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Eklat im Bundestag wegen des Betreuungsgeldes
20.06.2012, 08:55
Beitrag: #19
RE: Eklat im Bundestag wegen des Betreuungsgeldes
Die gesamte Diskussion, so wie sie in der Politik als auch in der Öffentlichkeit geführt wird, ist völlig verfehlt.
In der Sache sollte es ausschließlich darum gehen, ob einer jungen Familie die 100 Euro wirklich helfen können, oder ob das Geld sinnvoller für andere Bildungsmaßnahmen ausgegeben werden kann und wenn, dann wie. Das wird aber in aller Regel nur am Rande, wenn überhaupt, diskutiert.

Überall - wie auch hier - wird nur darüber gestritten, was angeblich das Beste für die Kinder ist - die liebevolle aber pädagogisch absolut unfähige Mutter oder die Erzieherin die je nach Position zum Übermenschen oder zur Kinderfresserin stilisiert wird. Das kann doch nicht wirklich sein, oder?

Fakt ist nun mal, dass es in jeder Familie andere Umstände, Sachzwänge, Lebensentwürfe und Wünsche gibt. Ob eine Mutter sich um ihr Kleinkind bis 3 Jahre selbst kümmern möchte oder ob sie die Erziehung ihres Kindes teilweise in andere/fremde Hände legt, liegt ausschließlich in der Entscheidungs- und Erziehungshoheit der Familie!

Da hat keiner reinzureden und auch keiner darüber zu urteilen. Wir als Gesellschaft haben die Entscheidung einer Familie zu akzeptieren und auch zu unterstützen.


OT und sehr persönlich:
Ich selbst finde es nicht erstrebenswert, dass so ein kleiner Knirps mit beispielsweise 18 Monaten zwischen 4 und 6 Stunden täglich in einer Kita abgestellt wird. Dass das einen besseren Menschen aus ihm machen wird, wage ich auch zu bezweifeln.
Für meine Entscheidung, meine Kinder nicht nur in die Welt zu setzen und die erzieherische Verantwortung anderen "kompetenteren" Leuten zu überlassen, sondern mich selbst um sie zu kümmern und auch heute noch für sie da zu sein, bekomme ich nur noch verächtliche Blicke und gemeine Kommentare - interessanterweise von Leuten, in deren Lebensentwürfen Kindern keinen Platz eingeräumt wird.

Nochmals OT und teilweise persönlich:
Das vermehrte Aufkommen von vermeintlich therapiebedürftigen Kindern liegt weder an den missratenenen (von der Mutter erzogenen?) Kindern noch an deren erziehungsunfähigen (auch von deren Müttern erzogenen?) Eltern. (Ironie off)

Es liegt einfach daran, dass sich die Bandbreite der Persönlichkeitsstrukturen in denen ein Kind heute als "normal" eingestuft wird, immer mehr verengt. Soll heißen, die Schublade F wird für Kinder immer kleiner, gleichzeitig steigen aber die Anforderungen an die Kinder immer mehr. Wann darf ein Kind heute noch Kind sein?
Beispiel "Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Baden-Württemberg", flächendeckend implementiert seit 2010:
Es ist ein seitenlanges Pamphlet darüber, wie Kinder zwischen 2 und 6 Jahren gefördert, gefordert, bespaßt, bespielt, bebastelt, sprachgefördert, bewegungsgefördert, geschult, eingestuft.... werden sollen.
Nicht ein ein einziges Mal taucht in diesem Machwerk der Begriff "freies Spielen mit anderen Kindern" auf. Mich macht das mehr als nachdenklich, Euch nicht?

Uta

nicht ärgern, nur wundern...
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RE: Eklat im Bundestag wegen des Betreuungsgeldes - Uta - 20.06.2012 08:55

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