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Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
04.07.2012, 20:33
Beitrag: #81
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Zu dem, was in der Tschechei oder Rumänen passierte, kann ich wenig sagen, und zur dortigen Qualtität der Waren.
Es stimmt aber nicht, dass die Waren in der DDR generell schlecht waren, Ich will mich in diesem Beitrag einmal ausschließlich auf einen eil der die Freizeitgestaltung beschränken.

Der VEB Pouch baute sehr gute Faltboote, den RZ 85 als Doppelfaltboot. RZ für Reisezweier. Dazu eine brauchbare Besegelung (mit der ich, man glaubt es kaum, im Mittelmeer in Küstennähe gesegelt bin und auch im Kanal. Gebiet Honfleur/Deauville. köstlich, als ich in den Jachthafen von Deauville mit Faltboot unter Segeln einlaufe)

Die Werft Wismar baute ein ganz vernünftiges Faltsegelboot (Delphin 120 und 140) mit ausreichender Segelfläche für Binnengewässer, sogar mit Baunummer. .

Als "Tümmler" gab es einen Außenborder mit langer Welle, der seitlich z.B. an dem RZ befestigt werden konnte.

Pouch baute ebenfalls sehr gute Hauszelte, die in wenigen Minuten aufgebaut waren. Alles natürlich etwas antiquiert mit Eingangs-First und Absisstange , aber aus Baumwollstoff und absolut wetter und sturmfest.

Vieles von dem, was von diesen Dingen auf den Westdeutschen Markt kam, wurde über die Metro angeboten. Zu sehr moderaten Preisen, die im allgemenen nur 1/3 der Preise gleichwertiger Westprodukte waren.
Der RZ 85 kostete 1985 450 DM . Ein Klepper-Faltboot kostet heute um die 2.300 Euro, sicher mit einer einer deutlich besseren Handhabung beim Aufbau, aber im Wasser sind sie gleich: "lang läuft"

Da gab es eine Tiefkühltruhe für 12 V mit Schwingkompressor ,. Ich habe in der Zentralsahara Eiswürfel gehabt.
So etwas kostete bei uns damals fast 2.000 DM

Für kalte Zelte oder für kalte Autos gab es sog. Katadyn-Öfen, bei denen reines Benzin mit einer blauen Flamme über einer Asbestschicht blackte. Der Nachteil war das teure gereinigte Benzin und natürlich auch das Asbest.
Gereinigtes Benzin war wohl in der DDR nicht teuer und mit 1 Liter Füllung wäre, bei absolutem Gottvertrauen, der Wagen morgens wohlig warm, befreit von Schnee und Eis, ungünstigenfalls aber ein Haufen zusammengeschmolzener Plastik

Für den abendlichen Umtrunk mit Musikbegleitung gab es ganz vernünftige Musikinstrumente (oft schwer zu bekommen, aber es gab sie) und die Kleinen mussten nicht auf´m Kamm blasen, Mundharmonikasm der Firma Hohner nachempfunden gab es.

Da gab es den legendären Campinganhänger, der seitlich ausgeklappt wurde, sich das Zelt damit selbständig entfaltete, Matratzen und Bettzeug auf der einen Seite sofort zugänglich und auf der anderen Seite die Küche war und alles geschützt.

Auch einen leichten Wohnwagen gab es, der heute noch gerne benutzt wird. Eine Seite mit dem festen Bett, das zu einem Doppelbatt geklappt werden kann und an der Stirnseite des Wagen die Küche .
Gesamtgewicht dürfte 100 kg, nicht überschritten haben, denn er war auch vom Trabant ziehbar.


.
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05.07.2012, 09:22
Beitrag: #82
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(04.07.2012 18:55)913Chris schrieb:  
(30.06.2012 08:22)Maxdorfer schrieb:  Einerseits habe ich (nicht allzu viel persönliches) über den Eisernen Vorhang von Verwandten erfahren.
Aber andererseits habe ich vor allem Flüsterwitze erzählt bekommen.

Mir ist aufgefallen, dass bei Besuchen aus der DDR erst mal ausgiebig über die DDR geschimpft wurde und mit großen, gierigen Augen durch den Supermarkt gegangen wurde.
Mag ja noch nachvollziehbar sein. Aber ich wusste halt auch, dass genau diese Leute in der DDR eigentlich gar kein schlechtes Leben führten. Sie hatten ein Häuschen, konnten ihren Lebensmittelbedarf u.a. aus Garten und Schweinestall bestreiten, bekamen regelmäßig Westpäckchen, fuhren VW Golf (über Dänemark geliefert)...

