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Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
02.06.2012, 16:25
Beitrag: #1
Question Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt. Innerhalb der christlichen Kulturen wurde die Kultur auf philosophischen (vor allem Neoplatonischen) Aspekten aufgebaut. Heutzutage hat man den Eindruck, sie ist tatsächlich überflüssig. Lassen sich außer Bücher keine Konsumgüter mit ihr herstellen, auch die Bildung ist nicht unbedingt notwendig, wozu gibt es Romane, Novellen und so weiter.

Heutzutage braucht man sich keine philosophische Gedanken machen, es scheint tatsächlich überflüssig, weil die Verfassung, in der Bundesrepublik das Grundgesetz ist auf einem festen (aber philosophischem) Boden und dennoch lässt es genug Spielraum für Pragmatik und politischem Couleur. Bei genauerem Hinsehen ist die Philosophie der politischen Parteien festgefahren. Jeder scheint Lösungen zu einem Problem anzubieten und erklärt in oft durchsichtig gebastelten Zusammenhängen, warum die angebotene Lösung gerade zu der Parteiphilosophie passe.

Ist auch sonst das Leben geplagt von Sinnfreiheit, kommt man schnell auf die Idee, religiös zu werden oder sich ein Hobby zuzulegen, mit anderen Worten, sich selbst ein Sinn für sein Leben zu geben. Und diese Philosophie kann die nächste bringen. Wer kennt ihn denn nicht, den immer lustigen, fröhlichen, stattlichen und brillentragenden Professor für Philosophie, der unterm Baum sitzt und über Gott und die Welt nachdenkt? Und dann denkt man sich für was wird der bezahlt? Was leistet der Mann wertvolles außer jungen Menschen an der Uni zu lehren, denen nichts weiter bleibt als später selbst so zu werden?

Und auch Modelle zu erschaffen. Modelle die gar nicht mal philosophisch scheinen, aber es dennoch sind. Wieso lebt beispielsweise der Mensch nicht vom Brot allein? Ist er von Gott erschaffen oder nur eine üble Laune der Natur, gewollt von einer Biologie die uns schaffen kann und wenn sie will uns auch auslöscht wenn sie will? Dann aber der Dreh: Wieso in aller Welt denken wir darüber nach und leben nicht einfach? Warum habe ich nötig die Geschichte zu reflektieren um meine Konsequenzen daraus zu kennen? Die Antworten werden nur einem in Gedankenmodellen einfallen.

Und die wohl größte Frage: Wie sollen wir zusammenleben? Wieso ist mein Nebenmann so viel Wert als ich? Was erhält ihn am Leben und vor allem wie finde ich einen Lebenspartner oder Lebensparterin? Und wieso brauche ich das? Fragen über Fragen... Wie soll ich ohne Leben...

Und dann natürlich klar: sind wir bereit Antworten (und vor allem die unbequemen davon zu finden) und offen und bereit zu sein, ein Stück unseres kurzem Leben dafür zu verplempern.

Wenn man seinem Leben also einen Sinn geben will, wieso dann nicht auch mal akzeptierten, dass etwas unlogisches, wirtschaftlich nichts produktives, gedacht werden kann. Sei es Religion, die man fragt, sei es die Geschichte oder sogar die Sprache. Und wenn man das nächste mal tief betrübt ist, wird man philosophieren mit der Frage: Wieso tue ich mir das an?

Philosophie heißt Fragen stellen. Fragen an das Leben, Antworten suchen auch in dem, was uns verspricht Antworten zu liefern. Dazu sind wir Menschen fähig. Was sagt Aristoteles wohl zu der Frage warum wir eine Philosophie brauchen um sie zu erklären?

Ich hoffe auf eine spannende Diskussion

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02.06.2012, 19:35
Beitrag: #2
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Eigentlich hast du in deinem Post schon in Ansätzen selbst eine Antwort auf die Frage geliefert.

Wir brauchen Philosophie meiner Meinung nach, Antworten auf nicht wissenschaftliche Fragen zu haben.
Zum Beispiel:
Wie wollen wir zusammen leben ??
Wie sollen wir uns gegenüber Tieren verhalten ??
Welches Verhalten ist richtig und welches falsch ??
Was ist der Sinn des Lebens ??
usw.
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02.06.2012, 19:55
Beitrag: #3
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 16:25)WernerS schrieb:  Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt.
Das habe ich dich schon einmal gefragt. Wo steht das geschrieben?
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02.06.2012, 19:59
Beitrag: #4
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 19:55)Nafets schrieb:  
(02.06.2012 16:25)WernerS schrieb:  Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt.
Das habe ich dich schon einmal gefragt. Wo steht das geschrieben?

