was denn jetzt? Sind die Leute heute nun besser informiert als vor 20 Jahren oder nicht? Wenn nein- warum kann es dann nicht am Informationsüberangebot liegen? (25.01.2013 06:22)Titus Feuerfuchs schrieb: Zum modernen Medienzeitalter gibt es jedoch die m.E. gute Theorie der sog. "increasing konwledge gap", die besagt, dass die Gebildeten eine höhere Medienkompetenz besitzen, ergo mit dem Informationsangebot besser umgehen können und immer gebildeter werden, während die Ungebildeten die Medien nicht entsprechend nutzen (können) und dementsprechend wissenstechnisch stagnieren. Ich liebe dieses Wort. "Medienkompetenz". Es klingt so gut, so wichtig, so allwissend. Ich habe nur bisher noch niemanden gefunden, der mir genau gesagt hätte, was das Wort nun eigentlich bedeutet. "Medienkompetenz", das sagen zum Beispiel die Werbeleute, wenn sie den Politikern und Eltern einreden wollen, daß Kinder ganz genau wissen, welcher Computer für sie der Beste ist. "Medienkompetenz"- davon reden Politiker, wenn sie gefragt werden, was sie für das Ziel guter Bildung halten. Klingt gut, dieses "Medienkompetenz." Als mündiger, aufgeklärter Bürger haben meine Recherchen bisher ergeben, daß das Wort "Medienkompetenz" die Erfindung einer Marketingagentur war... Aber ich bin ja noch nicht am Ende. Ich suche noch ein bißchen weiter... Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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