Und da fragte man sich dann schon, warum die Leute eigentlich so schimpfen, denn ihre Privilegien hatten sie ja auch nicht umsonst bekommen (was wir im Westen ebenfalls wussten, die Ostverwandtschaft aber geflissentlich übersah).
VG
Christian
Lieber Christian,
so war es, konnte daselbe bei meinen Verwandten erleben. Der Gipfel war, dass mein Stiefvater mit meiner Tante zur Stelle ging, wo man das Begrüßungsgeld bekam, dort teilte man meiner Tante mit, dass sie ihr Begrüßungsgeld schon in Nürnberg erhalten hatte. Mein Stiefvater ist fast vor Scham in den Boden versunken und hat ein Mauseloch gesucht, wo er sich verkriechen konnte.Wink

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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05.07.2012, 09:59
Beitrag: #83
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(04.07.2012 19:46)krasnaja schrieb:  "Wenn ihr so etwas noch einmal macht, mach ich aus einem Eurer Wagen Schrott"
Seit diesem Vorfall hatte ich Einreiseverbot mit diesem Wagen .

Vielleicht hättest du wieder einreisen können, wenn im Ostblock ein ähnlicher schwerer Geländewagen entwickelt worden wäre in die Stasi damit ausgerüstet worden wäre.
Das wäre dann ein "Canonball-Race" auf ostdeutsch geworden...Big Grin
Obwohl, wer die Staatsmacht derart provoziert, der dürfte wohl auch dann Einreiseverbot auf ewig gehabt haben...

Ich stell mir nur grad die Gesichter der Wartburg-Besatzungen vor, als die gemerkt haben, WAS sie da abdrängen sollten...Big GrinBig Grin

VG
Christian
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05.07.2012, 10:56
Beitrag: #84
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Ich habe/hatte keine Verwandten jenseits des Eisernen Vorhangs.
Meine Frau dagegen die Menge.

Es kamen vierteljährlich Briefe, was man alles brauchte.
Steckzwiebeln, Tomatensamen war harmlos, hat man umgehend geschickt.

Einmal wollte einer einen Wartburg haben.
Da hat sich Schwiegerpapa sehr aufgeregt.
Er hat schließlich auch kein Auto gehabt.
Nach der wende kam noch ein Brief, ob Schwiegermama, Schwiegerpapa mit der Eigentumsübertragung der "Siedlung" des Großvaters meiner Frau (1961 verstorben) auf die in der DDR lebenden Geschwister einverstanden wäre.

Was meine Schwiegereltern antworteten, weiß ich nicht, sie sind unmittelbar danach verstorben.

Auf alle Fälle hat sich nie wieder einer der Verwandten meiner Frau bei uns gemeldet. Meine Vermutung, dass auch von meinen Schwiegereltern noch das eine oder andere "Anrecht" vorhanden gewesen wäre, was man sich unter den Nagel gerissen hat.

Schwiegerpapa war eh der Meinung, "das sind alles Kommunisten".
Und er kannte sie.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.07.2012, 12:30
Beitrag: #85
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(05.07.2012 09:59)913Chris schrieb:  
(04.07.2012 19:46)krasnaja schrieb:  "Wenn ihr so etwas noch einmal macht, mach ich aus einem Eurer Wagen Schrott"
Seit diesem Vorfall hatte ich Einreiseverbot mit diesem Wagen .

Vielleicht hättest du wieder einreisen können, wenn im Ostblock ein ähnlicher schwerer Geländewagen entwickelt worden wäre in die Stasi damit ausgerüstet worden wäre.
Das wäre dann ein "Canonball-Race" auf ostdeutsch geworden...Big Grin
Obwohl, wer die Staatsmacht derart provoziert, der dürfte wohl auch dann Einreiseverbot auf ewig gehabt haben...

Ich stell mir nur grad die Gesichter der Wartburg-Besatzungen vor, als die gemerkt haben, WAS sie da abdrängen sollten...Big GrinBig Grin

VG
Christian

Da verwechselst Du Ursache und Wirkung, nicht ich provozierte, sondern die, es sei denn, man fühlte sich ertappt und sah das als Provokation an.

Vielleicht wollte man mich auch nur a la longe halten.

Mitte 1984 hatte ich mich mit einer DDR-Bürgerin in der CSSR getroffen, Frühjahrsferien, Rückreisetag, der Bahnhof in Prag brechevoll, warten auf den Zug nach Dresden.
Meine Begleitung in sehr starker monatlicher Unpässlichkeit. In Bad Schandau Einreise in die DDR. "Das geht aber so nicht, Sie können nicht mit einem Wagen der BRD als BRD-Bürger mit einem Bürger der DDR einreisen" Erkläre Zustände in Prag. "Wir haben hier keine Möglichkeit für einen Transport mit dem DRK , Wenn Sie die Dame in (Ost) Berlin sofort in ein Krankenhaus bringen, können Sie einreisen. Ich bekomme Stempel und Sichtvermerk" .
Und dann fuhr ich direkt und reiste aus Ostberlin aus, ohne einen Einreisestempel nach Ostberlin zu haben. Lange Diskussionen an der Bornholmer Str., Befragungen, was ich denn in Prag gemacht hätte usw.

Auch das konnte in der DDR passieren.
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12.08.2012, 17:59
Beitrag: #86
Fogorvos Matos Pal
.
Servus Krasnaja .

Zu Deiner Auflistung von qualitätvollen technischen Erzeugnissen
aus der DDR kann ich eine eigene Erfahrung beisteuern .