Ich meine ich hätte darauf schonmals geantwortet. In Aristoteles Politik I, jedoch weiß ich die Spalte nicht mehr und bin grad zu faul zum suchen. Wink

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02.06.2012, 20:04
Beitrag: #5
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 19:59)WernerS schrieb:  
(02.06.2012 19:55)Nafets schrieb:  
(02.06.2012 16:25)WernerS schrieb:  Was denn die Philosophie bringe wurde schon Aristoteles gefragt.
Das habe ich dich schon einmal gefragt. Wo steht das geschrieben?

Ich meine ich hätte darauf schonmals geantwortet. In Aristoteles Politik I, jedoch weiß ich die Spalte nicht mehr und bin grad zu faul zum suchen. Wink
Dazu passend:

11. These von Marx über Feuerbach:
"Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern."

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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02.06.2012, 20:22
Beitrag: #6
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Feuerbach ähm -- Guter Mann?! Achne ähm... Atheist und so... ääähmmm.... Achne lass...

Im Ernst: ich glaub ich muss hier als Fußnoten machen...

Also für Nafets maches ich nun gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz präzise: Aristoteles: Politik Buch I. Über die Hausverwaltung und die Herrschaft über Sklaven. In: Schütrumpf, Eckart: Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung, Berlin 1991. Also ich finde die genaue Stelle nicht, aber ich bin mir sicher, da stehts irgendwo. Hätts gleich aufschreiben soll. Sad

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02.06.2012, 20:28
Beitrag: #7
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 20:22)WernerS schrieb:  Feuerbach ähm -- Guter Mann?! Achne ähm... Atheist und so... ääähmmm.... Achne lass...
Was hast du denn für ein Problem mit Feuerbach ??
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02.06.2012, 20:37
Beitrag: #8
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Feuerbach war doch zuerst Theologe und wurde dann Philosoph. Das war meines Wissens der, der das Prinzip Glauben nicht verstanden hat, sondern sich eine eigene Systematik zusammengebastelt hat.

Vereinfacht gesagt, sein Glaubensbegriff ist nur eine Projektion menschlicher Fähigkeiten auf ein höheres Wesen, in dem Fall Gott. Laut Feuerbach gehe es im Glauben dann darum, die guten Dinge am Menschen wegzuleugnen in dem man sie auf ein höheres Wesen schiebt. Das ist aber nicht der Sinn vom Glauben und schon gar nicht die Fähigkeit des Menschen. Alles was wir für Gott halten ist eigentlich Mensch. Somit sei die Theologie Antrophologie, also nicht die Auseinandersetzung mit Gott sondern mit dem Menschen.

Also nur dass wir hier vom Gleichen reden: ich meine Ludwig Feuerbach. Nicht den Stadtteil von Stuttgart. Big Grin

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02.06.2012, 20:42
Beitrag: #9
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 20:37)WernerS schrieb:  Feuerbach war doch zuerst Theologe und wurde dann Philosoph. Das war meines Wissens der, der das Prinzip Glauben nicht verstanden hat, sondern sich eine eigene Systematik zusammengebastelt hat.

Vereinfacht gesagt, sein Glaubensbegriff ist nur eine Projektion menschlicher Fähigkeiten auf ein höheres Wesen, in dem Fall Gott. Laut Feuerbach gehe es im Glauben dann darum, die guten Dinge am Menschen wegzuleugnen in dem man sie auf ein höheres Wesen schiebt. Das ist aber nicht der Sinn vom Glauben und schon gar nicht die Fähigkeit des Menschen. Alles was wir für Gott halten ist eigentlich Mensch. Somit sei die Theologie Antrophologie, also nicht die Auseinandersetzung mit Gott sondern mit dem Menschen.

Also nur dass wir hier vom Gleichen reden: ich meine Ludwig Feuerbach. Nicht den Stadtteil von Stuttgart. Big Grin
Den meinte ich auch.
Wieso hast du etwa auch etwas gegen den Stadteil von Stuttgart ?? Big Grin
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02.06.2012, 20:50
Beitrag: #10
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Also ich hab nichts persönlich gegen Ludwig Feuerbach... Nur seine Ansicht ist aus heutiger Sicht etwas... schräg...