Es gab in den Mitgliedsländern der Comeconstaaten von deren Bevölkerung
eine eigene gefühlte Qualitätseinstufung .

Am Angesehendsten waren Erzeugnisse aus dem Nordwesten
( DDR und dann der Tschechoslovakei ).
Von Südosten ( Bulgarien und Rumänien ) akzeptierte man meißt nur
landwirtschaftliche Produkte .

Mitte/ Ende der 70. Jahre lieh ich mir ein Rennrad aus .
Ungeübt und nur mit Sportschuhen und Sporthose bekleidet begann ich
die Rundfahrt auf den Strassen .
Auf einer gut ausgebauten Straße kam ich zu einer Bahnunterführung .
Bergab begann ich beherzt , stehend in die Pedale zu treten um mit viel Schwung
die kommende Steigung schneller raufzukommen .

Von der Idee her war es ja gut überlegt .
Aber leider übersah ich ein kleines Holzstückchen , daß sich boswilliger Weise
auf meine Fahrspur verirrt hatte .

Und es kam wie es kommen mußte .
Das Vorderrad bremste etwas ab , und da unser gemeinsamer Schwerpunkt ,
in dieser Situation , über dem Vorderrad lag , hob das Hinterad wegen der Fliehgeschwindigkeit ab , mein Unterkörper klemmte meine Unterarme
am Lenker fest .
Da ich meine Hände nicht frei bekam , begann die ungebremste Luftfahrt.
Die erst durch die etwas schmerzhafte Landung gestoppt wurde .

Dem Rad war nicht allzuviel passiert , nur ein platter Reifen .

Aber ich hatte mit dem Gesicht am Asphalt gebremst .
Meine Rechte Seite war wegen des Rollsplittes , von Unten bis Oben im Gesicht ,
ja sogar auf der Pobacke , bis aufs Fleisch aufgeschürft .
Aber das Unangenehmste war daß meine Schneidezähne das Bremsmanöver
nicht unbeschadet überstanden .

Also mußten Kronen her .
Zuzahlung bei unseren Zahnärzten ca. 15000. Schillinge ( 3.Kronen ) und diese
schon mit inkludierten Freundschaftspreisen .

Das war mir als Ergebniss meines Ausfluges in den Sport ,
doch etwas zu kostspielig .

Zufälliger Weise las ich einige Tage später ein Inserat in meiner Zeitung .

Ein renommiertes Reisebüro bewarb eine ungarische Zahnklinik .
Worauf ich mich erkundigte .
Obwohl sich später herausstellte das es das teuerste Zahnlabor ganz Ungarns war ,
hatten sie traumhafte Preise .

Aber als ich erfuhr daß ich über das Reisebüro buchen müßte und insgesammt
sechs Tage veranschlagt wurden bei drei Besuchen , je Tag 800. Schilling .
Also ohne Anreisekosten Nächtigungskosten von alleine 4800.- Schilling
verzichtete ich auf ihr Angebot und verließ das Geschäftslokal .

Da aber lief mir der Reisebüroverkäufer nach und sagte mir daß es auch
eine andere Möglichkeit gäbe .
Er würde mich bei der Zahnklinik , unter Umgehung des Reisebüros anmelden
und ich bekäme eine Nachricht aus Budapest bezüglich des ersten Termines .

Dann erzählte er mir noch von der Nächtigungsmöglichkeit
über Budapest Tourist in der Roosevelt Ter .

Alles private Übernachtungsmöglichkeiten .
War für mich eine Tolle Sache , aber darüber später mehr .

Das Zahnlabor war in einer Hotelanlage mitten auf
der Donauinsel Margitszigan ( Margareteninsel ) .

Aus Wikipedia .

[Bild: 220px-Budapest_-_Margaret_Island.jpg]

Eine sehr teure Adresse , desswegen auch die hohen Nächtigungskosten .

Aus Wikipedia ; Urheber : Thomas Zuberbuehler.


[Bild: 220px-SAVE0044.JPG]

Zahnärtzlich eine tolle Sache , fachmännisches Service ,
das keine Wünsche offen ließ.
Nur der Fogorvos ( Zahnarzt ) Matos Pal ließ sich mit mir auf keine Diskusion ein .

Ich wollte zwei Kronen , maximal Drei .
Er bestand auf Vier oder Keiner .
Ratet mal wie viele Kronen es wurden ?
Richtig , Vier .

Neugierig wie ich nun Mal bin , inspizierte ich die elektrischen Geräte .
Von der Röntgenanlage bis zur Bohranlage .
Und mir fielen sofort die etwas altmodischer wirkende Formensprache
der Geräte auf .
Aber trotzdem hatten sie deutschsprachige Kenndatenschilder .

Da der Zahnarzt willig aussah und sehr gut deutsch sprach ,
sprach ich ihn desswegen an .

Worauf er mir erklärte ,
daß sie Erstens leichter zu bekommen seien .
InnerComecon Handel ( praktisch Tauschhandel ) .
Zweitens wesentlich billiger und auch weniger reparaturanfällig seien
und Ersatzteile für sie leichter zu erhalten seien.
Und drittens mindestens eben so gut seien wie die teureren westlichen Geräte .
Ich solle ihm das Glauben denn er habe einige Jahre in Westdeutschland ,
mit westlichen Fabrikaten gearbeitet und traue sich daher zu
die sehr gute Funktionalität der DDR Apparate beurteilen zu können .

Da er sich schon bei der Kronenanzahl durchgesetzt hatte vertraute ich ihm .
Und was soll ich sagen , Seine Arbeit und meine Kronen hielten
über dreißig Jahre .

G.v.luki.

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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13.08.2012, 10:40
Beitrag: #87
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Ach ja, zum Radfahren habe ich auch noch ´ ne Geschichte.
1964, kurz vor meiner Bundeswehrzeit, ich von Hamburg mit dem Fahrrad durch die DDR nach Berlin, ich schrieb schon einmal darüber.
Wer durch die DDR mit dem Rad fahren kann, kann es auch anderswo.
Berlin, sowjetische Botschaft Unter den Linden. Warum nicht mit dem Fahrrad nach Moskau ? . Fragen kostet nichts.
Bombastisches Interieur, überall Marmor.
" Mit dem Fahrrad nach Moskau ? " Eine freundliche Dame aus der Visaabteilung kommt, feuerrote Haare, den ganzen Mund voll Gold.
" Können Sie machen, mit jedem Fahrzeug, also auch mit dem Rad, Sie müssen allerdings auf genau bezeichneten Stellen übernachten, und die liegen rd. 250 km auseinander."
250 km par jour , ist dann doch etwas zuviel, mit Rennrad ja aber nicht mit Tourenrad und Gepäck.
Und was passiert, wenn ich die Tagesetappe nicht schaffe ? " Dann fahren Sie zu einer der vielen stationären Straßensicherungsstellen oder halten eines der Straßensicherungsfahrzeuge an, die Sie dann zum Etappenziel bringen wird "

Ich wollte es mir noch einmal überlegen. Vor einigen Jahren fand ich dieses Informationsblatt aus der sowjetischen Botschaft wieder, und in der Tat, Radfahren durch das "Vaterland der Werktätigen" wäre möglich gewesen.
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17.08.2012, 18:03
Beitrag: #88
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Wie's am sog. "Antifaschistischen Schutzwall" zuging:

Am 17. August 1962 starb der 18-jährige Peter Fechter vor den Augen hunderter Berliner. Ausschreitungen im Westen folgten.

http://diepresse.com/home/politik/zeitge...e/index.do

MfG, Titus Feuerfuchs
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17.08.2012, 18:20
Beitrag: #89
Die gegenwärtige Situation
in Russland schaut so aus, dass man bei zu lauter Regierungskritik zwei Jahre Arbeitslager (sic!) bekommt. Die Analogien zu Sowjetzeiten sind frappierend.

http://diepresse.com/home/politik/aussen...e/index.do

MfG, Titus Feuerfuchs
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18.08.2012, 09:47
Beitrag: #90
RE: Die gegenwärtige Situation
(17.08.2012 18:20)Titus Feuerfuchs schrieb:  in Russland schaut so aus, dass man bei zu lauter Regierungskritik zwei Jahre Arbeitslager (sic!) bekommt. Die Analogien zu Sowjetzeiten sind frappierend.

http://diepresse.com/home/politik/aussen...e/index.do
Lieber Titus,
so isses.Angry