Und ich ST-Feuerbach war ich noch nie. Könnt ja sein, dass Karl Marx darüber ne These gemacht hat. Big Grin

Back to topic würd ich sagen:

Was ist der Sinn des Lebens ??

Das ist genau das, was doch eigentlich das frustrierende an der Philosophie ist. Und dann würde mich interessieren ist das mit Philosophie zu fassen, alleine oder entsteht das nicht aus kulturellem Zusammenhang (V. Frankl.)? Also Tradition.

Warum sind die Menschen so Sinnfrustriert wenn Philosophie eigentlich helfen können. Fehlt da die Offenheit?

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02.06.2012, 21:28
Beitrag: #11
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 20:50)WernerS schrieb:  Back to topic würd ich sagen:

Was ist der Sinn des Lebens ??

Das ist genau das, was doch eigentlich das frustrierende an der Philosophie ist. Und dann würde mich interessieren ist das mit Philosophie zu fassen, alleine oder entsteht das nicht aus kulturellem Zusammenhang (V. Frankl.)? Also Tradition.

Warum sind die Menschen so Sinnfrustriert wenn Philosophie eigentlich helfen können. Fehlt da die Offenheit?
Könntest du das näher erläutern. Stehe voll aufm Schlauch.Shy
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02.06.2012, 21:51
Beitrag: #12
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Na, es heißt doch immer (auch schon bei Frankl), der Mensch sei allgemein Sinnentleert, also die Masse würde keinen Sinn sehen, in dem was sie da tun, wie sie leben.

Ich meine, Philosophie kann auch frustrieren - ebenso kann man eine Sinnfreiheit in seinem Leben damit aufdecken. Das ist die Frage Wenn wir wissen wollen, wozu Philosophie muss dann auch gefragt werden, richt sie auch so weit, dass sie uns auch unter die Arme greifen ann?

Kein Psychotherapeut kommt doch auf die Idee Depressionen mit Philosophie zu behandeln. Vor allem wenns auch weitreichend ist.

Aristoteles sagt ja wenigstens, man braucht sie um ein Staat aufzubauen.

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02.06.2012, 21:53
Beitrag: #13
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 21:51)WernerS schrieb:  Na, es heißt doch immer (auch schon bei Frankl), der Mensch sei allgemein Sinnentleert, also die Masse würde keinen Sinn sehen, in dem was sie da tun, wie sie leben.
Wäre dem so, wäre die Suizidrate viel höher.
(02.06.2012 21:51)WernerS schrieb:  Ich meine, Philosophie kann auch frustrieren - ebenso kann man eine Sinnfreiheit in seinem Leben damit aufdecken. Das ist die Frage Wenn wir wissen wollen, wozu Philosophie muss dann auch gefragt werden, richt sie auch so weit, dass sie uns auch unter die Arme greifen ann?
Ja. Denn erst die eigene Lebensphilosophie gibt unserem Dasein einen Sinn.
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02.06.2012, 22:00
Beitrag: #14
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 21:53)Annatar schrieb:  
(02.06.2012 21:51)WernerS schrieb:  Na, es heißt doch immer (auch schon bei Frankl), der Mensch sei allgemein Sinnentleert, also die Masse würde keinen Sinn sehen, in dem was sie da tun, wie sie leben.
Wäre dem so, wäre die Suizidrate viel höher.

Muss nicht sein; Den viele flüchten sich dann in den Konsum, Alkoholismus und so. Und da sind eigentlich die Zahlen alamierend hoch wenn auch rückläufig.

(02.06.2012 21:51)WernerS schrieb:  Ja. Denn erst die eigene Lebensphilosophie gibt unserem Dasein einen Sinn.

Demnach dürftes es auch kein allgemeines philosophisches Lehrbuch geben. Gibts aber. Dann ist doch die Frage gebe ich meinem Leben einen Sinn?