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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18.08.2012, 12:11
Beitrag: #91
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Jede Reise nach Berlin-West war für mich ein Abenteuer.
1. Fahrt nach Berlin 1972 via Hamburg, Lauenburg, Perleberg, Küritz an der Knatter (habe jetzt die Reihenfolge nicht extra gecheckt) südlich Schwerin vorbei nach Berlin-West. An der Grenze hat ein DDR-Grenzer sich meinen Pass genau angeguckt. Ich musste mein rechtes Ohr freimachen, trug damals noch längere Haare gemäß dem Zeitgeist, dann hat er mein rechtes Ohr genau mit meinem Passbild verglichen, auf dem ich kürzere Haare trug. Dann sagte er sinngemäß: „Na ja ,,,“ und hat uns durchgewinkt. In den Pass kamen immer beeindruckende DDR-Visastempel, für die DDR eine gute Gelegenheit, sich als eigenständiger Staat zu dokumentieren. Berlin-West gab es im DDR-Sprachgebrauch nicht, es gab nur „Berlin, Hauptstadt der DDR“. Ich habe die DDR immer als selbständigen Staat empfunden, nicht in Anführungszeichen, wie die bescheuerte Springerpresse. Das Auto gehörte meinem Freund, der hatte ein paar alte Zeitungen im Kofferraum, die haben sie gleich konfisziert. Diese Fahrt war besonders interessant, denn es ging live durch die DDR-Provinz. Die Straße war für DDR-Verhältnisse recht gut. Man durfte die Transitstrecke natürlich unter keinen Umständen verlassen, anhalten nur gestattet, um in HO-Gaststätten für Wessis zu essen oder wenn man eine Panne hatte. Erste Eindrücke: an jedem Haus hingen rote Spruchbänder mit den bekannten Parolen, die Häuser waren außen dreckig bis katzengrau, wahrscheinlich war im Kaiserreich letztmalig was daran gemacht worden. Viel Armee war immer unterwegs, DDR-Volksarmee und Iwans ohnehin. Bei den Iwans war hellbrauch die vorherrschende Farbe, die einfachen Soldaten trugen Stiefel ohne Strümpfe. Die Offiziere waren herausgesputzt und grüßten freundlich, wenn man anhielt, damit sie die Straße überqueren konnten. Das war kurz vor Berlin, da war eine riesige russische Garnison beiderseits der Straße, links und rechts führen sie mit ihren T 52-Tanks durchs Gelände, alles war himmelblau bis 2 m oberhalb der Straße, die Fenster ließ man besser zu, damit man den Dreck nicht einatmen musste. Die Muschiks strichen die kilometerlangen Holzzäune links und rechts der Straße und sahen sich jedes Westauto höchst interessiert an. Es wird eine ABM-Maßnahme gewesen sein. Dann kam der letzte Grenzkontrollpunkt, ich meine es war Drewitz, nochmal ein dickes Visum in den Stempel, dann war man im „Glitzerding Berlin-West“. In Westberlin war jeder zweite Schwabe (viele hatten sich in Westberlin vor dem Dienst in der Bundeswehr verpisst), die sagten immer, wenn sie heimfuhren „Wir fahren nach Westdeutschland“, das fand ich irgendwie blöd.
2. Oft gefahren bin ich die Transitautobahn Hof – Berlin. Ich hatte einen Freund, der an der TU in Westberlin studierte, ihn besuchte ich mehrfach. In Hof kam es immer darauf an, wie die DDR-Grenzer gelaunt waren bzw. ob von oben harte oder weiche Welle verordnet war. Bei weicher Welle waren sie auch für einen Scherz zu haben, bei harter Welle konnten sie das Auto total zerlegen, ist mir aber nie passiert. Die DDR-Grenzerinnen trugen flotte Miniröcke, manche waren sehr hübsch. Gefragt wurde man immer, meist auf sächsisch „Haben Sie Funk oder Waffen dabei?“, was ich immer guten Gewissens verneinen konnte. Am Grenzkontrollpunkt Hof sah man im Querschnitt die gewaltigen Grenzbefestigungsanlagen der DDR: Erster Zaun, Laufgräben für die Hunde, Betonstreifen, auf denen die Patrouillen mit dem Jeep fuhren, Minenfelder, zweiter Zaun, immer aus Metall mit Drahtgeflecht, Selbstschussanlagen, Wachtürme, nachts war alles beleuchtet. Ich muss gestehen, ich fand das ungeheuer beeindruckend. Dann Pass vorzeigen, dann kam der Pass auf ein überdachtes Förderband und wurde so ca. 200 m nach vorne transportiert, in einen kleinen Bunker ohne Beleuchtung, hier saßen speziell geschulte Grenzer, die dicke Listen wälzten und prüften, ob man nicht Republikflüchtling war. Im Notfall konnten sie die Straße mit einer Betonramme auf Rädern sperren, falls jemand versuchen sollte, mit dem Lastwagen durchzubrechen. Dann bekam man irgendwann den Pass zurück und durfte gen Westberlin fahren. Höchstgeschwindigkeit auf der Transitautobahn war 110 km/h, es war besser, dieses Limit einzuhalten, die Geldstrafen waren gepfeffert. DDR-Bonzen in großen Wolgalimousinen und Iwans kümmerten sich nicht darum, die fuhren alle schneller. Die ersten 20 km nach der Grenze konnte man max. 30 km/h waren, ein riesiges Schlagloch am anderen. Grund: DDR-Bürger fuhren hier nicht, für die war 20 km vor der Grenze Schluss, es gab immer eine „Letzte Ausfahrt für DDR-Bürger“. Danach wurde es besser, ab da wurde die Autobahn auch teilweise mit Westmillionen saniert. An den Brücken hingen immer die schon bekannten roten Spruchbänder, z. B. „Plaste und Elaste aus Schkopau“. Irgendwann in der Magdeburger Börde kam die HO-Gaststätte Niemeck, da habe ich immer (gut) gegessen. Kotelette mit Salzkartoffeln, Gemüse und ein Bier gab`s für 4,50 DM West, von diesen Preisen konnte man im Westen nur träumen. Angeschlossen war auch ein HO-Laden, in dem auch DDR-Bürger mit Westdevisen einkaufen konnten. In der Gaststätte saßen Ost und West locker beisammen. DDR-Bürger meckerten immer an ihren Kindern rum, das fiel mir auf. Auf den Parkplätzen passte die Stasi auf, dass keine Kontaktaufnahme zu DDR-Bürgern erfolgte. Einmal machte ich nachts auf einem Parkplatz eine Pause, als plötzlich zwei DDR-Bürger aus dem Gebüsch hervorbrachen. Ich bin ganz schön erschrocken, aber die beiden Jungs, vielleicht 16 + 17 Jahre alt, wollten nur leere West-Zigarettenpackungen haben, leider hatte ich keine. Irgendwann kam dann der Grenzkontrollpunkt Dreilinden, wieder dickes Visum in den Pass, vorbei am obligatorischen russischen Ehrenmal mit dem T34 auf einem Betonsockel, und man war in Westberlin. Die Fahrt durch die DDR war immer eine Fahrt durch ein fremdes Land und hatte immer Abenteuercharakter. Eigentlich schade, dass es die DDR nicht mehr gibt, sorry, „Spässle gmacht“.
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18.08.2012, 18:25
Beitrag: #92
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Der Grenzübergang nach Berlin auf der Reichsstraße no. 5 von Hamburg hieß Staaken auf westberliner Seite und Döberitz auf Brandenburgischer Seite.
.
Drewitz war im Süden auf der Autobahn von Hannover.
In Staaken passierte mir mal ´n richtiges Ding. Vor mir fährt ein russischer Jeep, in den Bereich der Grenzabfertigung, ich hinterher, vor dem Wagen gehen die Sckranken hoch, ich hinterher, Ich kenne die einzelnen Abschnitte ja nicht, wann und wo man halten muss.
Der ganze Grenzkomplex dort war ca 200 m lang. Ich bin schon fast durch, sehe das gelbe Schild BRD-Berlin schon, vor mir der nach Westberlin fahrende russische Jeep , da springen rechts und links Grenzer vor mein Auto.
Warum ich nicht angehalten hätte ?
"Wenn ich hinter einem Auto herfahre, vor dem die Schranken hochgehen, dann muss ich davon ausgehen, das dass hier so seine Ordnung hat"

Die von Dir beschriebenen Kasernen Döberitz und Dallgow gehörten früher zum Olympischen Dorf 1936 dann zur Berliner Garnison der Wehrmacht und dann als Kaserne der Roten Armee.
Vor dem Übergang Staaken gab es früher bis 1989 einige architektonische Besonderheiten.
Die eigentliche Grenze zwischen der Stadt Berlin und Brandenburg war direkt an der Abzweigung nach rechts (zum dann ca. 500 m entfernt liegenden Grenzübergang. Warum dann diese Grenze zugunsten der DDR dann jene<500 nach Osten vorverlegt wurde, weiß ich nicht.
Der Hinweis auf die architektonische Besonderheit: An dieser Straße befinden sich auf einer Länge von 2 km, also bis auf westberliner Gebiet ca 50 Einfamilienhäuser im Bauhausstil, man konnte daher die Pflege dieser Häuser über viele Jahre im Westen oder Osten vergleichen.
Es tat schon weh, immer wieder weiteren Verfall auf der Ostseite beobachten zu müssen.
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18.08.2012, 18:52
Beitrag: #93
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Ja, Du hast in allen Punkten recht, der Grenzübergang war Staaken. Nett geschildert, der Zwischenfall mit dem russischen Jeep. Es war irgendwie immer aufregend.
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02.09.2012, 19:53
Beitrag: #94
Die Reise des Onkels meines Freundes
.
Servus.

Die Eltern eines meiner Freunde wuchsen in Engerau auf ( Heute Petrzalka ) ,
einem damals deutsch besiedelten Stadtteil von Bratislava ( Pressburg ) ,
rechts der Donau .
Nach dem II. Weltkrieg mußten alle Deutschsprachigen auswandern .
Bis auf Jene , auf deren Können , Wissen oder die Arbeitskraft in der Republik
der Werktätigen nicht verzichtet werden konnte .

Die Familie meines Freundes gehörte nicht zu Jenen .
Auch nicht seine Onkeln , väterlicherseits .
Seine Eltern ließen sich in Linz nieder .
Einen Bruder verschlug es in die DDR .

Die Episode die ich Euch schildere trug sich 1973 zu .
Da lernte ich den Onkel , meines Freundes , aus der DDR kennen .

Er hatte Karriere gemacht und war Direktor eines V.E.Betriebs .
Da sich die Brüder seit der Emigration nicht mehr gesehen hatten
wollte er ihn treffen .
Sein Betrieb und oder die Tätigkeit des Bruders , in der DDR ,
waren vermutlich nicht so wichtig ,
daß er ins westliche Ausland reisen durfte .
Selbiger Onkel hatte zwei Kinder , eine Studentin und einen Student
( Elektrotechnik ) .
Beide in der FDJ und stramme Parteikader .

Da hatte der linzer Bruder eine glorreiche Idee .
Die politischen Beziehungen Österreichs mit der DDR waren bestens .
Österreich baute und vorfinanzierte ihnen gerade ein Stahlwerk .

Da bat der der linzer Bruder einen ihm bekannten Primar eines Krankenhauses ,
er solle ihm ein offizielles Attest schreiben in dem er an einer unheilbaren Krankheit
leide und in Bälde verstürbe .

Dieses mit mehreren Stempeln versehen , sandte sie an seinen Bruder ,
mit der Bitte ihn vor seinem Tode nochmals sehen zu können
und selbstverständlich würden sie für alle Kosten aufkommen .