Also überspitzt: Ich setze mich für eine Frau ein und für meine Familie. Die Natur gibt uns gute Gefühle, damit wir uns vemehren. Das wir so überleben können, müssen wir wirtschaften. Und das im ewigen Kreislauf. Dann frage ich mich ehrlich, ist das Sinvoll? Wenn ich mir einen Sinn gebe, vlt die Liebe, wie das manche ja tun, tue ich als nur etwas zum Selbstzweck, der letztlich num Erhalt des nächsten Selbstzweck ist? Ist ein bisserl Wenig...

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02.06.2012, 22:02
Beitrag: #15
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 22:00)WernerS schrieb:  Muss nicht sein; Den viele flüchten sich dann in den Konsum, Alkoholismus und so. Und da sind eigentlich die Zahlen alamierend hoch wenn auch rückläufig.
Stimmt.
(02.06.2012 21:51)WernerS schrieb:  Demnach dürftes es auch kein allgemeines philosophisches Lehrbuch geben. Gibts aber. Dann ist doch die Frage gebe ich meinem Leben einen Sinn?

Also überspitzt: Ich setze mich für eine Frau ein und für meine Familie. Die Natur gibt uns gute Gefühle, damit wir uns vemehren. Das wir so überleben können, müssen wir wirtschaften. Und das im ewigen Kreislauf. Dann frage ich mich ehrlich, ist das Sinvoll? Wenn ich mir einen Sinn gebe, vlt die Liebe, wie das manche ja tun, tue ich als nur etwas zum Selbstzweck, der letztlich num Erhalt des nächsten Selbstzweck ist? Ist ein bisserl Wenig...
Manno jetzt überforderst du mich. Big Grin Big Grin Big Grin
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02.06.2012, 22:05
Beitrag: #16
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Gedanken über den Sinn des Lebens macht sich doch jeder Mensch, in manchen Lebensphasen mehr, in anderen weniger. Diese anderen Phasen würde ich als sinnentlernter betrachten, denn das sind meistens die, wo man so in den Alltag eingespannt ist, das man nur noch funktioniert.
Damit will ich sagen, ein bißchen Philosoph ist jeder, das gehört zum Menschsein dazu.
Deshalb kann ich mit der Frage wenig anfangen, wozu die Philosophie notwendig ist.
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02.06.2012, 22:05
Beitrag: #17
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Sorry wollt ich nicht. Aber jetzt sind wir gerade an dem Punkt, von wegen Körper nicht als Selbstzweck und so^^ Und da fangen dann die Probleme an.

Nicht alles was Sinn macht ist ja einfach, man sehe die Physik...

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02.06.2012, 22:15
Beitrag: #18
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 22:00)WernerS schrieb:  Dann ist doch die Frage gebe ich meinem Leben einen Sinn?
Was den normalen Denker an dieser Frage immer scheitern lässt, könnte sein, dass man den Sinn zu hoch ansetzt. Sprich: Den Sinn, den man seinem Leben geben könnte für zu trivial hält.

(02.06.2012 22:00)WernerS schrieb:  Also überspitzt: Ich setze mich für eine Frau ein und für meine Familie. Die Natur gibt uns gute Gefühle, damit wir uns vemehren. Das wir so überleben können, müssen wir wirtschaften. Und das im ewigen Kreislauf. Dann frage ich mich ehrlich, ist das sinnvoll? Wenn ich mir einen Sinn gebe, vlt die Liebe, wie das manche ja tun, tue ich als nur etwas zum Selbstzweck, der letztlich num Erhalt des nächsten Selbstzweck ist? Ist ein bisserl Wenig...
Warum ist das zu wenig? Du warst doch dann damit glücklich. Glücklich macht, wenn die eigenen Ziele (oder auch Sinne des Lebens) nicht so hoch gesteckt werden, dass sie unereichbar sind und nicht so niedrig, dass man sich nicht anstrengen muss. Wenn Du am Ende deines Lebens sagen kannst, dass Du das erreicht hast, hast Du glücklich gelebt. Und damit deinem Leben einen Sinn gegeben.[/quote]

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Doug Mack
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02.06.2012, 22:25
Beitrag: #19
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
Macht Sinn. Aber dann darf man eben nicht so leben wollen, wie Onkel Dagobert...

Zitat:Du warst doch dann damit glücklich.

Im Idealfall schon, aber vorrausgesetzt das ist nicht der Fall. Und dann im größeren Kontext bedeutet doch dass dann nicht mehr und nicht weniger, dass doch für sich selbst lebt und somit zum Selbstzweck wird. 5 Mrd Menschen darunter fast die Hälfte die gar nicht dazu kommt, sich den Sinn zu geben, geschweige denn, nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Wir in den Industrienationen können uns am Abend hinhocken und darüber philosophieren.