Daraufhin bekam der Bruder eine Urlaubsbewilligung für 6/7 ? Tage .
Worauf er sich in seinen Trabi setzte und nach Oberösterreich fuhr .

Einen Tag verbrachten sie auch in Passau ( BRD ) , wo ihm an der Grenze
sein Paß abgenommen und ein befristeter Personalausweis ausgestellt wurde .
Bei der Ausreise wurde wieder rückgetauscht .

Er wollte seinem Sohn eine Freude machen und kaufte ihm , in Passau ,
Elektronikteile die in der DDR nicht erhältlich waren .

Am Tage vor seiner Heimreise traf ich ihn beim Autowaschen
und wir kamen ins Gespräch .
Er erzählte mir von Passau und den Einkäufen für seinen Sohn .
Und plötzlich fing er an zu weinen .
Als ich ihn fragte ob er Schmerzen hätte schüttelte er nur den Kopf .
Als er sich wieder erfangen hatte , erklärte er mir seinen Ausbruch .
Es täte ihm nur sehr Weh , seinen Sohn anlügen zu müssen ,
er hätte diese Elektroteile in Linz gekauft .
Wenn er das von Passau erzählen wurde , er sei sich sicher ,
daß ihn sein Sohn melden würde .
Er stammelt dann noch einige Male , mein eigener Sohn ,
drehte sich um und ging .

Es hat ihm faßt das Herz gebrochen .

Ich habe diesen Herren leider nie mehr getroffen .

Luki.

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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03.09.2012, 10:47
Beitrag: #95
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
Ich habe da auch noch einen Beitrag, der mir gerade einfällt:
Juli 1989, sog. Transitaufenthalt in der DDR einschl. Ostberlin für 48 STDauf dem Weg z.B. in die CSSR oder nach Polen.

Das war für Westdeutsche möglich, man bekam an der Grenze eine Kurzzeit-Aufenhalt-Genehmigung und musste diese auf ausgesuchten "Internationalen Campingplätzen" für die Übernachtung vorzeigen.
Das war darum so attraltiv, weil man sich nun in der DDR völlig frei bewegen konnte.
,
Es war für mich eine interessante Erfahrung, weil es die Stadt Westberlin gedanklich "damit nicht gab" ich mich also wie ein DDR-Bürger verhalten musste und ich es nicht als Einschränkung empfand.

Ich nächtigte damals auf dem Camping Platz in Erkner und musste zum Besuch von Sancoussi rd. 70 km über den südlichen Autobahnring fahren, anstatt quer durch die ganze Stadt.

Ich habe am ersten Abend wie ein DDR-Bürger in einem Restaurant in Erkner gegessen, bin tags darauf nach Sancoussi gefahren, in Ostberlin auf der Friedrichstraße shoppen gegangen.

Eine Anekdote am Rand: Als ich aus dem Wagen einen Volkspolizisten nach einem Weg frage, kommt dieser an den Wagen und auf meine Frage die Antwort "sag ich Ihnen nicht"
Ungläubiges Lächeln auf beiden Seiten. "Nee, sag ich nicht !"
Und auf meine Gegenfrage nach dem Grund antwortet der Mann: "Wissen Sie, wir haben hier so die Schnauze voll"
Das war im Juli 1989
Den richtigen Weg zeigte er mir aber dann doch.
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03.09.2012, 11:10
Beitrag: #96
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(18.08.2012 18:25)krasnaja schrieb:  Der Grenzübergang nach Berlin auf der Reichsstraße no. 5 von Hamburg hieß Staaken auf westberliner Seite und Döberitz auf Brandenburgischer Seite.

./.

Die eigentliche Grenze zwischen der Stadt Berlin und Brandenburg war direkt an der Abzweigung nach rechts (zum dann ca. 500 m entfernt liegenden Grenzübergang. Warum dann diese Grenze zugunsten der DDR dann jene<500 nach Osten vorverlegt wurde, weiß ich nicht.


Die Briten und die Sowjets hatten Flächen getauscht, damit der Flughafen Gatow im britischen Sektor lag.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.09.2012, 12:13
Beitrag: #97
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(03.09.2012 11:10)Suebe schrieb:  
(18.08.2012 18:25)krasnaja schrieb:  Der Grenzübergang nach Berlin auf der Reichsstraße no. 5 von Hamburg hieß Staaken auf westberliner Seite und Döberitz auf Brandenburgischer Seite.

./.

Die eigentliche Grenze zwischen der Stadt Berlin und Brandenburg war direkt an der Abzweigung nach rechts (zum dann ca. 500 m entfernt liegenden Grenzübergang. Warum dann diese Grenze zugunsten der DDR dann jene<500 nach Osten vorverlegt wurde, weiß ich nicht.


Die Briten und die Sowjets hatten Flächen getauscht, damit der Flughafen Gatow im britischen Sektor lag.