Aristoteles sagt, das können nur Leute tun, die Sklaven haben um dann vom Leben nicht abgelenkt zu werden.Ein Luxus ließt man zwischen den Zeilen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man kann sein Glück finden kann, sagen wir in den Schwellenländern, die eben weder die politische Freiheit noch die wirtschaftliche Freiheit und die räumliche Beengung haben wie wir? Für die ist ihr Leben nur Selbstzweck, also Leben und wirtschaften. Wirtschaften um zu Leben und dann wieder andersrum.

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02.06.2012, 23:17
Beitrag: #20
RE: Wozu Philosophie? - Einige Gedanken und Frage
(02.06.2012 22:25)WernerS schrieb:  Macht Sinn. Aber dann darf man eben nicht so leben wollen, wie Onkel Dagobert...
Nein, das wäre sicher nicht erstrebenswert.
Wobei die Don Rosa Version und auch der späte Barks ein durchaus sympatisches Bild zeigt. Er kommt da zu der Vorstellung, dass Dagobert zwar sagenhaft geizig ist, aber dass er mit jeder Münze und jedem Schatz eine Erinnerung verbindet, bei welchem Abenteuer er diese bestimmte Münze gewonnen hat. Der ware Schatz liegt demnach nicht in dem Wert, sondern in der Erinnerung. Ein durchaus motivierender Gedanke. Nicht das Materielle hat Wert, sondern das Gefühlte, Erlebte.
Trotzdem ist Donald zumindest bei Barks derjenige, der im Endeffekt glücklicher ist. Zwar ist er arm, tollpatschig und nicht erfolgreich, aber er verschließt sich nicht den Freuden des Lebens. Er gibt das Geld zuviel aus, was Dagobert zuviel spart. Somit hat er oft Existenzsorgen, aber er weiß wie das Leben zu nehmen ist. Es gibt eine Szene in einer Geschichte von Barks, in der Donald am Ende der Geschichte bei der es darum ging Dagoberts Vermögen vor den Panzerknackern zu schützen, zu Dagobert sagt: "Du verstehst es vielleicht nie, Onkel Dagobert, aber Du kannst dein Leben nicht genießen, weil Du ständig darauf achten musst, dass dir keiner dein Vermögen wegnimmt. Ich bedauere Dich. Du bist nur ein armer, reicher, alter Mann."
Ein sehr harter Satz, der den Unterschied in den Lebensarten der beiden herausstellt.
Das nächste Bild zeigt einen traurig blickenden, verletzten Dagobert bis er sich sofort wieder seinem harten Motto zuwendet: "Ach, Narrengeschwätz. Kein Mensch ist arm zu nennen, der ab und zu tun kann, was ihm Spaß macht. Und ich habe eben Spaß dabei in meine Münzen zu tauchen und darin herumszuwühlen" und dann wirft er Zylinder beiseite und springt in seine Münzen, seinen Reichtum und auch seine Erinnerung? Taucht er vielleicht ab in vergangene Abenteuer und Erinnerungen an die Zeit wo er noch nicht so "entsetzlich reich" (Zitat eines Neffen, wieder so eine schöne Wortkombination) war.

Ich hoffe das Philosophische mit diesem "Exkurs" nicht zu sehr verlassen zu haben, aber es passt zum Thema wie ich finde.


(02.06.2012 22:25)WernerS schrieb:  Und dann im größeren Kontext bedeutet doch dass dann nicht mehr und nicht weniger, dass doch für sich selbst lebt und somit zum Selbstzweck wird. 5 Mrd Menschen darunter fast die Hälfte die gar nicht dazu kommt, sich den Sinn zu geben, geschweige denn, nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Wir in den Industrienationen können uns am Abend hinhocken und darüber philosophieren.

Aristoteles sagt, das können nur Leute tun, die Sklaven haben um dann vom Leben nicht abgelenkt zu werden. Ein Luxus ließt man zwischen den Zeilen.
Aristoteles war ein unfassbar weiser Mann (übrigens auch im Bezug auf die Naturwissenschaften).
Über diese Stelle muss ich erstmal nachdenken.

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