Als Begründung für den anderen Grenzverlauf durchaus denkbar.
a pro pos Flugplatz: Genau an der von mit genannten Abzweigstelle liegt links unten etwas tiefer der heute nicht mehr genutzte alte Flugplatz Staaken
Der wohl - vieles wusste ich dazu bisher auch nicht - für den Luftverkehr in Deutschland wohl ein ganz wichtiger Meilenstein war.

http://geierwally.info/Staaken/2.html
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05.03.2014, 23:48
Beitrag: #98
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(23.06.2012 09:53)913Chris schrieb:  Nach der Wende wandelte sich die SED. 1989/1990 gab´s zwar eine Austrittwelle aus der SED, aber viele DDR-Bürger sind erst jetzt in die SED EINgetreten, weil sie hofften, jetzt endlich mal den "wahren" Sozialismus umsetzen zu können, auf demokratischem Weg und in einer weiter bestehenden DDR.

Wo hast Du diese Informationen her oder auf was stützt Du deine Aussage?
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06.03.2014, 08:58
Beitrag: #99
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(05.03.2014 23:48)Köbis17 schrieb:  
(23.06.2012 09:53)913Chris schrieb:  Nach der Wende wandelte sich die SED. 1989/1990 gab´s zwar eine Austrittwelle aus der SED, aber viele DDR-Bürger sind erst jetzt in die SED EINgetreten, weil sie hofften, jetzt endlich mal den "wahren" Sozialismus umsetzen zu können, auf demokratischem Weg und in einer weiter bestehenden DDR.

Wo hast Du diese Informationen her oder auf was stützt Du deine Aussage?

Ursprünglich auf Aussagen von solchen Nach-Wende-SED/PDS-Leuten, dazu aber auch noch Literatur, zu der mir allerdings mittlerweile der Zugang verschlossen ist, die sich aber von BRD- wie auch von Ex-DDR-Seite intensiv mit der untergegangenen DDR beschäftigt hat; darunter die einschlägig bekannten Bücher von Günther Gaus (für die BRD) und Günter Mittag (für die DDR), plus so einiger Zeitungsartikel aus SZ, Welt, tageszeitung usw.usf.

Im Kern traten die ganzen Karriere-SED-Leute aus, während sich die überzeugten Sozialisten, Kommunisten oder DDR-Nostalgiker bei der PDS sammelten. Wie man an den Mitgliederzahlen sieht, war nur etwa ein Zehntel der SED-Mitglieder aus Überzeugung Mitglied in "der Partei" (2,3 Mio. SED-Mitglieder vs. 285.000 PDS-Mitglieder im Jahr 1990).
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06.03.2014, 11:01
Beitrag: #100
RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
(06.03.2014 08:58)913Chris schrieb:  
(05.03.2014 23:48)Köbis17 schrieb:  
(23.06.2012 09:53)913Chris schrieb:  Nach der Wende wandelte sich die SED. 1989/1990 gab´s zwar eine Austrittwelle aus der SED, aber viele DDR-Bürger sind erst jetzt in die SED EINgetreten, weil sie hofften, jetzt endlich mal den "wahren" Sozialismus umsetzen zu können, auf demokratischem Weg und in einer weiter bestehenden DDR.

Wo hast Du diese Informationen her oder auf was stützt Du deine Aussage?

Ursprünglich auf Aussagen von solchen Nach-Wende-SED/PDS-Leuten, dazu aber auch noch Literatur, zu der mir allerdings mittlerweile der Zugang verschlossen ist, die sich aber von BRD- wie auch von Ex-DDR-Seite intensiv mit der untergegangenen DDR beschäftigt hat; darunter die einschlägig bekannten Bücher von Günther Gaus (für die BRD) und Günter Mittag (für die DDR), plus so einiger Zeitungsartikel aus SZ, Welt, tageszeitung usw.usf.

Im Kern traten die ganzen Karriere-SED-Leute aus, während sich die überzeugten Sozialisten, Kommunisten oder DDR-Nostalgiker bei der PDS sammelten. Wie man an den Mitgliederzahlen sieht, war nur etwa ein Zehntel der SED-Mitglieder aus Überzeugung Mitglied in "der Partei" (2,3 Mio. SED-Mitglieder vs. 285.000 PDS-Mitglieder im Jahr 1990).

Was die alle so schreiben halte ich jetzt mal für wenig objektiv, weil der Westen die Situation schlecht beurteilen kann und die Rest des SED Regimes noch weniger vertrauenswürdig erschienen, als sie schon zu DDR Zeiten waren ... aber das ist meine Meinung.

Nein ich bezog mich auf deine verallgemeinerte Aussage, das viele DDR Bürger jetzt in die SED eingetreten sind. Also ich kenne keinen der nach Nov 1989 in die SED eingetreten wäre und das war auch noch so, bis die DDR Bürger merkten, daß der Westen auch nicht nur aus Gold besteht …

Das was Du nach meiner Anfrage beschreibst, tummelt sich, angespornt vom plötzlichen Ankommen in der Realität des Kapitalismus und der Arbeitslosigkeit in der frisch gestrichenen SED, PDS. Aber selbst das war nie die Mehrheit der ehemaligen DDR Bürger!
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